Eigentlich nutze ich unter Debian Sid ext3, ich habe aber immer wieder mit xfs geliebäugelt, gerade weil es hochperformant sein soll.
Eduard Bloch bietet für eine Debian Netzwerkinstallation unter anderem zwei Miniinstallations CDs , sog. "Netistall-CDs" an, sie basieren auf Debian Woody, haben aber xfs Kernel, eine frühere hat 2.4.18-xfs-bf24, eine aktuellere 2.4.20-xfs-bf24:
http://people.debian.org/~blade/XFS...l/download/old/ #2.4.18-xfs
http://people.debian.org/~blade/XFS-Install/download/ #2.4.20-xfs
Um nachträglich alsa und ähnliches kompilieren zu können, werden auch die jeweiligen Header Dateien angeboten:
http://people.debian.org/~blade/XFS-Install/source/
ext3 wollte ich gerne durch xfs ersetzen, also habe ich in mehreren Anläufen (warum "mehrere Anläufe", dazu weiter unten) mit der 2.4.20-xfs / zuvor auch schon mit 2.4.18-xfs Netinstall CD auf meinem System xfs und ein Minidebian Woody eingerichtet, das dann auf Sid aktualisiert wurde. Ein vielleicht wichtiges Detail, meine Über-Partitionierung , die unter ext3 offenbar für einen leichten Performancegewinn sorgte - Tipps, zwecks Performancegewinn z.B. /usr und /usr/lib auf zwei Partitionen zu haben, stammen aus einem älteren SuSE Handbuch:
Dateisystem 1K-Blöcke Benutzt Verfügbar Ben% Eingehängt auf
/dev/hda2 1968620 76544 1792072 5% /
/dev/hda1 23302 2870 19229 13% /boot
/dev/hdc1 4917648 1081444 3586396 24% /usr
/dev/hdc2 1968620 383788 1484828 21% /usr/local
/dev/hdc3 4917680 731028 3936844 16% /var
/dev/hdc6 1968588 133532 1735056 8% /home
/dev/hdc10 9843276 32828 9310428 1% /diverses
/dev/hda3 2949060 679112 2120144 25% /usr/lib
/dev/hda5 980308 29028 901484 4% /usr/local/lib
/dev/hda6 980308 17436 913076 2% /tmp
/dev/hda7 2949028 446392 2352832 16% /backup
/dev/hda8 29664896 33692 28124312 1% /multi
hdc7, hdc8 und hdc9 sind für ein paralleles Testsystem, dazu später.
Habe also installiert, und mit dem gleichen hdparm Skript gearbeitet, wie unter dem ext3 System:
# hdparmstart
#!/bin/sh
hdparm -d1 -A1 -m16 -u1 -a64 /dev/hda
hdparm -d1 -A1 -m16 -u1 -a64 /dev/hdc
hdparm -d1 -X66 /dev/hdd
In meinen wiederholten Anläufen habe ich den xserver installiert, mal in Version 4.1.x, mal in 4.2.x und neulich erst in 4.3.0. Dann immer zunächst xfce drauf, später auch kde - aber nun das Merkwürdige:
An der Konsole raste das System - das war zumindest immer mein Eindruck - unter X stimmte aber irgendetwas nicht, denn
- die Grafik ruckelte
- meine Matrox G400 brachte bei glxgears immer nur zwischen 600 und knapp 800 fps (ich weiß, das hat keine Benchmarkaussagekraft)
- beim Abspielen von Sound setzte dieser aus, wenn ein Fenster geöffnet wurde, z. B. das von kmail, von xterm
- frozen-bubble ruckelte, Soundaussetzer u.s.w.
Unter ext3 hingegen nie solche Probleme, sei es mit Woody oder Sid, immer:
- glxgears mit über 1025 fps
- fließender Sound, egal was noch alles geöffnet wurde, auch openoffice
- keine Einbrüche bei frozen-bubble
Bis vor wenigen Tagen hatte ich immer den Eindruck, mit den Debian XFS Kerneln von Eduard Bloch stimmte etwas nicht, oder etwas vom xserver harmonierte nicht mit den Kerneln, oder xfs spinnt bei einer grafischen Oberfläche.
Zugegeben sehr wilde Vermutungen
Also wieder ext3 drauf.
Auf meine drei Testpartitionen wurden je nach meiner Zeit mal Slackware installiert, mal Debian Sid mit xfree4.3.0 und kde 3.2 cvs.
Aber dann hatte ich vor wenigen Tagen mal überlegt, irgendwie genau herausfinden zu wollen, was denn nun mit XFS unter Debian ist. Dazu habe ich dann mal wieder Blochs Netinstall-CD mit Kernel 2.4.18-xfs-bf24 genommen, hdc7 bis hdc9 mit xfs formatiert, eine Woody Minimalinstallation durchgeführt und dann auf Sid aktualisiert. Die Partitionen:
hdc7 /boot xfs 25 MB
hdc8 / xfs 5 GB
hdc9 /home xfs 1 GB
Es läuft darauf:
xfree 4.3.0
xfce 3
Und nun kommt es:
glxgears zeigt satte 1050 fps an, kein Ruckeln unter X
Es kann definitiv nicht an den Kerneln von Bloch liegen. Ich habe einen anderen Verdacht, bzw. folgende Vermutungen:
- Kann es sein, dass xfs mit einer extremen Feinpartitionierung nicht so gut klar kommt?
- braucht vielleicht die Abarbeitung des xfs Journals extrem viel Rechenleistung, die meine 750er Athlon CPU so überfordert, dass bei vielen Partitionen das System performancemäßig einbricht?
- Warum gibt es die Probleme nicht, wenn nur drei Partitionen - auf der gleichen Platte, das spielt eventuell eine weitere Rolle - vorhanden sind, u.z. eine /boot, eine / und eine /home Partition?