Aktuellster Kernel für "historische" Hardware

Welches Modul/Treiber für welche Hardware, Kernel compilieren...
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roli
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Aktuellster Kernel für "historische" Hardware

Beitrag von roli » 30.05.2012 08:48:52

Hi,

"du bist doch Experte ..." und das Unglück nimmt seinen Lauf. So oder ähnlich fangen viele Geschichten an, die am Ende mit jeder Menge Arbeit verbunden sind.
Mir wurde ein "historischer" Notebook in die Hand gedrückt mit der bitte da mal was aktuelleres drauf zu installieren. Der Ist-Zustand ist Win98 auf einem AMD K6 mit 32MB & 4GB Hdd. Bei der RAM GRÖßE bin ich mir nicht ganz sicher, mir wurde gestern fast schwindelig als ich das alles gesehen habe.
Das einfache einlegen einer aktuellen Live-CD hat erwartungsgemäß nicht zum Erfolg geführt. Als Meldung kam, das der K6 nicht über die benötigten Features verfügt. Daher meine Frage, welcher Kernel/welche Disti könnte hier noch laufen?
Bitte keine Diskussionen über den Sinn & Zweck, für mich zählt hier die sportliche Herausforderung.
Roland


"Aber wenn du schon so unwissend bist, davon noch nicht gehört zu haben,
so will ich es doch als gut ansehen, daß du lieber einmal töricht fragst,
als weiterhin nichts von etwas zu wissen, das man doch wissen sollte."
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jeff84
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Re: Aktuellster Kernel für "historische" Hardware

Beitrag von jeff84 » 30.05.2012 08:56:41

Naja, darauf sollten doch die meisten Linux-Distros, die einen i386er Zweig haben auch laufen...
Also Debian sollte kein Problem darstellen. Solltest nur nichts mit ner 64bit Version versuchen... :-D

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Saxman
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Re: Aktuellster Kernel für "historische" Hardware

Beitrag von Saxman » 30.05.2012 08:58:21

Ich hatte Woody auf ähnlicher Hardware am Laufen, allerdings mit 64 MB Ram, der Rest war recht ähnlich. Ich würde mich da im Archiv umschauen. Afair, waren da kernel 2.2.x und 2.4.x dabei. Gnome und Co. kannst du damit knicken, aber ein twm oder icewm könnte evtl laufen, wobei das schon mit 64 MB keine Rennmaschine war. Mit 32 MB würde ich auf X komplett verzichten.

Wenn es etwas aktuelles sein soll, würde ich die üblichen Kandidaten durchgehen, dsl und grml. Ansonsten würde ich nach einer router distro Ausschau halten die auf x86 läuft.
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Re: Aktuellster Kernel für "historische" Hardware

Beitrag von Gunman1982 » 30.05.2012 09:33:57

roli hat geschrieben:Der Ist-Zustand ist Win98 auf einem AMD K6 mit 32MB & 4GB Hdd.
http://www.debian.org/releases/stable/i ... 04.html.de

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Re: Aktuellster Kernel für "historische" Hardware

Beitrag von schorsch_76 » 30.05.2012 09:54:56

Auf der Hardware würd ich versuchen ob es nicht günstig bei ebay einen Satz größerer Ram Riegel gibt. Dann könnte man evtl fluxbox, xfce oder so als Desktop Environment versuchen (mit aktuellem Debian).
Sonst würd ich versuchen auf der Kiste ein Debian Lenny oder älter dort zu installieren. Woody ist von 2002. Das sollte auf solch einem Laptop mit ziemlicher Sicherheit zum laufen zu bekommen sein.

