Neue SSD soll sinnvoll eingebunden werden

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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spiralnebelverdreher
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Neue SSD soll sinnvoll eingebunden werden

Beitrag von spiralnebelverdreher » 13.03.2013 23:33:24

Hallo zusammen.
da ich meinen Rechner gerne etwas flotter hätte, hab ich mir eine 240 GB SSD geleistet. Dorthin sollen häufig benötigte Daten umgezogen werden.
Meine jetzige Partitionierung eines debian stable sieht so aus:

/boot ext2 81M (zu 54% belegt)
/ ext3 129G (zu 94% belegt)
/home/xxx/multimedia ext3 276G (zu 50% belegt)

Die / Partition ist deshalb so groß und voll, weil in /home/xxx/.virtualbox einige virtuelle Umgebungen herum lungern. Die nutze ich selten und die können auch auf der alten Festplatte bleiben.

Was ich gerne auf SSD hätte, ist eigentlich alles außer /home/xxx/.virtualbox sowie einige andere selten benutzte Verzeichnisse in /home/xxx/.
In /home/xxx/multimedia liegen knapp 20000 Bilddateien (Tendenz zunehmend) und die zugehörigen Metadaten in einer Datenbank (erzeugt von Debiandigikam und die sollen unbedingt auf die SSD.
Mein Ziel ist es, auf der SSD mindestens 220G für /home/xxx/multimedia zu bekommen, dann 80M für /boot und den Rest für all das, was heute unter / liegt mit der Ausnahme von /home . Das sollte von der Größe her gut passen, da heute /usr mit 4,2G den größten Anteil an / hat wenn man /home weg lässt. Insgesamt komme ich da mit 10 bis 20G gut hin.

Sind meine Annahmen für die Größe von / realistisch unter der Annahme, dass ich die nächsten fünf Jahre mit stable leben will?

Welcher Weg zum Ziel ist aus eurer Sicht der eleganteste und der mit den wenigsten Stolperfallen?


SSD partitionieren für /boot, /home/xxx/multimedia und /
fstab anpassen und alte / Partition auf der HD als /home Partition neu definieren
Dateien verzeichnisweise von der HD auf die SSD kopieren
GRUB anpassen (dort werden noch weitere OS verwaltet auf anderen Platten, die ich nicht anfassen will)
Sobald das System ordentlich bootet und arbeitet, von der alten / Partition die nicht mehr benötigten Verzeichnisse löschen

oder

SSD partitionieren für /boot, /home/xxx/multimedia und /
Den /home/xxx.virtualbox Zweig (und noch zwei andere) zeitweise auf eine externe Platte auslagern
fstab anpassen
Die drei Partitionen /boot, / und /home/xxx/multimedia komplett umkopieren
Alte / Partition weiter aufteilen und die Teile mit mkfs.ext4 formatieren und den .virtualbox Zweig (und noch zwei andere) wieder einspielen
GRUB anpassen
Booten und hoffen ;-)

Vorteil beim ersten Weg wäre m.E. dass ich eine Rückfallebene auf das alte System habe, wenn etwas nicht geht. Der Vorteil beim zweiten Weg wäre, dass mehr von /home auf der SSD liegt.

Für Tipps und Hinweise bin ich dankbar!

Gruß

spiralnebelverdreher

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BongoFury
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Re: Neue SSD soll sinnvoll eingebunden werden

Beitrag von BongoFury » 14.03.2013 11:40:59

spiralnebelverdreher hat geschrieben:Die / Partition ist deshalb so groß und voll, weil in /home/xxx/.virtualbox einige virtuelle Umgebungen herum lungern
Das ist jetzt wirr....

- ich habe / nie größer als 20G, warum auch? Allerdings lungert bei mir auch nix rum, was ich nicht mehr brauche wird gelöscht und ich spiele auch schon lange nicht mehr an meinem System rum.
- ext4 soll angeblich "besser" mit SSD umgehen können.
- Trim nicht ausser acht lassen.
- Verzeichnisse mit Daten ausserhalb der SSD kann man als Verzeichnisse in /home mounten

Also:
/boot - 2G - ext3
/ - 20G - ext4
/home - der Rest - ext3
/musik - mount von anderer HD in /home/user/
/bilder - mount von anderer HD in /home/user/

Dann noch regelmäßige Backups von /home per Cronjob oder handish auf ein externes Laufwerk und gut ist.

