Wie vanilla ist Debian?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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Cyborgeagle
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Wie vanilla ist Debian?

Beitrag von Cyborgeagle » 17.11.2013 16:31:18

Ich gebe zu ich bin langjähriger Ubuntunutzer. Den Weg den Ubuntu jetzt nach und nach einschlägt Richtung Insellösung, will ich nicht mehr mittragen. Auch muss ich nicht mehr ständig die neuesten Programmversionen haben oder direkt immer auf neue Softwaretechnologien umsteigen(init-System, Displayserver). Daher will bzw. würde ich gerne auf Debian Stable umsteigen, weil dort ein sagen wir mal konservativer Releasezyklus und Technologieentscheidungsprozess geboten wird. Nun hab ich ein Paar Fragen.

Wie vanilla ist Debian?
Wie vorkonfiguriert wird es ausgeliefert? (Vorinstallierte Programme, Standardeinstellungen der Entwickler oder Anspassungen seitens Debian, speziell XFCE Version)

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The Hit-Man
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Re: Wie vanilla ist Debian?

Beitrag von The Hit-Man » 17.11.2013 17:44:23

ich hatte mit debian damals mal das problem, das in dem kernel, nie mein sound-treiber drin war. aber wenn ich mir dann den vanilla-kernel von kernel.org gebaut hatte. hatte ich nie probleme ...
also ich weiß nicht mal, ob der kernel von debian, ein vanilla kernel ist? machen die denn keine patches rein?
Zuletzt geändert von The Hit-Man am 17.11.2013 17:54:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie vanilla ist Debian?

Beitrag von Dogge » 17.11.2013 17:54:02

Die lagern firmware teilw. in eigene Pakete aus. Wahrscheinlich hat dir da eines gefehlt.
Debian Testing + Gnome | Linux-Anfänger seit 04/2003
http://files.mdosch.de/2014-07/0xE13D657D.asc

rendegast
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Re: Wie vanilla ist Debian?

Beitrag von rendegast » 17.11.2013 18:01:04

Debianlinux-source-3.2
Debianlinux-source-3.10
Debianlinux-source-3.11
Debianlinux-source-3.12
Je an der rechten Seite,
die debian.tar sind die debian-Patches.
Die orig.tar sind um firmware und gegebenenfalls noch etwas mehr gestrippte Versionen des jeweiligen vanilla.
mfg rendegast
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Re: Wie vanilla ist Debian?

Beitrag von The Hit-Man » 17.11.2013 18:20:56

@dogge ...
ne, war nicht das problem. war alles installiert. irgendwie kam debian nicht so wirklich mit der lizens mit dem treiber klar und haben ihn aus dem grund raus genommen. was ich persönlich jetzt nicht soooooooooooo dolle finde. das erst mal zu finden hat mich ne woche gekostet. viele sagten hier einfach "nö, den treiber gibts einfach nicht mehr" ...
manchmal ist die politik von debian nicht so ganz mein fall.
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Re: Wie vanilla ist Debian?

Beitrag von uname » 17.11.2013 18:51:13

Also die Frage mit den Kernelanpassungen kann und möchte ich nicht beantworten. Wenn es dir darum geht wirst du wohl dein eigenes GNU-System um den Linux-Kernel erfinden müssen.
Dann möchte ich dir sagen, dass man (theoretisch) auch bei Ubuntu einiges weglassen kann. Dass selbst unter Ubuntu so viel unnötiges Zeug installiert wird liegt an den Abhängigkeiten, die nötig sind oder evtl. sich der Distributor einbildet.
Wie vorkonfiguriert wird es ausgeliefert? (Vorinstallierte Programme, Standardeinstellungen der Entwickler oder Anspassungen seitens Debian, speziell XFCE Version)
Ich versuche dieses zu beantworten. Vorinstalliert wird Xfce4 erst mal gar nicht. Auch wenn demnächst wahrscheinlich auf Xfce4 als Standard-Desktop umgestiegen wird ist das eigentlich auch nur ein Metapaket, welches wenn man es nicht auswählt auch nicht zu der Installation von Xfce4 führen würde.

Ich habe letztens Debian Wheezy mit Xfce4 installiert. Ich installiere immer minimal und wähle standardmäßig:

/etc/apt/apt.conf:

Code: Alles auswählen

APT::Install-Recommends "false";
APT::Install-Suggests "false";
Dann werden Recommends und Suggests (also so Art Vorschläge vom System) nicht installiert. Dann hast du im ersten Schritt wenn du Xfce4 installiert ein Xfce4, welches minimaler ist ... und nicht richtig funktioniert. Den Rest könntest du dann manuell nachinstallieren oder falls dir das Wissen dazu fehlt solltest du die oben geschriebene Konfiguration nicht vornehmen und dem System die Entscheidung treffen lassen.

