Installation auf Fakeraid

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Dippmopser
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Installation auf Fakeraid

Beitrag von Dippmopser » 02.01.2014 23:55:23

Hallo,

ich versuche nun schon geraume Zeit Debian auf einem Fakeraid zu installieren.

Dabei bin dieser Anleitung gefolgt:

https://wiki.debian.org/DebianInstaller/SataRaid

Diese scheint nicht ganz up-to-date zu sein.
Press Tab to edit the kernel boot line.
Das Drücken von TAB bringt aber nichts, vielmehr funktioniert dies nun über "e" und dann "F10" oder "Ctrl+X" um zu booten.

Danach hat zunächst alles so funktioniert wie in der Anleitung beschrieben.

Beim Partitionineren stand ich dann vor dem Problem, dass ich den RAID nur als eine Partition verwenden konnte, da sich aus welchen Gründen auch immer keine weiteren Partitionen einrichten ließen. Das ist problematisch, da ich eine EFI-Partition und eine Root-Partition benötige. Weswegen eine Partition alleine nicht aussreicht.

Daher habe ich mich dazu entschlossen diese eine Partition als LVM zu nutzen um dann alle weiteren Partitionen auf dem LVM aufzusetzen.

Also EFI, ROOT und SWAP.

Soweit so gut, die Installation geht danach weiter. Wie in der Anleitung beschrieben scheitert nun die Installation von GRUB.

Also weiter ohne Bootloader. Nachdem die Installation abgeschlossen ist, boote ich erneut mit dem Installationsmedium und wähle den Rescue-Modus (selbstredend wieder mit dmraid=true). Nach diversen Bildschirmen komme ich an die Stelle, welche in der Anleitung beschrieben wird:
You will be presented with screens similar to the installation screens. Go through with them until you are asked to choose a root filesystem to mount and use.

Choose the first /dev/dm-? (? is a number). You will get a command prompt.
Und genau das passiert nicht, es gibt keinen Eintrag der "/dev/dm-?" heißt. Ich sehe lediglich alle Partitionen, welche ich via LVM eingerichtet habe, aber nicht den RAID als solches.

Kann mir jemand helfen? - Vielen Dank im Voraus.

PS: Sofern das System von Relevanz sein sollte:

Es handelt sich um ein Gigabyte GA-Z87-HD3 mit Intel Core i7-4770K CPU. Als Grafik verwende ich zur Zeit die Onboard-Lösung als Festplatten kommen 2 gewöhnliche HDDs von Seagate zum Einsatz. RAM sollte bei diesem Szenaria wohl irrelevant sein.

Cae
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Re: Installation auf Fakeraid

Beitrag von Cae » 03.01.2014 03:42:31

Stell' im BIOS die RAID-Konfiguration ab, die funktioniert ohnehin nur mit Windows-Treibern [1]. Danach solltest du im Installer zwei unabhaengige /dev/sdX-Laufwerke sehen. Die kannst du dann einzeln partitionieren, anschliessend das RAID per mdadm darauf erzeugen und dies schliesslich per LVM aufteilen. Evtl. war das schon der Denkfehler, denn wenn das LVM schon da ist, kannst du natuerlich kein RAID "drunter" dazubauen.

Noch als zusaetzliche Verwirrung: LVM kann bestimmte RAID-Arten schon intern machen, imho RAID-1 und RAID-5 (und JBOD natuerlich). Ob's funktioniert, keine Ahnung, aber vermutlich schon. Ich hab' mal ein NAS in den Fingern gehabt, welches Hersteller-seitig LVM fuer's RAID-1 verwendet hat. Sonst hab' ich keine (negativen) Erfahrungen damit und wuerde zu md-basiertem RAID tendieren.

Willkommen im Forum!

Gruss Cae

[1] zumindest meines Wissens nach, wobei die verlinkte Wikiseite doch relativ solide und aktuell scheint.
If universal surveillance were the answer, lots of us would have moved to the former East Germany. If surveillance cameras were the answer, camera-happy London, with something like 500,000 of them at a cost of $700 million, would be the safest city on the planet.

—Bruce Schneier

Dippmopser
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Re: Installation auf Fakeraid

Beitrag von Dippmopser » 03.01.2014 12:04:30

Hallo,

danke für die Antwort, aber das ist keine Lösung für mich, da Windows ebenfalls mit auf diesen RAID-Verbund drauf muss und damit ist mdadm keine Option.

Zum Thema LVM, doch das geht. Ich erzeuge eine Volume-Group, und in dieser VG steckt nur der RAID0, der sagen wir 500 GB groß ist.

Dann erzeuge ich weitere logische Laufwerke in dieser VG (EFI ROOT SWAP). Was ja auch alles funktioniert hat. Nur wird mir im Rescue-Modus eben nicht der RAID als solches angezeigt sondern nur die logischen Laufwerke der Volume Group, welche sich schon auf dem RAID befinden.

Das einzige was mir nun noch feht, ist eine möglichkeit den RAID als solches angezeigt zu bekommen, damit sich GRUB installieren lässt.

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smutbert
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Re: Installation auf Fakeraid

Beitrag von smutbert » 03.01.2014 13:14:27

Dippmopser hat geschrieben:[…]
Daher habe ich mich dazu entschlossen diese eine Partition als LVM zu nutzen um dann alle weiteren Partitionen auf dem LVM aufzusetzen.

