Unterstützt Pentium M 1,6GHz Kernel mit PAE?

[BeWo]

Hallo,

Gerade installiere ich Wheezy auf meinem Zweit-PC: Pentium M @ 1,6GHz.
Bei der Frage nach dem Kernel habe ich den -686-Kernel ausgewählt.
Dieser ist bei Wheezy nur noch als PAE Kernel verfügbar.
Der Debian Installer meldet, dass mein Pentium M PAE nicht unterstützt.

Bei Wikipedia habe ich gelesen, dass CPUs ab Pentium Pro / Athlon PAE unterstützen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Physical_Address_Extension

Wheezy installiere ich jetzt erst einmal mit dem -486-Kernel.
Meine Frage ist: Unterstützt mein Pentium M PAE?
Kann ich das irgendwie herausfinden? In /proc/cpuinfo vielleicht?

Viele Grüße
Bernhard

[M. Linux]

PAE unterstützen nur die Pentium M der 2. Generation (Dothan). Daher gehe ich mal davon aus, dass du noch ein Banias Pentium M hast, bei denen die PAE Unterstützung deaktiviert ist.

Code: Alles auswählen

cat /proc/cpuinfo

Gibt dir u.a. den CPU Modellname aus.

[BeWo]

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Hier die Ausgabe von /proc/cpuinfo:

processor : 0
vendor_id : GenuineIntel
cpu family : 6
model : 13
model name : Intel(R) Pentium(R) M processor 1.60GHz
stepping : 6
cpu MHz : 600.000
cache size : 2048 KB
fdiv_bug : no
hlt_bug : no
f00f_bug : no
coma_bug : no
fpu : yes
fpu_exception : yes
cpuid level : 2
wp : yes
flags : fpu vme de pse tsc msr mce cx8 apic sep mtrr pge mca cmov clflush dts acpi mmx fxsr sse sse2 ss tm pbe bts est tm2
bogomips : 1199.91
clflush size : 64
cache_alignment : 64
address sizes : 32 bits physical, 32 bits virtual
power management:

Bei "flags" müsste doch "pae" stehen.
Da bei mir "pae" nicht aufgelistet ist, kann mein Prozessor kein PAE, richtig?

[rendegast]

Dennoch sollte der *-686-pae-Kernel laufen,
Du kannst halt nicht mehr als 2?, 3?, 4? GB benutzen.

Der Debian Installer meldet, dass mein Pentium M PAE nicht unterstützt.

Wenn dabei auch noch verhindert wird, daß der *-686-pae ausgewählt werden kann,
wäre das wohl ein Bug des Installers.

[BeWo]

Wenn dabei auch noch verhindert wird, daß der *-686-pae ausgewählt werden kann,
wäre das wohl ein Bug des Installers.

Den -686-Kernal kann ich zwar auswählen, aber nicht installieren.
Nachdem ich den -686-Kernel ausgewählt habe, läßt mir der Installer zwei Möglichkeiten:
- Fortfahren, ohne einen Kernel zu installieren, da mein Pentium M keine Unterstützung für PAE hat
- Einen Installationsschritt zurückgehen, um einen anderen Kernel zu installieren

Dennoch sollte der *-686-pae-Kernel laufen,
Du kannst halt nicht mehr als 2?, 3?, 4? GB benutzen.

Ich habe mir gerade die Beschreibung des Kernel Paketes angesehen:

Dieser Kernel erfordert PAE (Physical Address Extension)

Also gehe ich davon aus, daß PAE auf jeden Fall erforderlich ist.

Vielen Dank für Eure Unterstützung.
Bernhard

[ivanovnegro]

PAE müsste im Flags stehen, ist bei dir aber nicht der Fall, also gehe ich davon aus, dass du den PAE Kernel nicht installieren kannst.

[M. Linux]

Wie vermutet, unterstützt dein Pentium M (Banias) PAE nicht, aus diesem Grund kannst den *-686-pae Kernel nicht installieren. Musst also mit dem 486er vorlieb nehmen.

[tata]

Bei mir steht in den Flags auch nichts von PAE, aber der Kernel läuft problemlos.

Code: Alles auswählen

processor	: 0
vendor_id	: GenuineIntel
cpu family	: 6
model		: 13
model name	: Intel(R) Pentium(R) M processor 1.70GHz
stepping	: 6
cpu MHz		: 1700.000
cache size	: 2048 KB
fdiv_bug	: no
hlt_bug		: no
f00f_bug	: no
coma_bug	: no
fpu		: yes
fpu_exception	: yes
cpuid level	: 2
wp		: yes
flags		: fpu vme de pse tsc msr mce cx8 apic sep mtrr pge mca cmov clflush dts acpi mmx fxsr sse sse2 ss tm pbe up bts est tm2
bogomips	: 3399.48
clflush size	: 64
cache_alignment	: 64
address sizes	: 36 bits physical, 32 bits virtual
power management:

Code: Alles auswählen

Linux debian 3.0.0-1-686-pae #1 SMP Sat Aug 27 16:41:03 UTC 2011 i686 GNU/Linux

Tippe ebenfalls auf einen Bug im Installer.

