wanne hat geschrieben:Lohengrin hat geschrieben:Hat der Router zu wenig RAM, dann lässt er es sein.
Und du glaubst ernsthaft, dass die Telekom (oder eben dein ISP) auf freiwilliger Basis die Routingtabellen verdoppelt/vervielfacht nur damit Leute die nicht ihr sondern einem anderen vertrauen auch durch ihr netzt routen können?
Zur Zeit müssen sich die einzelnen Anschlussinhaber von dem ISP ein Teilnetz zuweisen lassen. Und der ISP könnte, weil er der Chef ist, für diese Zuweisung verantwortlich gemacht werden, wenn ein Anschlussinhaber gegen Gesetze verstößt. Ich will, dass der ISP nicht mehr der Chef über die IP-Nummern in seinem Netz ist, und damit raus aus der Verantwortung.
Zur Zeit ist die Vergabe der IP-Nummern der erste Schritt, und das Routing baut darauf auf. Das ist eine vernünftige Vorgehensweise, weil es das Problem modularisiert. Allerdings hat mir der, der über die Vergabe der IP-Nummern entscheidet, zu viel Macht.
wanne hat geschrieben:Lohengrin hat geschrieben:Es geht um selten benutze Fingerprints. So etwas sollte nur selten vorkommen.
Na dann vertraust du entweder der einen Wahrheit oder deine Pakete werden verworfen. (Vor allem kann man auch aktiv bestimmte Wahrheiten pushen das gibt tolle DOS-Angriffe.)
Ein Router, der das Paket verwirft, soll das dem Vorgänger sagen. Ein Paket mit selten benutzem Fingerprint, bewegt sich sehr schwerfällig auf dünnen gewundenen Pfaden. Aber es bewegt sich.
Das mit den neuen Möglichkeiten von DoS-Angriffen ist keine Überraschung. Wenn heute jemand einen Haufen Müll an jemanden Bestimmten eintütet, so dass das am Ende nicht mehr durch sein DSL passt, kann ihn nur der Provider retten, indem er das durch Routing-Information so weit vorne wie möglich auf den Müll schiebt. Wenn der Empfänger beim Routing mitreden könnte - aber eben nur für seine Belange, und dabei nicht in das Routing für andere hineinpfuscht, tun sich neue Risiken und Chancen auf.
Keine Ahnung wohin das führt. Es ist nur der Vorschlag eines abgehobenen Theoretikers.
wanne hat geschrieben:Lohengrin hat geschrieben:Nein. G13 kennt nur irgend eine Ecke in Pakistan.
Also du willst jetzt von Deutschland aus einen Server in Pakistan ansprechen. Der router hinter dir will wissen wie er routen soll und stellt fest Ah ok G13 kennt dein Ziel und du vertraust ihm (indirekt). Was soll er jetzt tun?
Der Router hinter mir findet irgend einen Fingerprint, G08 genannt, in der Kette, worüber er Routing-Info hat. G13 kennt er nicht, geht ihn auch nichts an. Dann schickt er es gemäß dieser Information weg. Ob das nach Pakistan oder nach Feuerland geht, ist ihm egal. In der Routing-Tabelle ist dann so etwas wie "Netz 123.192.0.0/22 gemäß G08 muss nach 111.111.222.123 gemäß des Fingerprint der AS, wo der Router drin ist (falls es so etwas gibt), nach 111.222.111.222 gemäß G08, oder durch ein bestimmtes Kabel, wo die Gegenstelle gar keine IP-Nummer hat.". Der nächste Router macht es genauso. Und irgendwann ist das Paket in Pakistan, und wird nach Info von G13 geroutet.
Das ist so ähnlich wie jetzt auch. Nur dass der Fingerprint G08 in der Routing-Tabelle eine Rolle spielt.
G08 kennt sich in der AS aus, und macht dafür Routing-Information, wobei er auch auf andere Fingerprints verweisen kann. Außerdem hat G08 G13 für vertrauenswürdig erklärt, und entzieht G13 das Vertrauen, wenn es G08 für richtig hält. G08 ist einer von vielen Dienstleistern. Und F sucht sich den unter mehreren aus.
wanne hat geschrieben:Lohengrin hat geschrieben:Wer legt fest, dass jemand eine IP vom Vorbesitzer bekommen hat?
Der Vorbesitzer!
