Hallo,
ich sitze hier an einem alten Rechner (Toshiba Laptop) mit Openbox / Iceweasel / Thunar. Mir ist klar, dass der meiste CPU für Iceweasel draufgeht. Nun habe ich bei einigen Diensten/Anwendungen immer noch Verständnisprobleme. Ich würde mal gerne wissen was man davon wirklich braucht. An den Rechner wird nie weitere Hardware angeschlossen. USB-Geräte mounte ich manuell per Terminal.
acpid: wirklich nötig für z.B. Lüftersteuerung? Alternativen? Schlimm wenn man es entfernt?
atd,cron: kann man einen entfernen bzw. ersetzen?
dbus: brauche ich wahrscheinlich beim mounten für USB-Geräte, sonst ein Grund?
hald: wohl wirklich nötig, oder?
halevt: braucht man das?
rsyslogd: braucht man das wenn man sowieso keine Protokolle liest, Alternativen?
udevd: notwendig für Devices, evtl. manuell konfigurierbar /ersetzbar?
Und dann noch consolekit:
Kann mir mal jemand sagen wofür das erstens gut sein soll und zweitens was Openbox damit anfängt? Habe ich aber schon rausgeworfen.
Den Rest wie z.B. Bluetooth habe ich bereits entsorgt. Danke.
[gelöst] Notwendige Dienste (Openbox)
[gelöst] Notwendige Dienste (Openbox)
Zuletzt geändert von uname am 30.09.2013 15:00:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Notwendige Dienste (Openbox)
Normalerweise steuert es keine Luefter, sondern lauscht auf Button-Events (Power-Button beim Desktop, vielleicht ein paar weitere beim Laptop). Das System funktioniert auch gut ohne. Kannst ja mal testen, ob es fuer die Einbußen hat, wenn du es (temporaer) deinstallierst.uname hat geschrieben:acpid: wirklich nötig für z.B. Lüftersteuerung? Alternativen? Schlimm wenn man es entfernt?
atd kann man ruhig deinstallieren. Ein Minimalsystem bringt es noch nichtmal mit. Beim cron bin ich mir unsicher. Ich denke jedoch, dass man sich auch von diesem trennen kann.uname hat geschrieben:atd,cron: kann man einen entfernen bzw. ersetzen?
hald wird auf aktuellen Systemen eigentlich nicht mehr genutzt. Es kann aber sein, dass du irgendeine angemoderte Gnome-Anwendung auf dem System hast, die gerne hald als Grundlage haette. DBus wird mit heutzutage eigentlich nicht mehr los. Da brauchst du dir keine Muehe geben.uname hat geschrieben:dbus: brauche ich wahrscheinlich beim mounten für USB-Geräte, sonst ein Grund?
hald: wohl wirklich nötig, oder?
Noe. Am besten pruefst du fuer die Wackelkandidaten selbst mal ein: "aptitude why halevt". Vermutlich verraet es dir, wieso das Paket einst installiert/mitgezogen wurde.uname hat geschrieben:halevt: braucht man das?
Koenntest du durch busybox-syslogd ersetzen. Dabei wird ein Ringbuffer erstellt, in welchen geloggt wird. Per "logread" kann man sich den Inhalt des Ringbuffers ansehen. Es werden keine Dateien auf die Platte geschrieben. Sehr praktisch fuer Systeme ohne Festplatte.uname hat geschrieben:rsyslogd: braucht man das wenn man sowieso keine Protokolle liest, Alternativen?
Gute Frage... ich habe udev mittlerweile lieb gewonnen und habe es noch nie versucht wieder los zu werden. Sehr sehr viele Anwendungen stuetzen sich drauf.uname hat geschrieben:udevd: notwendig für Devices, evtl. manuell konfigurierbar /ersetzbar?
Es ist eine Methode, wie sich Anwendungen/Dienste andere Rechte verschaffen koennen. Pulseaudio nutzt es beispielsweise, um mit Hilfe von Root-Rechten seinen Prozess zu renicen (mehr Priorität zuzuschustern) und Echtzeit-Flags zu setzen. Es kann also als eine Art "sudo" eingesetzt werden mit einem sehr sehr ausgefeilten Rechtesystem, welche ueber XML-Dateien beschrieben wird.uname hat geschrieben:Und dann noch consolekit:
Kann mir mal jemand sagen wofür das erstens gut sein soll und zweitens was Openbox damit anfängt? Habe ich aber schon rausgeworfen.
