Debian 32 oder 64bit?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
Fjunchclick

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von Fjunchclick » 06.07.2012 18:12:47

Sehr richtig!
Manchmal frage ich mich auch, warum manche Leute überhaupt 32bit-Systeme verwenden. Schon der Schritt von 4 auf 8 Bit war doch völlig unnötig. :mrgreen:

Und überhaupt, Computer, Internet, Mobiltelefone und dieser ganze neumodische Schnickschnack. Ging früher doch auch ohne.

Aber im Ernst: Ein System, wie das von Clio beschrieben, das schon jahrelang gut und ohne Probleme läuft, würde ich auch nicht auf 64bit umstellen, nur damit es dann eben 64bit ist. Das geht nun mal nicht ohne komplette Neuinstallation. Und wenn das System so läuft, wie es ist, gibt es ja keinen Grund, das ohne Not zu ändern.

Wenn man allerdings ein System neu aufsetzt und eine 64bit-CPU hat, dann sehe ich nicht einen einzigen vernünftigen Grund, ein 32bit-System zu installieren.
Warum schafft man sich eine 64bit-CPU an und bremst sie dann auf 32bit runter? Das ist doch Unsinn. Viele sagen dann: "Ja, aber ein 64bit-System hat bei den meisten Anwendungen keine Vorteile." Ja und? Welche Vorteile hat denn ein 32bit-System? Ganz genau, gar keine! Und was das Argument angeht, dass es viele Anwendungen nur für 32bit gibt: Dann muss man das den Herstellern eben mal unter die Nase reiben und dafür sorgen, dass die endlich mal ihren veralteten Mist auf einen aktuellen Stand bringen. Wobei aktuell ja schon ein Witz ist. 64bit-CPUs gibt es nicht erst seit letzter Woche! Aber solange sich die Nutzer veraltete Systeme installieren, weil die ja sooo viele Vorteile haben, müssen die Softwarehersteller sich auch nicht bewegen, so einfach ist das.

Ne coole Sache wäre es mal, wenn sowohl Microsoft als auch die Linux-Distributoren sagen würden: "So Leute, ab der nächsten Version unseres Betriebssystems werden keine 32bit-Anwendungen mehr unterstützt." Ich glaube, dann wäre die 32bit-Geschichte ganz schnell vom Tisch.

Benutzeravatar
Luxuslurch
Moderator
Beiträge: 2091
Registriert: 14.09.2008 09:41:54

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von Luxuslurch » 06.07.2012 18:39:40

Fjunchclick schrieb:
Ich glaube, dann wäre die 32bit-Geschichte ganz schnell vom Tisch.
Dieser Vermutung kann ich folgen. Ich kann allerdings daraus nicht ableiten, dass sich irgendetwas auf dieser Welt ändern würde, nur weil meinereiner auf seinem Notebook doppelt so viele bits fahren würde. Genausowenig sehe ich meinen Rechner in irgendeiner Art und Weise ausgebremst. Wie gesagt, beziehe ich mich hier auf langweilige Standard-Anwendung (Office und Internet).

Aber noch viel weniger kann ich daraus ableiten, dass sich hier auch nur ein bit "Dreck" (O-Ton wanne) auf meiner Festplatte befinden würde.

Einigen wir uns darauf: es war bisher nicht ganz trivial, 32-bit-Programme unter 64-bit-OS laufen zu lassen (unter Linux). Multiarch dürfte da einiges lösen, aber das ist auch erst in einem halben Jahr in wheezy soweit. Mindestens bis dahin gehört 32 bit noch nicht zum alten Eisen. Und nicht bereits schon vor fünf Jahren. Fortschritt schön und gut, aber er muss sich halt auch gut begründen, sonst geschieht er nicht.
Debian Stable.
Der Mod spricht rot.

