Lenny als KVM Wirt mit KVM aus backports

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roth
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Lenny als KVM Wirt mit KVM aus backports

Beitrag von roth » 25.03.2010 09:01:22

Grüß Gott,

derzeit möchte ich mir zu Hause einen Testserver mit KVM einrichten. Vor einiger Zeit hatte ich das Problem, daß die KVM Gäste nicht reproduzierbar einfroren. Damit war für KVM nicht verläßlich einsetzbar.
Mittlerweile habe ich in Foren zu Ubuntu herausgefunden, daß für einen "erfolgreichen" Einsatz von KVM mit der Version >= 84 gearbeitet werden soll und die Version 84 in den Paketverzeichnissen von Ubuntu als "backports" für v8.04 verfügbar ist. Eigentlich möchte ich lieber Debian als Ubuntu verwenden und in den "backports" von Debian ist für Lenny sogar die KVM Version 85 verfügbar.
Leider habe ich aber mit den "backports" noch nicht gearbeitet. Wie ich die "backports" (backports.org) in die "sources.list" eintrage, den Schlüssel (GPG key) importiere und einzelne Pakete aus den "backports" mit aptitude einspiele, weiß ich. Was mir jedoch noch nicht geläufig ist, ist wie ich die ganze Sache anschließend auch mit Sicherheitsaktualisierungen in Bezug auf "backports" aktuell halte.
Des Weiteren wäre interessant, einmal Erfahrungen zu lesen, wer so etwas ebenfalls mit Lenny, KVM und "backports" und vor allem wie gemacht hat. Vermutlich sind neben dem Paket "kvm" auch Kernel usw. aus den Backports interessant.
Vielen Dank für Eure Antworten.

Gruß
Sven

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ThorstenS
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Re: Lenny als KVM Wirt mit KVM aus backports

Beitrag von ThorstenS » 25.03.2010 11:58:08

Ich benutze KVM aus lenny (uptime 280 Tage, bisher keine Abstürze) - mit u.a. diesen Versionen hier läuft der Server (8GB RAM, Xeon L5420) unter amd64

Code: Alles auswählen

libatk1.0-0_1.22.0-1_amd64
virt-viewer_0.0.3-2_amd64
python-gtk2_2.12.1-6_amd64
libcairo2_1.6.4-7_amd64
python-gtk-vnc_0.3.8-2_amd64
virtinst_0.400.3-2~bpo50+1_all
virt-manager_0.7.0-2~bpo50+1_amd64
python-libvirt_0.6.1-1~bpo50+1_amd64
libvirt0_0.6.1-1~bpo50+1_amd64
libvirt-doc_0.6.1-1~bpo50+1_all
libvirt-bin_0.6.1-1~bpo50+1_amd64
kvm_72+dfsg-5~lenny1_amd64
linux-image-2.6-amd64
Da die Kiste stabil läuft und als service nur ssh ins interne Netz anbietet, habe ich nicht alle Sicherheitsupdates installiert - daher auch das ältere kvm Paket. Updates von bpo installiere ich nur, wenn ich sie händisch ausreichend getestet habe.
D.h. die bpo Liste ist bei mir nur aktiv, wenn ich installiere, danach wir sie deaktiviert.

Ein Kollege betreibt seine KVM Server allerdings schon eine Weile unter squeeze - würde ich dir bei einer Neuinstallation auch raten. Dann hast du einige Jahre Ruhe.

Vllt. hilft dir das bei deiner Entscheidung.

roth
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Re: Lenny als KVM Wirt mit KVM aus backports

