dsl-zugang / routing / bridging / ppp / squid

Einrichten des lokalen Netzes, Verbindung zu anderen Computern und Diensten.
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Durruti
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dsl-zugang / routing / bridging / ppp / squid

Beitrag von Durruti » 22.07.2011 22:50:21

au weia, ich entschuldige mich schonmal für den Titel. Bin verwirrt und kann die Problemlage schwer auf den Punkt bringen. Werde den Titel beizeiten gern durch einen aussagekräftigeren ersetzen.

Grundsätzlich habe ich folgendes Szenario:

Ein Rechner ("desktop") ist über eine Netzwerkkarte eth0 (ppp0) an einen DSL-Router angeschlossen und besitzt zudem eine Wlan-Netzwerkkarte wlan0, welche ich im "managed" und "ad-hoc"-Modus betreiben kann.
Mit meinem Laptop ("laptop") und dessen Karte wlan1 möchte ich nun desktop benutzen, um Zugang zum Internet zu haben.

Bin leider, was Netzwerk i.A. angeht, sehr schnell überfordert.

Also, wlan0 und wlan1 kann ich im adhoc-modus miteinander kommunizieren lassen, habe auch schon über ssh und browseraufruf auf desktop behelfsmäßig gesurft, das ist aber nicht, wie ich mir das so vorstelle...

Meine Fragen wären nun zum einen:

- wie sieht die "reguläre" Methode aus, das zu bewerkstelligen?

- Ich habe mir mehrere Dinge ausgedacht, z.B. auf desktop einen squid-proxy laufen zu lassen, so daß ich einfach vom laptop aus im browser entsprechend den proxy eintrage. Kann man das so machen, daß squid z.B. an wlan0:3128 erreichbar ist, sein "parent" dann aber (die "P-t-P"-Adresse von ppp0?) eth0 oder ppp0? Ich denke hier habe ich ein grundsätzliches Verständnis-Defizit.

- "Bridging". Habe ich beim Recherchieren gefunden. Man könne wohl von wlan0 auf ppp0 eine Brücke einrichten. Habe versucht, dieses tutorial zu befolgen, bekomme dort die Meldung, daß ppp0 nicht zur Brücke hinzuzufügen sei ("can't add ppp0 to bridge br0: Invalid argument").

- "Routing". Die Ad-Hoc Kommunikation zwischen wlan0 und wlan1 funktioniert ja. Dem laptop als default gateway die IP von wlan0 eintragen? Oder ohne gateway als "UH" zur IP von wlan0 und dort (iptables?) forwarding zu ppp0?




Mit geht es darum, erst mal die grobe Richtung zu wissen, in welche ich weiterlesen muß, bzw. falls mehrere Lösungen oder Wege denkbar sind, welcher der effizienteste Weg wäre.
Brauche also keine Detaillösung, sondern erstmal ganz grob das "setup" für das Szenario.

Auf beiden Rechnern läuft Debian Squeeze 2.6.32


vielen Dank schonmal für Ratschläge, die mir helfen, klarer zu sehen ;)

wilfried
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Re: dsl-zugang / routing / bridging / ppp / squid

Beitrag von wilfried » 23.07.2011 11:19:40

Hab ich das richtig verstanden, der rechner desktop stellt die Internetverbindung her?
dann müsste es reichen, wenn du am laptop das "default gateway" einstellst.

Code: Alles auswählen

route add default gw IP-von-desktop
oder

Code: Alles auswählen

route add default gw desktop
bei der zweiten Variante muss deinlaptop die IP des desktop kennen,
dazu muss du auf dem laptop in der /etc/hosts einen Eintrag vorhanden sein, z. Bsp.:

Code: Alles auswählen

192.168.0.1 desktop
Debian testing (wheezy)
Kernel Linux 3.2.0-3-686-pae
Mainboard: Fujitsu D3041-A1
CPU: Intel Pentium Dual-Core E5800 @ 3.20GHz, 4 GB RAM
Grafik: ATI RV710 [Radeon HD 4350]
eth0: RTL8111/8168B PCI Express Gigabit Ethernet

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Durruti
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Re: dsl-zugang / routing / bridging / ppp / squid

Beitrag von Durruti » 23.07.2011 11:42:13

Hi wilfried.
Hab leider grade keine Zeit mehr, das auszuprobieren, werde mich heute abend dransetzen und feedback geben :-)

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Durruti
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Re: dsl-zugang / routing / bridging / ppp / squid

Beitrag von Durruti » 23.07.2011 23:35:16

Oha, habs hingekriegt.

