schlanker Fileserver selber aufsetzen?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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gershwin
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schlanker Fileserver selber aufsetzen?

Beitrag von gershwin » 02.02.2013 14:36:29

Hallo Community,

nach vielen Jahren bin ich wieder mal hier gelandet.
Es geht darum, fürs eigene Büro einen schlanken Fileserver ung ggf. OwnCloud aufzusetzen.

Die Story:
Ich hatte mich damals (2005) bereits schon mal mit dem Thema auseinander gesetzt, mich versucht einzulesen und es aufgegeben. Ich bin kein Computerexperte, kann einige Dinge jedoch schon verstehen und anpassen (Netzwerk, Windows). Dieses völlig andere Thema "Linux" war mir denn doch zu aufwendig gewesen.
Ich habe den Fileserver (Suse) dann von einem Profi aufsetzen lassen, lief auch viele Jahre zuverlässig, bis die Festplatten zu klein geworden sind. Neue Festplatten (Sata) bedeuteten auch sogleich neues Board usw., also der ganze Rattenschwanz.
Die Problematik ist nun, um es kurz zu machen und ich hoffe niemanden auf die Füße zu treten:
Zuverlässige Linuxmenschen zu finden ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen, denn meistens keine Zeit, keine Lust, nicht mehr erreichbar, Mondpreise oder wollen nicht das machen, was man sich wünscht.

Kurzum stellt sich mal wieder die Frage (da das aktuelle Symbian einen Knacks hat): Einlernen und dann selber machen können (im Rahmen des Möglichen, dass ich in ein paar Wochen nicht zum Linuxprofi werde ist klar) oder x-ter Versuch es extern zu vergeben?
Brauche "nur" einen schlanken Fileserver für das Windowsnetzwerk, Datenspiegelung nächtens per Cronjob und natürlich die notwendige Absicherung (Firewall), da der FS auch am Router hängt.
Gibt es da ein empfehlenswertes Buch?

Zweite Frage: Ist es möglich (bzw. sinnvoll) OwnCloud auch auf dem System einzurichten, weil die Coud und der FS dann auf einer Maschine sind? Ggf. die Cloud in einer Sandbox laufen lassen, so dass wenigstens separiert? Oder ist das zu risikoreich?

Danke & Gruße

syssi
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Re: schlanker Fileserver selber aufsetzen?

Beitrag von syssi » 03.02.2013 09:25:16

Du koenntest dich nach einer Distribution umsehen, die genau fuer diesen Anwendungsfall entwickelt wurde. Es gibt da so manche zur Auswhahl (nicht jede auf Linux-Basis): FreeNAS, OpenNAS, OpenFiler und andere. Manche kommen mit einer huebschen Web-Oberflaeche daher und lassen sich damit steuern, wie ein teures NAS von namhaften Herstellern. Du bist dann zwar etwas auf das Angebot der jeweiligen Distribution limitiert aber schliesslich soll es ein ueberschaubares System werden. Viel Erfolg!

Gruss syssi

gershwin
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Re: schlanker Fileserver selber aufsetzen?

Beitrag von gershwin » 03.02.2013 11:08:08

Hallo syssi,

Danke für Deine Antwort.

Ein NAS, vergaß ich zu erwähnen, war auch ein Gedanke gewesen. Hat den Vorteil, schon "fertig" und zieht nicht so viel Strom wie der Tower. Allerdings ist die Hardware (Server) ja vorhanden und ich denke halt, dass ich mit einem richtigen Server flexibler bin, sollte ich weitere Dienste benötigen. So meine Gedanken.

Also meinst Du, da Du auf das Thema "Server" nicht eingehst, dass das für jemand "Unbedarften" zu komplex und heikel ist, man das mit einem Buch als Anleitung nicht richtig gebacken bekommt?

