[erld.]Sinnvoll: ZFS für Destop-Rechner?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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debianoli
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[erld.]Sinnvoll: ZFS für Destop-Rechner?

Beitrag von debianoli » 04.04.2013 08:38:39

Hallo,

ich lese immer wieder von den vielen Vorteilen von ZFS im Server-Betrieb. Die Einrichtung ist wohl auch relativ einfach, entweder per fuse oder direkt http://www.prontosystems.org/tux/zfs_install

Meine Frage: Macht ZFS für das /home eines Desktop-Rechners Sinn? Mir geht es da um bequeme Sicherung meiner Arbeitsdaten und um das "Zurückspringen" (back-in-time) in Dateiversionen etc
Zuletzt geändert von debianoli am 06.04.2013 10:06:21, insgesamt 1-mal geändert.

exubuntu
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Re: Sinnvoll: ZFS für Destop-Rechner?

Beitrag von exubuntu » 04.04.2013 09:01:07

nein meiner meinung nach nicht

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mindX
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Re: Sinnvoll: ZFS für Destop-Rechner?

Beitrag von mindX » 04.04.2013 10:08:37

Schön, dass ich diesen Link gleich nochmal anbringen kann :D

=> http://www.heise.de/open/meldung/Dateis ... 33105.html

Installation: http://zfsonlinux.org/debian.html

Wenns nur um die back-in-time-Funktion geht, könnte das hier interessant sein (ungetestet): Debianbackintime-common Debianbackintime-gnome Debianbackintime-kde

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Re: Sinnvoll: ZFS für Destop-Rechner?

Beitrag von debianoli » 04.04.2013 10:51:30

Mir geht es auch um Dinge wie Raid1

Wenn ZFS so etwas ohne große Verrenkungen kann, wäre es zu überlegen.

Back-in-time habe ich schon angetestet. Ist das nicht einfach eine GUI für rsync?

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Re: Sinnvoll: ZFS für Destop-Rechner?

Beitrag von mindX » 04.04.2013 11:54:26

U.a. für rsync... hier gibts nen frischen Artikel dazu: http://www.heise.de/open/artikel/Toolbo ... 31759.html

(sorry für den massiven heise.de-Einsatz, aber irgendwie passen die Artikel einfach zum Thema :) )

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Re: Sinnvoll: ZFS für Destop-Rechner?

Beitrag von NAB » 04.04.2013 15:13:10

debianoli hat geschrieben:Mir geht es da um bequeme Sicherung meiner Arbeitsdaten
Stichwort "Sicherheit" ... eben die kann ich nicht abschätzen. Das ist die erste Version von ZFS, die nicht mehr "experimentell" eingestuft ist, von den Entwicklern, wohlgemerkt, nicht von den Anwendern.
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Re: Sinnvoll: ZFS für Destop-Rechner?

Beitrag von mindX » 04.04.2013 15:33:19

NAB hat geschrieben:Das ist die erste Version von ZFS, die nicht mehr "experimentell" eingestuft ist, von den Entwicklern, wohlgemerkt, nicht von den Anwendern.
Ich bin da auch eher auf der konservativen Seite... ist gar nicht soo lange her, dass ext4 trotz Freigabe Probleme mit Datenverlusten hatte. Insofern lasse ich insbesondere bei so kritischen Dingen wie Dateisystemen der Early-Adopter-Fraktion gerne den Vortritt.

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Re: Sinnvoll: ZFS für Destop-Rechner?

Beitrag von debianoli » 04.04.2013 16:46:47

OK, ich verstehe euer Argument bezüglich der Sicherheit.

Mir ging es bei meiner Frage auch mehr um grundsätzliche Möglichkeit von ZFS bei einem Desktop-Rechner. Ist das zu viel des Guten oder doch praktisch?

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Re: Sinnvoll: ZFS für Destop-Rechner?

Beitrag von peschmae » 04.04.2013 22:10:50

Ein Grossteil der Funktionalität gibts ja schon anderswo - für Raid hat Linux md und/oder LVM.

Ich finde vor allem die Checksummen, Datendeduplizierung und Kompression attraktiv. Wobei mich das alles primär für Backups interessiert (wo ich deswegen mittlerweile auch Btrfs benutze).

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Re: Sinnvoll: ZFS für Destop-Rechner?

