(gelöst) VB-Treiber und Eigenbaukern

[guennid]

Ich habe mir 3.10.10 (vanilla) für wheezy-amd64 auf einer anderen Maschine selbst gebaut. Der Kern fnktioniert. VB damit erwartungsgemäß nicht. Die VB-Version ist schon ziemlich alt. Genau kann ich es z.Z. nicht sagen, weil ich's ja mit diesem Kern nicht starten kann. Neben meiner lahmen Internetanbindung hält mich auch das immer wiederkehrende Geeiere mit dem VB-Kern-Modul davon ab, regelmäßig VB upzudaten.

/etc/init.d/vboxdrv setup schlug fehl. Die dmesg-Meldung verstand ich nicht. Ich habe dann m-a versucht, aber die damit automatisch angestoßene Inst-Orgie wurde mir unheimlich und deswegen habe ich das schon beim Runterladen der Pakete abgebrochen.

1. Frage: Soll ich fortfahren? Ich habe natürlich noch einen Kern verfügbar, mit dem VB läuft. Zerschieße ich mir das mit der Fortsetzung auch noch?
2. Frage: Wie kriege ich den status quo ante wieder hergestellt?
3. Frage: ein headers-Paket für 3.10.10 gibt's wohl nicht für wheezy. Würde der Bau des Moduls funktionieren, wenn ich die Kernel-Sourcen auf der fraglichen Maschine installierte und den Kern nochmal baute? Herrlich! Ich habe ja so viel Zeit!

Grüße, Günther

[edit:] Die z.Z. bei mir laufende VB-Version ist 4.1.14

[syssi]

Wenn du einen Kernel mittels make-kpkg baust, dann faellt dabei auch das headers- und kbuild-Paket heraus. Diese beiden benoetigt Virtualbox, um alles automatisch zu finden und zu bauen. Um ein Update der Virtualbox-Version kommst du nicht herum. Die aktuellste Version laeuft/compiliert bei mir unter Kernel 3.11.

[guennid]

Wenn du einen Kernel mittels make-kpkg baust, dann faellt dabei auch das headers- und kbuild-Paket heraus. Diese beiden benoetigt Virtualbox, um alles automatisch zu finden und zu bauen.

Ergo: keine andere Chance als Kern nochmal auf der "richtigen" Maschine bauen?

Bleibt die Frage, wie biege ich das abgebrochene m-a hin?

Grüße, Günther

[syssi]

Wenn du einen Kernel mittels make-kpkg baust, dann faellt dabei auch das headers- und kbuild-Paket heraus. Diese beiden benoetigt Virtualbox, um alles automatisch zu finden und zu bauen.

Ergo: keine andere Chance als Kern nochmal auf der "richtigen" Maschine bauen?

Wenn du die DEB-Pakete aus dem letzten Build nicht aufgehoben hast, dann ja.

Bleibt die Frage, wie biege ich das abgebrochene m-a hin?

Sollte sich eigentlich nicht negativ auf das Paketmanagement auswirken. Wenn doch, dann poste bitte mal die genaue Fehlermeldung, sonst kann man nur mutmaßen.

[guennid]

Wenn du die DEB-Pakete aus dem letzten Build nicht aufgehoben hast, dann ja.

Da bin ich wohl zu unbedarft, zu verstehen, was du da meinst. Beim Paketbauen mit kpkg entsteht genau ein linux-image.deb. Das ist selbstverständilich auch auf der VB-Maschine vorhanden, aber das meinst mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht. Aber lassen wir das. Ich bau den Kern halt neu und eingedenk deines Rates vom letzten Mal nehm ich 3.10.15 (Langzeitunterstützung - was immer das beim Kernel heißen mag).


Grüße, Günther

[syssi]

Hier mal ein paar Schnippsel, wie ich ueberlicherweise haendisch einen Kernel baue, wenn notwendig. Ich benutze dafuer nicht die Vanilla-Sourcen von kernel.org, sondern stuetze mich in der Regel auf ein Debian-Paket und passe es nach meinen Wuenschen an. In diesem Fall habe ich das Feature "ZRAM" aktiviert. Nicht alle Befehle einfach abschreiben. Sie sind nicht fuer einen PC, sondern fuer ein Embedded Linux System mit Kirkwood-CPU.