Da bislang nur Du geantwortet hast, scheint mir, dass ich mit meiner Schilderung anscheinend Euch auf die Füße getreten bin. Das war nicht meine Intention gewesen, hab das wirklich so erlebt. Heißt natürlich nicht, dass alle so sind. Hatte anscheinend eben Pech gehabt.

Danke und Gruß

schwedenmann
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Re: schlanker Fileserver selber aufsetzen?

Beitrag von schwedenmann » 03.02.2013 11:24:46

Hallo

Du kannst ie chon erwähnt sowas wie freenas einetzen, oder spezielle Serverdistries (eisfair), oder eben ein minilinix (Minibds) aufsetzen und dann nur die entsprechenden Dienste wie : Samba, pureftd, ntpd, nfsv4 , ev. mysql installieren, dann hast du auch einenn schlanken fileserver, halt nur ohne weboberfläche, wie bei freenas, aber ssh reicht ja völlig aus (außer du hast keinen linuxclients).

mfg
schwedenmann

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orcape
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Re: schlanker Fileserver selber aufsetzen?

Beitrag von orcape » 03.02.2013 11:29:34

Hi gershwin,
Da bislang nur Du geantwortet hast, scheint mir, dass ich mit meiner Schilderung anscheinend Euch auf die Füße getreten bin.
Na mach mal langsam, Du postest am Samstag 14 Uhr und erwartest am Sonntag morgen schon viele Antworten. Das bei einem Thema, welches ja nicht gerade trivial daherkommt..... :wink:
Um es auf den Punkt zu bringen, Du hast bereits die Hardware zur Verfügung und somit scheidet erst mal der Kauf eines NAS aus.
Dann würde ich das Thema "FreeNAS" mal in Augenschein nehmen, vielleicht deckt das Deine Bedürfnisse ab.
http://www.tecchannel.de/storage/nas/20 ... ndex2.html
Ansonsten ist ein Fileserver schnell aufgesetzt, egal ob Debian oder ein anderes Linux.
Diesen dann entsprechend nach Deinen Wünschen einzurichten, ist wohl dann letztendlich auch eine Frage Zeit.
Ob Du diese bereit bist zu investieren oder ob es dann nicht besser ist, so ein Projekt an jemanden zu vergeben der das in einem Bruchteil Deiner aufgewendeten Zeit bringt, musst Du wohl selbst entscheiden.
Gruß orcape

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Huck Fin
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Re: schlanker Fileserver selber aufsetzen?

Beitrag von Huck Fin » 03.02.2013 12:03:49

Also das was du machen möchtest, ist kein Hexenwerk.
Mit der Zeit steigen die Bedürfnisse und man möchte gerne noch irgend etwas zusätzlich installieren.
Da ist Debian genau richtig.
Eine Firewall hast du im Router, musst du also nicht installieren.

Lade dir Debian Netinstallation ruunter.
http://www.debian.org/CD/netinst/index.de.html
Installiere debian mit Samba
Richte Samba ein.
z.b. so
http://www.lug-viersen.de/howtos/samba- ... ws-xp.html
Fertig.
Spiegelung:
Willst du die Daten richtig Spiegeln, benötigst du entweder einen Controller, der das kann oder du installierst dir MDADM
oder Sicherung ?
Willst du nur nachts sichen, benötigst du nur ein Script dafür.

Ich empfehle für Anfänger:
1. Für alles nur eine einzige Partition verwenden
Mit der Zeit ändern sich nämlich die Ansprüche und eine Partition ist dann immer zu klein geraten.
2. Die Freigabe unter /home einrichten.
Wenn du nämlich irgend wann den Mailserver benutzen möchtest, sicherst du einfach /home und hast sowohl die Mails als auch deine Daten gesichert.

