Boot.log

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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Dirk1
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Boot.log

Beitrag von Dirk1 » 29.01.2010 19:43:12

Hallo ,

leider finde ich keine passende Rubrik für mein Problem - deshalb habe ich dies erst mal hierher geschrieben.
Wenn nicht OK bitte verschieben.

Ich brauche dringend einen Tipp, wie die Fehlersuche eines nicht bootfähigen Systems angegangen werden kann.
Das heisst der Bootloader (grub) läuft noch an und es werden irgendwelche Skripte ausgeführt. Danach wird der Bildschirm dunkel und das System kann nur noch hart resetted werden.
Was genau passiert, kann ich nicht sagen, da alles viel zu schnell geht.

Leider komm ich mit der Analyse überhaupt nicht voran, da ausser der Bildschirmausgaben, keinerlei feedback aus dem System zu holen ist.
Mit einer Live-CD komme ich an das System zwar noch heran - aber es gibt keinerlei Einträge in den Log-Dateien (lt. Änderungsdatum).

Ich habe die "/etc/default/bootlogd" editiert:

Code: Alles auswählen

# Run bootlogd at startup ?
BOOTLOGD_ENABLE=Yes
..
..und einen symbolischen link von /etc/init.d/bootlogd nach /etc/rc3/S01bootlogd erzeugt.
Leider ohne jeglichen Erfolg.
Kommandos wie "update-rc.d bootlogd defaults" kann ich nicht ausführen, da mein System wie gesagt ja nicht booted.
Gibt es noch andere Wege, um über den bootvorgang etwas zu erfahren, ausser den Bildschirm zu filmen?

Wie geht man da üblicherweise vor?
Wer weiss Rat?

Vielen Dank für alle Hinweise.

Dirk

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novalix
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Re: Boot.log

Beitrag von novalix » 29.01.2010 20:14:41

Hi,
Deine Problembeschreibung hört sich für mich so an, als ob die initial Ramdisk defekt ist.
Und wenn Du noch nicht einmal in die busybox kommst, sogar sehr wahrscheinlich böse defekt.
Falls dem so sein sollte, brauchst Du Dir auch keine Gedanken um irgendwelche Logdateien machen, da eh noch kein Filesystem gemounted ist, in welches irgendetwas rein geschrieben werden kann.
Lösung wäre in diesem Fall:
Von einer Rescue-Cd (Debianinstallations-Cd, grml, o.ä.) booten, ins System chrooten und die initrd neu bauen.

HTH, niels
Das Wem, Wieviel, Wann, Wozu und Wie zu bestimmen ist aber nicht jedermannns Sache und ist nicht leicht.
Darum ist das Richtige selten, lobenswert und schön.

Dirk1
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Re: Boot.log

Beitrag von Dirk1 » 29.01.2010 20:30:00

Hallo Niels,

erst mal vielen Dank für die Ultra-schnelle Reaktion.
Dafür, dass kein Dateisystem gemounted sein soll, scheint mir da viel zu viel zu passieren.
Da sind mindestens 10 Bildschirmseiten und als letztes lese ich irgendwas mit sane.

Wenn das nur nicht immer so verdammt schnell gehen würde.
Diese ganze Bildschirmausgabe ist eigentlich vollkommen sinnlos, wenn man das nicht irgendwie mal stoppen kann.

Gruß
Dirk

Dirk1
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Re: Boot.log

Beitrag von Dirk1 » 29.01.2010 22:37:41

Jetzt hat es mit den fehlenden log-dateien auf einmal teilweise doch geklappt.

Ich habe den Rechner mal eine Stunde laufen lassen, um zu sehen, ob sich da vielleicht was tut.
Da kommt jedoch nichts mehr.

Dafür sind die log-Dateien jetzt aktualisiert (nicht nur boot.log).
Und man staune - auf einmal sind auch die Einträge der alten boot-Vorgänge enthalten.

Verstehe ich nicht - werden die Einträge irgendwo geparkt, bevor sie in die Log-Dateien kommen?

Also das Ganze noch mal wiederholt mit leicht geänderter Konfiguration, indem
/etc/rc3/S01bootlogd
auch nach
/etc/rc2/S01bootlogd
kopiert, da in der boot.log m.E. viel zu wenig stand (und vor allem keine Fehler)

Leider wieder Fehlanzeige.
Die Dateien werden wieder nicht aktualisiert.
Das heisst, ich sehe wieder nur die Ergebnisse von vor 1 Stunde.
Alles sehr mysteriös.

Wer kennt sich da richtig aus? Ich stehe momentan ziemlich auf dem Schlauch.

Dirk

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bmario
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Re: Boot.log

Beitrag von bmario » 30.01.2010 00:47:03

schieb es mal nach /etc/rcS

und kannst du im singlueusermodus booten? (kernelparameter -s)

mario
Nichts zu tun ist viel besser,
als mit viel Mühe nichts zu schaffen. - Laotse

Dirk1
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Re: Boot.log

Beitrag von Dirk1 » 30.01.2010 01:35:50

Hallo Mario,

Danke für den Tipp.
Leider keine Änderung.