Fjunchclick

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von Fjunchclick » 06.07.2012 18:58:05

Luxuslurch hat geschrieben: Einigen wir uns darauf: es war bisher nicht ganz trivial, 32-bit-Programme unter 64-bit-OS laufen zu lassen (unter Linux).
Also ich benutze jetzt seit etwa 4-5 Jahren ausschließlich 64bit-Systeme. Und ich hatte schon sehr lange keine Schwierigkeiten mehr mit 32bit-Software, sei es nun Firefox, Thunderbird, Googleearth und was weiß ich noch alles. Früher war das schon anders aber wenn niemand die neuen Techniken benutzt, werden sie nie besser.
Stell' dir mal vor, niemand hätte das Rad benutzt, weil die Schlitten und Tragegestelle doch so gut funktionierten. :wink:
Stell' dir vor, niemand hätte Linux benutzt, weil Windows doch gut funktionierte. :wink:

Das "nicht-triviale" besteht halt darin, die entsprechenden libs zu installieren. Das sollte aber wohl nicht so schwierig sein. Und Software, die gar nicht auf 64bit läuft, benutze ich nicht.
Ich kann allerdings daraus nicht ableiten, dass sich irgendetwas auf dieser Welt ändern würde, nur weil meinereiner auf seinem Notebook doppelt so viele bits fahren würde.
Es hat sich auf dieser Welt auch nichts großartiges verändert, als du von 16 auf 32bit umgestiegen bist. Warum hast du es trotzdem gemacht? :mrgreen:

Aber egal, ich hatte es oben ja schon geschrieben, allmählich langweilt mich diese Diskussion.
Es gibt bestimmt auch noch Leute, die einen schwarz/weiß-Fernseher besitzen, "weil die neuen außer dem bisschen Farbe ja keine Vorteile bieten. Außerdem verbrauchen die ja auch viel mehr Strom als ein schwarz/weißer.".
Was soll's. Jedem das Seine.
Zuletzt geändert von Fjunchclick am 06.07.2012 19:01:32, insgesamt 2-mal geändert.

Benutzeravatar
Saxman
Beiträge: 4233
Registriert: 02.05.2005 21:53:52
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: localhost

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von Saxman » 06.07.2012 18:59:00

Luxuslurch hat geschrieben: Einigen wir uns darauf: es war bisher nicht ganz trivial, 32-bit-Programme unter 64-bit-OS laufen zu lassen (unter Linux). Multiarch dürfte da einiges lösen, aber das ist auch erst in einem halben Jahr in wheezy soweit. Mindestens bis dahin gehört 32 bit noch nicht zum alten Eisen. Und nicht bereits schon vor fünf Jahren. Fortschritt schön und gut, aber er muss sich halt auch gut begründen, sonst geschieht er nicht.
Ich fahre unter squeeze amd64 mit einem 32 Bit chroot ganz gut. Für Software die partout nicht unter 64 Bit laufen will (und die gibt es durchaus) ist das auch eine durchaus brauchbare Lösung. Diese Option besteht also auch, um nicht auf ein 64 Bit OS verzichten zu müssen.
"Unix is simple. It just takes a genius to understand its simplicity." - Dennis Ritchie

Debian GNU/Linux Anwenderhandbuch | df.de Verhaltensregeln | Anleitungen zum Review und zum Verfassen von Wiki Artikeln.

wanne
Moderator
Beiträge: 7624
Registriert: 24.05.2010 12:39:42

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von wanne » 06.07.2012 19:07:20

