Längen- und Breitengrad in IPv6?

Einrichten des lokalen Netzes, Verbindung zu anderen Computern und Diensten.
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Lohengrin
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Längen- und Breitengrad in IPv6?

Beitrag von Lohengrin » 22.06.2012 22:40:33

Es gibt in IPv6 2^64 Netzwerke.
Wenn man mit 25 Bit den Längengrad und mit 24 Bit den Breitengrad angibt, ergibt das ein Netz, das jeden Punkt der Erde auf unter einem Meter nahe kommt. Das ergibt 2^49 IPv6-Nummern, mit denen ich jeden Punkt der Erdoberfläche bis auf unter einem Meter nahe kommen kann. Wenn ich jemanden erreichen will, wovon ich weiß, wo er sich befindet, könnte ich ein Paket für ihn nach dort tunneln und dort irgendwie aussenden lassen. Das ist dann eine Grundlage für WW-VPN.
Das wäre eine elegante Nomenklatur. Gibt es so etwas schon? Hat man schon einen Bereich der IPv6-Nummern für so etwas festgelegt?
Ich habe es nicht im Web gefunden. Hat jemand etwas dazu parat?
Zuletzt geändert von Lohengrin am 22.06.2012 22:43:37, insgesamt 1-mal geändert.
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yeti

Re: Längen- und Breitengrad in IPv6?

Beitrag von yeti » 22.06.2012 22:43:10

Ich dachte, die öffentlichen Teleporterzellen würden so adressiert...

DeletedUserReAsG

Re: Längen- und Breitengrad in IPv6?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 22.06.2012 22:44:04

… und wenn gerade jemand auf der Autobahn ist, bekommt er 50 Mal pro Sekunde eine neue IP zugewiesen?

niemand

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Re: Längen- und Breitengrad in IPv6?

Beitrag von Lohengrin » 22.06.2012 22:47:20

yeti hat geschrieben:Ich dachte, die öffentlichen Teleporterzellen würden so adressiert...
Ja. Die Richtung passt.
Es ist doch Blödsinn sich mit einer natürlich gewachsenen Struktur zu befassen, wo die Routing-Tabellen mörder kompliziert werden. Mit diesen IPv6-Nummern wäre ein elegantes Routing möglich. Ich glaube nicht, dass ich der erste bin, der darauf kommt. Und jetzt mache ich das nächste Bier auf.
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Re: Längen- und Breitengrad in IPv6?

Beitrag von Lohengrin » 22.06.2012 22:52:47

niemand hat geschrieben:… und wenn gerade jemand auf der Autobahn ist, bekommt er 50 Mal pro Sekunde eine neue IP zugewiesen?
Nein. Die Pakete kommen aus mehreren Löchern raus. Danach tütet das der Autofahrer wieder irgendwo ein, und sagt dieser Station, wo sich das Ziel befinden soll. Da wird das Paket eingepackt und dort hin getunnelt. Für den Autofahrer ist das VPN. Er hat seine IP, und der Empfänger hat seine IP. Das Getunnel geht ihn nichts an. Das macht der Provider. Und das TCP in den inneren Paketen, geht den Provider nichts an.
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DeletedUserReAsG

Re: Längen- und Breitengrad in IPv6?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 22.06.2012 23:05:52

… dann ändert der Provider 50 Mal/s die Route?

Edit: Oder, wenn die Latenz über 20ms ist, wird man dann von den Paketen verfolgt, und sie holen einen auf dem Rastplatz ein? („Verdammt, da hängt eine Mail vom Finanzamt an uns dran. Fahr’ schneller, häng’ sie ab!“)

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Re: Längen- und Breitengrad in IPv6?

Beitrag von Lohengrin » 22.06.2012 23:51:20

niemand hat geschrieben:… dann ändert der Provider 50 Mal/s die Route?
Das muss so etwas wie Mulitcast werden. Der Absender bestellt einen Bereich, und der Provider packt das ein und schickt das Eingepackte auf den nächsten 100 Metern raus - mit unterschiedlichen Verpackungen. Jedes Loch kriegt ein für es Eingepacktes, packt es aus, und schiebt es raus. Irgendwo ist das Ziel, und erwischt eines davon. Wenn nicht, dann ist das halt Pech, und das Paket ist verloren. Dann muss der Absender das Paket noch einmal schicken, aber diesmal muss er dem Provider die neue Position angeben.
Die Route für das innere Paket ist ein Bereich. Das wird zusammen an einen Router in der Nähe des Ziels geschickt. Der macht mehrere Kopien von dem inneren Paket, packt das für jedes der Löcher ein, und schickt die an die jeweiligen Löcher.
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DeletedUserReAsG

Re: Längen- und Breitengrad in IPv6?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 23.06.2012 00:05:56

Welchen Ressourcenbedarf derartiges in etwa erzeugt, hast du versucht, dir vorzustellen? Und auch die Infrastruktur, die benötigt würde?

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Re: Längen- und Breitengrad in IPv6?

Beitrag von Lohengrin » 23.06.2012 00:39:51

niemand hat geschrieben:Welchen Ressourcenbedarf derartiges in etwa erzeugt, hast du versucht, dir vorzustellen? Und auch die Infrastruktur, die benötigt würde?
Ich habe nicht vor, an jedem eindeutig zu identifizierendem Punkt, einen WLAN-Router aufzustellen. Aber wenn schon irgendwo ein WLAN-Router steht, dann kann er auch zusätzlich zu seinen bisherigen IP-Nummern die IP-Nummer seines Ortes bekommen.
Ob man es schafft, ein fahrendes Auto anzusprechen, wird man dann sehen. Auf deutschen Autobahenen könnte es klappen.
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Re: Längen- und Breitengrad in IPv6?