Momentan passiert in den Log-Dateien wieder überhaupt nichts.

Das ist ja zum verrückt werden.
Ich sehe sogar das Wort Error - Aber immer nur für 1/100 sek.
Das ist doch Linux - es muss doch möglich sein, diese dämlichen Meldungen in irgend eine Datei zu schieben.

Sehr frustrierend ist das.

Dirk

Clio

Re: Boot.log

Beitrag von Clio » 30.01.2010 12:11:24

In /var/log/boot steht auch nicht viel, außerdem würde ich die symbolischen Links wieder entfernen. Die Ausgabe erfolgt schon da, wo sie hingehört.
Die Kernelmeldungen stehen gewöhnlicherweise in /var/log/syslog bzw. messages.
Wenn das System startet, deutet es eher auf einen Fehler in Xorg hin.
Die Anzeige der Startmeldungen kann man mit "Strg+s" anhalten, mit "Strg+q" weiterlaufen lassen.

Es fehlen alle Infos zum System, also Versionen von Debian, Kernel, Grub usw.
Warum ist das so schwer, das mit in den ersten Post zu schreiben? Wie soll Hilfe erfolgen ohne diese Informationen?

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KBDCALLS
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Re: Boot.log

Beitrag von KBDCALLS » 30.01.2010 12:21:30

Was passiert denn wenn du in den single Modus bootest ? Und was hast du überhaupt installiert ? Lenny , Sqeeze , oder ?
Dirk1 hat geschrieben: ..und einen symbolischen link von /etc/init.d/bootlogd nach /etc/rc3/S01bootlogd erzeugt.
Leider ohne jeglichen Erfolg.
Und ist so klar wie sinnlos . Debian startet standardmäßig im Runlevel 2 . Und nicht in 3. Zumal die Runlevel 2 -5 bei Debian identisch sind. Auch existiert dieser Link in Runlevel S. Von daher machts auch keinen SInn.
Was haben Windows und ein Uboot gemeinsam?
Kaum macht man ein Fenster auf, gehen die Probleme los.

EDV ist die Abkürzung für: Ende der Vernunft

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Dirk1
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Re: Boot.log

Beitrag von Dirk1 » 30.01.2010 12:41:46

Hallo Clio,

die Version ist beim editieren verloren gegangen. Sorry.
Es handelt sich um Debian 5.0.3 (lenny); Kernel 2.6.26-2-686 (oder 2.6.26-2-686)
Ich habe allerdings wenig Hoffnung, dass diese Information was bringt, da es sich ja um eine ganz grundsätzliche Frage handelt.
Es gibt viele im Netz, die das gleiche Problem haben (mit den fehlenden logs) - Lösungen habe ich keine gefunden.
Die Kernelmeldungen stehen gewöhnlicherweise in /var/log/syslog bzw. messages.
In dem Verzeichnis tut sich momentan überhaupt nichts mehr, nachdem ich alle bestehenden log-Dateien erst mal verschoben habe.
Die Anzeige der Startmeldungen kann man mit "Strg+s" anhalten, mit "Strg+q" weiterlaufen lassen.
Aha? Höre ich zum ersten Mal. Funktioniert auch nicht - bei mir zumindest.
Wenn das System startet, deutet es eher auf einen Fehler in Xorg hin.
Das vermute ich eigentlich auch. Das ist jedoch meine Frage im Moment (noch) nicht.
Die Frage lautet und hat mich immer schon interessiert (auch unabhängig vom derzeitigen Anlass und von allen Versionen):
Wie kann man dass, was beim Bootvorgang über den Bildschirm rauscht in Ruhe nachlesen.
Ich hätte gedacht, dass dies von Beginn an zu den essentiellen Dingen unter Linux gehört - statt dessen scheint es ein ernsthaftes Problem zu sein.

Dirk

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Re: Boot.log

Beitrag von 123456 » 30.01.2010 12:51:29

dafür gibts doch den Befehl "dmesg"

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Re: Boot.log

Beitrag von Dirk1 » 30.01.2010 12:51:45

Hallo KBDCALLS,

es ist egal, was ich boote.
Das Resultat ist immer das gleiche:
Einige Bildschirmseiten mit Text, dann ein schwarzer Bildschirm, Tastatur ist tot und das System kann nur noch hart beendet werden.
Und in /var/log sind keine Neuigkeiten, bis auf das bisher einzige Mal, was ich zu Beginn beschrieben hatte.
Und ist so klar wie sinnlos .
Tja, was macht man nicht alles, wenn nichts greift.
Wie macht man es denn richtig?

Dirk

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Re: Boot.log

Beitrag von Dirk1 » 30.01.2010 12:53:59

dafür gibts doch den Befehl "dmesg"
Wie meinst du da?. Das System bootet ja nicht.
Es gibt demnach auch keine Konsole, in die man irgend etwas eintippen könnte.