Fjunchclick hat geschrieben:Ne coole Sache wäre es mal, wenn sowohl Microsoft als auch die Linux-Distributoren sagen würden: "So Leute, ab der nächsten Version unseres Betriebssystems werden keine 32bit-Anwendungen mehr unterstützt." Ich glaube, dann wäre die 32bit-Geschichte ganz schnell vom Tisch.
Das währe unfair gegenüber den ganzen Nutzern wie Kermit24 die halt noch nen altes Thinkpad oder ähnliches rumstehen haben. Aber manchmal wünsche ich mir dass sich IA-64 Durchgesetzt hätte. Eine Architektur die wirklich vollständig mit den ganzen Altlasten aufgeräumt hätte. Aber das ist jezt zu spät.
Luxuslurch hat geschrieben:Einigen wir uns darauf: es war bisher nicht ganz trivial, 32-bit-Programme unter 64-bit-OS laufen zu lassen
Und genau das wollte ich auch nicht. Ich finde so ein Complerdurchlauf braucht ein paar minuten und dann kann man den File auf den Server stellen Firmen, die das nicht schaffen gehören halt boikotiert.
Luxuslurch hat geschrieben:Aber noch viel weniger kann ich daraus ableiten, dass sich hier auch nur ein bit "Dreck" (O-Ton wanne) auf meiner Festplatte befinden würde.
Dreck bezog sich in erster Linie auf IPv4. Das mittlerweile eben 17 statt 5 Jahren überholt ist und deswegen an allen Ecken ächtst. Aber ähnliches beobachte ich jetzt auch (in kleinerem Maße) mit 32Bit: Mozilla sdhreibt den FF um, damit man ihn unter 32Bit compilieren kann, Im Linux-Kernel wird mit irgendwelchen dirty Tricks an der Speicherverwaltung gearbeitet, damit man mehr als 4GiB ansrechem kann...
Luxuslurch hat geschrieben:Und nicht bereits schon vor fünf Jahren.
Vor 5 Jahren war klar das 32Bit überhol ist. Meine Forderung war keines Wegs, dass alle Systeme dann von heute auf morgen umgestellt werden sollen. Man gibt dem ganzen 1 Jahr, bis es beim letzten angekommen ist wie die neue Technologie funktioniert (Wie gesagt die eigentliche Entwicklung ist ja schon beim Prozessorherstelle gelaufen. Der Endnutzer muss es nurnoch benutzen was der Prozessorhersteller da auf den Markt geschmissen hat.) Und dann gehört halt jedes neue System mit der neuen Technologie ausgestattet, weil es eben keinen Grund mehr gibt die alte zu nutzen, außer cih hab bis jetzt die alte genutzt ich ändere nichts.
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.

tata
Beiträge: 128
Registriert: 10.03.2010 00:30:53
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von tata » 06.07.2012 19:18:42

Man gibt dem ganzen 1 Jahr, bis es beim letzten angekommen ist wie die neue Technologie funktioniert
Ich bin nicht so der Typ, welcher sich jedes Jahr neue Hardware zulegt.
Mein aktueller Rechner läuft auf 64 Bit. Aber der Rest eben mit 32 Bit. Ich fände es etwas schade wenn ich die entsorgen müsste, nur weil es plötzlich nur noch 64Bit-Distris gäbe. Das wäre ein bissi etwas wie Gängelung.

wanne
Moderator
Beiträge: 7624
Registriert: 24.05.2010 12:39:42

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von wanne » 06.07.2012 19:21:08

wanne hat geschrieben:Und dann gehört halt jedes neue System mit der neuen Technologie ausgestattet
Ich habe neue extra fett gemacht.
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.

Clio

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von Clio » 06.07.2012 19:24:58

wanne hat geschrieben:
Clio hat geschrieben:Ich käme nicht auf die Idee, diese durch ein 64bit zu ersetzen.
Ja, genau deswegen rege ich mich so drüber auf.
Na, na, na Wanne, Du wirst noch einen Herzinfarkt erleiden, wenn Du immer so emotional bist... :wink:
Jeder hat das System, welches am besten läuft, und das ist in meinem Fall eben ein 32bit. Das "schleppe" ich auch schon von
Hardwarewechsel zu Hardwarewechsel mit. Wie gesagt, ich habe auch immer mal ein 64bit und kann keinen Vorteil feststellen.

Bzgl. Metalog hast Du natürlich Recht. Ich hatte das mal in 2006 oder 2007 als Paket erstellt, dann war es mal eine Weile nicht zu finden. Jetzt gibt es das aber wieder auf sourceforge, ist ja echt beruhigend.

Benutzeravatar
Luxuslurch
Moderator
Beiträge: 2091
Registriert: 14.09.2008 09:41:54

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von Luxuslurch » 06.07.2012 20:43:26

Fjunchclick:
nichts großartiges verändert, als du von 16 auf 32bit umgestiegen bist. Warum hast du es trotzdem gemacht?
Na, die Antwort kennst du ja: es gibt halt kein 16-bit-Linux mehr. Eines Tages wird es halt auch keine 32-bit-Programme mehr geben. Mir als Endnutzer ist das im Endeffekt egal.