Beitrag von Gunman1982 » 23.06.2012 02:08:29

Und wie weiss der Absender wo sich der Empfänger grad befindet? Propagiert sich diese Informationen durchs ganze Netz? Oder soll das wie dyndns sein das eine/mehrere Stellen die soganennate home adresse sind und der Empfänger dieser immer brav mitteilt wo er denn grad ist?
Hat der Absender die Info aus öffentlichen resourcen oder gibt es die nur für leute die vom Empfänger autorisiert werden und die eindeutig authentifzierbar sind?
Ist ja nicht so das jetzt schon solche "Loation Announcer" apps sehr zum Nachteil genutzt werden können. Wenn ich weiss das du dein Handy dabei hast, du allein wohnst und deine ip grad irgendwo auf der Autobahn angesprochen wird, dann weiss ich auch bei wem grad keiner daheim ist und wessen Einrichtung ich selbstloserweise bei mir im Keller einlagern kann.

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Re: Längen- und Breitengrad in IPv6?

Beitrag von Lohengrin » 23.06.2012 19:40:20

Gunman1982 hat geschrieben:Und wie weiss der Absender wo sich der Empfänger grad befindet?
Wenn es der Absender noch nicht weiß, muss ihm das der Fahrende sagen. Der kann ja sein erstes Paket mit dieser Information an eine ortsfeste Adresse schicken, die er kennt.
Gunman1982 hat geschrieben:Ist ja nicht so das jetzt schon solche "Loation Announcer" apps sehr zum Nachteil genutzt werden können. Wenn ich weiss das du dein Handy dabei hast, du allein wohnst und deine ip grad irgendwo auf der Autobahn angesprochen wird, dann weiss ich auch bei wem grad keiner daheim ist und wessen Einrichtung ich selbstloserweise bei mir im Keller einlagern kann.
Für Anonymität müssen die Beteiligten selbst sorgen. Wenn der Fahrende nach Hause telefonieren will, kann er sich eine IP-Nummer aussuchen (IPv6 mit MAC als Bestandteil ist schlecht). Hauptsache die IP-Nummer von zu Hause stimmt. Dann nimmt er Kontakt mit einem Router in der Nähe auf, und der schickt das Ding nach Hause. Der zu Hause muss aus dem vorzugsweise verschlüsselten Inhalt erkennen, wer das ist, und wo er ist. Die Antwort kriegt die die vom Fahrenden ausgewählte Empfänger-IP, wird zu einem passenden Ziel (möglicherweise mehrere Router in einem Bereich) getunnelt, und dort ausgesendet. Der Fahrende fühlt sich wegen seiner IP-Nummer angesprochen, und hat die Antwort. Der einzige, der weiß, wer da gerade wo fährt, ist der zu Hause.
Das müsste auch mit zwei fahrenden Kommunikations-Partnern gehen. Sie müssen nur irgendwie (zB über das zu Hause des anderen, weil es der andere zuvor gesagt hat, oder weil er es aus einer vorherigen Absprache weiß) feststellen, wo der andere ist. Dann bestellt jeder beim Senden das Tunneln an den Ort des Ziels. Grundlage ist nur, dass jeder Ort eine IPv6-Nummer hat, für die man sich nicht durchs DNS baggern muss.

DNS ist für halbwegs ortsfeste Empfänger gedacht. Wenn man alle paar Minuten aus dem Empfangsbereich eines Senders heraus und in den eines anderen Senders hinein gerät, braucht man so etwas wie einen Mobilfunk-Vermittler oben drauf. Den Mobilfunk-Vermittler kann man selbst machen, wenn man weiß, wo auf der Welt das Ziel ist, und die dazugehörige IP-Nummer standardisiert ist.
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Re: Längen- und Breitengrad in IPv6?

Beitrag von TRex » 23.06.2012 21:06:29

Lohengrin hat geschrieben:
niemand hat geschrieben:… dann ändert der Provider 50 Mal/s die Route?
Das muss so etwas wie Mulitcast werden. Der Absender bestellt einen Bereich, und der Provider packt das ein und schickt das Eingepackte auf den nächsten 100 Metern raus - mit unterschiedlichen Verpackungen. Jedes Loch kriegt ein für es Eingepacktes, packt es aus, und schiebt es raus. Irgendwo ist das Ziel, und erwischt eines davon. Wenn nicht, dann ist das halt Pech, und das Paket ist verloren. Dann muss der Absender das Paket noch einmal schicken, aber diesmal muss er dem Provider die neue Position angeben.
Die Route für das innere Paket ist ein Bereich. Das wird zusammen an einen Router in der Nähe des Ziels geschickt. Der macht mehrere Kopien von dem inneren Paket, packt das für jedes der Löcher ein, und schickt die an die jeweiligen Löcher.
Klingt wie ein Paradies für wireshark..
Jesus saves. Buddha does incremental backups.
Windows ist doof, Linux funktioniert nichtDon't break debian!Wie man widerspricht

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Re: Längen- und Breitengrad in IPv6?

Beitrag von Lohengrin » 23.06.2012 21:45:52

TRex hat geschrieben:Klingt wie ein Paradies für wireshark..
Stimmt. Dagegen hilft nur Verschlüsselung und Anonymisierung. Also nichts Neues.
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