Wenn du was besseres wie eine Cloud haben willst, nimm OpenVPN
Du hast Zugriff auf alle Daten von überall, sobald du mit deinem Laptop im Internet bist und die Übertragung ist verschlüsselt.
Ich habe schon mehrere Server so eingerichtet und bin so am besten gefahren.
Zuverlässige Linuxmenschen zu finden ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen
Kommt darauf an, wo du bist.
Ich mache sowas...

gershwin
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Re: schlanker Fileserver selber aufsetzen?

Beitrag von gershwin » 03.02.2013 15:55:16

Danke für Eure bisherigen Antworten.

Natürlich erwartete ich NICHT, dass ich innerhalb einer Std. 100 Replys habe :D

Ich werde mir mal die vorgeschlagenen Dis anschauen. Wobei ich fast glaube, dass mir ein ursprüngliches System mehr zusagt. Aber mal schauen.
Zwei Fragen habe ich noch:

- Wenn ich OwnCloud aufsetze, kann man das (Aufgrund Sicherheitsgründen) auch auf dem Fileserver laufen lassen oder sollte man unbedingt einen separaten Rechner verwenden? Andererseits, sollte ein Hacker schon den Router und die Hardwarefirewall überwunden haben, ist er eh schon im Netzwerk.

- Das System hat 3 HDs. Eine für das System, und je eine 2TB Platte für die Dateien und die 1:1 Sicherung.
Kann ich eine neue Systemplatte kaufen, darauf die Neuinstallation starten und wenn ich an einem Tag nicht fertig bin/ zurecht komme, einfach wieder die alte Systemplatte einbauen, damit der jetzige FS weiter genutzt wersen kann? Oder haue ich mir damit etwas kaputt?

Danke & Grüße

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Re: schlanker Fileserver selber aufsetzen?

Beitrag von orcape » 03.02.2013 16:09:00

Leider kenne ich Dein Netzwerk bzw. dessen Komponenten nicht.
Das mindeste was Du aber tun möchtest, ist "OwnCloud" in eine DMZ zu verbannen.
Den Fileserver auf dem vielleicht sensible Daten lagern mit "OwnCloud" zu kombinieren halte ich für keine so gute Idee.
Gruß orcape

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AndyJ9
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Re: schlanker Fileserver selber aufsetzen?

Beitrag von AndyJ9 » 05.02.2013 16:46:43

gershwin hat geschrieben: - Wenn ich OwnCloud aufsetze, kann man das (Aufgrund Sicherheitsgründen) auch auf dem Fileserver laufen lassen oder sollte man unbedingt einen separaten Rechner verwenden? Andererseits, sollte ein Hacker schon den Router und die Hardwarefirewall überwunden haben, ist er eh schon im Netzwerk.
Soll die OwnCloud nur aus dem internen Netzwerk erreicht werden?
Wenn sie nur aus dem internen Netzwerk erreichbar sein soll, kannst du im Grunde beides auf einem System laufen lassen.
Es stellt sich eher die Frage ob du ein System wie OwnCloud dann wirklich brauchst.

Oder soll sie von außen erreichbar sein?
Damit würde ich ein eigenes System empfehlen, wenn der Fileserver nur intern erreichbar sein soll.
gershwin hat geschrieben: - Das System hat 3 HDs. Eine für das System, und je eine 2TB Platte für die Dateien und die 1:1 Sicherung.
Kann ich eine neue Systemplatte kaufen, darauf die Neuinstallation starten und wenn ich an einem Tag nicht fertig bin/ zurecht komme, einfach wieder die alte Systemplatte einbauen, damit der jetzige FS weiter genutzt wersen kann? Oder haue ich mir damit etwas kaputt?
Wenn die 2TB Platten nur Daten beinhalten, sollte nichts passieren.

Ein einfacher Fileserver ist mittels Debian wie schon oben erwähnt schnell aufzusetzen.
Ich denke der Fileserver wird in einem Windows-Netzwerk eingebunden, demnach wirst du Samba brauchen.
Das Thema Userrechte auf den Fileserver ist wichtig, wie komplex müssen die Zugriffsrechte sein?

