Vernetzung jenseits des Grundstücks?

Einrichten des lokalen Netzes, Verbindung zu anderen Computern und Diensten.
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mclien
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Vernetzung jenseits des Grundstücks?

Beitrag von mclien » 11.11.2009 10:40:02

Die Situation:
eine IGS mit Haupstelle (mit schnellem Internetzugang) und eine Nebenstelle quasi ohne Zugang (ISDN).
Keine Vernetzung von Haupt- und Nebestelle.
Entfernung der Standort ~1,3 km.
Erschwerend kommt hinzu, daß dazwischen eine Hauptstrasse und eine S-Bahnlinie (mit Oberleitung) liegt
Nun die Fragen:
-Darf man die beiden Standorte direkt zu einem LAN zusammenfügen (ohne VPN)?
-Wenn ja, wie geht das technisch (Funk?, Laser??, ??, Subraumrelais :wink: )?

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mcdaniels
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Re: Vernetzung jenseits des Grundstücks?

Beitrag von mcdaniels » 11.11.2009 10:46:02

Hey!
Bei Sichtverbindung (Antennenmontage am Dach?) fällt mir hier u.U. Richtfunk dazu ein, oder sonst ein Meshnetzwerk
Funk wird die günstigste Variante sein.
Welche Leistungsfähigkeit wird verlangt?
LG

PS: was ist eine IGS? ;-)

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hikaru
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Re: Vernetzung jenseits des Grundstücks?

Beitrag von hikaru » 11.11.2009 11:04:02

Ganz klare Sache:
Durch den Subraum (am besten auf einer Tachyon-Trägerwelle)!

Falls ihr dazu nicht die technischen Möglichkeiten habt (soll es ja noch ab und zu geben) würde ich auch Richtfunk vorschlagen. Alternativ könnte man auch eine WLAN-Staffel aufbauen. Das ist vielleicht in der Anschaffung günstiger, aber für die Wartung aufwändiger.

Kabel würde ich auf der Strecke nicht legen. In so einer Straße liegen gern mal Leitungen und so ein Baggerfahrer nimmt es bei Straßenarbeiten nicht immer so genau mit querenden Leitungen. Im Grunde müsstet ihr noch unter das Leitungsniveau was sinnvoll oft nur mit Tunnelbohrungen möglich ist. Auf Bahntrassen gilt das gleiche. Außerdem bräuchtet ihr bei der Gemeinde bzw. der Bahn eine Grunddienstbarkeit (Leitungsrecht) auf dem Straßen/Gleisgrundstück (gilt natürlich auch für die Grundstücke aller anderen Eigentümer über die ihr drüber müsst). Sowas ist kompliziert und teuer (zusätzlich zu den rein technischen Verlegungskosten). Da wäre es billiger, der Außenstelle eine Satellitenschüssel für den Netzzugang zu verpassen. Vielleicht lohnt es sich im Vergleich sogar, nochmal über die Subraumlösung nachzudenken.

Edit:
Für die Planung einer Richtfunkstrecke ist zu beachten, dass so ein DB-Zug gute 4,5m hoch sein kann.

ChoMar
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Re: Vernetzung jenseits des Grundstücks?

Beitrag von ChoMar » 11.11.2009 14:41:42

Wie wir alle wissen, sind diese Tachyon-Trägerwellen ganz gerne mal Instabil, also lieber nicht.
Ich wüsste nichts, was dagegen spricht, die Standtorte zu einem LAN zusammenzufügen. Eventuell Absicherung über Radius oder auch VPN, aber das ist eine Sicherheitsfrage, keine Vorschriftsfrage. Der Gesetztgeber bestimmt eigentlich nur Frequenzbereich und Abstrahlenergie.
Die Technik ist da eher das größere Problem.
WLan düfte bei Sichtkontakt hinzubekommen sein. Dürfte aber nicht so ganz billig werden.
Zu beachten ist, das die zulässige Abstrahlung nicht überschritten wird, wie das bei Richtfunkantennen gerne passiert.
Eventuell müssen auf beiden Seiten Sende- und Empfangsantenne getrennt werden, was aber durchaus machbar ist. (Das ermöglicht einem z.B. eine große Satelitenschüssel als Ampfangsteil zu verwenden. Wenn man darüber auch sendet überschreitet man die erlauben Werte quasi zwangsweise)
Evtl. muss das Ganze auch auf Masten, hier ist zu beachten, das u.U. Bauvorschriften etc. dagegen sprechen könnten.
Klingt aber nach ner tollen Sache. Evtl. kann ich mal schauen, was ich noch zu so Themen finde. Aber dafür bräucht ich erst mal mehr Infos.
Wie ist der Budget-Rahmen?
Wie sieht es mit dem Sichtkontakt aus?
Wie ist der Zugang zu den Standorten. Sind die Gebäude gemietet (Eventuelle ANtennenmasten könnten auch Vermieter stören, zumal die einigermaßen Solide befestigt werden müssten)?
Wie sind die Handwerklichen Fähigkeiten der ausführenden (da lässt sich einiges mit einem entsprechenden Budget ausgleichen, aber naja) aus? Evtl. müssen Hardwarekästen o.ä. angebracht werden.
Infrastruktur an den Standtorten? Strom, LAN etc.

