Kernel .config erstellen

[bibaboh]

Hallo liebe Gemeinde,
seit sehr langer Zeit plagt mich immer wieder eine Frage, meistens nachdem ich mein System neu aufgesetzt habe.
Dazu kurz: Ich habe vor einer Woche Whizzy installiert, und ich habe zuvor Lenny mehrere Jahre am laufen gehabt.
Einen Kernel zu kompilieren ist mitlerweile Standard für mich.
Der diesmal installierte Kernel nach dem System-Update ist wirklich vorzeigbar, die Hardware laüft .
Doch trotzdem werde ich mir einen eigenen Kernel kompilieren. Gibt es eine Möglichkeit die Kernelkonfiguration beim dem neu aufgesetzten System
in meinen neuen Kernel mit einzubinden? Oder ist es einfach so das alle Treiber als Modul geladen werden.
Ich stelle es mir so vor das ich mir aus dem bestehenden System irgendwie mit einem Befehl eine .config erstellen lasse.
Geht das ?.
Wenn ich mir im Kernel eine .config im /proc erstellen lasse, ich weiß nicht so richtig geklappt hat das bei mir dann auch nicht.
Für jede Antwort danke ich schon mal im voraus.
Boris

[DeletedUserReAsG]

Suchst du die config in /boot? Und ja, der meiste Kram im Standardkernel ist über Module realisiert worden.

[bibaboh]

hey,
ja also ich habs mir schon gedacht mit den Modulen.
Ich habe es beim Kernel gerne wenn er so wenig wie möglich Module lädt. Oder ist es mittlerweile egal wie Groß er wird.
Ich dachte auch bis jetzt immer je weiniger Module desto stabiler und sicherer.

[bibaboh]

die config unter /boot habe ich ohne auch noch nie sofort zu einem laufähigen kernel bekommen.
Habe dann lieber gleich bei Null angefangen.

[DeletedUserReAsG]

Oder ist es mittlerweile egal wie Groß er wird.

Größer wird er, wenn du die Module fest einkompilierst.

Ich dachte auch bis jetzt immer je weiniger Module desto stabiler und sicherer.

Sicherer wird es an dem Punkt, wo keine Module mehr geladen werden müssen (weil alles für genau die vorliegende Maschine einkompiliert ist, wodurch der Kernel natürlich verhältnismäßig groß wird), und das Laden von Modulen per Config unterbunden wird. Allerdings darf man dann auch keine Hardware mehr wechseln, wenn man nicht neu bauen möchte. Ich würde da keinen großen Sinn drin sehen.

Es gibt ein Programm, das die Liste der momentan im Kernel laufenden Module hernimmt, und eine config draus bastelt, in der die einkompiliert werden. Komme nur gerade nicht auf den Namen …

die config unter /boot habe ich ohne auch noch nie sofort zu einem laufähigen kernel bekommen.

Solange du nicht die exakten Sourcen nimmst, zu denen die config gehört, ist auch Nacharbeit notwendig. Das ist normal und lässt sich nicht vermeiden.

[bibaboh]

Es gibt ein Programm, das die Liste der momentan im Kernel laufenden Module hernimmt, und eine config draus bastelt, in der die einkompiliert werden. Komme nur gerade nicht auf den Namen …

Ja genau das habe ich gesucht.

Und ja stimmt er wird ja dadurch größer wen die Module im Kernel sind.

[pferdefreund]

Probier mal modprobe configs als root. Dann sollte bei Debian unter /proc ein config.gz aufauchen. Das kann man mit zless ... > /irgendwohin/.config auslesen und dann in das Kernelsourceverzeichnis kopieren.
Anschließend erst mal make oldconfig und nach Beantwortung aller Fragen ein make menuconfig oder make xconfig um
eine Anpassung an die eigene Maschine vorzunehmen. Hierbei kann man dann auch alles, was zum booten gebraucht wird fest
einkompilieren und erspart sich den Murks mit der initrd uptate-initramfs usw.
Mach ich schon seit Jahren so und bin immer gut damit gefahren - siehe Uptime meines Servers.
Ist ein Kernel 3.8.4 auf nem noch Debian 6
14:26:06 up 224 days, 4:08, 4 users, load average: 0.44, 0.32, 0.23
ist also wirklich stabil....

[KBDCALLS]

Versuche mal make localmodconfig oder make localyesconfig . Mit make help erhält man eine Liste der möglich Optionen die das Makefile des Kernels anbietet.