Dirk

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Re: Boot.log

Beitrag von 123456 » 30.01.2010 13:01:11

Dirk1 hat geschrieben:Wie meinst du da?. Das System bootet ja nicht.
Es gibt demnach auch keine Konsole, in die man irgend etwas eintippen könnte.
Wenn das System keine Chance hat Logs zu schreiben gibt es auch keine.
Du kannst mal versuchen per CD die Platte zu mounten und dann per "chroot" drauf gehen. Vielleicht zeigt "dmesg" etwas an womit du was anfangen kannst.

so wies aussieht tippe ich auch auf den xorg oder vielleicht ist ja Hardware (Grafikkarte) defekt.

EDIT:
vielleicht ists aber auch wie novalix vermutet die initial Ramdisk.
btw:
wie alt ist das System und wann ist das Problem zum ersten Mal aufgetaucht?

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Re: Boot.log

Beitrag von Dirk1 » 30.01.2010 13:17:12

Hallo ub13,
Wenn das System keine Chance hat Logs zu schreiben gibt es auch keine.
Na ja - eine leere boot.log habe ich schon gesehen. Das Dateisystem ist demnach gemounted.
so wies aussieht tippe ich auch auf den xorg oder vielleicht ist ja Hardware (Grafikkarte) defekt.
Letzteres ist unwahrscheinlich, da Knoppix problemlos in eine grafische Benutzeroberfläche kommt.
Die xorg.con habe ich gerade mal umbenannt. Mit dem gleichen Resultat.
wie alt ist das System und wann ist das Problem zum ersten Mal aufgetaucht?
Es handelt sich um einen äteren Dell-Rechner mit 3 GHz (single-Prozessor), 1GB Ram.
Das Problem trat gestern auf, nachdem ich ein Programm deinstalliert hatte (dvr) und nach Experimenten mit einem Netzwerkdrucker einen Reeboot durchführen wollte.

Dirk

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Re: Boot.log

Beitrag von 123456 » 30.01.2010 13:44:47

noch eine Idee zu deinem Log Problem.
Schau mal in die "/etc/syslog.conf" rein. Da siehst du Einträge mit einem "-" vor dem Pfad - d.h. das die gepuffert geschrieben werden. Nimm das "-" weg und die werden direkt auf die Platte geschrieben. Das kannst du ja mal testweise für die "syslog" und "kern.log" machen.

Aber wenn noch nichts gemoutet ist gehts natürlich nicht mit dem Schreiben. Ich weiss also nicht ob die Idee soo gut ist. ;)

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Re: Boot.log

Beitrag von KBDCALLS » 30.01.2010 14:18:53

Wenn man in den Singeluser Modus oder mit init 1 bootet. Dann werden eigentlich nur die Initscripte ausgeführt die wirklich notwendig sind. Dann wird kein X oder sonstirgendwas wie mysql usw gesartet. Man wird nur aufgefordert sein Rootpasswort einzugeben. Was befindet sich denn an Links im Verzeichnis /ietc/rcS

Bevor man man bottet kann man ja die Bootzeile editieren. Da könnte man zum Beispiel ein init 1 anhängen. Falls der Rechner abschmiert was passiert bei der Tastenkombination

Code: Alles auswählen

ALT + DRUCK + I
Damit killt man sämtliche Tasks und kann sich einloggen.
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Re: Boot.log

Beitrag von Dirk1 » 31.01.2010 11:47:09

Hallo KBDCALLS,

vielen Dank.
Aber ich habe jetzt erst mal aufgegeben. Die Sache sprengt bei mir einfach jeden Rahmen.
Deshalb habe ich jetzt tabula rasa gemacht und das System neu aufgesetzt. Bei der Gelegenheit können noch ein paar Altlasten beseigt werden - und ich bin auf squeeze umgestiegen.

Die Sache interessiert mich aber weiter, denn so richtig weiss ich immer noch nicht, wohin die Bildschirmausgaben geschrieben werden.
Das würde ich für die Zukunft gerne mal richtig geklärt haben.

Gruß
Dirk

PS:
Bevor man man bottet kann man ja die Bootzeile editieren.
Wie macht man das denn?

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Re: Boot.log

Beitrag von 123456 » 31.01.2010 11:51:56

was hast du denn gefunden als du per chroot auf die Platte bist und dmesg ausgeführt hast?

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Re: Boot.log

Beitrag von KBDCALLS » 31.01.2010 12:06:59

Wenn das Grubfenster erscheint bleibst standardmäßig 5 Sekunden stehen. In der Zeit kann ein E Drücken. Mit den Cursortasten dann auf die entsprechende Zeile und nochmals E dann läßt die Zeile Editieren. Man hats dann allerdings mit einer US Tastatur zu tun. Heißt einige Tasten befindet sich an anderer Stelle als gewohnt. Hat man die Zeile editiert ESC und anschließend B zum booten . Die Tastenbeschreibungen findet man aber unterhalb der Kernelbeschreibungen. Die Logfiles landen in /var/log. Was so konfiguriert ist und nach FHS so vorgesehen ist.
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