Beitrag von roth » 25.03.2010 12:23:44

Hallo Thorsten,

danke für Deine Anregungen.
Das ist ja ein Ding. Du benutzt das "hundsgewöhnliche" Lenny-KVM-Paket v72 ohne Probleme?
Meine "Standardpaketverzeichnisinstallation" mit Lenny brachte mit einem AMD 4850e auf einem ASUS M2N32WS Pro mit 8GB RAM die Effekte, daß die virtuellen Maschinen einfroren. Egal, ob darin ebenfalls Lenny oder ein Ubuntu liefen und egal ob das 32 oder 64 Bit Versionen waren. Irgendwann war eine von mehreren virtuellen Maschinen regungslos und über nichts mehr zu erreichen. Und vor allen Dingen immer eine andere. Mit "top" konnte ich in dem Wirt nachvollziehen, daß in dieser Situation die Prozessorauslastung nie wieder unter 50% sank. So kann ich den Rechner natürlich nicht in Wirkbetrieb nehmen, da stimmt der "WAF" nicht und es gibt abends dann Mecker, wenn die Emails o.ä. "nicht gehen" oder "weg sind". 8)
Ohne KVM läuft die Maschine aber problemlos, unglücklicherweise sind dadurch aber Emailserver, NFS-Server und LTSP-Terminalserver mitsamt allen Desktop-Anwendungen in ein und demselben System ( :( ), was ich nicht für gut heiße und deswegen mit Virtualisierung gerne auseinandergefrickelt hätte. Bis dahin habe ich meine alte Sun wieder in Benutzung genommen, was aber a) sehr zäh und b) durch den aufgrund der Haptik der Netra bedingten 24/7 Betrieb nicht sehr freundlich für das Portemonnaie ist. Den AMD64-PC kann man bei Bedarf vorne am Gehäuse in und auch wieder aus dem Betrieb nehmen (ACPI) und benötigt so den 24/7 Betrieb nicht. Die Sun ist auch nach Trennen vom Stromnetz nicht so einfach wieder in Betrieb zu nehmen (serielle Konsole erforderlich).

Also Du hast ernsthaft mit einer minimalen Lenny-Installation einfach aus der Schachtel heraus inkl. KVM keine Probleme? Gut, im Gegensatz zu meinen bisherigen Versuchen hast Du die libvirt-Komponenten aus dem "backports"-Bereich, die waren bei mir auch aus der Schachtel heraus. Vielleicht lag da der Hase im Pfeffer und als weitere Würze habe ich brav immer alle Sicherheitsaktualisierungen eingespielt...

Gruß
Sven

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ThorstenS
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Re: Lenny als KVM Wirt mit KVM aus backports

Beitrag von ThorstenS » 25.03.2010 15:58:55

Hi Sven,

libvirt wird eigentlich nur zum Starten und Anlegen der VMs genutzt. Wenn du mal nen htop bemühst, wirst du elendig lange Kommandozeilen sehen, die mit kvm anfangen. An libvirt und virt-manager sollten die Abstürze also nicht liegen.
BTW:
Ich nutze LVM und reiche einzelne LVs durch - arbeitest du mit Diskimagen?

Ich kenne aber dein Problem:
Ich nutze zu Hause auf meiner workstation auch KVM, weil ich zu geizig bin meinen Server durchlaufen zu lassen. (Meine SUN ist längst ausrangiert und verschönert das Wohnzimmer ;).
Auf dieser Workstation mit AMD Prozessor hat neulich auch irgendein Update die Stabilität durcheinander gebracht. Das XP bootet nur noch dann korrekt durch, wenn ich KVM beide Prozessoren gebe. Die 50% Auslastung sehe ich sonst auch. Dagegen habe ich alle möglichen Updates ausprobiert und nutze u.a. von bpo den 2.6.32er aber so richtig rund läufts nicht mehr.
Von daher lasse ich auch die Finger von dem Updateknopf bei dem Server an der Arbeit. Da werkeln derzeit 10 Server, ein Ausfall wäre unschön.

Da ich aber demnächst (also wenn ich privat mal Zeit finde) sowieso auf testing gehe, packe ich die Baustelle auch nicht weiter an.

roth
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Re: Lenny als KVM Wirt mit KVM aus backports

Beitrag von roth » 25.03.2010 20:14:11

Ok, dann schalte ich auf dem Testsystem mal schleunigst die "backports" aus und installiere zu der Minimalinstallation von Lenny kvm und Co. aus dem normalen Paketverzeichnis hinzu und führe keine Aktualisierungen durch. Während der Installation von der 5.0.4 CD habe ich bereits einen Spiegelserver aus dem Internet bemüht, was nach sich zog, daß bei der Installation bereits von vorneherein aktualisierte Pakete verwendet wurden. :(
Wenn das jetzt auch zu den "Hängern" führt, werde ich wohl den Wirt nochmal von einer alten 5.0 CD installieren müssen. Hmja, da habe ich gerade die 5.0.4 amd64 gebrannt und die alten weggeschafft, hoffentlich ist die 5.0.4 nicht zu aktuell. ?)
Wenn's mit der 5.0.4 nix wird, kann ich ja testing herunterladen...
Auf dem 4850e Rechner habe ich seinerzeit auch LVM verwendet, allerdings auf einem Software RAID1 aus zwei 2,5 Zoll Platten für das System und Software RAID5 aus drei 3,5 Zoll Green-Power für die Daten und den NFS-Bereich. Jetzt probiere ich das auf einem X2 215 mit 3 GB RAM aus, weil der 4850e mit 8 GB RAM ja für die nichtvirtualisierte Installation eingerichtet ist.