Was mir hingegen nicht egal ist, sind eben die kleinen Dinge. Skype (bzw. v4l) war nur ein Beispiel. Das nächste wäre der Dudenkorrektor. Den gibt es halt nur als 32-bit. Ich habe auch schon mal deswegen versucht, ein 32-bittiges Office im chroot laufen zu lassen, bin aber nach etlichen Stunden gescheitert. Danach habe ich versucht, mit wheezy und multiarch "einfach" ein 32-bit-Office laufen zu lassen. Zu der Zeit war aber noch kein 32-bit-Office in den Quellen. Keine Ahnung, ob das jetzt anders ist, aber war's die Mühe wert? Nein. Jetzt läuft alles hat nach total veralteten Mustern. Aber es läuft. Einfach so.

Kurz zusammengefasst: 64 bit ist bestimmt möglich und in bestimmten Bereichen auch bestimmt sinnvoll - aber nicht nötig. Wer andere Erfahrung macht, darf froh sein. Ich kritisiere jedenfalls niemanden, weil er völlig überfrüht und ohne Not auf 64 bit umgestiegen ist!
wanne:
Dreck bezog sich in erster Linie auf IPv4.
Okay, dann hatte ich das missverstanden. Darüber weiß ich nichts bis überhaupt nichts. Aber es ändert nichts an der Zweifelhaftigkeit solcher Aussagen:
Firmen, die das nicht schaffen gehören halt boikotiert.
Ja, wie? Ich soll ein Programm, welches mir gefällt, nicht nutzen? Nur weil die das nicht in deiner bevorzugten Architektur rüberschieben? Ach, ach...
Debian Stable.
Der Mod spricht rot.

Benutzeravatar
Luxuslurch
Moderator
Beiträge: 2091
Registriert: 14.09.2008 09:41:54

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von Luxuslurch » 07.07.2012 07:51:16

Kleiner Nachtrag: Vielleicht kam es bisher noch nicht deutlich genug rüber, aber den Frust über den verschleppten Fortschritt durch die Trägheit der Masse kann ich durchaus nachvollziehen. Aus diesem Grund habe ich dann auch die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und dem Duden-Verlag eine Bitte über eine 64-bit-Version zukommen lassen. Vielleicht bringt das ja was, um das Rad der Zeit ein wenig anzukurbeln?
Debian Stable.
Der Mod spricht rot.

Kermit24
Beiträge: 315
Registriert: 29.04.2006 14:44:39

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von Kermit24 » 07.07.2012 10:12:29

Erstmal danke an alle für die durchaus interessante Diskussion!
Ich habe nun die amd64 Installation platt gemacht und erst mal wieder ein 32bit System installiert und werde erst mal abwarten und Tee trinken. Vielleicht schaue ich mir amd64 in 5-10 Jahren noch mal an oder installiere vielleicht irgendwann ein Zweitsystem, um mal einen Test zu machen, ob und wieviel z.B. das Umcodieren von Videos mit avidemux2 auf einem 64bit-System schneller ist als auf einen 32bit System. Oder hat jemand schon Erfahrungen mit solch einem Vergleich?
Sollte der Unterschied aber auch nur maginal ausfallen (z.B. nur 10-20% schneller), dann lohnt sich auch das nicht. Momentan lasse ich halt Videos auf meinem 1,6Ghz Singlecore Atom gemütlich über Nacht umcodieren.

Ehrlich gesagt kenne ich absolut keine zeitkritische Anwendung, für die ich die Mehrleistung eines aktuellen PCs überhaupt benötige! Aufwendige Spiele o.ä. interessieren mich überhaupt nicht. Und für richtige Gamer ist Windows m.W. ohnehin weiterhin Pflicht.

Fjunchclick

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von Fjunchclick » 07.07.2012 10:18:26

Kermit24 hat geschrieben:Vielleicht schaue ich mir amd64 in 5-10 Jahren noch mal an
Nee, das ist zu früh. Das ist höchstens was für die sogenannten "early adopters" die jeden neumodischen Quatsch mitmachen müssen. Das wäre ja so, als würde man sich heute schon eines von diesen unausgereiften Telefonen anschaffen, anstatt vernünftigerweise noch ein paar Jahre auf die bewährte Briefpost zu setzen.

Ich würde mindestens noch dreißig Jahre warten. Wenn die Verrückten dann mit ihren 512bit-Prozessoren herumspielen ist immer noch Zeit. Die 64bit-Technologie ist dann etwa 80 Jahre alt (der erste 64bit-Prozessor kam 1961 auf den Markt) und dürfte dann halbwegs einsetzbar sein.

