/usr/src nicht mehr für Gruppe src?

[hupfdule]

Hallo,

in der Vergangenheit gehörte das /usr/src Verzeichnis der Gruppe src, so dass jeder, der dieser Gruppe angehörte, darin Schreibrechte hatte. Auf einem frisch installierten Squeeze existiert diese Gruppe auch noch, jedoch gehört /usr/src ausschließlich root:

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#ls -lhd /usr/src
drwxr-xr-x   2 root root  4,0K 19. Sep 16:42 src

Was ist der Grund hierfür? Wie ist der aktuelle "Debian Way" zum Kompilieren von Kerneln und anderen Quellen? Ein

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apt-get install linux-source-2.6.32

schreibt die Quellen ja weiterhin nach /usr/src.

[CH777]

Aus Gründen, an die ich mich nicht mehr genau erinnern kann (und die ich persönlich stets ignoriert habe) wird dringend empfohlen, den Kernel nicht in /usr/src zu kompilieren, sondern in ein Verzeichnis des aktuellen Benutzers zu kopieren.

[cosmac]

hi,

base-files (5.2) unstable; urgency=low
(...)
* Changed default /usr/src to be root:root and 755. Closes: #573701.
The old permissions were of little benefit, and the user can still
change this after installing a new system anyway.
(...)
-- Santiago Vila <sanvila@debian.org> Sun, 04 Apr 2010 13:22:04 +0200

In dem Bug geht's zwar genaugenommen um mehr als kompilieren, aber das Fazit passt zum allgemeinen Trend: der /usr-Baum gehört der Distribution, Benutzer raus!

Actually, I would say that building packages in the /usr/src hierarchy is not a supported use case.

und dann noch das:

Chapter 4. The /usr Hierarchy
Purpose
/usr is the second major section of the filesystem. /usr is shareable, read-only data. That means that /usr should be shareable between various FHS-compliant hosts and must not be written to. Any information that is host-specific or varies with time is stored elsewhere.

unter den Umständen bringt es nicht viel, wenn /usr/src der Gruppe src gehört.

Dass Debian die (z.B.) Kernel-Source-Pakete unter /usr/src installiert, ist kein Widerspruch. Es wird ja nur linux-source-xxx.bz2 dorthin kopiert und nicht entpackt -- eine ganz normale Installation. Der Benutzer kann sich die Quellen dann in sein eigenes Verzeichnis entpacken.

Aber du hast schon Recht: früher war alles viel besser (oder wenigstens einfacher)...

Edit: noch'n Link mit einer interessanten Bemerkung zu /usr/src

[hupfdule]

In dem Bug geht's zwar genaugenommen um mehr als kompilieren, aber das Fazit passt zum allgemeinen Trend: der /usr-Baum gehört der Distribution, Benutzer raus!

Actually, I would say that building packages in the /usr/src hierarchy is not a supported use case.

und dann noch das:

Chapter 4. The /usr Hierarchy
Purpose
/usr is the second major section of the filesystem. /usr is shareable, read-only data. That means that /usr should be shareable between various FHS-compliant hosts and must not be written to. Any information that is host-specific or varies with time is stored elsewhere.

unter den Umständen bringt es nicht viel, wenn /usr/src der Gruppe src gehört.

Das klingt doch schon nach einer etwas klareren Aussage. Eine Suche im Internet hat mich nämlich nicht zu klaren Aussagen geführt. Dann werd ich mir hierfür ein Verzeichnis in meinem Home einrichten.

Edit: noch'n Link mit einer interessanten Bemerkung zu /usr/src

Dort steht es ja wieder genau gegenteilig.
Trotzdem, die Begründung, dass /usr ausschließlich für von der Distribution verwaltete Dateien verwendet werden soll, finde ich sehr vernünftig.

Vielen Dank für die Infos!

[hupfdule]

So ganz durchdacht scheint das ganze jedoch nicht zu sein.
In /lib/modules/<kernel-version> befinden sich zwei Links auf die Kernel-Quellen.

$ ls -lh /lib/modules/2.6.32-mykernel
total 2,5M
lrwxrwxrwx 1 root root 35 23. Sep 17:34 build -> /home/myuser/src/linux-source-2.6.32
drwxr-xr-x 10 root root 4,0K 23. Sep 17:34 kernel
-rw-r--r-- 1 root root 577K 23. Sep 17:34 modules.alias
-rw-r--r-- 1 root root 559K 23. Sep 17:34 modules.alias.bin
-rw-r--r-- 1 root root 277K 23. Sep 17:34 modules.dep
-rw-r--r-- 1 root root 388K 23. Sep 17:34 modules.dep.bin
-rw-r--r-- 1 root root 52 23. Sep 17:34 modules.devname
-rw-r--r-- 1 root root 92K 23. Sep 17:26 modules.order
-rw-r--r-- 1 root root 131 23. Sep 17:34 modules.softdep
-rw-r--r-- 1 root root 229K 23. Sep 17:34 modules.symbols
-rw-r--r-- 1 root root 296K 23. Sep 17:34 modules.symbols.bin
lrwxrwxrwx 1 root root 35 23. Sep 17:34 source -> /home/myuser/src/linux-source-2.6.32

Und diese zeigen nun in das Homeverzeichnis meines Benutzers. So ganz ideal finde ich diese Lösung nicht...
Zumal auch module-assistant als User ausgeführt werden kann, wenn der User in der Gruppe src ist. Und auch da rummst es natürlich wieder, weil /usr/src standardmäßig keine Schreibrechte für diese Gruppe hat.

[rendegast]

$ ls -lh /lib/modules/2.6.32-mykernel
rwxrwxrwx 1 root root 35 23. Sep 17:34 build -> /home/myuser/src/linux-source-2.6.32
lrwxrwxrwx 1 root root 35 23. Sep 17:34 source -> /home/myuser/src/linux-source-2.6.32
Und diese zeigen nun in das Homeverzeichnis meines Benutzers.

Das ist natürlich blöd, aber Du könntest dann auch direkt ein zusätzliches Modul bauen.
Oder machst das mit einem dedizierten Benutzer /home/kernelbauer.

Wenn Du beim Bauen auch das headers-Paket erstellt hast,
müssen eventuell auch nach dessen Installation die beiden Links dennoch manuell angepaßt werden.

Weder kernel-package noch das neue deb-Target des Kernels haben das richtig hinbekommen.
Ich habe mir dafür ein hinreichendes /etc/kernel/(headers-)postinst.d/-Skript geschrieben
("Modele eigene Kernel, lasse debian-Kernel (-686|-686-bigmem|-686-pae) in Ruhe").