Acronis Backup von Software-RAID5

[Spintus]

Hallo
ich hab geplant einmal im Monat ein Backup eines Software-RAID5-Verbunds anzulegen und das Backup-Medium bei uns im Geschäftstresor zu lagern. Die Festplatte (voraussichtlich 3TB WD Blue) soll dabei via Wechselrahmen eingebunden werden. Da der Backup-Prozess ja anscheinend im Betrieb schwierig ist, würde ich den Server gerne das eine mal im Monat kurz über Nacht offline nehmen und via Acronis backupen.

Interessant wäre jedoch, wie lange ein Backup (3x1tb RAID5..also 2tb Nutzdaten) auf die externe dauert und ob das prinzipiell mit Acronis möglich ist. Desweiteren weiß ich nicht, ob 3TB oder 2TB das Backup groß wird.

Liebe Grüße

[uname]

Ob Acronis dafür geeignet ist weiß ich nicht. Sicher ist nur, dass ein nur monatliches Backup sehr riskant ist. Dein RAID hilft dir nur vor Plattenprobleme und nicht vor Anwenderfehler. Nur wenn du wirklich mit maximal einen Monat Datenverlust leben kannst solltest du dein Ziel weiter verfolgen. Persönlich empfehle ich eher tägliche, inkrementelle Backups.

[Spintus]

Nur dann brauche ich wirklich eine Möglichkeit, dass das ganze automatisiert durchgeführt wird. Jeden Tag mich hinsetzen ist dann blöd =/

[Cae]

Kauf' dir ein paar Wechselplatten und lies' dich ein wenig in rsync(1) und Shellskripting ein. Sofern das Backupkonzept erstmal steht und du ohnehin immer dasselbe Skript startest, kannst du das auch automatisiert per Cronjob machen. Wenn du ein paar Ansaetze hast, wird man dir hier gerne weiterhelfen.

Acronis wuerde ich nicht verwenden, schon gar nicht fuer ein RAID. Einfach read-only mounten und auf Dateiebene sichern erscheint mir naheliegender und unkomplizierter.

Willkommen im Forum!

Gruss Cae

[Spintus]

Auf dem Server läuft halt leider auch noch ein MailServer etc. Ich weiß nicht, ob sich das mit den read-only mounten beisst =/

[Cae]

Einfach read-only mounten und auf Dateiebene sichern erscheint mir naheliegender und unkomplizierter.

Das war darauf bezogen, dass du die Kiste ohnehin zum Backuppen neu booten willst. Also in Langform "[Vom Live-System booten, das originale RAID] einfach read-only mounten...".

Falls du jetzt doch online-Backups machen willst, ist hartes read-only-Mounten allerdings nicht empfehlenswert (und selten moeglich); eine sehr aehnliche Funktion laesst sich aber mittels LVM-Snapshots erreichen. Das wuerde aber eine gewisse Umstrukturierung erzwingen, weil man zwischen RAID und Dateisystem eine weitere Schicht schieben muss. Das geht nicht online.

Im Zweifel wuerde ich auf Snapshots, read-only und sonstigen Kram verzichten; am Ende fackelt dir die Kiste ab, waehrend wir noch am Diskutieren sind. Du koenntest zum Beispiel einfach

Code: Alles auswählen

#!/bin/sh

now="$(date +%s)";

rsync -aHAX     \
        / root@backupserver:/media/backups/"$now"       \
        --numeric-ids   \
        --exclude /dev  \
        --exclude /proc \
        --exclude /sys  \
        --link-dest ../current
ssh root@backupserver "ln -nfs $now /media/backups/current";

als taeglichen Cronjob einrichten. Das sichert so ziemlich alles wichtige (und unwichtige) vom System auf eine Maschine namens backupserver und legt dort eine Verzeichnisstruktur mit Hardlinks an (--link-dest, Stichwort Deduplizierung, spart enorm Speicher bei nicht veraenderten Dateien). Der Symlink current zeigt auf die jeweils letzte Version des Backups. Damit du nicht immer Passwoerter vom Zielsystem eintippen musst, solltest du dich mit SSH-Keys (ssh-keygen(1)) auseinander setzen. Falls du nicht auf Timestamps und Groesse vertrauen willst, kannst du explizit Backup und Originaldateien vergleichen lassen, das Flag dazu ist -c. Dauert laenger, ist aber insbesondere bei schlecht unterstuetzten Dateisystemen (NTFS?) zu empfehlen.

Das ist jetzt nicht getestet, aber ich hab' ein ziemlich aehnliches Verfahren produktiv im Einsatz. Das Prinzip funktioniert, wenn sich auch die Implementation oben sicherlich verbessern laesst.

Gruss Cae

[meti]

Aufgrund persönlicher Erfahrungen rate ich dringend davon ab ein RAID5 mit so einer lausigen Sicherungsstrategie (nur monatliches Image) zu betrieben.

RAID5 ist sehr anfällig für schlechenden Datenverlust. Fällt eine Platte aus und ist auf einer der verbleibenden Platten auch nur ein einzelnes Bit gekippt, dann ist meistens das komplette Array gehimmelt.

Und bei den mittlerweile vorhandenen Plattengrößen ist das sehr wahrscheinlich. Ich hatte das auch schon einmal. Seitdem nur noch RAID 1 oder RAID 10 bzw. raidz (mit ZFS Filesystem).

Ich schlage BackupPC oder Bacula auf einem eigenen Backuprechner vor. BackupPC ist etwas leichter einzurichten und vor allem viel leichter im laufenden Betrieb zu bedienen, aber Bacula ist deutlich besser geeignet wenn mehrere Medien eingesetzt werden und ein Backupmedium z.B. in einen Tresor soll.

Ach ja, die Idee mit einem bootfähigen Image ist prinzipiell schon mal sehr gut. Allerdings würde ich das einmal anlegen und dann die restliche Sicherung täglich per Bacula oder BackupPC machen.