Gunman1982
Beiträge: 923
Registriert: 09.07.2008 11:50:57
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von Gunman1982 » 07.07.2012 14:03:13

Fjunchclick hat geschrieben:
Kermit24 hat geschrieben:Vielleicht schaue ich mir amd64 in 5-10 Jahren noch mal an
Nee, das ist zu früh. Das ist höchstens was für die sogenannten "early adopters" die jeden neumodischen Quatsch mitmachen müssen. Das wäre ja so, als würde man sich heute schon eines von diesen unausgereiften Telefonen anschaffen, anstatt vernünftigerweise noch ein paar Jahre auf die bewährte Briefpost zu setzen.
Wie das Internet, hat sich auch nicht durchgesetzt. :roll:
Fjunchclick hat geschrieben: Ich würde mindestens noch dreißig Jahre warten. Wenn die Verrückten dann mit ihren 512bit-Prozessoren herumspielen ist immer noch Zeit. Die 64bit-Technologie ist dann etwa 80 Jahre alt (der erste 64bit-Prozessor kam 1961 auf den Markt) und dürfte dann halbwegs einsetzbar sein.
Frag mich ob dann Kommerziell immernoch 32bit angeboten wird weil man damit den kompletten Markt erschlagen kann.

Aber um fair zu sein, wir reden hier über amd64 (spezifiziert 2000), ia64 (spezifiziert 1999) war ja auch eher todgeburt, 1. CPU (Opteron) mit amd64 ist von 2003?! Und Debian "werkelt" an Multiarch seit 2004. Ich würd jetzt aber auch nicht sagen das 64bit eine noch nicht ausgereifte Technologie ist. Und das Programme wie skype nur als 32bit kommen ist ja auch eher aus dem Grund das dieses aus der Windows Welt kommt wo 64bit wie es scheint noch immer als neuartiges "Teufelswerk" angesehen wird -.- .

Fjunchclick

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von Fjunchclick » 07.07.2012 14:19:42

Das nächste Mal werde ich extra und exklusiv für dich die <ironie>-Tags und ein paar Smilies setzen. :wink: :mrgreen: :P 8)

Gunman1982
Beiträge: 923
Registriert: 09.07.2008 11:50:57
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von Gunman1982 » 07.07.2012 14:24:40

Fjunchclick hat geschrieben:Das nächste Mal werde ich extra und exklusiv für dich die <ironie>-Tags und ein paar Smilies setzen. :wink: :mrgreen: :P 8)
Hab ich grad noch so hinbekommen die mir gedanklich zu setzen denke ich, Wollte aber diesen Internet satz da einfach nochmal dazu schreiben ... oder wie war das nochmal in England? "Ja Patentamt können wir zu machen, ist ja jetzt alles erfunden." (weiss nicht mehr welches jahrhundert das war)

pferdefreund
Beiträge: 3800
Registriert: 26.02.2009 14:35:56

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von pferdefreund » 07.07.2012 19:06:33

Also ich finde, es sollte noch auf Jahre hinaus 32-Bit-Anwendungen und Systeme geben. Es gibt auch Länder, da kann sich der "kleine Mann" keine neue 4-prozessor 3.8 Ghz-Maschine leisten und ist froh, wenn der ausgemusterte 400er mit 128 MB noch ein paar Jahre macht. Und der kann eben nur 32-Bit. Nicht nur immer vom reichen modernen Deutschland ausgehen - Linux ist weltweit und der größte Teil der Welt ist nun mal nicht so gut gesegnet wie wir.

wanne
Moderator
Beiträge: 7624
Registriert: 24.05.2010 12:39:42

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von wanne » 07.07.2012 21:22:29

Ja, aber nicht ausschließlich. Wenn man zusätzlich nochmal 32Bit anwendungen anbietet ist das ja schön und gut. Aber ausschließlich obwohl die Mehrheit der Rechner (auch Weltweit) 64Bit ist ist doof und absolut nur darauf zurückzuführen, dass man eben ausschließlich Windows Nutzer im Visier hat.
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.

