Einige Fragen

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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datalukas
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Einige Fragen

Beitrag von datalukas » 12.02.2013 20:55:37

Hallo liebe Debian-Community,

Ich habe gestern Debian in einer Virtuellen Maschine (vmware) installiert. Bei der Installation gab es soweit keine Probleme, aber einige Fragen kamen auf.
Vorweg:
Ich bin ziemlicher Anfänger und habe lediglich ein wenig Ubuntu-Erfahrung (ein paar einfache Befehle z.B)

1. Wozu soll dieser Domainname, den man bei der Installation nennen kann, gut sein?
Als Hinweis darüber stand noch, dass in einem Heimnetzwerk diese Angabe egal wäre, aber bei jedem Rechner gleich sein sollte. Woher soll ich wissen, wie dieser Domainname bei anderen Rechner ist, wurde bisher bei keiner Installation gefragt?
2. Welche Vorteile hat eigentlich eine manuelle Partitionierung?
3. Die Frage ich vielleicht ein wenig dumm, aber ich stelle sie trotzdem.
An einer Stelle konnte ich noch zusätzliche Extras installieren lassen (Web-, File-, DNS- usw.-Server). Selbst wenn ich einen oder mehrere Punkte hätte auswählen wollen, hätte ich das nicht gekonnt. Wenn ich zu dem entsprechenden Punkt navigiert bin und die Eingabetaste gedrückt habe, kam gleich der nächste Punkt der Installation. Wie wählt man diese Punkte aus?

Dann noch ein paar allgemeine Linux-Fragen:
4. Welche Vorteil hat eigentlich die Installation eines Programms über sudo apt-get install im Gegensatz zur Installation über die Synaptic-Paketverwaltung oder dem Ubuntu Software Center z.B.?
5. Die verschiedenen Ubuntu-Derivaten unterscheiden sich ja in der Oberfläche und der Programmauswahl. Inwiefern unterscheiden sich dann unterschiedliche Linuxdistributionen voneinander (die werden doch meines Wissens auch nur mit anderen Programmen ausgeliefert)?

Ich hoffe mal, meine Fragen sind nicht zu dumm und es ist ok, dass ich alles in einen Thread packe und in dieses Forum stelle.
Gruß
Datalukas

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Natureshadow
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Re: AW: Einige Fragen

Beitrag von Natureshadow » 12.02.2013 21:21:32

Moin,

willkommen im Forum!

Deine Fragen sind so grundlegend, dass ich es für sinnvoller halte, wenn du dich mit ein paar Stichworten ausführlich selber beschäftigst. Die Stichwörter schreibe ich dir zu den entsprechenden Fragen.
datalukas hat geschrieben: 1. Wozu soll dieser Domainname, den man bei der Installation nennen kann, gut sein?
Als Hinweis darüber stand noch, dass in einem Heimnetzwerk diese Angabe egal wäre, aber bei jedem Rechner gleich sein sollte. Woher soll ich wissen, wie dieser Domainname bei anderen Rechner ist, wurde bisher bei keiner Installation gefragt?
Google: DNS
datalukas hat geschrieben: 2. Welche Vorteile hat eigentlich eine manuelle Partitionierung?
Naja, du kannst frei entscheiden, was du willst. Das ist ja der Sinn von freier Software.
datalukas hat geschrieben: 3. Die Frage ich vielleicht ein wenig dumm, aber ich stelle sie trotzdem.
An einer Stelle konnte ich noch zusätzliche Extras installieren lassen (Web-, File-, DNS- usw.-Server). Selbst wenn ich einen oder mehrere Punkte hätte auswählen wollen, hätte ich das nicht gekonnt. Wenn ich zu dem entsprechenden Punkt navigiert bin und die Eingabetaste gedrückt habe, kam gleich der nächste Punkt der Installation. Wie wählt man diese Punkte aus?
Leertaste.

Es existiert ein Handbuch...
datalukas hat geschrieben: 4. Welche Vorteil hat eigentlich die Installation eines Programms über sudo apt-get install im Gegensatz zur Installation über die Synaptic-Paketverwaltung oder dem Ubuntu Software Center z.B.?
Google: apt, dpkg

Eimfach: je grundlegender deine Tools, desto mehr Kontrolle hast du. Letztendlich tun Synaptic und apt-get fast dasselbe - das erstere macht nur wahrscheinlich Zeug über deinen Kopf hinweg.
datalukas hat geschrieben: 5. Die verschiedenen Ubuntu-Derivaten unterscheiden sich ja in der Oberfläche und der Programmauswahl. Inwiefern unterscheiden sich dann unterschiedliche Linuxdistributionen voneinander (die werden doch meines Wissens auch nur mit anderen Programmen ausgeliefert)?
Meistens nicht mal das. Hauptsächlich sind das andere Philosophien. Musst dir einfach ein paar ansehen.
datalukas hat geschrieben: Ich hoffe mal, meine Fragen sind nicht zu dumm und es ist ok, dass ich alles in einen Thread packe und in dieses Forum stelle.
Klar. Bei manchen werde ich dich aber halt nur mit den richtigen Stichworten zum googlen versorgen ;).

