Debian als Rolling System

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
Ritsuka
Beiträge: 348
Registriert: 18.08.2010 17:57:42

Debian als Rolling System

Beitrag von Ritsuka » 09.08.2012 16:58:19

Hi zusammen,
ist es möglich (wie bei Siduction) Debian als Rolling System zu nutzen?
Eig. hat man doch ein Rolling Release wenn man einfach seine Updates immer aus dem "testing" oder "sid" Zweig bezieht oder?
Laptop - Debian Jessie + xfce
Laptop T530 - Mint 17.3 + Mate

Benutzeravatar
Luxuslurch
Moderator
Beiträge: 2091
Registriert: 14.09.2008 09:41:54

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von Luxuslurch » 09.08.2012 17:06:19

Ja, natürlich. Während eines freezes rollt allerdings nicht so viel, weswegen manche nicht von einem Rolling Release sprechen würden, aber ich finde die Diskussion darüber wortklauberisch.
Debian Stable.
Der Mod spricht rot.

smo
Beiträge: 489
Registriert: 19.12.2005 16:34:40
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von smo » 09.08.2012 17:16:14

Ritsuka hat geschrieben:Hi zusammen,
ist es möglich (wie bei Siduction) Debian als Rolling System zu nutzen?
Eig. hat man doch ein Rolling Release wenn man einfach seine Updates immer aus dem "testing" oder "sid" Zweig bezieht oder?
Kurze Antwort: Nein.

Lange Antwort:
Sobald testing im freeze ist (das ist aktuell so), wirst du in der Regel keine neuen Software-Versionen in testing erhalten, denn der Fokus liegt dann auf Bug-Fixing für das nächste stable release. Da der freeze mehrere Monate dauert, ist man von einem rolling release recht weit entfernt.
In sid+experimental passiert vermutlich eher wenig (im Vergleich zu Zeiten außerhalb des freeze), da die Maintainer sich zu recht auf das nächste stable konzentrieren.

Alle Angaben ohne Gewähr. :) Bitte um Feedback ob das so richtig ist.

smo

Benutzeravatar
Luxuslurch
Moderator
Beiträge: 2091
Registriert: 14.09.2008 09:41:54

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von Luxuslurch » 09.08.2012 19:31:38

Also meine Definition von RR wäre, dass man sich nicht 6 Monate bis 10 Jahre auf einer Version stehen bleibt und dann einmal einen Versionssprung macht, sondern dass ein kontinuierlicher Fluss an Erneuerung da ist. Also nicht alle Pakete auf einmal sondern jedes Paket dann, wenn's hochgeladen wird. Und das trifft soweit auch auf Testing und SID zu. Natürlich geht im freeze nicht so viel, aber vom Prinzip her.... ich sag ja: Wortklauberei!
Debian Stable.
Der Mod spricht rot.

Clio

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von Clio » 09.08.2012 19:31:45

Ja, so kann man es ausdrücken.
In Sid läuft im Moment nicht so viel, alles recht übersichtlich.

Benutzeravatar
joahlen
Beiträge: 1725
Registriert: 22.10.2010 03:02:41

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von joahlen » 09.08.2012 20:55:06

Sidux und Aptosid und Siduction oder wer immer da aktuell dran ist sind ja auch nix anderes als Debian Sid.
Also dürfte auch da beim Rock'n Roll zumindest der "Roll" im Moment Sendepause haben.
Und alle drei firmier(t)en als benutzbare Distribution womit die Leute arbeiten sollen.