Aber nur wenn eine Autorität festlegt, dass der alte Vorbesitzer noch etwas zu sagen hat.
wanne hat geschrieben:Lohengrin hat geschrieben:Was ist, wenn ein chinesisches Gericht die Übergabe angeordnet hat
Warum außer um zu trollen? Und wenn jemand eideutig nur trollen will dann wird der halt ignoriert.
Und was ist, wenn es ein US-Gericht entschieden hat?
Wer der Troll ist, entscheidet der Sieger. Der Sieger schreibt Geschichte.
wanne hat geschrieben:Lohengrin hat geschrieben:Was ist, wenn ein Scherzkeks widersprüchliche Behauptungen in die Welt setzt?
Wenn irgend jemand was der artiges in die Welt setzt, dann braucht er schon ne sehr gute storry, damit irgend jemand daran irgend was glaubt. Und wenn das auffliegt wird man ihm nie wider glauben. (Was für jeden der die Möglichkeit hat sowas zu machen ziemlich fatal ist.)
Das glaube ich nicht mehr. Dazu habe ich in den letzten Jahrzehnten schon zuviel erlebt.
wanne hat geschrieben:Lohengrin hat geschrieben:Das, worauf man sich einigen muss, also das Protokoll, soll möglichst klein gehalten werden.
Ja, aber du produzierst hier was extrem kompliziertes. (Alle anounzen welche IPs sie wie schnell erreichen an die Nachbarn. Ist sehr einfach.)
Es setzt aber eine eindeutige Zuordnung der IP-Nummern voraus.
wanne hat geschrieben:Lohengrin hat geschrieben:Die eindeutige Zuordnung von IPs ist ein gewaltiger Brocken
Passt im gegensatz zu deinem Protokoll in einen Satz...
Stimmt. Bei Mathematikern wird so etwas gerne mit "oBdA" oder "wie man leicht sieht" abgekürzt.
wanne hat geschrieben:Lohengrin hat geschrieben:Es hat auch noch keiner versucht, das Internet weltweit einfach nur totzuschießen.
Im gegensatz zu dem vor was du hier Angst hab gibts den Versuch recht regelmäßig. 2006 war der letzte Versuch, der einigermaßen erfolgsversprechend war. (War auf die DNS-Server das sind so Server, die irgend welche Zuornungen speichern und deswegen recht sensiebel für Angriffe sind.)
Ich bin auf die Idee gekommen, als Zensursula so vom DNS-Spoofing geschwärmt hat. Damals habe ich mich gefragt, warum die nicht an die IP-Nummern gehen.
wanne hat geschrieben:Außerdem schießt du ja nicht das Internet ab sondern das Internet derjenigen, die ein routing vertrauen, das dir nicht passt.
Ich schieße gar nichts ab. Ich lasse den anderen ihre Wahrheit. Ich will nur, dass sie mir auch meine Wahrheit gönnen.
wanne hat geschrieben:Lohengrin hat geschrieben:Man hat es so implementiert, weil es funktioniert hat. Inzwischen hat sich viel geändert. Es gibt Angriffe, mit denen damals niemand gerechnet hat.
Ich kenne kaum eine Sache außer dem Internet, die set 30 Jahren ohne unterbrechung funktioniert hat...
Bis auf in Ägypten. Du bist ein Optimist. Ich nicht.
wanne hat geschrieben:Lohengrin hat geschrieben:Ein weiteres Problem ist, dass sich Computer heutzutage bewegen.
In IPv6 sehr schön in den Standard integriert.
Das geht dann um die Ecke und wird von dort getunnelt. Das ist wieder so etwas wie Path-Routing. Da sollten dann doch wieder die Probleme mit Path-Routung auftauchen.
Nun gut. Solange es funktioniert, ist es ok. Aber die eindeutige Zuordnung von IP-Nummer zu einem ortsfesten Rechner, ist eine Altlast.
wanne hat geschrieben:Wenn du in China sitzt und alle router in China Pakete zu einem Ziel verwerfen weil es so gesetz ist, dann bin ich mal gespannt wie du ne Route zu dem Server findest.
Dazu müsste man den Paketen ansehen können, was ihr Ziel ist. Mit der eindeutigen Zuordnung von IP-Nummern geht das. Dem Router-Führer zu verbieten, ein Paket irgendwo hinzuschicken, weil er nicht wissen kann, wohin das genau geht, ist schon ein Zacken schärfer. Da finden sich schon einige, die es trotzdem machen.
Das Argument ist übrigens nicht nur für China gedacht. Ich denke da eher an Deutschland.