Bist du bereit dich in verschiedene Programme einzuarbeiten, oder bietet der Server nur den Fileserver-Dienst an?
Dann empfehle ich Debian dafür. Du baust Dir dein System selber und weisst am besten was läuft.
Für ein produktives System ist dann die Sicherheit, das Backup und vor allem die Dokumentation wichtig.

Kann/muss jemand anders das System warten/übernehmen, wenn du nicht verfügbar bist?
Dann ist die Dokumentation das A und O, oder du nimmst ein fertiges System, welches über z. B. eine "Weboberfläche" bedient werden kann.

Ich denke es ist auch ein wenig "Geschmackssache" und das Einsatzfeld ist entscheidend.

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Re: schlanker Fileserver selber aufsetzen?

Beitrag von gershwin » 05.02.2013 20:40:02

Hallo Andy,

natürlich soll die Cloud von außen erreichbar sein. Prinzipiell verstehe ich schon, dass man FS und Cloud trennt, frage mich dann nur, wieso NAS mit integrierter Cloud angeboten werden. Ist doch eigentlich das Selbe, oder?

Die zwei großen HDs beinhalten nur die Arbeitsdaten. Quasi auf "windowisch" ausgedrückt:
- Platte C: Das OS und die Programme
- Platte Z: Die Arbeitsdateien der Firma
- Platte Y: Sicherung von Z

Für's Erste nur das schlanke OS und Samba. SSH-Zugriff vom Homeoffice über den Netgear-Router. Später dann ggf. Eine Cloud für das Smartphone, Tablet etc.
Die nächtliche Sicherung lief die ganze Zeit über einen Cronjob.

Es gibt nun halt 2 Möglichkeiten:
- Ich arbeite mich langsam in das Thema und kann die "Basics" dann selber handeln und bin unabhängiger ...
- Ich geb es in Auftrag und hoffe nicht schon wieder solche Erfahrungen machen zu müssen. In 2-3 Std. ist das erfahruhgstechnisch ja erledigt. Daten schaufeln und Nutzer anlegen kann ich selber.

Ich hatte damals vor 5 Jahren mit Debian aufgegeben, weil Linux schon eine andere Handhabung als Windows ist. Zudem hatte ich nach der Installation allerlei Krempel drauf, wie Abidingsa, Video, Games etc. - brauche ich ja nicht.

Danke für alle bisherigen Antworten!

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Re: schlanker Fileserver selber aufsetzen?

Beitrag von orcape » 05.02.2013 21:10:03

Hi,
frage mich dann nur, wieso NAS mit integrierter Cloud angeboten werden. Ist doch eigentlich das Selbe, oder?
Nun ist das schon ein riesiger Unterschied, ob ein paar Urlaubsfotos unter den "Hammer kommen" oder ob Daten einer Firma unbrauchbar werden, die dann vielleicht den Ausfall eines Teil's der EDV zur Folge haben und einen nicht unbeträchtlichen Schaden verursachen.
Du must letztlich selbst wissen was Du machst.
Wenn Du Deinen Server mit Portforwarding im Netz veröffentlichen willst, solltest Du aber schon wissen was Du tust, wenn Du nicht willst das das Teil zur Spamschleuder wird.
Für's Erste nur das schlanke OS und Samba. SSH-Zugriff vom Homeoffice über den Netgear-Router. Später dann ggf. Eine Cloud für das Smartphone, Tablet etc.
Die nächtliche Sicherung lief die ganze Zeit über einen Cronjob.
...und dann über den Consumer-Router von Netgear absichern, na ja wenn Du meinst..... :mrgreen:
Gruß orcape

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AndyJ9
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Re: schlanker Fileserver selber aufsetzen?