Brav.uname hat geschrieben:Den Rest wie z.B. Bluetooth habe ich bereits entsorgt. Danke.
- schorsch_76
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Re: Notwendige Dienste (Openbox)
Da ich seit einiger Zeit gentoo auf der zweit Partition habe, kann ich dir einige Hinweise geben, da ich dabei sehr viel gelernt habe:
udev und dbus wirst du praktisch nicht los. Es stützt sich massiv viel Software auf dessen Funktionalität. Man "kann" es auch durch eudev ersetzen (eudev ist ein udev fork, welchen es nur unter gentoo gibt)
Ohne cron und syslog kann man bequem leben, auch acpid ist nur dazu nötig um den Laptop bsp. mittels Button herunterzufahren, Lid Close Event und so Zeug. Darum kümmert er sich.
hald: Habe ich unter gentoo nicht installiert. Kann ohne hald bequem xfce-4.10 nutzen.
consolekit: Wirst du brauchen, da es sich um usersessions und Rechte kümmert. Man "kann" auch ohne leben, aber bei einigen DE's kommt es dann zu merkwürdigem Verhalten.
Für Geräte welche wenig Resourcen haben, "kann" man auch die glibc ersetzen und nochmals ein gutes Stück Speicher zu sparen. uclibc hat aber keine richtig gut funktionierenden Locales. Ist aber flink und schlank.
Wie alt ist diese Hardware denn? Wieviel Speicher und welche CPU sitzt denn drin?
Gruß
schorsch
udev und dbus wirst du praktisch nicht los. Es stützt sich massiv viel Software auf dessen Funktionalität. Man "kann" es auch durch eudev ersetzen (eudev ist ein udev fork, welchen es nur unter gentoo gibt)
Ohne cron und syslog kann man bequem leben, auch acpid ist nur dazu nötig um den Laptop bsp. mittels Button herunterzufahren, Lid Close Event und so Zeug. Darum kümmert er sich.
hald: Habe ich unter gentoo nicht installiert. Kann ohne hald bequem xfce-4.10 nutzen.
consolekit: Wirst du brauchen, da es sich um usersessions und Rechte kümmert. Man "kann" auch ohne leben, aber bei einigen DE's kommt es dann zu merkwürdigem Verhalten.
Für Geräte welche wenig Resourcen haben, "kann" man auch die glibc ersetzen und nochmals ein gutes Stück Speicher zu sparen. uclibc hat aber keine richtig gut funktionierenden Locales. Ist aber flink und schlank.
Wie alt ist diese Hardware denn? Wieviel Speicher und welche CPU sitzt denn drin?
Gruß
schorsch
Re: Notwendige Dienste (Openbox)
Hallo,
mit openbox und wheezy ist keiner der aufgezählten Dienste notwendig. Manche müssen wegen der Paketabhängigkeiten installiert sein, aber keiner muss gestartet werden. Leider wird der udevd schon aus der initrd heraus gestartet; wenn man den auch los werden will muss man ein wenig basteln. Allerdings lohnt sich das, weil das Booten ohne initrd und ohne udev deutlich schneller geht.
Ein paar Dienste lasse ich trotzdem laufen, weil ich auf bestimmte Sachen nicht verzichten möchte und die Systembelastung doch eher minimal ist:
acpid: ermöglicht das Runterfahren per Power-Knopf.
atd: -/-
cron (und/oder anacron) startet logrotate, siehe rsyslogd.
dbus: -/-
hald: ist schon lange nicht mehr nötig.
halevt: -/-
rsyslogd: manchmal schaue ich mir logfiles an.
udevd: -/- (mit Ausnahme von einem Spezial-System, da ermöglicht er hotplug von Maus und Tastatur; alle anderen Funktionen sind deaktiviert).
consolekit: -/- (alles mit -kit kommt mir nicht ins Haus).
Für einen Betrieb ohne udev (und initrd) muss man selbst für das /dev/-Dateisystem sorgen. Das geht am einfachsten mit einem eigenen Kernel, der "devtmpfs" unterstützt und das auch automatisch mountet. Auf die Art sorgt der Kernel selbst dafür, dass unter /dev genau die zur Hardware passenden Devices erscheinen (und auch wieder verschwinden). Man kann so z.B. mit "ls /dev/sdb*" feststellen, ob ein USB-Stick drin steckt und welche Partitionen der hat.