Beitrag von NAB » 05.04.2013 16:25:53

debianoli hat geschrieben:Mir ging es bei meiner Frage auch mehr um grundsätzliche Möglichkeit von ZFS bei einem Desktop-Rechner. Ist das zu viel des Guten oder doch praktisch?
Einige Sachen sind sicherlich praktisch ... nachdem ich einige kleinere Daten-Desaster hatte, sichere ich wichtige Dateien mit einer MD5-Summe ab und vergleiche die mit dem Backup ... wär fein, wenn das Dateiystem das von selber machen würde. Und insbesondere an ZFS finde ich die Verschlüsselung spannend, da guckt man bei btrfs nämlich bisher in die Röhre.

Aber "praktisch" ist es nur, wenn es auch sicher funktioniert.

Wie peschmae schon sagte ... es gibt alles schon, anderswo, in einzelne Layer unterteilt. Die Layer haben eben gerade den Sinn, Funktionalität klar zu trennen und Fehler so leichter aufspüren zu können. Wenn man das alles in ein Dateisytem packt, verbessert sich lediglich die Performance, nicht die Funktionalität, dafür steigt die Fehleranfälligkeit.

Und ZFS gehört nicht zum Kernel und unterliegt nicht dessen Qualitätsansprüchen. Und ich traue den Kernelentwicklern mehr, wenn sie sagen, dass btrfs noch nicht für den Produktiveinsatz geeignet ist, als den ZFS-Entwicklern, wenn sie sagen, ZFS seie jetzt perfekt.
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Re: Sinnvoll: ZFS für Destop-Rechner?

Beitrag von charno » 05.04.2013 17:25:17

Verschlüsselung kann man auch auf einem Layer unterhalb des Dateisystems erledigen.

Mein Setup sah früher folgendermassen aus:

Code: Alles auswählen

Filesystem (ext4)
------------------------
dm-crypt (Verschlüsselung)
------------------------
LVM (Volume Management)
------------------------
md (Raid)
Heute lasse ich aufgrund geänderter Umstände das LVM meistens weg, und partitioniere direkt.

lg
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NAB
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Re: Sinnvoll: ZFS für Destop-Rechner?

Beitrag von NAB » 05.04.2013 18:50:31

Ich hab mich grad noch mal ein wenig belesen, und die Sache sieht schlimmer aus als ich dachte ...

Oracle hält den Quellcode von ZFS wohl weiterhin unter Verschluss, die sind inzwischen bei Version 34. Neuerungen wie Verschlüsselung gibt's ab Version 32. Die quelloffenen Versionen dümpeln alle bei Version 28 herum, sie können nicht anders, danach gibt's nämlich keinen Quellcode mehr.

ZFS on Linux verkündet eine "Version 3000", plant also vermutlich eine eigenmächtige Weiterentwicklung - Inkompatibilitäten dürften die Folge sein.

Eine Neuimplementierung unter GPL scheint auch nicht möglich ... immerhin hält Oracle da Patente drauf.

Quelle:
http://en.wikipedia.org/wiki/ZFS

Sorry, das ganze ist für mich eine Totgeburt, entstanden aus dem Hype um OpenSolaris. Wer ZFS mit Zukunftaussichten will, muss Oracle kaufen.
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Re: Sinnvoll: ZFS für Destop-Rechner?

Beitrag von debianoli » 06.04.2013 10:05:44

NAB hat geschrieben:Oracle hält den Quellcode von ZFS wohl weiterhin unter Verschluss, die sind inzwischen bei Version 34. Neuerungen wie Verschlüsselung gibt's ab Version 32. Die quelloffenen Versionen dümpeln alle bei Version 28 herum, sie können nicht anders, danach gibt's nämlich keinen Quellcode mehr.
....

Sorry, das ganze ist für mich eine Totgeburt, entstanden aus dem Hype um OpenSolaris. Wer ZFS mit Zukunftaussichten will, muss Oracle kaufen.
OK, danke, dann hat sich das wohl für mich erledigt. In den ganzen Meldungen der letzten Tage hat sich ZFS richtig interessant angehört. Aber auf ein Rumspielen mit wichtigen Daten habe ich überhaupt keinen Bock. Da bleib ich lieber bei ext3/4 und luks

Danke @all für die Infos!

owl102

Re: Sinnvoll: ZFS für Destop-Rechner?

Beitrag von owl102 » 21.03.2014 08:56:47

NAB hat geschrieben:Die quelloffenen Versionen dümpeln alle bei Version 28 herum, sie können nicht anders, danach gibt's nämlich keinen Quellcode mehr.
Nach meinem Kenntnisstand sind viel wenn nicht gar die meisten ZFS-Entwickler nicht mehr bei Oracle. Die ZFS-Entwicklung lebt (auch) in Illumos weiter, Open Source.
Sorry, das ganze ist für mich eine Totgeburt, entstanden aus dem Hype um OpenSolaris.
Das sehe ich überhaupt nicht so.

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