Beitrag von AndyJ9 » 06.02.2013 10:06:25

Kannst du uns ein wenig sagen, was der Anspruch an diesen Server ist?
gershwin hat geschrieben: - Platte Z: Die Arbeitsdateien der Firma
- Platte Y: Sicherung von Z
Ich denke in einer produktiven Umgebung einer Firma mit wichtigen Daten geht es vor allem um das Thema Sicherheit, ständige Verfügbarkeit und Integration in die vorhandene IT Umgebung.

Hier stellen sich erstmal einige generelle Fragen:
Wie sieht die Sicherungsstrategie aus (nur Platte Y als einzige Sicherung ist gefährlich)?
Gibt es einen anderen Server (Windows Active Directory etc.) an welchen man sich orientieren muss?
Wer administriert das ganze oder gibt es eine ständige Administration überhaupt?
gershwin hat geschrieben: Es gibt nun halt 2 Möglichkeiten:
- Ich arbeite mich langsam in das Thema und kann die "Basics" dann selber handeln und bin unabhängiger ...
- Ich geb es in Auftrag und hoffe nicht schon wieder solche Erfahrungen machen zu müssen. In 2-3 Std. ist das erfahruhgstechnisch ja erledigt. Daten schaufeln und Nutzer anlegen kann ich selber.
Um das ganze vernünftig aufzusetzen und auch später noch nachvollziehen zu können, empfehle ich ein vernünftiges "Konzept" mit Dokumentation.
Das ist nicht in 2-3 Stunden erledigt.

Der Server muss auch laufend überwacht (Logfiles etc.) und geplegt werden (Updates, Speicherplatz).
Wer macht das und gibt es schon andere Systeme welche auch gepflegt werden?
gershwin hat geschrieben: Ich hatte damals vor 5 Jahren mit Debian aufgegeben, weil Linux schon eine andere Handhabung als Windows ist. Zudem hatte ich nach der Installation allerlei Krempel drauf, wie Abidingsa, Video, Games etc. - brauche ich ja nicht.
Einen Fileserver aufzusetzen und meine obigen Punkte zu beachten ist immer noch keine Zauberei.

Bist du bereit dazu dich in das Thema einzuarbeiten und auch mit Debian (Linux und Konsole) zu arbeiten?
Ist das auch von der Firma gewünscht?

Wenn ja, kann ich dir folgende Konfiguration empfehlen (benutze ich in meiner produktiven, allerdings privaten Umgebung):
  • -Debian Grundsystem
    -NFS oder Samba
    -SSH Zugang mit public key authentification
    -Sicherung mittels cron und rsync auf zweite Platte und zusätzlich auf ein externes Medium/System (bei mir 1 x die Woche auf externe USB Platte)
    -fail2ban gegen "brute force"
    -logcheck und logwatch für die Überwachung der Logfiles
    -Monit für die Überwachung der Systemdienste
    -Munin für die Überwachung der Systemwerte (Temperatur, Speicherplatz etc., grafische Auswertung)
    -exim und mail, damit das System Emails mit Meldungen verschicken kann
    -Owncloud nur über das interne Netzwerk erreichbar (von außen via SSH-Tunnel erst ins Netzwerk einwählen, danach auf owncloud zugreifen)
    -halbautomatische updates via cron-apt
Das alles ist in einem TiddlyWiki dokumentiert (was ist wie installiert und wo sind welche Veränderungen an der Konfiguration gemacht worden).
Das System ist nur über SSH von außen erreichbar (der einzige Port der vom Router in das Netzwerk führt).

A und O hier ist das Thema Sicherheit (sensible, wichtige Daten) und Datensicherung (zweite Platte, zweites System, getrennte räumliche Umgebung).
Dazu ist die Administration so eines Systems (Überwachung, Updates etc.) ein laufender Vorgang.

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Re: schlanker Fileserver selber aufsetzen?