JO

Ach ja, in testing passiert zur Zeit wirklich was.
Zumindest gefühlt gibt es aktuell mehr updates. Aber selbstverständlich "nur" Bugfixes. Aber das ist nun mal der Debian Way.
Es ist alles schon gesagt, nur nicht von allen.... Karl Valentin

Debian Jessie, XFCE auf älteren Think_pads (ab T21 bis T60/X60) und IBM/M55 SFF (C2D, 8 GB)
Any customer can have a car painted any colour that he wants so long as it is black. Henry Ford
Gilt auch für Laptops

delaytime0
Beiträge: 207
Registriert: 07.06.2012 10:23:04

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von delaytime0 » 10.08.2012 09:39:55

Also ich nutze Debian testing seit einiger Zeit als "Rolling Release". Ja während der Freezes ist es ruhiger, aber selbst bei Ubuntu ist immer 6 Monate Ruhe.
Und Aptosid oder dergleichen sind... eher sowas wie Debian unstable/experimental.
Testing als RR ist hier ein schönes Zwischending aus Aktualität und Stabilität.

uname
Beiträge: 12492
Registriert: 03.06.2008 09:33:02

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von uname » 10.08.2012 10:01:54

Ob man Testing oder Sid als RR bezeichnen kann muss man wohl mit sich selbst ausmachen. Das ist aber auch bei den anderen angeblichen RRs auf Basis von Debian so.
Wenn man sich jedoch für Debian und gegen z.B. Arch Linux usw. entschieden hat und ein RR haben möchte bleiben einem die RR-Projekte wie oben genannt oder eben Testing/Sid. Beides hat bestimmt seine Vor- und Nachteile. Ich denke der geübte Anwender wird selbst die Klippen umschiffen können. Für Einsteiger ist vielleicht ein vorkonfiguriertes RR besser.

http://wiki.siduction.org/index.php?tit ... ans_Reiche

Auszug:
Kein Mensch, der noch bei klarem Verstand oder kein todesmutiger Abenteuerer ist, befährt Sid in einem gewöhnlichen Boot. Mit einem sidux-Schiff ist das aber durchaus möglich"

Benutzeravatar
joahlen
Beiträge: 1725
Registriert: 22.10.2010 03:02:41

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von joahlen » 11.08.2012 00:37:45

Naja, nur das Sidux-Schiff muss ja nicht in schwere See geraten. Die Titanic war auch auf glatter See. Glatt für Nordatlantische Verhältnisse.

JO
Es ist alles schon gesagt, nur nicht von allen.... Karl Valentin

Debian Jessie, XFCE auf älteren Think_pads (ab T21 bis T60/X60) und IBM/M55 SFF (C2D, 8 GB)
Any customer can have a car painted any colour that he wants so long as it is black. Henry Ford
Gilt auch für Laptops

Benutzeravatar
ralli
Beiträge: 4390
Registriert: 02.03.2008 08:03:02

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von ralli » 11.08.2012 06:31:12

Ich habe mich von testing wieder verabschiedet, weil ich nicht den geringsten Mehrwert für meine Bedürfnisse erkennen kann. Die Qualität meiner "literarischen Ergüsse" hängen nicht von der Aktualität der Softwarepakete ab. Einzig ist mir wichtig, das mein Brower sicherheitstechnisch auf den neuesten Stand ist. Das ist aber überhaupt kein Problem.
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören. Wer keine Brücken baut, muß spalten.

Benutzeravatar
joahlen
Beiträge: 1725
Registriert: 22.10.2010 03:02:41

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von joahlen » 11.08.2012 15:57:20

Das war schon immer so. Auch meine Schreibe wurde keinen Furz besser als ich vor langer Zeit die alte Olympia in die Ecke stellte und mir für unanständig viel Geld eine (gebrauchte) IBM Kugekopfschreibmaschine gekauft hatte....

Wenn es in erster Linie um Textverarbeitung geht schreibt man mit Staroffice 3 für DOS (auf fünf 5 1/4 Zoll Disketten) auch nicht schlechter als mit LO 3.6.

Insofern hast Du mit Deinem Argument gegen testing völlig recht. Nur GIMP 2.8, die moderneren Browser und zugegebenermaßen ein gewisser Spieltrieb und "want have" Faktor trieben mich zu testing. Im Prinzip braucht man alles was nach 2002/2003 gekommen ist nicht zum Arbeiten - sowohl Hard- als auch Softwaremäßig.

Rolling Release - in welcher Form auch immer - ist letztendlich Spielerei und Funfaktor, sonst nichts.

Mit einem neuen Flachbildfernseher wird das Programm auch nicht besser.....