Gut, wenn ich das richtig sehe:

laptop 192.168.0.1 - dort gebe ich als default gateway den desktop 192.168.0.2 an.
Dann komme ich bis z. desktop, aber von dort nicht weiter.
mit iptables -A FORWARD -i wlan0 -s 192.168.0.1 -j ACCEPT konfiguriere ich den desktop so, daß alles was am NIC wlan0 von laptop 168.0.1 eintrifft, weitergeleitet wird.
Wenn ich das richtig verstehe, bewirkt die Weiterleitung der Pakete, daß diese jetzt die Routingtabelle, die auf dem Desktop gesetzt ist, durchlaufen.
route -n auf dem desktop sagt:

Code: Alles auswählen

Kernel IP routing table
Destination           Gateway         Genmask              Flags         Metric Ref    Use Iface
87.186.224.176    0.0.0.0         255.255.255.255         UH               0      0        0 ppp0
192.168.0.0         0.0.0.0         255.255.255.0             U                 0      0        0 wlan0
0.0.0.0                0.0.0.0         0.0.0.0                       U                  0      0        0 ppp0
An dem Punkt verstehe ich nicht ganz, was genau passiert. Wenn ich annehme, daß die Pakete das Routing, wie es dort gesetzt ist, durchlaufen, woraus ergibt sich, daß sie nach 87.186.224.176 (offensichtlich sowas wie der lokale AP der Tlkom) gehen? Durch die "h" flag? Woher weiß den ein Paket, daß z.B. vom Browser geschickt wird, ob es nach 87.186.x.x gehen soll, oder nach 192.168.x.x, also welches Interface es nehmen soll?

Naja, wie dem auch sei, mit
iptables -t nat -A POSTROUTING -o ppp0 -j MASQUERADE
werden alle Pakete, die von 192.168.0.1 kommen, mit der 87.186.x.x "versehen", so daß sie dorthin auch wieder zurückgehen, und nicht versucht wird, sie in einen privaten Adressraum zu schicken.

Habe ich das in den Grundzügen richtig?

Funktionieren tut's jedenfalls ;)

viele Grüße

D.

wilfried
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Re: dsl-zugang / routing / bridging / ppp / squid

Beitrag von wilfried » 24.07.2011 10:05:24

stimmt, NAT hat noch gefehlt, freut mich, das es geklappt hat,
Grüsse, Wilfried
Debian testing (wheezy)
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Re: dsl-zugang / routing / bridging / ppp / squid

Beitrag von Gunman1982 » 24.07.2011 11:33:53

Durruti hat geschrieben:

Code: Alles auswählen

Kernel IP routing table
Destination           Gateway         Genmask              Flags         Metric Ref    Use Iface
87.186.224.176    0.0.0.0         255.255.255.255         UH               0      0        0 ppp0
192.168.0.0         0.0.0.0         255.255.255.0             U                 0      0        0 wlan0
0.0.0.0                0.0.0.0         0.0.0.0                       U                  0      0        0 ppp0
An dem Punkt verstehe ich nicht ganz, was genau passiert. Wenn ich annehme, daß die Pakete das Routing, wie es dort gesetzt ist, durchlaufen, woraus ergibt sich, daß sie nach 87.186.224.176 (offensichtlich sowas wie der lokale AP der Tlkom) gehen? Durch die "h" flag? Woher weiß den ein Paket, daß z.B. vom Browser geschickt wird, ob es nach 87.186.x.x gehen soll, oder nach 192.168.x.x, also welches Interface es nehmen soll?
Die Tabelle wird auf "passt am Besten" geprüft, kommt ein paket das nach 192.168.0.x will wird der zweite Eintrag (wlan0) genommen für alles andere werden die anderen Einträge (ppp0) genommen, 0.0.0.0 mit Genmask 0.0.0.0 passt halt immer.
Durruti hat geschrieben: Naja, wie dem auch sei, mit
iptables -t nat -A POSTROUTING -o ppp0 -j MASQUERADE
werden alle Pakete, die von 192.168.0.1 kommen, mit der 87.186.x.x "versehen", so daß sie dorthin auch wieder zurückgehen, und nicht versucht wird, sie in einen privaten Adressraum zu schicken.
Allen Paketen die über ppp0 rausgehen wird mit diesem Befehl die ip adresse des Rechners gegeben die er an der netzwerk-schnittstelle ppp0 hat. Zurück kommenden Pakete die zu solchen Verbindungen gehören werden automatisch wieder zurück geändert.

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Re: dsl-zugang / routing / bridging / ppp / squid

Beitrag von Durruti » 24.07.2011 21:00:05

Hi gunman,

ja, nachdem ich nochmal drüber geguckt hab, schien mir das dann auch naheliegend. Die Netzmaske gibt dann ja quasi vor, welche Pakete auf welche Karte geschickt werden.
Hach ja. Hab ich zwar alles schonmal gelesen, aber ohne ständige Praxis ist es einfach schwer, sowas zu verinnerlichen :).
Denke aber, nen Ausdruck über Routing i.A. werd ich mir mal wieder nebens Klo legen ;). Vielen Dank für Deine Erklärung.


Nochmal allgemein in die Runde: lässt sich das Ganze rein theoretisch auch mit nur einem Squid-Proxy lösen, ohne daß man dazu netfilter-Regeln aufsetzen muß? Also wenn ich dem Browser auf meinem Laptop einfach den Squid-Port als Proxy einstelle, und dieser wiederum aus dem ppp0-Internet seinen Cache sammelt? Also das squid an zwei NIC angebunden wird?

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