Beitrag von gershwin » 06.02.2013 10:46:57

Hallo Andy,
Kannst du uns ein wenig sagen, was der Anspruch an diesen Server ist?
Natürlich. Der Server bzw. die eine 2TB-Platte beinhaltet alle Arbeitsdateien von mir. Das ist die Kunden-Datenbank, Mails, Termine, Jobs, Buchhaltung ... alles eben.
Hier stellen sich erstmal einige generelle Fragen:
Wie sieht die Sicherungsstrategie aus (nur Platte Y als einzige Sicherung ist gefährlich)?
Die Sicherung sieht so aus, dass die Daten (Z) jede Nacht 1:1 auf die andere Platte (Y) kopiert werden. Geänderte oder gelöschte Daten werden umbenannt (nicht überschrieben oder gelöscht) und erst in der darauffolgenden Nacht gelöscht. So habe ich geänderte Dateien immer noch mind. 24 Std. im alten Zustand.
Zusätzlich werden alle Daten am Ende der Woche auf eine USB-Festplatte gesichert.
Gibt es einen anderen Server (Windows Active Directory etc.) an welchen man sich orientieren muss?
Nein.
Wer administriert das ganze oder gibt es eine ständige Administration überhaupt?
Überwacht wurde das System nicht. Gewartet bei Bedarf. Dann kam der Linux-Profi (als er noch Zeit hatte). Der FS lief aber mehrere Jahre problemlos durch. Kleine Sachen (Benutzer ändern) habe ich selber über die Konsole/Samba gemacht.
Bist du bereit dazu dich in das Thema einzuarbeiten und auch mit Debian (Linux und Konsole) zu arbeiten? Ist das auch von der Firma gewünscht?
Die Firma bin ich :-) , wir reden da also nicht von einem großen Unternehmen.
Sich selber hier einzuarbeiten hat Nachteile (Zeit) und Vorteile (Unabhängigkeit - zumindest bei den "kleinen" Sachen). Wie ich schon am Anfang gesagt habe. Die Ersteinrichtung erfolgte von einem Profi. Der hat inzwischen anscheinend anderes zu tun. Die Einrichtung nach dem Hardwaretausch machte ein Semi-Profi. Auf das Cronjob-Script (was ich Anfangs unter Suse ja hatte) warte ich für das aktuelle System nun schon seit mind. 1 Jahr. Das geht so nicht. Ich bin auch kein Freund von Fernwartung oder mal den FS über das Wochenende wegzugeben. Wenn etwas zu tun ist, wird das hier im Office erledigt und dafür bezahle ich dann ja auch.

Danke & Gruß

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Re: schlanker Fileserver selber aufsetzen?

Beitrag von AndyJ9 » 06.02.2013 11:10:15

Hallo gershwin,
gershwin hat geschrieben: Die Firma bin ich :-)
Der Server bzw. die eine 2TB-Platte beinhaltet alle Arbeitsdateien von mir. Das ist die Kunden-Datenbank, Mails, Termine, Jobs, Buchhaltung ... alles eben.
Das Dilemma verstehe ich.
Es ist zu viel/zu teuer sich eine Firma zu organiseren, welche die Installation und den Support für diesen einen Server macht.
Sich auf "Freunde/Bekannte" zu verlassen kann unbefriedigend/zeitaufwenidg sein.

Allerdings solltes du Dir überlegen, was es Dir Wert ist, deine ganzen Daten "in sicheren Händen" zu wissen?

Willst du Linux/Debian und bist bereit Zeit zu investieren (für die Installation und das Anpassen des Systems sowie die Pflege), dann benutze Debian als Fileserver.
Du wirst viel über Linux und Administration lernen.
Du wirst Dich aber auch darauf vorbereiten müssen, bei einem Systemfehler die Zeit zu investieren deine Daten/System wieder zum laufen zu bringen.
Ich kann Dir gerne einiges von meinem System und der Dokumentation anbieten.

Willst du dich nicht viel einarbeiten, nimm ein System von der Stange, das muss dann auch nicht Linux sein, oder gib es in fremde Hände und bezahle diesen Service.

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