ich würde gerne mal eure persönlichen Meinungen zu servergespeicherten Profilen hören. Wann machen denn eurer Meinung nach solche servergesp. Profile wirklich Sinn? Und wann können Sie zum Problem werden? Natürlich ist das bei jedem anders, da jeder andere Anforderungen stellt. Mir geht's eher um eine Art Leitfaden, grad die Punkte Vor-/ und Nachteile.
Ich möchte mal meine Infos zusammentragen, die ich in den Jahren sammeln durfte. Entsprechend bin ich nun an einen Punkt gelangt, an dem ich mich ernsthaft frage, ob ich die serv.gesp. Profile überhaupt verwenden sollte. Der Artikel hier http://wiki.samba.org/index.php/Samba_& ... s_Profiles erläutert ja schon eingie Punkte. Meine subjektive Meinung bisher dazu ist folgende:
NACHTEILE
- Um auch wirklich an jedem Arbeitsplatz mit seinen Favoritprogrammen arbeiten zu können, muss an jeder einzelnen Arbeitsstation auch das entsprechende Programm installiert sein. Der User hat z.B. auf der WorkstationA eine Verknüpfung namens 'BEISPIEL', die auf C:\Programme\Anwendung\beispiel.exe zeigt. Loggt sich der User nun auf der WorkstationB ein, dann sieht er zwar auf dem Desktop die Verknüofung 'BEISPIEL', kann sie aber nicht starten, wenn auf WorkstationB dieses Programm gar nicht existiert (also C:\Programme\Anwendung\Beispiel.exe). Selbst das Symbol der Verknüpfung würde in diesem Fall nicht angezeigt, da ja physikalisch (lokal) nirgends vorhanden auf WorkstationB.
- Ein anderes Problem das auftaucht ist, dass die Anordnung von Desktopsymbolen oder Fenstern sehr durcheinandergewürfelt wird, wenn die verschiedenen Workstations sehr unterschiedliche Monitor-Setups verwenden. Hat WorkstationA nur einen Monitor in Betrieb, WorkstationB zwei Monitore, und WorkstationC ein TripleMonitorSetup, dann ergeben sich dadurch zwangsläufig und verständlicherweise Probleme mit Desktopsymbolen oder Fensteranordnungen.
- Ein weiterer Nachteil ergibt sich, wenn man die Größe eines Profils betrachtet und daran denkt, dass bei jeder An-/ und Abmeldung diese Dateien zwischen Client<-->Server synchronisiert werden. Aus Erfahrungen kann ich berichten, dass ich schon Profile von 10GB gesehen hatte (!). Da häuft sich schonmal schnell was zusammen, wenn die faulen User alles vollklatschen und nicht aufräumen. Beispiele von gigantischen Dateien aus real-life-Szenarien:
C:\Benutzer\MaxMustermann\Anwendungsdaten\Apple Computer\iTunes\iPhone Software Updates\iPhone3,1_4.3.3_8J2_Restore.ipsw ==> 670MB
C:\Benutzer\MaxMustermann\Music\iTunes\iTunes Media\Mobile Applications\voller_apps_die_riessig_sind (geht locker über 1GB!)
C:\Benutzer\MaxMustermann\Eigene Dateien\ArchiveMeinerLotusNotesDatenbank\2009.nsf (kann mal locker über 5GB betragen)
C:\Benutzer\MaxMustermann\Downloads\SW_DVD5_RiessenProgramm.ISO (4,7GB und das war nur die fünfte DVD)
wenn man das mal hochrechnet mit mehreren Mitarbeitern ---> auweia! So 'ne An-/Abmeldung kann dann mal schon 'ne Weile dauern, vor allem bei Clients die noch auf FastEthernet arbeiten. - Ist ein User zeitgleich an mehreren Clietns angemeldet (was defaultmässig ja bei Windows erlaubt ist), so kann schnell eine Inkonsistenz von Dateiversionen auftreten. Das liegt unter anderem an der Hintergrundverarbeitung, wie Windows die Profile abspeichert. Und zwar läuft das so: UserA meldet sich an Workstation1 an. Nun meldet er sich kurz darauf auch an Workstation2 mit seinem Benutzernamen an. UserA arbeitet bei Workstation1 mit Photoshop und von mir aus auch mit putty, speichert seine aktiven Projekte und loggt sich bei Workstation1 aus. Dadurch wird sein Profil auf dem Server gespeichert. Nun setzt er sich an Workstation2 und arbeitet dort an ganz andren Sachen weiter. Putty hat er nicht berührt. Er meldet sich irgendwann auch von Workstation2 ab. Was nun passiert? Sein Profil von Workstation2 wird auf den Server gespeichert, und überschreibt quasi das letztere Änderungsdatum ! Beim nächsten Login fehlt im in Putty seine aktualisierte Serverliste, die er an Workstation1 gepflegt hatte, weil sie durch die unberührte Putty-Serverliste an Workstation2 überschrieben wurde. Autsch!
- Es gibt Leute, die sich mit dem Notebook über VPN am Firmennetzwerk einloggen und arbeiten. Sie müssen sich aber am Notebook erstmal an Windows anmelden. Dabei wird ihr lokal gespeichertes Profil geladen. Nun können Sie die OpenVPN Verbindung initiieren. Dennoch sind sie mir ihrem lokalen Profil angemeldet. Mann kann den OpenVPN-Dienst zwar auf automatisch stellen, aber das funktioniert aus Erfahrungen nicht bei jedem so wie es soll. Es treten auch hier Versionsunterschiede auf, oder oft Fehlermeldungen á-la "Ihr servergespeichertes konnte nicht gespeichert werden ... " oder "...ihr servergesp.Profil konnte nicht geladen werden, Sie arbeiten nun mit einem lokalen temporären Profil,blabla..."
- Wenn ein User häufig an verschiedenen Workstations arbeitet, ist die Nutzung von solchen Profilen vorteilhaft. So kann er quasi seine wichtigen Daten, ähnlich wie mit dem Homelaufwerk, MITNEHMEN. Damit meine ich z.B.: hat der Windowsuser an einem angemeldeten Arbeitsplatz seine Serverliste in Putty konfiguriert, so hätte er diese auch wenn er sich an einem anderen Arbeitsplatz der Domäne anmeldet ==> vorausgesetzt das Programm 'putty' ist dort auch installiert und vorhanden.
- Dadurch dass die wichtigsten Sachen auf einem Server liegen, ist die Gefahr eines Totalverlustes bei einem Crash viel geringer als im Vergleich dazu, wenn sie lokal gespeichert wären. Der Grund ganz einfach --> der Server wird täglich gesichert, es gibt FullBackups/diffs/increments, usw... also denke ich, dass die Chancen hier höher stehen, dass man Daten retten kann.