Das mit "Wo ist welche IP?" und "Wohin werden Pakete geroutet?" ist ein Henne-Ei-Problem.
Du sagst, dass zuerst die IP-Nummern da sind, und dann die Router dementsprechend routen müssen. Ich sage, dass die Router Pakete verteilen, und die IP-Nummern dementsprechend definiert sind.
Du löst Widersprüche, indem du die Eindeutigkeit der IP-Nummern postulierst. Ich will Widersprüche durch ein Web-of-Trust lösen.
wanne hat geschrieben:Ja und der dritte Hop bekommt dann 2 verschiedene Routing Informationen der 4. 8 der 5. 16 so Quer durch's Internet hast du bsetimmt 40 Hops (von denen es vieleicht welche sogar noch zu mehr als einem weiteren verbunden sind.) machen dann Ein paar milliarden Infos. Have fun...
Ein Router soll nur die Information zusammen fassen, für die er beauftragt ist. Er kann mehreren Herren gleichzeitig dienen, aber er muss dies getrennt tun. Für jeden Herrn fasst er eingehende Routing-Information, denen dieser Herr vertraut, zusammen, unterschreibt es so, dass ihm dieser Herr vertraut, und schickt das an andere.
Ein deutscher Herr wird die Router in Pakistan nicht persönlich beauftragen. Das überlässt er einem Unterherrn in Pakistan. Er erklärt die Routing-Information dieses Pakistanis für vertrauenswürdig. Ein Paket, das in Pakistan geroutet werden soll, und den Fingerprint des deutschen Herrn trägt, wird nur nach den Routing-Informationen, denen der pakistanischen Herr vertraut, geroutet.
Beispiel:
Ich erkläre einen IP-Nummern-Bereich, der default in Peking liegt, zu einem Bereich, der in München liegt. Die Router in Deutschland, denen ich vertraue, berücksichtigen das in den von ihnen gemachten Routing-Informationen. Damit Pakete, die nach meinem IP-System geroutet werden sollen, auch in Pakistan korrekt geroutet werden, habe ich Bhullar für vertrauenswürdig erklärt. Es ist kein Problem, wenn Mao, der diesen IP-Nummern-Bereich in Peking haben will, auch Bhullar (die selbe Unterschrift) für vertrauenswürdig erklärt. Wichtig ist nur, dass Bhullar dafür sorgt, dass die Pakete an diesen IP-Nummern-Bereich an einen Router geraten, der zwischen meinem und Maos Fingerprint unterscheidet, und dann nach München oder Peking routet.
Der gewöhnliche Bhullar-treue Router in Pakistan kennt weder mich noch Mao und weder München noch Peking. Er darf nur eine neue Route zu diesem IP-Bereich finden, wenn es ihm jemand, dem Bhullar vertraut, sagt. Er wird sämtliche Pakte indirekt an einen Router schicken, der dann zwischen meinen und Maos System trennt.
wanne hat geschrieben:Lohengrin hat geschrieben:Da ist wieder mein altes Problem. Man muss sich weltweit auf einen Präfix für den Provider einigen.
GENAU darum ging es mir. Bei VPNs brauchst du auch einen Präfix vom Provider. Nur dass der halt im VPN-Paket steht. Wennd du dir den Zusammenhang des Zitates anguckst dann wirst du feststellen, dass es genau zum Verdeutlichen desssen gedacht war.
Du hast mir nur gesagt, dass man, wenn man nur ein System von IP-Nummern, das für jeden gelten muss, hat, eindeutige Präfixe braucht.
wanne hat geschrieben:Lohengrin hat geschrieben:Ich habe auch außerhalb von China die Wahl, meine Pakete chinesisch routen zu lassen.
In deinem Beispiel nicht auch sondern NUR chinesisch.
Warum das denn? Ich habe doch die Wahl, ob ich dem chinesischen Routing oder einem anderen F vertraue. F wird mich nicht dem chinesischen Routing ausliefern. Einzelnen F-treuen Router, die das tun, entzieht F das Vertrauen.
wanne hat geschrieben:Denk dir einfach mal EIN in sich konstantes System aus und schildere wie es funktionieren soll.
Jedes aus einem Vertrauensbaum entstehende System ist so konsistent wie das derzeitige. Nimm als Beispiel das derzeitige.
Das derzeitige System von IP-Nummern ist zu einer Zeit entstanden, als es noch keine Machtspiele gab, und niemand von Web-of-Trust sprach. Aber die Zeiten haben sich geändert.
Ich will das derzeitige System von IP-Nummern nicht zerstören. Ich will, dass es als eins der mehreren möglichen Systeme erhalten bleibt, und neben anderen existiert.
Das derzerzeitige System von IP-Nummern hat ICANN als Kopf. ICANN ist der Ober-Herr. ICANN hat die RIRs zu Unterherren erklärt. Die RIRs haben weitere Unter-Herren. Wenn man in München einen heißen Draht nach Tokio und Buenos Aires hat, dann announct man die IP-Nummern von dort in München. Man unterschreibt das mit einem X.509-Zertifikat. Wenn man lügt, muss die Autorität dieses X.509-Zertifikats (Warum ist das nicht ICANN?) einem das Vertrauen entziehen.
Ich will, dass das über OpenPGP läuft. ICANN erklärt den RIRs das Vertrauen, und die RIRs erklären ihren Unterherren das Vertrauen. Wenn ich in München einen heißen Draht nach Tokio habe, dann mache ich einen OpenPGP-Schlüssel, und lasse den von dem Herrn des Netzes in Tokio unterschreiben. Wer das Netz in Tokio erreichen will, und dessen System von IP-Nummern akzeptiert, kann sich durch mich routen lassen. Sollte das Netz in Tokio einen IP-Bereich haben, der dem ICANN-System widerspricht, dann soll es den ICANN-Anhängern egal sein. Sie vertrauen meinem Schlüssel nicht. Sie ignorieren die Routing-Information von mir. Sollte das Netz in Tokio dem ICANN-System entsprechen, dann soll ICANN inderekt dem Herrn dieses Netzes das Vertrauen aussprechen, und somit auch meiner Routing-Information. Jetzt können die ICANN-Anhänger auch durch mich geroutet werden.
Ich mache das derzeitige System von IP-Nummern nicht kaputt. Ich erlaube aber parallele Systeme, die nicht mit dem derzeitigen kompatibel sind.
Ein System von IP-Nummern, das nicht mit dem System von ICANN kompatibel ist, kann das ICANN-System verwenden, indem es tunnelt, genauso wie das ICANN-System durch ein anderes System tunneln kann. Letztlich ist das ICANN-Sytem nur eins unter vielen.
Um nicht zu stören, soll das ICANN-System vorerst default sein. Und wenn irgendwann mal das ICANN-System in der Versenkung verschwunden ist, kann auch das Default fallen.
Die Festlegung, dass es nur ein System von IP-Nummern für alle geben darf, ist ein Konstruktionsfehler des Internets. Aber shit happens. Es ist reparierbar.
@wanne
Zeige mir, wo ich einen Fehler gemacht habe. Ich meine, lernfähig zu sein. Aber bisher habe ich noch keinen Fehler gefunden.
Argumente wie "Wenn es nur ein System für alle gibt, dann ..." akzeptiere ich nicht.