Wieso brauche ich nicht zu defragmentieren?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
Antworten
debian_noob
Beiträge: 89
Registriert: 09.09.2003 14:10:20
Wohnort: D'dorf

Wieso brauche ich nicht zu defragmentieren?

Beitrag von debian_noob » 24.09.2003 21:09:52

Hallo liebe (Debian-)Liebenden ;-)),

Man kennt doch landauf, landab diese häßliche Pflicht unter Windows die Laufwerke zu defragmentieren. Unter Linux (habe ich so gelernt) braucht man das nicht.
Nur wieso? Welche technische Eigenschaft bei der Aus/Einlagerung von Daten sorgt dafür, daß bei Linux die Partition immer in der Ordnung ist?

Wenn mir jemand einen Fingerzeig geben könnte, wäre ich sehr froh.

Danke (im Voraus)
debian_noob

srolle
Beiträge: 325
Registriert: 09.09.2003 10:08:13
Wohnort: Zeitz (bei Leipzig)

Beitrag von srolle » 24.09.2003 21:16:43

http://lists.suse.com/archive/suse-linu ... /0321.html
http://www.dcoul.de/faq/purehtml/ (hier nach defragmentieren suchen - Volltext versteht sich)

Benutzeravatar
pdreker
Beiträge: 8298
Registriert: 29.07.2002 21:53:30
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: Nürnberg

Beitrag von pdreker » 25.09.2003 15:15:40

Insbesondere der SuSE Link enthält die "richtigen" Informationen, wenn auch IMHO nicht so ganz offensichtlich... ;-)

Kurzfassung: Bei einem laufenden Server lohnt sich Defrag nicht, weil man richtiges Defrag nur machen kann, wenn die Platte nicht in Verwendung ist (Windows treibt einen riesigen Aufwand um es trotzdem zu schaffen. Daher ist das so langsam...). Da man Server aber nicht lanmge offline nehmen kann ist es sinnlos.

Das oben gesagte gilt aber nur, weil Linux beim Allokieren des Platzes auf der Festplatte von vornherein versucht "schlaue" Entscheidungen zu treffen. So werden z.B. immer mehrere Blöcke am Stück im Voraus reserviert, und Verzeichnisse werden automatisch etwas Platte verteilt, damit Linux Platz hat deren Inhalt nahe am Verzeichnis selbst zu platzieren ist.

Durch diesen Algorhythmus wird die Fragmentierung unter Linux ab einem bestimmten Punkt nicht mehr schlimmer. Bei Windows sammelt sich die Fragmentierung, bis die Platte irgendwann unbrauchbar wird. Bei Linux bleibt die Fragmentierung ab einem gewissen Wert, der von der Platte und ihrer Benutzung abhägt einfach konstant. Auf meinem Desktop liegt die Fragmentierung seit Jahren (!) bei ca. 9-14% und das sind hauptsächlich große MPG Datei o.a., bei denen es nicht schlimm ist, wenn die aus 4 Teilen bestehen, statt aus nur einem...

Patrick
Definitely not a bot...
Jabber: pdreker@debianforum.de

Benutzeravatar
Leonidas
Beiträge: 2032
Registriert: 28.04.2003 13:48:49
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Kontaktdaten:

Beitrag von Leonidas » 25.09.2003 19:08:17

linux dateisysteme gehen weit, sogar manchmal zu weit: reiserfs kann sogar mehrere dateien in einem cluster speichern. Aber es gibt irgendwie kein defrag dafür :cry:
Wir wollten einen Marsch spielen, aber wir hatten nur Xylophone.

Benutzeravatar
pdreker
Beiträge: 8298
Registriert: 29.07.2002 21:53:30
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: Nürnberg

Beitrag von pdreker » 25.09.2003 22:26:05

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Die Tatsache, dass ReiserFS "Tail-merging" (das Zusammenfassen von SubCluster Daten) betreibt hat doch nichts mit DeFrag zu tun... Für ext2 gibt es auch kein offizielles DeFrag utility, aber ich habe auch noch nicht erlebt (und benutze Linux seit einigen Jahren), dass ein DeFrag nötig gewesen wäre. Meine Rekordfragmentierungsrate war 29% und das hat sich nach einer ganz gewöhnlichen Aufräumaktion (alles löschen, was man nicht mehr braucht) auf <20% reduziert... Bei ReiserFS sollte es eher noch besser sein...

Patrick
Definitely not a bot...
Jabber: pdreker@debianforum.de

Benutzeravatar
spiffi
Beiträge: 1128
Registriert: 09.08.2003 19:02:27

Beitrag von spiffi » 25.09.2003 22:44:06

Ich bin ja mal auf Reiser4 gespannt.
Also nach einem Benchmark, der auf der Kernel Mailingliste gepostet wurde [LINK], scheint das Teil ja richtig gut abzugehen. Hatte im Test aber auch die höchste CPU-Last. Nach Angaben von Has Reiser, arbeiten die wohl noch dran, das ganze weniger CPU intensiv zu gestalten.

Benutzeravatar
Leonidas
Beiträge: 2032
Registriert: 28.04.2003 13:48:49
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Kontaktdaten:

Beitrag von Leonidas » 26.09.2003 13:24:37

reiserfs4 ist cool aber XFS ist ausgereifter. Aber eine Defragmentierung von 20% ist doch ein wenig viel...
Wir wollten einen Marsch spielen, aber wir hatten nur Xylophone.

Benutzeravatar
Deblix
Beiträge: 585
Registriert: 23.05.2003 17:33:48
Wohnort: Bremen

Beitrag von Deblix » 27.11.2003 16:25:33

Wie kann man die Fragmentierungsrate auslesen?

Benutzeravatar
zyta2k
Beiträge: 2446
Registriert: 14.03.2003 09:18:00
Kontaktdaten:

Beitrag von zyta2k » 27.11.2003 16:41:32

fsck gibt die info aus.

Im Stile.

8.5% non continous

Benutzeravatar
Deblix
Beiträge: 585
Registriert: 23.05.2003 17:33:48
Wohnort: Bremen

Beitrag von Deblix » 27.11.2003 16:57:47

es wird eine Warnung ausgegeben, da ich versuche eine bereits gemountete Partition zu checken (/dev/hda1). Da der Rechner als Server läuft, wollte ich da keinen Mist bauen.

Benutzeravatar
Leonidas
Beiträge: 2032
Registriert: 28.04.2003 13:48:49
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Kontaktdaten:

Beitrag von Leonidas » 28.11.2003 12:58:50

Kann ich gut verstehen.
Wir wollten einen Marsch spielen, aber wir hatten nur Xylophone.

Antworten