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ThorstenS
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Re: Lenny als KVM Wirt mit KVM aus backports

Beitrag von ThorstenS » 25.03.2010 20:52:38

Ich drück dir die Daumen!

Aber wie gesagt:
squeeze steht vor der Tür. Wenn du dir jetzt einmal die Arbeit machst, setz auf die neuen fehlerbereinigten Versionen. Umso länger kann es laufen.

roth
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Re: Lenny als KVM Wirt mit KVM aus backports

Beitrag von roth » 26.03.2010 07:27:41

Hallo Thorsten,

habe gestern Abend noch schnell (naja, so "schnell" es eben ging :? ) den aktuellen "Squeeze" Schnappschuß heruntergeladen und ein minimales System in eine separate Partition auf dem Testserver installiert. Diese Partition war ohnehin dazu gedacht, einmal eine Kopie des Wirt-Systems zu sein, in welcher Aktualisierungen oder sonstige Neuerungen ausprobiert werden könnten, ohne das funktionierende System zu beeinträchtigen. So wie es auch bei den Solaris Installationen für Aktualisierungen eben immer gedacht war.

Leider ist wie immer im Leben noch etwas dazwischen gekommen und ich konnte nicht weiter an der KVM-Installation herumtüfteln.
ThorstenS hat geschrieben:Auf dieser Workstation mit AMD Prozessor hat neulich auch irgendein Update die Stabilität durcheinander gebracht. Das XP bootet nur noch dann korrekt durch, wenn ich KVM beide Prozessoren gebe. Die 50% Auslastung sehe ich sonst auch. Dagegen habe ich alle möglichen Updates ausprobiert und nutze u.a. von bpo den 2.6.32er aber so richtig rund läufts nicht mehr.
Frieren bei dieser Anzeige von 50% Auslastung des Wirtes dann auch bei Dir einzelne Gäste ein, oder läuft alles weiter, aber eben langsamer? Hier bei mir fror irgendein Gast komplett ein und ab diesem Moment war der Wirt bei 50% Auslastung.


Vielleicht etwas OT:
Du verwendest ja ebenfalls LVM für die Gäste. Nun hatte ich mir mal überlegt, ob es nicht sinnvoller sei, den Gästen alternativ jeweils eigene Dateien zuzuordnen, damit ich einen installierten Gast vom Testsystem einfacher auf den eigentlichen Server übertragen kann ("kopieren" mit anschließender neuer IP-Adresse), ohne den Gast komplett neu installieren zu müssen. Würdest Du in so einem Fall neu installieren oder kopierst Du?
Des Weiteren wäre meines Erachtens bei auf Dateien in einer separaten Partition basierenden Gästen und der oben genannten Variante mit zwei installierten Wirt-Systemen (einmal "normal", einmal "aktualisiert") der wahlweise Betrieb mit weniger Risiko in Bezug auf ein alternativ dazu gemeinsam von den jeweiligen Wirt-Systemen genutztes LVM für die Gäste auszugehen, oder?

Ach ja, da war ich wohl nicht ganz fertig geworden mit dem Beitrag. Der Testserver mit dem X2 215 hat im Gegensatz zu dem 4850e nur eine Festplatte. LVM auf einer einzigen Platte halte ich für etwas - naja sagen wir mal "empfindlich". In Verbindung mit einem RAID >= 1 sollte das kein allzu großes Problem darstellen, aber mit einer einzelnen Platte? :?


Gruß
Sven

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Re: Lenny als KVM Wirt mit KVM aus backports

Beitrag von ThorstenS » 26.03.2010 08:31:06

Hi Sven,

auf meiner Workstation habe ich immer nur ein virtuelles System
am Laufen. Wenn das einfriert, dann sehe ich das daran, dass der
Graph im virt-manager langsam aber stetig eine Linie bei 50% zieht.
Ob dann weitere Gäste startbar wären, kann ich dir leider nicht
sagen. Ich starte eben nur ein XP oder ein Testsystem - je nachdem
was ich gerade machen möchte.