wanne
Moderator
Beiträge: 7624
Registriert: 24.05.2010 12:39:42

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von wanne » 01.08.2012 00:46:54

nudgegoonies hat geschrieben:Dass es bei heutigen Maschinen an RAM nicht gerade mangelt macht die Situation ja nicht besser. Ein Vorteil an 64 Bit Debian ist ja unter anderem, dass der GCC standardmäßig alle CPU Befehle und Erweiterungen benutzt die alle 64 Bit Prozessoren gemeinsam haben (siehe SSE2) während das 32 Bit Debian ja auch noch auf einem alten Pentium 2 laufen muss und somit die moderneren Prozessoren gar nicht voll ausreizt (einige wenige Programme die extra Routinen mit Untertütgung für MMX, SSE2, etc. mitbringen mal ausgenommen). Dann hat 64 Bit auch noch mehr Register und auch noch diesen schnellen Syscall Befehl. Alles Dinge die ein Programm schneller machen. Aber wenn ein Programm doppelt so viel RAM schluckt (ich weiß, meistens ist es gar nicht doppelt so viel - aber halt mal als Beispiel) dann gibt es doppelt so viele Zugriffe auf den Speicher, doppelt so viele Cache-Miss, TLB-Miss (Pagefaults) welche alle wieder bremsen. Es geht mir nicht um den RAM Vebrauch an sich (egal ob 32 oder 64 Bit) sondern um die damit verbundenen Einflüsse auf die Geschwindigkeit.
So hier relativ schöne Benchmarks: http://www.tecchannel.de/server/linux/4 ... rogrammen/
Und die sind auf nem Fedora gemacht, dass unter 32Bit i686 und nicht i386 wie Debian Nutz und auf nem relativ alten Prozessor. Wahrscheinlich dürften neuere nochmal etwas mehr aus 64Bit rausholen.

Aber mich interessiert jetzt doch wieviel alte CPUs noch rumliegen:
Hab hier mal ne Umfrage gestartet: http://www.voycer.de/voting/3q4sLtv9G/w ... die-des-os
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.

nudgegoonies
Beiträge: 939
Registriert: 16.02.2009 09:35:10

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von nudgegoonies » 01.08.2012 08:41:37

wanne hat geschrieben:So hier relativ schöne Benchmarks: http://www.tecchannel.de/server/linux/4 ... rogrammen/
Und die sind auf nem Fedora gemacht, dass unter 32Bit i686 und nicht i386 wie Debian Nutz und auf nem relativ alten Prozessor. Wahrscheinlich dürften neuere nochmal etwas mehr aus 64Bit rausholen.
Mich wundert auch, dass Debian da noch i386, also wirklich 386'er, als Target für den GCC hat. Allerdings läuft Debian standardmäßig auf 386'ern nicht mehr, weil der Kernel ja mindestens einen 486'er braucht. Da wäre wirklich einmal eine Umfrage interessant, wie viele wirklich noch 486'er, Pentium, Pentium MMX, K5 und K6 einsetzen oder ob man da nicht wirklich i686 standardmäßig als Target setzen könnte. Da wäre auch mal ein Bechmark interessant, ob diese Optimierung denn wirklich was bringen würde.

Bei dem von Dir verlinkten Benchmark ist natürlich das Problem, dass er von 2005 ist. Da war die amd64 Architektur noch sehr jung und wer weiß wie gut bzw. schlecht die GCC Optimierung zu der Zeit war. Es ist wirklich schwer vernünftige Benchmarks zu finden. Vor allem praktische und ausführliche, welche echte Anwendungsszenarien abdecken. Also eher in die Richtung Videokodierung, Quake3, Firefox etc. Gerade beim Vergleich 32/64 Bit wäre bei allen noch der Speicherverbrauch interessant, auch wenn das, wie hier im Thread besprochen, problematisch ist.
Soft: Bullseye AMD64, MATE Desktop. Repo's: Backports, kein Proposed, eigene Backports. Grafik: Radeon R7 360 MESA.
Hardware: Thinkstation S20, Intel X58, 16GB, Xeon W3530, BCM5755 NIC, EMU10K1 SND, SATA SSD+HDS und DVD+RW.

