Wechsel von Ubuntu zu squeeze

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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Lufia
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Wechsel von Ubuntu zu squeeze

Beitrag von Lufia » 10.11.2009 14:18:58

Hallo zusammen,

ich habe auf meinem Laptop momentan Ubuntu 9.10 drauf und bin überhaupt nicht zufrieden weil das System nicht rund läuft. Wir haben auf der Arbeit Ubuntu und daher dachte ich es sei besser das bei mir auch am Laptop (X200) zu haben mit Ubuntu 9.04 war ich ganz zurfrieden aber jetzt nervt es nur noch.

Nun bin ich ganz schwer am überlegen wieder zu Debian zu wechseln. Lenny ist mir aber deutlich zu alt, daher müsste ich wohl squeeze nehmen. Was mir jetzt Bauchschmerzen macht sind die security updates die wohl immer etwas verspätet kommen? Ist das irgendwie als kritisch anzusehen bei Sicherheitslücken oder so?

Mein Laptop ist eher ein produktives System, ich arbeite ab und an zu Hause, die Daten werden regelmäßig gesichert. Es ist kein Problem wenn die Daten verloren gehen,.... wenn Squeeze stable wird würde ich es eine weile nutzen und dann eben wieder zu testing gehen,...

Ich habe ein Home-Verzeichnis auf einer extra Partition das könnte ich ja behalten und müsste nur das / neu installieren. (EXT4 wird von squeeze unterstützt)

Könnt ihr mir einen kleinen Ruck zurück zu Debian geben :hail:

Danke :wink:

Clio

Re: Wechsel von Ubuntu zu squeeze

Beitrag von Clio » 10.11.2009 14:59:15

Bei einem produktiven System ist Testing immer ein Risiko.
Es kann immer stabil laufen, es kann aber auch einmal hakeln, dafür ist es halt Testing.
Und wenn es doch mal nicht läuft, brauchen Fehlerkorrekturen mindestens 14 Tage oder länger, da diese ja erst in SID getestet werden.
Was Sicherheitspatches angeht, glaube ich nicht, daß diese weit hinterherhinken, aber vielleicht weiß das jemand genauer.
Aber wenn Ubuntu 9.04 gut lief, was spricht denn dagegen, das auch weiterhin einzusetzen?
Gepflegt wird das doch noch eine ganze Weile.

Lufia
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Re: Wechsel von Ubuntu zu squeeze

Beitrag von Lufia » 10.11.2009 15:13:45

Clio hat geschrieben:Es kann immer stabil laufen, es kann aber auch einmal hakeln, dafür ist es halt Testing.
Und wenn es doch mal nicht läuft, brauchen Fehlerkorrekturen mindestens 14 Tage oder länger, da diese ja erst in SID getestet werden.
Oh, das ist gut zu wissen, das war mir so nicht klar. Je nach Fehler würde ich im Extremfall 14 Tage nicht arbeiten können bzw. dann für diese Zeit die Distro wechseln müssen. Da ich noch einen Desktop habe würde ich es verkraften.
Clio hat geschrieben:Aber wenn Ubuntu 9.04 gut lief, was spricht denn dagegen, das auch weiterhin einzusetzen?
Ja, vielleicht hast du recht,... mich zieht es immer wieder zu Debian, aber die seltenen Releases machen es für mich einfach unmöglich stable auf dem Desktop zu verwenden. Es tut sich einfach so schnell etwas,.... und ich möchte nicht backports oder so verwenden.

Mich macht das traurig :( klingt vielleicht albern, aber ist so. Wie macht ihr das?

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trompetenkaefer
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Re: Wechsel von Ubuntu zu squeeze

Beitrag von trompetenkaefer » 10.11.2009 15:22:33

Lufia hat geschrieben: Mich macht das traurig :( klingt vielleicht albern, aber ist so. Wie macht ihr das?
Stable verwenden, bzw. auf 2. Partition mit den Unwegbarkeiten unter Sid bzw. Testing leben :wink:
Grüße
trompetenkaefer - Mein Blog http://trompetenkaefer.wordpress.com/

uname
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Re: Wechsel von Ubuntu zu squeeze

Beitrag von uname » 10.11.2009 15:25:00

Mich macht das traurig :( klingt vielleicht albern, aber ist so. Wie macht ihr das?
Vor ein oder zwei Jahren gab es diese angeblich so tollen Features auch noch nicht. Somit setze ich meine veraltete Debian-Lenny-Version selbst auf dem Desktop ein. Ich mag vor allem diese sinnlosen Mengen an Updates und Upgrades bei Testing/Sid nicht. Auf einer USB-Platte habe ich ein Squeeze. Letztens musste ich dort 500 MB (!!!) an Updates/Upgrades downloaden und installieren.
Falls Du KDE magst könntest du dir noch http://www.sidux.com als Alternative anschauen. Aber selbst dort gibt es viel zu viele Updates und Upgrades.