Also EFI, ROOT und SWAP.

Soweit so gut, die Installation geht danach weiter. Wie in der Anleitung beschrieben scheitert nun die Installation von GRUB.[…]
Wenn du Grub(-efi) installieren willst, hilft dir ein logival volume im lvm als EFI-Systempartition aber gar nichts. Da geht es ja darum, dass die Firmware (BIOS/EFI) auf das Dateisystem zugreifen kann und die hat keinen Schimmer von lvm.

Allerdings wäre es interessant warum du keine Partitionen erstellen hast können…
und wie soll überhaupt Windows mit auf das RAID, wenn es schon komplett mit dem lvm belegt ist?

Aber wie Cae meine ich, dass man dem im BIOS konfigurierbaren RAID eher aus dem Weg gehen sollte, ein richtiges Softwareraid ist besser/flexibler/verläßlicher und das sollte doch auch unter Windows möglich sein?
(ich stelle mir das so vor, dass man auf jeder Platte zwei Partitionen, je eine für das Windows-Softwareraid und eine für das mdadm/lvm2-Raid anlegt und zusätzlich noch die Partitionen, die man sowieso braucht, wie zB die EFI-Systempartition, swap,… aber womöglich ist es mit Windows gar nicht so einfach)

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Re: Installation auf Fakeraid

Beitrag von Dippmopser » 03.01.2014 17:51:36

Das Problem ist, dass Windows mdadm nicht versteht und Linux den Softwareraid von Windows nicht, sobald was am Dateisystem geändert wird, zerschießen die sich gegenseitig.

Wie dem nun auch sei, ich habe es heute nochmal versucht und nun konnte ich interessanter Weise, den RAID partitionieren (ohne LVM), keine Ahnung, was da gestern nicht geklappt hat.

Auch die Installation von GRUB läuft ohne Fehlermeldung durch, der Bootvorgang nach der installation scheitert allerdings.

Also wieder vom Installationsmedium gebooted und hier tritt nun das gleiche Problem wie gestern auf, er zeigt mir die einzelnen Partitonen auf dem RAID an, aber nicht den RAID-Verbund an sich also kein "/dev/dm-?".

Somit ist nun das System ohne LVM installiert aber nicht bootfähig, obwohl ich "dmraid=true" für den Rescue-Modus angegeben hatte.

EDIT:

Ich habe es nach wie vor nicht geschafft, dies mit Debian zu installieren, möchte aber an dieser Stelle anmerken, dass es mit Ubuntu 12.04 LTS funktioniert.

Der Artikel hier beschreibt wie es geht:
https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+sour ... comments/4

Ich übersetze mal dem Sinn entsprechend, evtl. hiflt es ja sonst jemandem, der vor dem gleichen Problem steht:

1. Ubuntu 12.04 LTS herunterladen und auf USB/CD/DVD kopieren
2. Installer booten
3. Try Ubuntu wählen
4. Mit gparted aus der live-Umgebung heraus den RAID partitionieren.
4.1 (swap nur anlegen, nicht formatieren)
4.2 (weitere partitionen nach bedarf erstellen ... z.B. EFI und ROOT)
5. Aus der live-Umgebung heraus den Installer starten.
6. An der Stelle wo der Installer partitionieren möchte, die manuelle Partitionierung wählen.
7. Hier die mit gparted erstellten Partitionen nur einhängen und BLOS NICHT formatieren, das Tool des Installers kommt nicht mit dm-raid klar!
8. Als Ort für den Bootloader, den gesamten RAID-Stripe wählen. (/dev/mapper/isw_[kryptische Zeichenkette] die von System zu System variiert.
9. Installation abschließen.
10. Neu starten ... es sollte alles funktionieren. Hat es zumindest bei mir.

Ich werde als nächstes testen, wie es sich verhält, wenn zunächst Windows installiert wird und dann Ubuntu.
...
Soweit ich weiß bedient sich Ubuntu doch bei Debian ... sollte doch eigentlich auch mit Debian gehen ... nur wieso tut es das nicht?

EDIT2:

Windows zuerst zu installieren funktioniert nicht. Zwar funktioniert das Installieren von Windows ohne Problme (warum sollte es auch nicht). Allerdings steht man dann bei der Installation von Ubuntu vor dem Problem, dass gparted zwar den RAID findet, aber nicht die schon vorhandene Windows-Installation erkennt.

Als letztes werde ich testen, was passiert, wenn man Ubuntu zuerst installiert und danach Windows, evtl. kann Windows ja Ubuntu "sehen".
Wenn das auch nichts bringt, lege ich dieses Projekt vorerst ad acta.

EDIT3:

So rum funktioniert es:

1. Mit der Live CD und gparted die für Ubuntu notwendigen Partitionen erstellen (Ubuntu noch nicht installieren)
2. Windows installieren (Windows sieht die mit gparted erstellten Partitionen und installiert sich brav daneben)
3. Ubuntu installieren so wie oben beschrieben. (GRUB erkennt auch die Windowsinstallation und hinterher kann man in beides hineinbooten)
4. Fertig Linux und Windows auf dem gleichen FakeRAID - schwere Geburt!

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