TuxPeter
Beiträge: 2025
Registriert: 19.11.2008 20:39:02
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von TuxPeter » 01.08.2012 08:56:20

hi,
wie ich sehe, ist das Thema ja ein Dauerbrenner. Für mich auch. Nachdem ich (siehe Smalltalk, "Bastelbericht ...") ja nun beides auf einer Kiste habe, werde ich bei Gelegenheit mal was auf beiden Plattformen testen und Euch berichten. Jedenfalls habe ich eine mir wichtige Hardware (USB-Soundinterface) nicht auf 64-bit-Wheezy zum anständigen Laufen bekommen.
Grüße, TuxPeter

Benutzeravatar
schorsch_76
Beiträge: 2631
Registriert: 06.11.2007 16:00:42
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von schorsch_76 » 01.08.2012 10:29:42

Denke dass du da etwas falsch liegst mit i386/i686. i386 ist bei Debian die Architektur da mit dem 386er eine MMU Standard wurde und der Kernel damals zwingend eine benötigte. Heute gibts auch nommu patches für bsp. 68k.

Persönlich setze ich privat fast auschliesslich amd64 ein. Nur auf dem Geode 800 LX läuft noch ein i486er Kernel und Debian in 32 Bit da der Prozessor kein 64Bit Befehlssatz unterstützt. i686 läuft auf so einem Prozessor auch nicht, da irgendein Assemblerbefehl nicht implementiert ist. i586 würde zwar laufen aber das ist langsamer als i486 Optimierung, was wohl auch der Grund ist, dass Debian keinen i586 Kernel anbietet [1].

Insbesonders solche halbwegs "neuen Spar CPUs" dürften mit ein Grund sein, warum sich die 32Bit Architektur im Linuxbereich noch eine ganze Zeit halten dürfte. Auch Via CPUs sind oft ohne 64 Bit support. Die alten P1-3 und Amd K6 und Co habe ich hier in der Firma zwar noch am Laufen unter WinNT4 aber durch 24h/365d/Y stirbt hier die Hardware im wahrsten Sinne des Wortes langsam aus. Die Atoms ab D400 (D270 noch nicht) haben dann schon 64 Bit Support. So dass hier bei diesen Strom-Sparkisten dem 32 Bit Segment etwas Wasser abgegraben wird.

Gruß
Georg

[1] http://www.twam.info/hardware/chost-i58 ... d-geode-lx
[2] http://wiki.linz.funkfeuer.at/funkfeuer ... Boards#CPU

Benutzeravatar
schorsch_76
Beiträge: 2631
Registriert: 06.11.2007 16:00:42
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von schorsch_76 » 01.08.2012 12:56:11

Das [1] hier ist recht interessant. Runterscrollen zu den Architektur Graphen.

Gruß
schorsch

[1] http://popcon.debian.org/

wanne
Moderator
Beiträge: 7624
Registriert: 24.05.2010 12:39:42

Re: Debian 32 oder 64bit?

Beitrag von wanne » 01.08.2012 13:16:43

nudgegoonies hat geschrieben:Vor allem praktische und ausführliche, welche echte Anwendungsszenarien abdecken. Also eher in die Richtung Videokodierung, Quake3, Firefox etc.
Das benchmak ist (im Gegensatz zu den Meisen doch sehr anwendungsnah. (Die meisten Benchmarks sind eher prozessorintensiv und brauchen wenig speicher => 64 Bit hat einen großen Vorteil. Gerade Video-Codierung dürfte einen absurd hohen Vorteil für 64Bit versprechen. Da sind die MySQL-Benchmarks doch wesentlich besser. (Da sehr speicher und wenig Rechenintensiv.))
Gerade beim Vergleich 32/64 Bit wäre bei allen noch der Speicherverbrauch interessant, auch wenn das, wie hier im Thread besprochen, problematisch ist.
Warum? Es wurde absichtlich mit wenig RAM getestet. Um dem 32Bit System noch ne Chance zu geben. (unnötiger Speicherverbrauch vließt ja schon in's obere Benchmark mit ein.) Ob da jetzt tatsächlich mehr RAM genutzt wird ist 1. völlig irrelewant und 2. zu 99% sache der Speicherverwaltung des OS anderer Kernel anderes Bild.
Ist doch indiotisch darauf zu achten möglichst wenig Speicher zu verbrauchen. Der altert ja nicht langsamer nur weil man ihn nicht benutzt.
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.

Antworten