JO
Es ist alles schon gesagt, nur nicht von allen.... Karl Valentin

Debian Jessie, XFCE auf älteren Think_pads (ab T21 bis T60/X60) und IBM/M55 SFF (C2D, 8 GB)
Any customer can have a car painted any colour that he wants so long as it is black. Henry Ford
Gilt auch für Laptops

Benutzeravatar
ralli
Beiträge: 4390
Registriert: 02.03.2008 08:03:02

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von ralli » 11.08.2012 16:27:11

joahlen hat geschrieben:Das war schon immer so. Auch meine Schreibe wurde keinen Furz besser als ich vor langer Zeit die alte Olympia in die Ecke stellte und mir für unanständig viel Geld eine (gebrauchte) IBM Kugekopfschreibmaschine gekauft hatte....

Wenn es in erster Linie um Textverarbeitung geht schreibt man mit Staroffice 3 für DOS (auf fünf 5 1/4 Zoll Disketten) auch nicht schlechter als mit LO 3.6.

Insofern hast Du mit Deinem Argument gegen testing völlig recht. Nur GIMP 2.8, die moderneren Browser und zugegebenermaßen ein gewisser Spieltrieb und "want have" Faktor trieben mich zu testing. Im Prinzip braucht man alles was nach 2002/2003 gekommen ist nicht zum Arbeiten - sowohl Hard- als auch Softwaremäßig.

Rolling Release - in welcher Form auch immer - ist letztendlich Spielerei und Funfaktor, sonst nichts.

Mit einem neuen Flachbildfernseher wird das Programm auch nicht besser.....

JO
Und diesen Spaß und diese Freude möchte ich deshalb auch niemanden verleiden. Ich habe es probiert und als Minimalinstallation aufgesetzt und danach meine bevorzugten Pakete installiert. Und plötzlich hatte ich fast 1300 Pakete installiert, bei squeeze waren es noch um die 700. Woher dieser wundersame Zuwachs kommt weiss ich nicht, ist auch egal, ist nicht meins. Aber mal im Ernst, ich sammel ja klassische alte Software und habe schon lange nach Staroffice 3 für DOS gesucht, bin aber leider nicht fündig geworden.
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören. Wer keine Brücken baut, muß spalten.

Benutzeravatar
joahlen
Beiträge: 1725
Registriert: 22.10.2010 03:02:41

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von joahlen » 11.08.2012 19:47:05

@ralli
Staroffice:
Dann kann ich ja mal kramen. Die Originaldisketten (5 mal 170 kB) habe ich glaube ich nicht mehr. Deren Inhalt habe ich aber damals auf eine! kleine 3 1/2 Disk mit 1,44 MB kopiert, weil der Rechner kein 5 1/4 Zoll Laufwerk hatte. Ich weiß noch, dass man nur die ersten vier brauchte, die fünfte enthielt nur Druckertreiber.
Wenn es Dir nur auf die Daten ankommt könnte ich Dir die mailen, wenn ich sie denn auf irgendeiner Archiv-CD finde.
Die Disketten hab ich glaube ich nicht mehr, aber das Handbuch. Muss aber erst suchen und hab das auch nicht hier sondern in einer anderen Bude.
Wenn Du Interesse hast und nen halbes Pfund Kaffee (ungemahlen bitte) springen lässt such ich mal. StarOffice war damals für mich besser als WORD 2, das es damals neu gab.

Zu den 1300 Paketen:
Auch bei Debian gilt wie bei Ubuntu:
IMMER nur mit "apt-get install --no-install-recommends" installieren bzw. aptitude und synaptic entspr. konfigurieren. Sonst wird alles mitinstalliert, was der Paketbetreuer für ratsam hält. Das muss nicht das sein, was man selber meint haben zu müssen.
Bei Ubuntu z.B. installieren viele Pakete die MS-Fonts mit... Warum weiß kein Mensch, außer jemand kann nicht auf "ComicSans" verzichten... grrrrr

JO

P.S. Hab gerade nachgesehen: Mein wheezy mit XFCE hat auf dem Laptops je 761 Pakete, auf dem PC 944.
Es ist alles schon gesagt, nur nicht von allen.... Karl Valentin