Gruß
schorsch

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Re: Aktuellster Kernel für "historische" Hardware

Beitrag von catdog2 » 30.05.2012 10:00:00

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Re: Aktuellster Kernel für "historische" Hardware

Beitrag von pferdefreund » 31.05.2012 07:34:18

Also ich hab nen 200 Mhz Pentium MMX - ca 15 Jahre alt - und da läuft Debian Squeeze problemlos mit Icewm.
Allerdings hab ich 512 MB Ram drinnne - lief aber vorher mit 64 MB auch schon. Nur die allerneuesten Browser (Opera, Firefox, Chrome)
machen Probleme - da bekomme ich "Ungültige Maschineninstruktion" - aber ansosnsten geht da alles.
Ich häng halt an der alten Kiste, weil ich mache viel Musik - und das Teil hat nen tollen CS4237b Soundchip.
Bei voller Lautstärke - ohne Singal 0 Rauschen - das hat was...

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hikaru
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Re: Aktuellster Kernel für "historische" Hardware

Beitrag von hikaru » 31.05.2012 09:16:08

Saxman hat geschrieben:Wenn es etwas aktuelles sein soll, würde ich die üblichen Kandidaten durchgehen, dsl und grml.
DSL und "aktuell" in einem Satz zu verwenden ist eigentlich nur im humoristischen Kontext erlaubt. Das letzte Release ist von 2008.
Ich würde für die Maschine Tinycore [1] empfehlen.

Falls es doch Debian werden soll würde ich zuerst versuchen etwas mehr RAM reinzustecken. LXDE läuft mit 96MB RAM schon recht ordentlich, icewm vermutlich mit noch weniger. Größtest Problem dürfte ein GUI-Browser sein. Aber auch das könnte sich mit Wheezy und Debiandillo3 relativieren. Was ist da drin, EDO- oder schon SD-RAM? Beides hätte ich noch in DIMM-Bauform da. Wie viel verträgt das Notebook maximal?

[1] http://distro.ibiblio.org/tinycorelinux/welcome.html

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kupe
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Re: Aktuellster Kernel für "historische" Hardware

Beitrag von kupe » 31.05.2012 09:36:46

folgende auflistung dürfte diesbzgl. auch recht interessant sein => ist allerdings in weiten teilen deckungsgleich mit catdog2's link.
My bash says Ultraman.

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hikaru
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Re: Aktuellster Kernel für "historische" Hardware

Beitrag von hikaru » 31.05.2012 10:03:42

kupe hat geschrieben:folgende auflistung dürfte diesbzgl. auch recht interessant sein => ist allerdings in weiten teilen deckungsgleich mit catdog2's link.
Die Listen setzen mit "Lightweight" für die hier geforderten Verhältnise aber noch zu hoch an (Pi mal Daumen würde ich sagen die Liste ist ab Pentium3-Niveau uneingeschränkt zu empfehlen).
Absolute, Antix, Bodhi, Lubuntu, Porteus, Slitaz, xPud, Wolvix, Xubuntu, TinyMe, Vector und wattOS sind auch nicht "leichter" als Debian mit LXDE(-core) bzw. icewm. Einzig der HDD-Bedarf ist bei einigen teils deutlich geringer, was aber oft, wie z.B. bei Slitaz oder Porteus, mit einer Kompression des Systems erkauft wird, die erstmal vergleichsweise CPU-aufwändig überwunden werden muss. Und dazu fehlen hier einfach die Ressourcen. Um z.B. Slax mit GUI, was etwa mit Porteus zu vergleichen ist, auf einem K6/2 mit 450MHz zu starten brauche ich knapp eine halbe Stunde.

Edit:
Neben Tinycore würde ich vielleicht noch Puppy eine Chance einräumen. Allerdings habe ich mich mit der Distribution nur sehr oberflächlich beschäftigt und kann ihren tatsächlichen Ressourcenbedarf nur schwer einschätzen.

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kupe
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Re: Aktuellster Kernel für "historische" Hardware

Beitrag von kupe » 31.05.2012 12:58:28

erstaunlicherweise taucht in besagten listen CrunchBang Linux gar nicht auf => afair schon »sparsamer« als vglw. genanntes Puppy Linux.

oder hab' ich's lediglich überlesen resp. täusche ich mich vllt. sogar mit obiger annahme?
My bash says Ultraman.