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spiralnebelverdreher
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Re: Neue SSD soll sinnvoll eingebunden werden

Beitrag von spiralnebelverdreher » 14.03.2013 12:43:42

BongoFury hat geschrieben:
spiralnebelverdreher hat geschrieben:Die / Partition ist deshalb so groß und voll, weil in /home/xxx/.virtualbox einige virtuelle Umgebungen herum lungern
Das ist jetzt wirr....
....
-Also:
/boot - 2G - ext3
/ - 20G - ext4
/home - der Rest - ext3
/musik - mount von anderer HD in /home/user/
/bilder - mount von anderer HD in /home/user/

Dann noch regelmäßige Backups von /home per Cronjob oder handish auf ein externes Laufwerk und gut ist.
Wirr ist das schon etwas - ich hab damals beim Partitionieren einfach nicht bedacht, dass virtuelle Maschinen über die Zeit so viel Platz auffressen - insbesondere wenn Win$ Vista drin wohnt.
Bei meinen Fotos war mir das schon klar, deshalb haben die ja ne eigene Partition.
Wieso würdest du /boot 2G groß machen - ich benötige hier (von Lenny nach Squeeze kommend) derzeit cirka 50 MB?

Ext4 war für mich eh gesetzt als zukünftiges FS. Backups mache ich regelmäßig mit rdiff-backup auf zwei externe Platten.

NAB
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Re: Neue SSD soll sinnvoll eingebunden werden

Beitrag von NAB » 14.03.2013 20:41:05

Kennst du mount --bind? Damit kannst du Verzeichnisse von der HDD bequem in das System auf der SSD einblenden.
http://linux.die.net/man/8/mount

Was ich machen würde: Neuinstalltion auf die SSD mit /boot / und /home. Rumpfrickeln, bis alles läuft, du hast noch dein altes System in Reserve.

Wenn alles läuft, verschiebst du deine Daten auf die SSD und blendest den Rest von der HDD per mount --bind ein.
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spiralnebelverdreher
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Re: Neue SSD soll sinnvoll eingebunden werden

Beitrag von spiralnebelverdreher » 14.03.2013 21:07:42

NAB hat geschrieben:Kennst du mount --bind? Damit kannst du Verzeichnisse von der HDD bequem in das System auf der SSD einblenden.
http://linux.die.net/man/8/mount

Was ich machen würde: Neuinstalltion auf die SSD mit /boot / und /home. Rumpfrickeln, bis alles läuft, du hast noch dein altes System in Reserve.

Wenn alles läuft, verschiebst du deine Daten auf die SSD und blendest den Rest von der HDD per mount --bind ein.
mount -bind kannte ich bisher nicht. Danke für den Tipp!
Anscheinend kann man ja auch entsprechende Einträge in der fstab machen.

Was mich an einer kompletten Neuinstallation stört, ist die Phase "Rumfrickeln, bis alles läuft" - weil es läuft ja jetzt alles wie es soll. Stable eben! Nur etwas schneller sollte es halt sein.

NAB
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Re: Neue SSD soll sinnvoll eingebunden werden

Beitrag von NAB » 14.03.2013 21:52:39

spiralnebelverdreher hat geschrieben:Anscheinend kann man ja auch entsprechende Einträge in der fstab machen..
Aber klar, kein Problem. Letztendlich kriegst du mit Softlinks übrigens fast dasselbe hin, nur dass manche Programme einen Link anders behandeln als ein Verzeichnis.
spiralnebelverdreher hat geschrieben:Was mich an einer kompletten Neuinstallation stört, ist die Phase "Rumfrickeln, bis alles läuft".
Klar, verstehe ich, aber ein wenig Pfrickelei ist nach Dist-Upgrades auch immer nötig, dazu kommt noch die Pfrickelei, das alte System lauffähig auf die neue SDD zu kopieren. Fragt sich, wobei man länger pfrickelt ...

Wie auch immer ... ich würde das alte System erst mal lauffähig auf der HDD erhalten.
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Re: Neue SSD soll sinnvoll eingebunden werden

Beitrag von spiralnebelverdreher » 14.03.2013 22:15:47

NAB hat geschrieben: Wie auch immer ... ich würde das alte System erst mal lauffähig auf der HDD erhalten.
Also die erste Vorgehensweise (s.o.) ?

NAB
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Re: Neue SSD soll sinnvoll eingebunden werden

Beitrag von NAB » 14.03.2013 22:44:25

Jein, eher so:

SSD partitionieren für /boot, / und /home
Dateien von der HDD auf die SSD kopieren, außer dem Kram, der nicht auf die SDD soll/passt. Genauer gesagt, erst mal nur das System und die wichtigen Dateien aus /home, deine VMs und Bilder lässt du erst mal auf der HDD.
fstab anpassen, Grub so konfigurieren, dass es sowohl von HDD/boot als auch von SSD/boot startet, Grub auf der SSD installieren.
Testen, ob der Clone von der SDD reibungslos startet (dazu auch ruhig mal die HDD abziehen)
Dann machst du ein Upgrade auf Wheezy, und wenn dann immer noch nichts kaputt gegangen ist, dann mountest du deine alten Partitionen von der HDD nach /mnt und sortierst in Ruhe deine Daten.

Das alte System kannst du ruhig auf der HDD lassen, das sollte ca. 10 GB ausmachen, vielleicht räumste noch ein wenig auf.
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