IGS steht meines wissens nach für "Integrierte Gesamtschule", evtl. kann man ja die Schüler mit ins Boot holen.
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Re: Vernetzung jenseits des Grundstücks?

Beitrag von hikaru » 11.11.2009 15:04:01

Mal ne ganz blöde Frage:
Was spricht dagegen, für die Nebenstelle einfach eine dicke DSL-Leitung zu mieten?

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Re: Vernetzung jenseits des Grundstücks?

Beitrag von ChoMar » 11.11.2009 15:36:40

Naja, wenn es eine echte VErnetzung sein soll (Meinetwegen ein Anmeldeserver steht im Hauptgebäude o.Ä.) spräche das dagegen.
Zur Kostenrechnung würde ich mal mit 500 Euro rechnen, für de WLan lösung. Also knapp zwei Jahre DSL, vorausgesetzt es funktioniert ohne allzu große umstände und es geht nichts vorzeit während der Laufzeit kaputt.
Die WLan lösung wäre aus sicht des bezahlenden in jedem fall riskanter. Aber bei guter Montage und Auswahl der Komponenten etc. SOLLTE das ganze mind. 5 Jahre halten.
Zu beachten ist auch noch, das die Übertragung ein Maximum von (gefühlt) 50 Mbit hat. Und das ist optimistisch geschätzt.
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Re: Vernetzung jenseits des Grundstücks?

Beitrag von hikaru » 11.11.2009 15:42:14

ChoMar hat geschrieben:Naja, wenn es eine echte VErnetzung sein soll (Meinetwegen ein Anmeldeserver steht im Hauptgebäude o.Ä.) spräche das dagegen.
Warum?

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Re: Vernetzung jenseits des Grundstücks?

Beitrag von Rosendoktor » 11.11.2009 19:54:38

ChoMar hat geschrieben:Naja, wenn es eine echte VErnetzung sein soll (Meinetwegen ein Anmeldeserver steht im Hauptgebäude o.Ä.) spräche das dagegen.
Zwei ordentliche Router (also nicht Fritz!Box :mrgreen: ) und eine VPN Verbindung zwischen den beiden und dann geht das.

mclien
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Re: Vernetzung jenseits des Grundstücks?

Beitrag von mclien » 11.11.2009 20:45:24

Vielen Dank schon mal.
Hier die (mir bis jetzt bekannten) Fakten/ Antworten:
-IGS: ja, integrierte Gesammtschule (also die Möglichkeit fachspeziefisch nach den eigenen Fähigkeiten gefördert/gefordert zu werden), sowie das Lernen von- und miteinander besser zu lernen.
-50 mBit sind natürlich nicht der Hit..
-DSL ist aus irgendeinem Grund nicht vorhanden (Info aus 3.Hand: nicht möglich), muss ich noch näheres rausfinden
-die Montagearbeiten wären sicher kostenlos (Elternarbeit durch mich...)

Das mit dem Kabellegen ist sicher keine Option (jedenfalls, wenn man das legal bewerkstelligen will. Das behördliche Verfahren bringt sicher mehrere Beteiligte auf dem Weg auf die Couch. Das sind dann schnell tausende EUR therapiekosten :wink:

Plan B: ist also erstmal die Sache mit der DSL Leitung zu verifizieren und dann VPN (mal schauen, obs da wieder an bizzarren Budgetzuteilung, Fördertöpfen oder ähnlichen technisch unrelevanten Zeug liegt..).


Plan A:
@hikaru: Du hast vergessen den Link zu dem Onlineshop mit der Subraumhardware zu posten :mrgreen:

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mcdaniels
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Re: Vernetzung jenseits des Grundstücks?

Beitrag von mcdaniels » 11.11.2009 20:51:04

Hello nochmal!

Da ich nich in Germany lebe, gehe ich mal davon aus, dass in Deutschland wohl günstige und ziemlich rasante DSL Anbindungen möglich sind? Vor allem, was den upload betrifft... oder?

LG

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Re: Vernetzung jenseits des Grundstücks?