Debian Jessie, XFCE auf älteren Think_pads (ab T21 bis T60/X60) und IBM/M55 SFF (C2D, 8 GB)
Any customer can have a car painted any colour that he wants so long as it is black. Henry Ford
Gilt auch für Laptops

Benutzeravatar
ralli
Beiträge: 4390
Registriert: 02.03.2008 08:03:02

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von ralli » 12.08.2012 05:38:08

joahlen hat geschrieben:@ralli
Staroffice:
Dann kann ich ja mal kramen. Die Originaldisketten (5 mal 170 kB) habe ich glaube ich nicht mehr. Deren Inhalt habe ich aber damals auf eine! kleine 3 1/2 Disk mit 1,44 MB kopiert, weil der Rechner kein 5 1/4 Zoll Laufwerk hatte. Ich weiß noch, dass man nur die ersten vier brauchte, die fünfte enthielt nur Druckertreiber.
Wenn es Dir nur auf die Daten ankommt könnte ich Dir die mailen, wenn ich sie denn auf irgendeiner Archiv-CD finde.
Die Disketten hab ich glaube ich nicht mehr, aber das Handbuch. Muss aber erst suchen und hab das auch nicht hier sondern in einer anderen Bude.
Wenn Du Interesse hast und nen halbes Pfund Kaffee (ungemahlen bitte) springen lässt such ich mal. StarOffice war damals für mich besser als WORD 2, das es damals neu gab.

Zu den 1300 Paketen:
Auch bei Debian gilt wie bei Ubuntu:
IMMER nur mit "apt-get install --no-install-recommends" installieren bzw. aptitude und synaptic entspr. konfigurieren. Sonst wird alles mitinstalliert, was der Paketbetreuer für ratsam hält. Das muss nicht das sein, was man selber meint haben zu müssen.
Bei Ubuntu z.B. installieren viele Pakete die MS-Fonts mit... Warum weiß kein Mensch, außer jemand kann nicht auf "ComicSans" verzichten... grrrrr

JO

P.S. Hab gerade nachgesehen: Mein wheezy mit XFCE hat auf dem Laptops je 761 Pakete, auf dem PC 944.
Einverstanden! Vorraussetzung wäre allerdings, das Du den Disketteninhalt auf einer CD schicken kannst und diese auch installierbar sind. Für die alten Klassiker, ich habe noch unter anderem dbase IV und die letzte Word Version für Dos, habe ich dosemu installiert. An die Geschichte mit den Druckertreibern kann ich mich auch noch erinnern. Mein Ziel ist es, mal einen längeren Artikel über die Hard- und Software der Anfänge, sprich der 80 iger Jahre zu schreiben.

Wenn das so funktionieren könnte, dann bestätige das bitte, dann werde temporär meine PM aktivieren, damit wir unsere Adressen austauschen können.

Und der Tipp mit "apt-get install --no-install-recommends" ist wirklich Gold wert, danke dafür. :D

Da kommt Lust auf, testing noch ein Mal neu zu installieren. Hier war mal die Rede davon, mit dem Installer anfangs kein Desktop zu wählen, habe ich aber nie gefunden.

Ist das dann richtig, bei taskel alles abzuwählen und durchlaufen zu lassen bis zum Ende?

Kannst Du bitte mal Deine Installationsschritte für xfce posten?
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören. Wer keine Brücken baut, muß spalten.

Benutzeravatar
ralli
Beiträge: 4390
Registriert: 02.03.2008 08:03:02

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von ralli » 12.08.2012 05:48:50

Das habe ich gerade gefunden, das war ja von Dir.

Code: Alles auswählen

apt-get install --no-install-recommends xfce4-session xfwm4 xfce4-appfinder xfce4-panel xfce4-mixer alsa xorg 
Ist xorg eine minimale x Installation? Ich hatte nach der Grundinstallation immer
xserver-xorg lightdm xfce4 vorgenommen.
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören. Wer keine Brücken baut, muß spalten.

