Gtk: Drucken _ohne_ Cups

Einrichten des Druckers und des Drucksystems, Scannerkonfiguration und Software zum Scannen und Faxen.
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gxyz
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Gtk: Drucken _ohne_ Cups

Beitrag von gxyz » 17.12.2010 18:46:09

im Allgemeinen komme ich ganz gut ohne Drucker aus, so dass ich mich bislang etwas genervt damit abgefunden hatte, Druckjobs bei Bedarf erst in eine Datei zu schreiben und selbige dann per Kommandozeile an den Drucker zu schicken, aber da ich gerade ein Problem hatte, dass sich so nicht umgehen lässt habe ich gerade doch einmal wieder das Suchen angefangen, ob/wie sich das aktuelle GTK-Print System konfigurieren lässt - leider ohne Erfolg :-(
Aus diversen Gründen (die hier zu weit führen würden) halte ich Cups für ziemlichen Schrott und verwende deshalb als Spooler deshalb den (zum klassischen BSD-Lpd kompatiblen und eigentlich nach wie vor von Debian unterstützten) LprNG . Früher tauchten auch in GTK/Gnome-Applikationen alle definierten Drucker in den Drucker-Dialogen auf, seit irgendeinem Upgrade hatte ich allerdings nur noch die Option, in eine Datei zu Drucken. Wie es scheint ist GTK komplett auf Cups umgeschwenkt, allerdings konnte ich nirgends irgendeine definitive Aussage dazu finden. Eine ausgedehnte Suche hat nur viele Verweise auf die API von Gtk-Print und einige auf Cups bezogene zutage gefördert, aber leider nichts verwertbares - Weiß zufällig hier jemand genaueres?
Grüße, Peter

cosmac
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Re: Gtk: Drucken _ohne_ Cups

Beitrag von cosmac » 17.12.2010 20:06:21

hi,
gxyz hat geschrieben:im Allgemeinen komme ich ganz gut ohne Drucker aus, so dass ich mich bislang etwas genervt damit abgefunden hatte, Druckjobs bei Bedarf erst in eine Datei zu schreiben und selbige dann per Kommandozeile an den Drucker zu schicken
willkommen im Club :D
Wie es scheint ist GTK komplett auf Cups umgeschwenkt
nicht ganz, formal wird lpr noch unterstützt, es ist nur nicht der Default. Und anscheinend darf nur ein Print-System zu sehen sein, ist wohl eine Glaubensfrage. Laut Debian Bugreport487869 reicht eine Zeile im ~/.gtkrc-2.0 um den Default zu ändern:

Code: Alles auswählen

gtk-print-backends = "file,lpr"
das funktioniert hier mit iceweasel und icedove, aber nicht mit epdfviewer -- naja, immerhin. Seltsamerweise gibt es hier (squeeze) kein system-weites gtkrc; gut, dass ich eins von früheren Experimenten aufgehoben hatte.


Bei Fedora gibt's den gleichen Bug mit ein paar Details zum Funktionsumfang von gtk-print per lpr (bei Debian sagt's wohl nur keiner so deutlich):
Matthias Clasen hat geschrieben:I'm going to close this bug, since I don't intend to work on it.

Feel free to file an enhancement request upstream in bugzilla.gnome.org
for making the lpr backend list printers. I'm not going to work on that either,
but maybe somebody else wants to.
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gxyz
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Re: Gtk: Drucken _ohne_ Cups

Beitrag von gxyz » 18.12.2010 11:21:19

Hi,
cosmac hat geschrieben: ... reicht eine Zeile im ~/.gtkrc-2.0 um den Default zu ändern:

Code: Alles auswählen

gtk-print-backends = "file,lpr"
... und Danke für den Tip - zumindest in manchen Programmen gibt's jetzt in dem Druck-Dialog auch eine Option "lpr".

Eine wirkliche Verbesserung bring das allerdings leider auch nicht - ich hatte vage gehofft, dass es so vielleicht eine Möglichkeit gibt, all die notwendigen, aber fehlenden Optionen zur Angabe von Papierformat/Orientierung etc. wiederzubekommen (obwohl dergleichen für die Ausgabe in eine Datei genauso nützlich wäre), aber zumindest in der Hinsicht bringt das leider keine Änderung. (Eigentlich war mein ursprüngliches Problem, dass ich vergebens versucht hatte, aus Inkscape eine A3-Zeichnung im Querformat auszudrucken, in der Ausgabe aber alles, das nicht auf A4-Portrait Platz hatte abgeschnitten war; schade auch - vor 15 Jahren war dergleichen etwas fummelig (pstops), aber ansonsten kein Problem, aber inzwischen ist Linux schon genauso "benutzerfreundlich" wie Apple oder Microsoft - um Himmels willen niemand mit Wahlmöglichkeiten verwirren ... ;-)

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Re: Gtk: Drucken _ohne_ Cups

Beitrag von cosmac » 18.12.2010 15:10:54

pstops gibt's ja auch in squeeze (Debianpsutils) und laut changelog ist es eher besser geworden :)

Eine Workaround könnte sein, vorübergehend "a3" in /etc/papersize einzutragen. Damit müsste inkscape zumindest die richtige Größe nutzen können und um 90 Grad drehen kann es ja selbst. Das Drucksystem sieht dann a3-Portrait und muss nichts weiter machen.
cosmac hat geschrieben:inzwischen ist Linux schon genauso "benutzerfreundlich" wie Apple oder Microsoft - um Himmels willen niemand mit Wahlmöglichkeiten verwirren ... ;-)
so schaut's leider aus, aber in diesem speziellen Fall kommt wohl noch "lpr? benutzt doch eh' keiner mehr..." dazu :(
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