Beitrag von cosmac » 11.11.2009 20:55:08

hi,
ChoMar hat geschrieben:Wie sind die Handwerklichen Fähigkeiten der ausführenden (da lässt sich einiges mit einem entsprechenden Budget ausgleichen, aber naja) aus? Evtl. müssen Hardwarekästen o.ä. angebracht werden.
Infrastruktur an den Standtorten? Strom, LAN etc.

IGS steht meines wissens nach für "Integrierte Gesamtschule", evtl. kann man ja die Schüler mit ins Boot holen.
Antennenmasten sollten auch ordentlich in den Potentialausgleich / Blitzschutz des Gebäudes eingebunden werden (so mit fingerdickem Kupfer). An ein fremdes Gebäude würde ich mich nicht ran wagen (ihr dürft auch Feigling zu mir sagen).
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Re: Vernetzung jenseits des Grundstücks?

Beitrag von Colttt » 11.11.2009 20:59:54

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

sich von ner tiefbaufirma ne rakete holen, dann ca 1,5m tief buddeln, die rakete losschiessen und hoffen das sie auf der anderen seite rauskommt gut wäre vorher wenn man sich auch lagepläne holt was da noch so rumliegt..

und dann nen lwl mit den switchen verbinden.. fertig..
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
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Re: Vernetzung jenseits des Grundstücks?

Beitrag von hikaru » 11.11.2009 21:59:02

Shad0w hat geschrieben:sich von ner tiefbaufirma ne rakete holen, dann ca 1,5m tief buddeln, die rakete losschiessen und hoffen das sie auf der anderen seite rauskommt gut wäre vorher wenn man sich auch lagepläne holt was da noch so rumliegt..
Das ist ziemlich genau das, was man bei einer Kabelverbindung an den beiden Trassen machen müsste. Ich bin kein Tiefbauer, aber ich kenne den einen oder anderen und würde bei der Streckenlänge und in Anbetracht der zwei unterirdischen Querungen mit 20000-30000 Euro für die genehmigungsfähige Verlegung eines Kabels rechnen. Die Materialkosten sind da noch nicht drin und die Schätzung ist nur unter den Voraussetzungen, dass das Kabel nahezu in Luftlinie verlegt werden kann sowie außer den beiden Trassenquerungen alle Arbeiten oberirdisch erfolgen können und in Eigenlistung erbracht werden.

Es gäbe da noch eine weitere Variante:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 55485.html
Die Kosten sind niedrig und die Übertragungsrate nahezu unbegrenzt. Die Latenz ist allerdings recht hoch und die Paketverlustrate ist vermutlich auch nicht zu vernachlässigen.

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Re: Vernetzung jenseits des Grundstücks?

Beitrag von TRex » 11.11.2009 22:24:45

hikaru hat geschrieben:Es gäbe da noch eine weitere Variante:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 55485.html
Die Kosten sind niedrig und die Übertragungsrate nahezu unbegrenzt. Die Latenz ist allerdings recht hoch und die Paketverlustrate ist vermutlich auch nicht zu vernachlässigen.

Da freuen sich die Jäger über neue USB-Sticks ;D
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Windows ist doof, Linux funktioniert nichtDon't break debian!Wie man widerspricht

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Re: Vernetzung jenseits des Grundstücks?

Beitrag von mclien » 13.11.2009 11:10:46

Tja, von der Vernetzungsgeschwindigkeit wäre LWL sicher das tollste.
Aber ich glaube die Erfolgversprechendste Variante ist an beiden Orten an einen brauchbaren DSL Anschluss zu kommen. Villeicht findet man ja einen Provider, der einem 2000 dsl synchron statt 6000 asynchron verschafft.
Oder war das eintechnisches Problem, das upstream nur bis 768 geht?

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Re: Vernetzung jenseits des Grundstücks?

Beitrag von cosmac » 13.11.2009 12:07:03

upstream geht bei normalem 16000er DSL mit 1 MBit, bei Kabel Deutschland auch mit 2 MBit. Das ist allerdings kein DSL, sondern Internet per Fernsehkabel, geht also nur, wenn in der Straße schon ein Kabel liegt.

Die "offizielle" Variante für mehr Upstream ist SDSL. Das gibt's in der Stadt praktisch überall mit 2 MBit. Vorteile: bessere Latenz, tendenziell bessere Verfügbarkeit, wenn's sein muss auch mit fester IP und man ist "Business-Kunde" (den Unterschied merkt man bei Störungen schon). Die monatlichen Kosten sind allerdings "etwas" höher..

Wenn SDSL preislich in Frage kommt, sollte man allerdings auch ein ganz individuelles Angebot für die Verbindung der beiden Standorte machen lassen. Das wäre dann kein Internetzugang, sondern eine LAN-Verbindung über ein gemietetes Kabel. Technisch ist das kein Problem, aber keine Ahnung, ob es ein vernünftiges Angebot gibt.
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