Benutzeravatar
ralli
Beiträge: 4390
Registriert: 02.03.2008 08:03:02

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von ralli » 12.08.2012 16:48:29

Jo, hat sich alles erledigt, danke Für Dein Angebot.
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören. Wer keine Brücken baut, muß spalten.

Benutzeravatar
ralli
Beiträge: 4390
Registriert: 02.03.2008 08:03:02

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von ralli » 13.08.2012 04:43:25

Ich wollte noch schreiben, warum. Angeregt durch DIch habe ich im Keller aufgeräumt und endlich die Kiste mit alter Software gefunden, die ich seit meinem Umzug vor sieben Jahren vermisst hatte. Darunter befanden sich noch Topware Gold mir Wordstar, Paradox, Dbase für Windows und eben auch Star Office 3 für Dos, das damals auch vom BHV Verlag angeboten wurde.
Die Minimalinstallation habe ich ausprobiert, Es hat alles funktioniert, nur der Drucker ließ sich nicht konfigurieren, obwohl Cups installiert war. Jetzt reicht es mir und ich habe testing komplett mit Xfce4 installiert und alles läuft sauber und rund.
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören. Wer keine Brücken baut, muß spalten.

delaytime0
Beiträge: 207
Registriert: 07.06.2012 10:23:04

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von delaytime0 » 13.08.2012 08:01:38

Die Erkenntnis musste ich bei Wheezy auch machen...

Alles selbst basteln scheinrt out zu sein.
Denn obwohl ich gnome-session+empathy und co. installiert habe ist empathy unbedienbar. Komischerweise funktioniert es wenn man einfach über die setup-cd alles reinlaufen lässt.
Selbst eine Installation aus Minimal+Gnome sieht anders aus, als das was der installer mitbringt.

Warum zum Geier Abiword, Gnumeric, Ekiga und Co. als Abhängigkeiten geführt werden ist mir auch schleierhaft...

Komischerweise schafft z.B. Fedora es nen Gnome-Desktop ohne das ganze Beiwerk zu installieren...

Benutzeravatar
Luxuslurch
Moderator
Beiträge: 2091
Registriert: 14.09.2008 09:41:54

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von Luxuslurch » 13.08.2012 08:19:35

Das ist nicht komisch sondern eine Frage der Abhängigkeiten. Dafür sind die Paketbetreuer verantwortlich, nicht die Programme selber. Viele Programme funktionieren auch bis zu einem gewissen Grad ohne bestimmte Abhängigkeiten. Aber manchmal gibt es Dinge, die nicht mehr funktionieren. Damit muss man rechnen, wenn man die Empfehlungen explizit ausschließt.

Epilog: Genau aus diesem Grund ist es mir auch zu anstrengend, eine minimalistische Installation hinzubiegen. Die paar MB auf der Festplatte sind es mir wert.
Debian Stable.
Der Mod spricht rot.

delaytime0
Beiträge: 207
Registriert: 07.06.2012 10:23:04

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von delaytime0 » 13.08.2012 08:26:53

Nur für mein Verständnis:
Debian (und ich mag Debian grundsätzlich und nutze es gern) hat also mehr Abhängigkeiten von Trivialsoftware als z.B. Fedora? Und das auch noch beim gleichen Desktop?
Bzw... Fedora bekommt es hin einen Gnome-Desktop zu stemmen der ohne viel Beiwerk (unter 6 GB) kommt während bei Debian gemeckert wird, dass Gnome nicht mehr auf eine CD passt?

In meinen Augen: Kein Wunder!

Benutzeravatar
Luxuslurch
Moderator
Beiträge: 2091
Registriert: 14.09.2008 09:41:54

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von Luxuslurch » 13.08.2012 08:36:50

Ja, so ist es. Der Paketbetreuer könnte sich durchaus dazu entschließen, z.B. Debianevolution nicht als Abhängigkeit von Debiangnome-core zu setzen. Macht er trotzdem. Da kann man nix machen. Beziehungsweise... Würgarounds gibt es natürlich schon.
Debian Stable.
Der Mod spricht rot.

nudgegoonies
Beiträge: 939
Registriert: 16.02.2009 09:35:10

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von nudgegoonies » 13.08.2012 10:09:47