[guennid]

seit sehr langer Zeit plagt mich immer wieder eine Frage ...

Welche denn? Also mir erschließt sich aus dem Folgenden nicht, was der Threadstarter eigentlich wissen will.

die config unter /boot habe ich ohne auch noch nie sofort zu einem laufähigen kernel bekommen.

Ich geh' mal davon aus, dass du diese config beim Kompilieren eines eigenen Kernels benutzen wolltest/benutzt hast. Du weißt aber schon, wohin du diese config mit welchem Namen transferieren musst und dass du die umbenannte dort dafür erstmal mit make oldconfig für den neuen Kern (vor-)konfigurieren musst?

Grüße, Günther

[edit]
@KBDCALLS
make localesconfig kannte ich nocht nicht, bzw. habe ich noch nicht benutzt. Ist das besser als make oldconfig? Inwiefern?

[KBDCALLS]

localmodconfig und localyesconfig erstellen ein Konfig die sich nach dem momentan aktiven Modulen richten. Ist zum Beispiel reiserfs nicht in Benutzung in Benutzung dann wirds auch nicht in der Konfig aktiviert.

[guennid]

Und was ist mit Elementen, die es im neuen Kern nicht mehr gibt, bzw. solchen die im alten noch nicht vorhanden waren. Wenn ich oldconfig richtig verstanden habe, dann macht der genau das: Er übernimmt soweit möglich Elemente, die ich im alten Kern habe und verwirft die, die auch im alten nicht drin sind und fragt mich bei neuen Elementen, ob und gegebenenfalls wie ich die haben will (fest oder als Modul).

[guennid]

Der neophyt bibaboh scheint kein Interesse mehr zu haben.

Ich aber sehr wohl. Bisher bin ich beim Kompilieren meiner eigenen Kerne (ich habe in zehn Jahren nie begriffen, warum man mit der config des laufenden Standard-Kerns anfängt. Für sowas gibt's doch wohl backport-kernels) immer so vorgegangen: Erstellen einer rudimentären config mit make defconfig (lange her, wo ich so basal begonnen habe, aber es geht auch wohl noch basaler, wie mir dazumalen gesagt wurde )
make oldconfig, wenn ich meinen neuen Kern auf der Grundlage meines funktionierenden existenten bauen wollte.
make menuconfig , wenn ich neuer features bedurfte, die mein alter Kern nicht bot.

KBDCALLS bringt nun mit localmodconfig und localyesconfig Dinge ins Spiel, um die ich mich bisher nicht gekümmert habe. Mache ich was falsch? Was muss ich ändern?

Grüße, Günther

[KBDCALLS]

Die genannten Optionen sind nicht neu . Gibt es schon seit Linux 3.0 Also Mitte 2011 . Sie sind dabei behilflich einen Kernel zu kompilieren der ans System angepasst ist.

[guennid]

Meine Frage war, ob ich was ändern/mich umstellen muss.

[DeletedUserReAsG]

Du könntest in der Doku schauen, was die beiden Targets machen. oldconfig ist etwas anderes, und es spricht nichts dagegen, es weiter zu benutzen, wenn es für deine Zwecke passt.

[guennid]

Tja, die Doku! Englisch lese ich nicht so gerne, vor allem, wenn's länger ist.

Das hier kam mir sehr zu pass, weil es mich in meinem (Vorurteil? und meiner Faulheit ) bestärkte, keine weiteren Mühen auf mich zu nehmen zu müssen, sprich localmodconfig und localyesconfig vergessen zu können. - richtig spekuliert oder nicht: das ist jetzt die Frage?

Grüße, Günther

[DeletedUserReAsG]

Wieso spekuliert? In dem von dir verlinkten Artikel steht doch recht deutlich, was localmodconfig und localyesconfig machen: Ersteres baut nur die derzeit geladenen Module, letzteres baut die derzeit geladenen Module fest in den Kernel ein. oldconfig nimmt nach wie vor ’ne vorhandene .config und fragt die neuen Sachen ab.

[guennid]

Wieso spekuliert?

nun ja, als der Oberlehrer, als der ich ja bei einigen hier gelte/verschrien bin, müsste ich mir ja vorwerfen lassen, dass ich, statt die Original-Doku zu benutzen (ich wüsste in diesem Fall noch nicht mal, welche das ist ), mich unerlaubter Hilfsmittel bedient habe!
Vor diesem Vorwurf wollte ich mich schützen.

Vergiss es, ich bin augenblicklich anderweitig etwas gefrustet.

Grüße, Günther