Nachteile: u.U. muss man für einzelne Devices die Rechte von Hand anpassen und das root-Device kann nicht per UUID oder LABEL gemountet werden.
mit openbox und wheezy ist keiner der aufgezählten Dienste notwendig. Manche müssen wegen der Paketabhängigkeiten installiert sein, aber keiner muss gestartet werden. Leider wird der udevd schon aus der initrd heraus gestartet; wenn man den auch los werden will muss man ein wenig basteln. Allerdings lohnt sich das, weil das Booten ohne initrd und ohne udev deutlich schneller geht.
Ein paar Dienste lasse ich trotzdem laufen, weil ich auf bestimmte Sachen nicht verzichten möchte und die Systembelastung doch eher minimal ist:
acpid: ermöglicht das Runterfahren per Power-Knopf.
atd: -/-
cron (und/oder anacron) startet logrotate, siehe rsyslogd.
dbus: -/-
hald: ist schon lange nicht mehr nötig.
halevt: -/-
rsyslogd: manchmal schaue ich mir logfiles an.
udevd: -/- (mit Ausnahme von einem Spezial-System, da ermöglicht er hotplug von Maus und Tastatur; alle anderen Funktionen sind deaktiviert).
consolekit: -/- (alles mit -kit kommt mir nicht ins Haus).
Für einen Betrieb ohne udev (und initrd) muss man selbst für das /dev/-Dateisystem sorgen. Das geht am einfachsten mit einem eigenen Kernel, der "devtmpfs" unterstützt und das auch automatisch mountet. Auf die Art sorgt der Kernel selbst dafür, dass unter /dev genau die zur Hardware passenden Devices erscheinen (und auch wieder verschwinden). Man kann so z.B. mit "ls /dev/sdb*" feststellen, ob ein USB-Stick drin steckt und welche Partitionen der hat.
Nachteile: u.U. muss man für einzelne Devices die Rechte von Hand anpassen und das root-Device kann nicht per UUID oder LABEL gemountet werden.
Beware of programmers who carry screwdrivers.
Re: Notwendige Dienste (Openbox)
Danke für die Tipps. Ich habe so einiges entsorgt und den RAM-Verbrauch nach dem Start inkl. xterm von 42 auf 36 MB minimiert. Wobei ich habe im Test auch noch SSH-Server und Screensaver mal rausgeworfen. Behalten habe ich nun erst einmal cron, dbus und rsyslogd.
Wie man vielleicht sieht gönne ich mir noch dhclient, die bash sowie tint2. Wahrscheinlich waren das andere Überreste von vorherigen Tests. Komisch, da ich selbst deborphan nutze um Schrott loszuwerden.
Es ist im übrigen ein Toshiba Satellite Pro 4600 mit 512 MB RAM. Problematisch ist auch eher nicht der RAM-Verbrauch sondern die CPU-Belastung. Das merkt man daran, dass sobald ich mal im Iceweasel etwas scrolle der Lüfter angeht. Ist aber nur ein Testsystem.
Danke für die Hilfe. Wieder was gelernt.
Wie man vielleicht sieht gönne ich mir noch dhclient, die bash sowie tint2. Wahrscheinlich waren das andere Überreste von vorherigen Tests. Komisch, da ich selbst deborphan nutze um Schrott loszuwerden.
Es ist im übrigen ein Toshiba Satellite Pro 4600 mit 512 MB RAM. Problematisch ist auch eher nicht der RAM-Verbrauch sondern die CPU-Belastung. Das merkt man daran, dass sobald ich mal im Iceweasel etwas scrolle der Lüfter angeht. Ist aber nur ein Testsystem.
Danke für die Hilfe. Wieder was gelernt.
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pstree
init─┬─cron
├─dbus-daemon
├─dhclient
├─2*[getty]
├─ifup───sh───dhclient
├─login───bash───startx───xinit─┬─Xorg
│ └─openbox───xterm───bash───pstree
├─rsyslogd───3*[{rsyslogd}]
├─tint2
├─udevd───2*[udevd]
└─wpa_supplicant
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Re: [gelöst] Notwendige Dienste (Openbox)
Ich hoffe ich beschwoere kein Diskussion herauf: Probier mal den Browser Opera aus. Moeglicherweise wirst du auch mit Chromium gluecklich.
Re: [gelöst] Notwendige Dienste (Openbox)
Alles probiert. Ich mag nur den Iceweasel. Aber Danke für den Tipp. Dass Rechner immer mehr CPU brauchen liegt eigentlich nur am Browser und HTML5.