Debian Client bekommt keine IPv6 Adresse

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Exxter
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Debian Client bekommt keine IPv6 Adresse

Beitrag von Exxter » 28.06.2011 16:40:33

Hallo,

der radvd mit gogoc ist auf dem router eingerichtet und arbeitet sauber. Alle Clients im Netzwerk bekommen brav eine ipv6 Adresse zugewiesen und können sich darüber ins Internet verbinden. Nur ein Client, ein aktuelles Debian Sid, bekommt keine ipv6 Adresse bzw wird einfach keine gesetzt. Auf diesem PC ist keine firewall aktiv, weder für ipv4 noch für ipv6. Auf dem router ist für beide Protokolle eine Firewall aktiv, aber da alle anderen Clients im Netzwerk (auch andere Debian Sid's) eine ipv6 Adresse bekommen, denke ich dass es nicht am router liegen kann. Im Kernel (2.6.39) unter "The IPv6 protocol" ist aktiv:

IPv6: Privacy Extensions (RFC 3041) support
IPv6: Router Preference (RFC 4191) support
IPv6: Multiple Routing Tables
IPv6: source address based routing

Das sollte so theoretisch reichen, oder?

Ich hab keine Idee mehr, warum das Debian keine ipv6 Adresse bekommt. Könnte es sein, dass Reste vom radvd dazwischenfunken? Denn den hatte ich vorher zum testen mit dem gogoc-client installiert. Beide Programme sind aber gepurged.

Jemand eine Idee?

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catdog2
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Re: Debian Client bekommt keine IPv6 Adresse

Beitrag von catdog2 » 28.06.2011 17:30:04

listet dir

Code: Alles auswählen

ip addr show
zumindest eine fe80::-adresse auf einem aktiven interface? Wenn nicht ist ipv6 aus irgendeinem grund nicht aktiv.

Du kannst ansonsten mal versuchen mit rdisc6 (Debianndisc6) die autoconfig manuell anzustoßen.
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Exxter
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Re: Debian Client bekommt keine IPv6 Adresse

Beitrag von Exxter » 29.06.2011 11:48:09

Hallo catdog2,
catdog2 hat geschrieben:listet dir

Code: Alles auswählen

ip addr show
zumindest eine fe80::-adresse auf einem aktiven interface? Wenn nicht ist ipv6 aus irgendeinem grund nicht aktiv.
Ja:

Code: Alles auswählen

client:~# ip addr show
1: lo: <LOOPBACK,UP,LOWER_UP> mtu 16436 qdisc noqueue state UNKNOWN 
    link/loopback 00:00:00:00:00:00 brd 00:00:00:00:00:00
    inet 127.0.0.1/8 scope host lo
    inet6 ::1/128 scope host 
       valid_lft forever preferred_lft forever
2: eth0: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc pfifo_fast state UP qlen 1000
    link/ether 48:5b:39:11:f6:8a brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
    inet 192.168.66.5/24 brd 192.168.66.255 scope global eth0
    inet6 fe80::4a5b:39ff:fe11:f68a/64 scope link 
       valid_lft forever preferred_lft forever
client:~#

Du kannst ansonsten mal versuchen mit rdisc6 (Debianndisc6) die autoconfig manuell anzustoßen.
Ich hab das Programm ausprobiert:

Code: Alles auswählen

client:~# rdisc6 -m fe80::4a5b:39ff:fe11:f68a eth0
fe80::4a5b:39ff:fe11:f68a wird angeboten (fe80::4a5b:39ff:fe11:f68a) auf eth0 ... 
Zeitüberschreitung
Zeitüberschreitung
Zeitüberschreitung
Keine Antwort
client:~# 
Ich habe es auch mit der IPv6-Adresse des Routers probiert:

Code: Alles auswählen

client:~# rdisc6 -m 2001:5c0:1512:XXXX::1 eth0
2001:5c0:1512:XXXX::1 wird angeboten (2001:5c0:1512:XXXX::1) auf eth0 ... 
ICMPv6-Paket wird gesandt: Das Netzwerk ist nicht erreichbar
client:~# 
Zwischen dem Router und dem Client ist kein weiterer PC, nur ein Switch. Eine Option zur Autokonfiguration scheint es bei rdisc6 nicht zu geben. Noch eine Idee bzw hab ich was falsch gemacht?

Edit: ich habe gerade geschaut, ob nicht vielleicht bei der iptables/ip6tables Firewall auf dem Router eine Regel für meine IP gesetzt ist - leider auch nichts.

Edit2: Kernel ist mittlerweile 2.6.39.2 - für den unwahrscheinlichen Fall, dass da vielleicht ein Fix für das Problem kam.... aber auch Fehlanzeige.

Edit3: Ich habe jetzt mal alles was unter IPv6 im Kernel war eincompiliert - und siehe da, der Rechner bekommt eine IPv6-Adresse. Es lag also noch am Kernel.

Danke für deinen Tipp mit dem Tool, das ist trotzdem ein nützliches Werkzeug das ich noch nicht kannte :-)

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