[ivanovnegro]

Hm, interessant. Ich habe es im flag stehen und nutze den PAE-Kernel.

Welche ISO verwendet denn der OP? Vielleicht solltest du es mal mit der Businesscard probieren, Wheezy zu installieren.

Edit: Also hier steht was von Pentium 4M.

[catdog2]

Anscheinend war das bei frühen Revisionen deaktiviert:

Revisions of the Dothan core were released in the first quarter of 2005 with the Sonoma chipsets and supported a 533 MT/s FSB and XD (Intel's name for the NX bit) (and PAE support required for it was enabled, unlike earlier Pentium Ms that had it disabled).

[M. Linux]

Was ich ja bereits weiter oben erwähnt hatte...

[rendegast]

Bei mir steht in den Flags auch nichts von PAE, aber der Kernel läuft problemlos.

Bin zuerst vom selben Fall bei mir ausgegangen,
ein altes Schätzchen PIII Coppermine,
das hat aber tatsächlich das pae-Flag.

Jedoch in einer qemu mit i486 läuft der 2.6.39-bpo.2-686-pae:

cpu family : 4
model : 0
model name : 04/00
stepping : 0
flags : fpu vme pse up hypervisor

[BeWo]

Tippe ebenfalls auf einen Bug im Installer.

Tatsächlich. Gerade habe ich den Kernel installiert:

Code: Alles auswählen

apt-get install linux-image-686-pae

Der Kernel funktioniert einwandfrei.
Ich werde einen Fehlerbericht erstellen.

Vielen Dank für die Unterstützung.
Bernhard

[BeWo]

Wow: die Jungs von Debian sind aber schnell.
Ich habe schon eine Antwort auf meinen Fehlerbericht bekommen:

Well /proc/cpuinfo should have the 'pae' flag if the CPU supports it.
So it would appear that it does not. At least not from the kernel's
point of view.

Of course the strange bit is that it says it has 36bit physical address
with 32bit virtual address, which would require a PAE capable CPU.

I wonder if intel left out the pae flag since there is no way a pentium M
machine could have enough ram to need it, and using a PAE kernel (whether
on windows or linux) has a slight overhead, so it is better not to use it.
The fact the core has one that supports 36bit physical addresses and
the pae instructions doesn't mean intel has to make it tell software
that it has it.

Apparently some Pentium-M or the D series (which would be model 13 as you
have) do have execute disable (and hence pae since it is required by XD
(aka NX)). Earlier D series had it disabled, although that probably
doesn't mean the CPU doesn't still have the hardware for it.

So my guess is you have an early 0x6D series Pentium M from before
intel decided to allow no execute support and hence have pae disabled
(but still present). So as a result the pae kernel should still run,
although perhaps a bit less efficiently than a no-pae kernel would.

Die Nummer des Fehlerberichtes ist #643012:
http://bugs.debian.org/cgi-bin/bugreport.cgi?bug=643012

[ivanovnegro]

Da haben wir wieder was gelernt. Tolles Feedback vom Debian Team!

[BeWo]

...and using a PAE kernel (whether
on windows or linux) has a slight overhead, so it is better not to use it.
...
So as a result the pae kernel should still run,
although perhaps a bit less efficiently than a no-pae kernel would.

Für mich sieht es so aus, dass der -486-nopae-Kernel besser geeignet ist, wenn weniger als 4GB verwendet wird.
Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

[ivanovnegro]

Ich habe auch weniger als 4 GB, nutze aber den PAE. Ich glaube nicht, dass er das meint.
Bin nicht sicher. Ich muss schließlich den PAE nehmen, weil der normale 686 nicht mehr existiert, aber würde ich den 486 nehmen, würde er mir nur eine CPU anzeigen.

Muss zugeben, um so mehr ich darüber nachdenke, verstehe ich diese ganze PAE-Geschichte auch nicht mehr richtig.

[cirrussc]

Für mich sieht es so aus, dass der -486-nopae-Kernel besser geeignet ist, wenn weniger als 4GB verwendet wird.

So ist es, aber nur aus dem Grund des geringen Performance-Unterschiedes.

Ich muss schließlich den PAE nehmen, weil der normale 686 nicht mehr existiert, aber würde ich den 486 nehmen, würde er mir nur eine CPU anzeigen.

Das liegt daran, dass Debian die 486 Kernel nicht mit SMP (symmetric multi-processing) Support baut (macht auch wenig Sinn), hat aber nicht das geringste mit PAE zu tun.

Code: Alles auswählen

$ grep SMP linux486/boot/config-2.6.32-bpo.5-486 
CONFIG_BROKEN_ON_SMP=y
# CONFIG_SMP is not set

Um dem aus dem Weg zu gehen, müsstest Du Dir einen Kernel selbst konfigurieren und bauen.