Insgesamt muss eine Distribution immer einen Mittelweg finden. Ich glaube Debian macht das ganz gut. Eine Amazon-Suche wirst du hier nicht finden und die Paketauswahl ist einigermaßen ordenlich. Aber auch Debian kann z.B. nichts gegen den Fortschritt wie Gnome 3 unternehmen ... maximal Alternativen wie Xfce4 vorhalten.

Viel Spaß mit dem Wechsel auf Debian. Vielleicht läuft erst nicht alles. Dafür wirst du den Schritt wahrscheinlich nie bereuen. Im Gegensatz zu Ubuntu hatte ich es Debian noch nie, dass plötzlich ein System kaputt war. Es lohnt sich also etwas mehr Zeit für die Erstkonfiguration zu nehmen. Die Grundinstallation wird aber wohl nicht so schön sein wie bei Ubuntu. Aber du kannst ja hier suchen oder Fragen zu den dann auftretenden Themen wie Schriften, unfreie Treiber, Multimedia, Firefox vs. Iceweasel, Thunderbird vs. Icedove, ...

Persönlich installiere ich für Bekannte mittlerweile nur noch Debian GNU/Linux (meist Xfce4) und kein Ubuntu mehr. Den Zeitaufwand für zusätzliche Anpassungen nehme ich gerne in Kauf. Selbst nutze ich Debianopenbox, welches noch viel minimaler als Xfce4 ausgelegt ist. Falls dir das zusagt könntest du mal Crunchbang Linux testen. Aber nur zum testen, nicht zur Installation, da es aufgrund eigener Quellen für einige Programme weniger "Vanilla" ist.

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Re: Wie vanilla ist Debian?

Beitrag von The Hit-Man » 17.11.2013 19:04:28

da muß ich mich auch noch mal melden, wegen den abhängigkeiten ... ja, die hat ubuntu aber leider debian auch. nur mal den firefox/iceweasel updaten und schon mußte mal eben 300MB runter laden. ich kann dieses problem nur schwer verstehen. ich nutze zwar auch auf ein zwei rechnern, ein debian und auch ein ubuntu und weiß wie doof es manchmal ist, nur ein paket zu installieren/updaten mit derartigen abhängigkeiten. installierste dir "kopete", installierste dir fast ein ganzes KDE dabei ...
auch wenns hier nicht hin gehört, da ist meiner ansicht nach "arch-linux", ein wenig weiter auch wenn man dort sich echt mit der materie auskennen muß. aber nur um mal den firefox zu updaten, wird auch nur der firefox geupdatet. bekommste beim starten natürlich probleme, weil eine lib fehlt, dann muß man eben auch diese mal eben updaten.
das funtzt allerdings nur wenn man genau weiß, welche lib in welchem paket sitzt. das ist unter debian/ubuntu nicht soooooooo einfach.
des weiteren wenn man mal ein komplett-update von seinem debian/ubuntu macht, ist es mir schon einige mal passiert, das gar nichts mehr ging. egal ob stable, testing oder unstable. unter "arch-linux", hatte ich noch nie probleme. auch wenn man erst nen update nach 6 monaten fährt. es sei denn, man achtet eben nicht auf kleinigkeiten. auch das zurückhalten von paketen finde ich unter "arch-linux", angenehmer und auch wenn man welche zurück hält heißt es nicht, das man keine updates fahren kann.
und was ich an debian sehr vermisse ist dieses "yaourt" ( jemand der arch-linux kennt, kennt es ). eine art PPA, was es für ubuntu gibt.
ein solches "yaourt", fand ich unter slackware schon immer ganz nett ...

so und jetzt könnt ihr mich hauen !
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Re: Wie vanilla ist Debian?

Beitrag von uname » 17.11.2013 19:20:57

Die Datenmenge des Updates/Upgrades hängt eigentlich davon ab ob es wirklch nur ein Update (Security-Pakete) oder eine neue Version (evtl. nur ein Minor-Release) ist. Bei Debian Testing oder Arch Linux läuft man auf dem Entwickler-Zweig, wodurch das öfter mal passiert und die Updates dann vielleicht auch mal 300 MB groß sind, da sich die Version ändern. Dafür darf man auch behaupten alle Firefox/Iceweasel-Releases irgendwann mal genutzt zu haben.
Bei Debian Stable (aktuell Wheezy) ist das nicht der Fall. Nur für Pakete mit Sicherheitslücken gibt es Updates, da es keine neuen Versionen gibt. Wobei Iceweasel mit den ESR-Versionen irgendwie eine Ausnahme ist, die ich noch nicht verstanden habe.

Sicher ist jedoch, dass mir sowohl Arch Linux als auch Debian Testing im Normalbetrieb alleine aufgrund der Vielzahl von Upgrades nicht gefallen hat. Dann lieber zum Releasewechsel einmal dist-upgraden.

Natürlich sollte man sich vor der Installation Gedanken darüber machen ob man auf Stable-Releases bzw. Rolling-Releases/Entwicker-Releases setzt.

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