Zum LVM:
Ich benutze auf jeder neu installierten Maschine LVM - egal ob
mit einer oder mehreren Platten. Die Möglichkeit per LVM-snapshot
ein Upgrade versuchsweise einzuspielen finde ich einfach super.

Als ich im Januar etliche Gäste von XEN nach KVM migriert habe,
habe ich per dd die Partitionen der XEN Maschine¹ über netcat
in die LVs kopiert. Das funktioniert also genauso einwandfrei,
als wenn ich einzelne Dateien genommen hätte.
Der Vorteil ist allerdings, dass du nicht eine partitionierte Datei
per kpartx ins Wirtssystem einhängen musst. Du kannst einfach über
z.B. /dev/mapper/vg00-mediawikip1 auf die erste Partition des
Mediawiki hosts zugreifen. Du kannst ihn (bei abgeschaltetem Gast)
per mount einbinden, ein chroot da rein tun etc. Ich finde das sehr bequem.
Ein “volles Backup” der Wirte erreiche ich über z.B. ein

Code: Alles auswählen

dd if=/dev/mapper/vg00-mediawiki bs=2M of=/mnt/fileserver/vg00-mediawiki-$(date -I).img
Die LVs lasse ich bei Bedarf wachsen, mit Imagedateien wäre das nicht so flexibel.

[1]
Im April 2006 hab ich unter sarge noch kein LVM genutzt. Also hat
die dom0 in der Summe 15 Partitionen bekommen - für jede Partition
in der domU eine in der dom0. Das war performanter als mit image-Dateien
zu arbeiten.

pluvo

Re: Lenny als KVM Wirt mit KVM aus backports

Beitrag von pluvo » 02.04.2010 01:35:07

ThorstenS hat geschrieben:squeeze steht vor der Tür. Wenn du dir jetzt einmal die Arbeit machst, setz auf die neuen fehlerbereinigten Versionen. Umso länger kann es laufen.
Oder es wird gar nicht laufen:
http://bugs.debian.org/cgi-bin/bugreport.cgi?bug=573071

Ich kann mit Lenny (Debianlinux-image-2.6.32-bpo.3-amd64) z.B. keine Squeeze-VM mehr starten. :|

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Re: Lenny als KVM Wirt mit KVM aus backports

Beitrag von ThorstenS » 02.04.2010 07:58:55

oh, das ist böse :oops:

Nevyn
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Re: Lenny als KVM Wirt mit KVM aus backports

Beitrag von Nevyn » 02.04.2010 12:23:06

Ich hatte gerade System mit Squeeze für i686 und kvm aufgebaut. funktionierte für die Tests (ca. 30 min) ohne Probleme, sofern man keine Bridge in ein anderes Netzwerk braucht, da ich das System über PXE boote.

Der aktuelle Kernel war 2.6.32-3-18 undqemu-kvm (0.12.3+dfsg-4). Nutze allerdings kein libvirt in dieser Variante.

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Re: Lenny als KVM Wirt mit KVM aus backports

Beitrag von ThorstenS » 02.04.2010 12:37:25

libvirt sollte nicht das Problem sein, da es nur kvm mi den richtigen Parametern startet. Siehst du per ps

roth
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Re: Lenny als KVM Wirt mit KVM aus backports

Beitrag von roth » 10.04.2010 18:43:00

Grüß Gott,

:hail:
Danke für die Warnungen vor den aktualisierten Versionen.
Weil ich aber gerade Squeeze neu installiert habe und unvorsichtigerweise einen Paketspiegel im Internet während der Installation erlaubt habe, wurden vermutlich einige aktualisierte Pakete bereits bei der Installation berücksichtigt. Deswegen habe ich grade mal mit "dpkg -l" nachgesehen, welche Kernel- und welche Libvirt-Version ich zur Zeit habe.
Bei meiner Squeeze-Installation wird zur Zeit der Kernel "linux-image-2.6.32-3-amd64" eingesetzt und damit kann ich auch Squeeze-Gäste starten. Allerdings habe ich noch "libvirt" in der Version 0.7.7-1 installiert, bei welcher der Fehler auftritt, daß der "libvirtd" sich nach dem Systemstart beendet (siehe Bug 574177) und wieder neu gestartet werden muß, aber das soll ja mit der Version 0.7.7-3 behoben sein. In Sid ist wohl bereits die Version 0.7.7-4 verfügbar.

Gruß
Sven

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