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Re: Wechsel von Ubuntu zu squeeze

Beitrag von hikaru » 10.11.2009 15:34:00

Du verwendest auf einem beruflich produktiv genutzten Laptop ein non-LTS-Ubuntu bzw. willst jetzt Debian Testing fahren? - Mutig!
Beides würde ich nicht auf einem Produktivsystem ohne Alternativen einsetzen.

Wenn es Ubuntu sein soll und dir 8.04 zu alt ist, dann würde ich dir jetzt empfehlen, 9.04 zu nehmen. Wenn dann 10.04 raus ist würde ich auf 9.10 wechseln usw. Meiner Erfahrung nach, wird eine Ubuntu-Version etwa ein knappes halbes Jahr nach Release "stabil" und rund. Wirklich wohl wäre mir dabei trotzdem nicht.

Ich arbeite mit Lenny und hole mir einzelne Pakete aus Squeeze, wenn es sie in Lenny nicht gibt. Das sind aber sehr wenige und keine kritischen Anwendungen. Daneben habe ich aber immer noch mindestens ein System auf das ich ausweichen könnte, falls mein Hauptsystem versagen sollte.

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Re: Wechsel von Ubuntu zu squeeze

Beitrag von manes » 10.11.2009 15:35:20

Lufia hat geschrieben:Je nach Fehler würde ich im Extremfall 14 Tage nicht arbeiten können bzw. dann für diese Zeit die Distro wechseln müssen.
ich hab ja keine ahnung von debian linux computern und habe seit längerem testing laufen. solch ein fehler ist mir da noch nie untergekommen. schlimmeres als ein kaputter vlc-mediaplayer oder ein abstürzendes audacity ist mir da noch nicht begegnet.
grüße
manes

oder hab ich was vergessen? :P
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Re: Wechsel von Ubuntu zu squeeze

Beitrag von hikaru » 10.11.2009 15:44:56

manes hat geschrieben:schlimmeres als ein kaputter vlc-mediaplayer oder ein abstürzendes audacity ist mir da noch nicht begegnet.
#547775

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Re: Wechsel von Ubuntu zu squeeze

Beitrag von CrashMan » 10.11.2009 16:49:08

Ich fahre auf meinem Laptop Squeeze und zieh mir bei Langeweile/Bedarf auch mal was aus Unstable. Wenn etwas nicht läuft, so ist es meist kein Problem, wieder zurück auf Squeeze zu wechseln (in der Regel zieh ich nur einzelne Programme, die das System selbst nicht beeinträchtigen. Neuen Iceweasel, Openoffice, ...).
Dann läuft noch nen selbstgebackener Kernel (2.6.32-rc6 :D).

Und das ist mein "Produktivsystem". Bisher keine großen Probleme damit gehabt. Einzig die Aktualisierung von xorg und die damit verbundene Einführung von hal hatte es in sich (evdev/kbd, Touchpad).
Mehr oder weniger regelmäßig mach ich ein komplettes Backup.
Projekte liegen auf einem Server im SVN-Repository, für sonstigen Unikrams hab ich mir einen Ordner eingerichtet, den ich bei Bedarf z.B. stündlich auf einen Server spiegeln kann. Somit hoffe ich auf der sicheren Seite zu sein, sollte mal was passieren :)
debian stable + arch

severin
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Re: Wechsel von Ubuntu zu squeeze

Beitrag von severin » 10.11.2009 16:57:45

Lufia hat geschrieben:
Clio hat geschrieben:Und wenn es doch mal nicht läuft, brauchen Fehlerkorrekturen mindestens 14 Tage oder länger, da diese ja erst in SID getestet werden.
Je nach Fehler würde ich im Extremfall 14 Tage nicht arbeiten können bzw. dann für diese Zeit die Distro wechseln müssen.
Also ich denke nicht, dass testing so oft kaputt geht (verwende selber sidux). Und für die ein, zwei Mal im Jahr kannst Du immer noch die Fehlerkorrekturen aus sid holen
Zuletzt geändert von severin am 10.11.2009 23:30:34, insgesamt 1-mal geändert.