Luxuslurch hat geschrieben:Ja, so ist es. Der Paketbetreuer könnte sich durchaus dazu entschließen, z.B. Debianevolution nicht als Abhängigkeit von Debiangnome-core zu setzen. Macht er trotzdem. Da kann man nix machen. Beziehungsweise... Würgarounds gibt es natürlich schon.
Jeder hat seine Arten mit den Metapaketen und den diversen Abhängigkeiten umzugehen. Ich habe den ungewöhnlichen Weg gewählt und unter Squeeze die Gnome-Metapakete untergeladen und dann angepasst. Es war einfach die Redundanzen ala Epiphany, Evolution, Empathy etc. rauszuwerfen und danach auch deren Abhängigkeiten.

Bei XFCE unter Testing (hatte ich in einer VM) war ich dagegen sehr zufrieden was die Standardsoftwareauswahl mitbringt. Da hätte sich die Anpasserei nicht gelohnt. Ach ja, manchmal macht man auch den Fehler, dass man erst eine Software deinstalliert und dann eine andere installiert. Sowas hebelt natürlich die den "provides" Mechanismus aus. Ach je, Paketverwaltung ist so ein großes und weites Feld...
Soft: Bullseye AMD64, MATE Desktop. Repo's: Backports, kein Proposed, eigene Backports. Grafik: Radeon R7 360 MESA.
Hardware: Thinkstation S20, Intel X58, 16GB, Xeon W3530, BCM5755 NIC, EMU10K1 SND, SATA SSD+HDS und DVD+RW.

Fjunchclick

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von Fjunchclick » 13.08.2012 11:46:07

Luxuslurch hat geschrieben: Epilog: Genau aus diesem Grund ist es mir auch zu anstrengend, eine minimalistische Installation hinzubiegen. Die paar MB auf der Festplatte sind es mir wert.
Genau so sehe ich es auch.
Ich habe früher auch immer minimal installiert und versucht das System so schlank wie möglich zu halten. Das Resultat war dann eine regelmäßige, mühsame Suche nach irgendwelchen Zusatzpaketen oder kryptisch benannten libs, weil mal wieder irgend etwas nicht so funktionierte, wie es soll.
Schließlich habe ich mich gefragt, warum ich mir das eigentlich antue. Meine Festplatte ist groß genug. Ob da nun 1GB mehr oder weniger belegt wird, ist sowas von egal...
Mir ist ein funktionierendes System mittlerweile viel wichtiger als ein bisschen eingesparter Platz auf der Festplatte. Da sehe ich genau so wie beim RAM: Wozu ist nicht genutzter Speicherplatz gut? Richtig, zu gar nichts.
Und ich habe einfach keine Lust mehr, z.B. bei jedem Dokument in einem anderen Format als PDF erst einmal eine halbe Stunde zu suchen, bis man die lib gefunden hat, mit der evince das Ding dann lesen kann.

Also installiere ich lieber gleich, nein, nicht das komplette gnome, sondern gnome-core, weil ich diesen ganzen Messenger, ekiga und Webcam-Kram nicht brauche, lasse allerdings empfohlene Pakete grundsätzlich mit installieren.

Einziges Argument für eine Minimalinstallation ist, dass es natürlich mehr Sicherheitsrisiken und Bugs gibt, wenn mehr Software installiert ist. Aber damit kann ich gut leben.

Benutzeravatar
ralli
Beiträge: 4390
Registriert: 02.03.2008 08:03:02

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von ralli » 13.08.2012 15:17:17

Kurzum, wie ich sehe, bin ich mit meinen Erfahrungen nicht alleine, und werde zukünftig von Minimalinstallationen Abstand nehmen. An RAM und Festplattenplatz mangelt es mir nicht.
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören. Wer keine Brücken baut, muß spalten.

Fjunchclick

Re: Debian als Rolling System

Beitrag von Fjunchclick » 13.08.2012 15:53:50

Sehr schöner Beitrag von novalix zum Thema aus einem anderen Thread:

viewtopic.php?f=1&t=137805&p=895277#p895275

Antworten