-nik

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Re: Einige Fragen

Beitrag von uname » 12.02.2013 22:56:09

5. Die verschiedenen Ubuntu-Derivaten unterscheiden sich ja in der Oberfläche und der Programmauswahl. Inwiefern unterscheiden sich dann unterschiedliche Linuxdistributionen voneinander (die werden doch meines Wissens auch nur mit anderen Programmen ausgeliefert)?
Ich empfehle in dem Zusammenhang immer gerne die Beiträge bei Wikipedia. Unter anderem werden die Abhängigkeiten von anderen Distributionen dadurch recht deutlich. Generell könntest du bei Wikipedia in dem Zusammenhang mal nach der Geschichte von UNIX und der Geschichte von Linux und auch nach dem GNU-Projekt suchen. Und wo du dabei bist alle interessanten verknüpften Links, die dir dabei über den Weg laufen.

datalukas
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Re: Einige Fragen

Beitrag von datalukas » 13.02.2013 14:23:28

Vielen Dank für die Anworten!
Also DNS kannte ich vorher auch schon, hab das nur nicht damit in Zusammenhang gebracht. Diese Angabe wäre also nur entscheidend, wenn man einen Webserver betreiben will, oder?

Cae
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Re: Einige Fragen

Beitrag von Cae » 13.02.2013 16:18:46

datalukas hat geschrieben:Diese Angabe wäre also nur entscheidend, wenn man einen Webserver betreiben will, oder?
Noe. DNS ist zur generellen Namensaufloesung gedacht. Z.B. kann man ssh user@192.0.2.10 auch als ssh user@murks.example.org schreiben, wenn DNS funktioniert und murks.example.org. per A-Record auf 192.0.2.10 mappt. Wenn man dann die domain der eigenen Maschine (was deine Frage war) auf example.org. stellt, kann man ssh user@murks verwenden. Das ist kuerzer und beim Eintippen weniger fehleranfaellig.

Analog kann man DNS fuer praktisch alle anderen Dienste verwenden, die normalerweise per IP benannt wuerden. Z.B. nas:/pub anstatt 192.0.2.11:/pub fuer NFS. Oder rsync://data/foo anstatt rsync://192.0.2.12/foo.

Das ergibt natuerlich nur dann Sinn, wenn man einen lokalen DNS-Server diese Aufloesungen machen laesst und vor allem zwei, drei oder mehr Zielsysteme hat. Darunter ist's eher zu viel Overhead.

Gruss Cae
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Re: Einige Fragen

Beitrag von datalukas » 15.02.2013 22:22:01

Gut, Vielen Dank.

Ein was hatte ich noch vergessen. Anders als bei Ubuntu und Mint wurde ich bei der Installation sowohl nach einem root-Passwort, als auch noch nach einem Passwort für ein anderes Konto gefragt.
Ist es unbedenklich, hier das gleiche Passwort anzugeben?

Kann ich jetzt unter Debian nur über das Root-Terminal sudo-Befehle nützen? Im Normalen steht nämlich nach der Eingabe:

Code: Alles auswählen

[Benutzername] is not in the sudoers file.  This incident will be reported.

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Re: Einige Fragen

Beitrag von TRex » 15.02.2013 22:34:14

Das ist nur eine Einstellungssache. Als root "visudo" ausführen lässt dich die /etc/sudoers bearbeiten, vorher vielleicht "man sudoers", damit du nichts kaputt machst. Bei Ubuntu steht man da grundsätzlich drin, bei Debian nicht (sofern man sich gegen sudo während des Setups entschieden hat).
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Re: Einige Fragen

Beitrag von Radfahrer » 15.02.2013 23:12:25

In einem root-Terminal brauchst du kein sudo, du bist doch da schon root.

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Re: Einige Fragen

Beitrag von TRex » 15.02.2013 23:24:00

@Radfahrer
datalukas hat geschrieben:Kann ich jetzt unter Debian nur über das Root-Terminal sudo-Befehle nützen?
Hervorhebung von mir.
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Re: Einige Fragen

Beitrag von uname » 15.02.2013 23:46:15

sudo macht eigentlich bei einer normalen Installation gar kein Sinn. sudo unter Ubuntu ist fast wie Debian mi gleichem Passwort für root und den ersten Benutzer.