Code: Alles auswählen

apt-get install fakeroot build-essential devscripts
apt-get build-dep linux
apt-get source linux-image-3.2.0-3-kirkwood
cd linux-3.2.23
fakeroot make -f debian/rules.gen setup_armel_none_kirkwood
echo CONFIG_ZSMALLOC=y >> debian/build/build_armel_none_kirkwood/.config
echo CONFIG_ZRAM=y >> debian/build/build_armel_none_kirkwood/.config
echo '# CONFIG_ZRAM_DEBUG is not set' >> debian/build/build_armel_none_kirkwood/.config
dch --local +syssi.
# 10gb disk space needed
nice fakeroot make -f debian/rules.gen binary-arch_armel_none_kirkwood binary-indep

[syssi]

Hier das Vorgehen nochmal nachgestellt fuer ein amd64-System:

Code: Alles auswählen

$ wget -q http://ftp.de.debian.org/debian/pool/main/l/linux/linux_3.10.11.orig.tar.xz
$ wget -q http://ftp.de.debian.org/debian/pool/main/l/linux/linux_3.10.11-1.dsc
$ wget -q http://ftp.de.debian.org/debian/pool/main/l/linux/linux_3.10.11-1.debian.tar.xz
$ dpkg-source -x linux_3.10.11-1.dsc
dpkg-source: Information: linux wird nach linux-3.10.11 extrahiert
dpkg-source: Information: linux_3.10.11.orig.tar.xz wird entpackt
dpkg-source: Information: linux_3.10.11-1.debian.tar.xz wird entpackt
[...]
$ cd linux-3.10.11
# Default-Konfiguration fuer ein amd64 System generieren.
$ fakeroot make -f debian/rules.gen setup_amd64_none_amd64
# Konfiguration erweitern oder vollstaendig austauschen.
# Vorsicht! .config gehoert nach debian/build/build_amd64_none_amd64
$ echo CONFIG_ZSMALLOC=y >> debian/build/build_amd64_none_amd64/.config
$ echo CONFIG_ZRAM=y >> debian/build/build_amd64_none_amd64/.config
$ echo '# CONFIG_ZRAM_DEBUG is not set' >> debian/build/build_amd64_none_amd64/.config
# Changelog-Eintrag anlegen und Namen des Pakets abaendern.
$ dch --local +syssi.
# Bauen
$ fakeroot make -f debian/rules.gen binary-arch_amd64_none_amd64 binary-indep

Am Ende fallen einige Pakete heraus: linux-image, linux-headers, linux-kbuild, linux-docs und vllt ein paar andere. Wenn du deine eigene Konfiguration nutzt, dann hast du also ein Buendel aus allem notwendig zugeschnitten fuer *dein* System.

[guennid]

Kann es sein, dass das ziemlich umständlich ist, was du da machst?

Ich habe es jetzt folgendermaßen gelöst.
Zunächst:
Vanilla-Kern neu gebacken, war kein Ding, make oldconfig wollte rein gar nichts neu eingestellt haben (3.10.10 --> 3.10.15)

Code: Alles auswählen

/etc/init.d/vboxdrv setup

mit der alten VB-Version (4.1.irgendwas): Fehlschlag
Reboot mit letztem Kern, mit dem VB 4.1 funktionierte und win-backup

Wunden ausgiebig geleckt , dann:
Reboot mit vorhin frisch gebackenem aktuellen Vanilla-Kern (3.10.15)
VB 4.2.18 vom Orakel gesaugt und installiert.
VB gestartet

Code: Alles auswählen

/etc/init.d/vboxdrv setup

ausgeführt: Donnerwetter! die guest-additions (heißt jetzt: Oracle_VM_VirtualBox_Extension_Pack-[Versionsnumer].vbox-extpack - Naja, über Geschmack lässt sich streiten) werden automatisch angefordert und sogar im Dialog installiert. Man kriegt sogar den kompletten Dateinamen und den download-Pfad genannt. Hat da etwa in der Windows-Welt ein Umdenken stattgefunden? Man fasst es kaum.

VB läuft, backup war just for fun. Nun ja, 'ne abendfüllende Veranstaltung war's wieder mal.

Danke für deine Unterstützung!

Grüße, Günther

[towo]

die guest-additions (heißt jetzt: Oracle_VM_VirtualBox_Extension_Pack-[Versionsnumer].vbox-extpack

Falsch!
Extpack != Gasterweiterungen

[guennid]

Das Zeugs macht aber das, was die Gasterweiterungen gemacht haben, z.B. Usbsticks einhängen. Oder verwende ich nach wie vor die alten? Ist mir auch eher unwichtig, solange es funktioniert. Ich benutze VB eh nur, wenn es nicht anders geht.

Grüße, Günther