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Re: Aktuellster Kernel für "historische" Hardware

Beitrag von hikaru » 31.05.2012 13:23:25

Crunchbang spielt in einer Liga mit Debian/LXDE, Lubuntu oder wattOS: Alles irgendwas Debianisches mit was Openboxigem oben drauf. Es ist also nicht zu erwarten dass sich das grundlegend anders verhält (und tut es meiner Erfahrung nach auch nicht).
Aber da wird nach genau dem Schema ohnehin jedes Jahr eine neue "Lightweight"-Sau durchs Linuxdorf getrieben. Das soll keine Kritik an den Distributionen an sich sein (gerade #! habe ich in guter Erinnerung), aber da gräbt irgendwann irgendwer eine "neue" Distribution irgendwo aus, dann wird die eine Weile gehypt und wenige Monate später geht das ganze Spiel von vorne los mit neuem Namen, anderem Hintergrundbild aber im Wesentlichen gleicher Software.

In der Anfangszeit war ich recht nahe an der Entwicklung von wattOS dran, was damals als echter Geheimtipp galt. Dann kam der #!-Hype, ich habe es mir angesehen und obwohl beide völlig verschiedene Primärziele verfolgten (wattOS=energiesparend; #!="Lightweight") sah die Softwareauswahl - oh Wunder - fast identisch aus, was natürlich auch an den sich teils überschneidenden Entwicklerteams lag. Der nächste Hype hieß dann "Peppermint", was aber auch letztendlich nichts wirklich anderes war. Ich hatte das Spiel inzwischen durchschaut und war bei Debian/LXDE gelandet.

Geeignet für wirklich alte Hardware ist das Konzept aber nicht. Meinen alten Desktop (K6/2 mit 450MHz) würde ich da als sinnvolle untere Grenze ansetzen. Für noch ältere Hardware muss man sich eine Distribution suchen die über ein (L)Ubuntu-Remaster hinaus geht.

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Re: Aktuellster Kernel für "historische" Hardware

Beitrag von Meillo » 31.05.2012 13:57:44

DeLi war immer die erste Wahl fuer solche Systeme.

Scheinbar war das Projekt mal tot, wird jetzt aber als ConnochaetOS weiterentwickelt. Allerdings haben sich die Hardware-Anforderungen dadurch gaendert. DeLi ist selbst mit 12MB brauchbar nutzbar, ConnochaetOS braucht mindestens 64MB.

Eine alte DeLi-Version koennte eine sinnvolle Wahl sein.


http://deli.tavvva.net/
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Re: Aktuellster Kernel für "historische" Hardware

Beitrag von roli » 31.05.2012 20:19:33

Hi,

scheinbar ist die Hardware nicht nur historisch, sondern auch histerisch!
Mit DSL bootet das Ding "schön", die Installationsroutine läuft auch ohne Fehler durch, aber seit dem darauf folgendem Reboot meint der Kasten seine Festplatte nicht mehr erkennen zu können/müssen ...
Bei TinyCore will keine CD die ich aus den ISOs gebrannt habe booten :evil:
Roland


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Re: Aktuellster Kernel für "historische" Hardware

Beitrag von Meillo » 01.06.2012 10:16:03

Das fuehrt uns dann zurueck an den Anfang:
roli hat geschrieben: "du bist doch Experte ..." und das Unglück nimmt seinen Lauf.
:-D
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Re: Aktuellster Kernel für "historische" Hardware

Beitrag von roli » 01.06.2012 12:09:02

Hi,

nach anpassungen im BIOS läuft DSL mittlerweile.
Wenn ich es jetzt noch schaffe des USB-Storage Modul Problem zu beheben das in /var/log/messages angezeit wird bei'm einstöpseld eines USB-Sticks, dann ist alles geschafft was geplant ist.
Roland


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