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Re: Einige Fragen

Beitrag von wanne » 15.02.2013 23:55:30

Das Meiste wurde gesagt aber ich füge noch ein paar sachen hinzu:
datalukas hat geschrieben:2. Welche Vorteile hat eigentlich eine manuelle Partitionierung?
Du kannst das wesentlcih besser an deine bedürftnisse anpassen.
Viele haben z.B. eine Externe HD auf der sie Große Daten Abspeichern. Dann muss /home nicht mehr sonderlich groß sein.
Ich verschlüssele recht gerne, mag aber die LVMs nicht. (Eine Komponente mehr, deren Vorteile ich nicht brauche die aber nicht funktionieren kann.) Außerdem habe ich eine SWAP für alle Distros...
datalukas hat geschrieben:5. Die verschiedenen Ubuntu-Derivaten unterscheiden sich ja in der Oberfläche und der Programmauswahl. Inwiefern unterscheiden sich dann unterschiedliche Linuxdistributionen voneinander (die werden doch meines Wissens auch nur mit anderen Programmen ausgeliefert)?
Eine Wichtige sache für mich sind die standardkonfigurationen. Mein Hauptgrund, warum ich Debian benutze ist, das in den Standardeinstellungen fast nichts Automatisiert ist. (=> Debian macht selten sachen, die ich so nicht wollte.) Aber meist lässt sich das sehr einfach (z.B. mit dem entfernen eines # in irgend einer Konfigurationsdatei) einstellen. Im allgemeinen habe ich das gefühl als ob die Dateien in /etc unter Debian übersichtlicher sind. (Ob das die anderen jetzt verhunzt haben oder die Debianer da über die Orginale drüber gehen weiß ich allerdings nicht.)
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Re: AW: Einige Fragen

Beitrag von Natureshadow » 16.02.2013 12:18:57

uname hat geschrieben:sudo macht eigentlich bei einer normalen Installation gar kein Sinn.
Falsch! Das ist ein großer Unterschied. Alleine schon, was in den Loge steht...

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Re: Einige Fragen

Beitrag von datalukas » 16.02.2013 19:22:32

Wenn ich das Root-Terminal starte und wieder schließe, habe ich danach, jedenfalls was das Root-Terminal betrifft, immer noch root-Rechte. Ich werde beim nächsten Start also nicht mehr nach dem Passwort gefragt, es erscheint nur ein Hinweis, dass ich mit Admin-Rechten unterwegs bin. Ist das normal so und kann man das irgendwie abschalten?

Außerdem habe ich ein Problem, wenn ich über den Dateibrowser im Windows-Netzwerk browsen will, und zwar genau dieses:
http://forum.ubuntuusers.de/topic/samba ... ver-gesto/

Methode 1 funktioniert bei mir nicht. In der Datei /etc/resolv.conf habe ich als Nameserver auch noch 8.8.8.8 eingetragen, aber es geht immer noch nicht. Den andere Eintrag habe ich mittels "'#" auskommentiert.

Noch eine Frage aus Interesse:
Warum steht denn standardmäßig eine IP aus dem eigenen Netzwerk hinter "nameserver"? Da müsste doch der DNS-Server des Providers (Telekom) stehen?

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Re: AW: Einige Fragen

Beitrag von Natureshadow » 16.02.2013 19:25:31

datalukas hat geschrieben: Noch eine Frage aus Interesse:
Warum steht denn standardmäßig eine IP aus dem eigenen Netzwerk hinter "nameserver"? Da müsste doch der DNS-Server des Providers (Telekom) stehen?
Nein, der DNS-Recursor deines Routers.

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Re: Einige Fragen

Beitrag von wanne » 17.02.2013 10:49:09

Natureshadow hat geschrieben:Nein, der DNS-Recursor deines Routers.
Erklärung: Im Normalfall spielt der Router Nameserver und fragt im Normalfall dann selbst beim provider nach. Da kann er cachen und lokale Namen eintragen.
datalukas hat geschrieben:Wenn ich das Root-Terminal starte und wieder schließe, habe ich danach, jedenfalls was das Root-Terminal betrifft, immer noch root-Rechte.
? Wenn du es schließt istes doch weg da kannst du doch keine root-rechte mehr haben...
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Re: Einige Fragen

Beitrag von TRex » 17.02.2013 11:33:22

Er wird nicht mehr nach dem Passwort gefragt, darum nimmt er das verständlicherweise an. In einer definierten Zeitspanne nach der letzten Eingabe des Passwords mit (gk)sudo ist die Eingabe nicht mehr erforderlich.
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