Fjunchclick

Re: Wechsel von Ubuntu zu squeeze

Beitrag von Fjunchclick » 10.11.2009 17:50:10

Lufia hat geschrieben: aber die seltenen Releases machen es für mich einfach unmöglich stable auf dem Desktop zu verwenden. Es tut sich einfach so schnell etwas,.... und ich möchte nicht backports oder so verwenden.
Was genau sind denn die Dinge, die du unbedingt brauchst und die bei stable nicht vorhanden sind? Gibt es da echte Notwendigkeiten oder leidest du nur an "Featuritis" wie so viele andere? :mrgreen:

Bei mir läuft stable und da habe ich z.B. OpenOffice 2.4. Aktuell ist 3.irgendwas. Aber trotzdem vermisse ich nichts. Ich könnte also keinen vernünftigen Grund angegeben, warum ich jetzt unbedingt die neueste Version haben müsste. Und genau so ist das eigentlich bei allen anderen Programmen auch. Man kann sich natürlich hinsetzen und die ganzen neuen, tollen Sachen ausprobieren. Oder man erledigt einfach mit dem Programm das, was man zu erledigen hat. In 99% der Fälle braucht man dazu nicht immer die neueste Version. Briefe schreiben oder Tabellenkalkulation kann man auch mit OpenOffice 1.0 machen. :wink:

Gerade auf einem Produktivsystem ist doch die Stabilität viel wichtiger als neue Features, die man eigentlich gar nicht braucht. Ich würde also hikaru zustimmen und dir Ubuntu 9.04 oder Debian Lenny empfehlen.

crazyed

Re: Wechsel von Ubuntu zu squeeze

Beitrag von crazyed » 10.11.2009 21:12:40

Ich benutze für meine Firma auch squeeze(wird als testing/sid ausgegeben). Bei ca 1200 installierten Paketen bin ich noch nicht in ein Situation geraten in der das System unbrauchbar war.
Normalerweise benutzt man auch produktive Systeme nicht dazu um im Netz herumzutollen und hat eigentlich den „Laden“ dicht.
Welche Sicherheitupdates sind da also entscheidend? Bei testing werden diese über die neuen, aktuellen Paketversionen abgedeckt. Dort muss man eben öfter als bei stable die Updates/Upgrades durchführen.
Wenn regelmäßige Datenbackups gefahren werden sehe ich überhaupt kein Problem. Einzig nicht ausgereifte Desktopenvironments können einem das Leben erschweren, wenn z.B. irgendwelche Features nicht funktionieren oder die Kiste aufgrund dessen komplett einfriert.

Squeeze ist installiert da ich Software benutze die gewisse essentielle Pakete ab einer Version benötigen die in stable nicht vorhanden sind.

Edit: Tippfehler
Zuletzt geändert von crazyed am 11.11.2009 07:11:26, insgesamt 1-mal geändert.

Lufia
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Re: Wechsel von Ubuntu zu squeeze

Beitrag von Lufia » 10.11.2009 21:55:03

Vielen lieben Dank für eure Antworten.

Ich habe jetzt noch nichts neues installiert,... und überlege was ich wohl am besten mache.

Es gibt eben manchmal von Programmen neue Versionen die wie von crayzed beschrieben neuere Pakete benötigen. Das kann mal eine neuere Version vom GCC sein, mal matplotlib oder mayavi,.... so etwas wie Desktop Features spielen für mich keine Rolle. Ich hatte bei Etch das Gefühl das wenn Programme zum Zeitpunkt des Erscheinens im Umbruch sind man eben 2 Jahre lang damit leben muss evtl. eine etwas unglückliche Version zu haben,... ich glaube es war damals mit Latex so und mit Matplotlib wo ein Speicherleck war.

Hm eventuell ist ein Stabel etwas und ein squeeze/testing in der virtualbox? Das könne ich mir gut vorstellen,...

bombaclaude
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Re: Wechsel von Ubuntu zu squeeze

Beitrag von bombaclaude » 11.11.2009 18:12:06

Lufia hat geschrieben:Je nach Fehler würde ich im Extremfall 14 Tage nicht arbeiten können bzw. dann für diese Zeit die Distro wechseln müssen. Da ich noch einen Desktop habe würde ich es verkraften.
14 Tage?

So was habe ich in den letzten 7 Jahren mit Testing nicht erlebt.

Clio

Re: Wechsel von Ubuntu zu squeeze

Beitrag von Clio » 12.11.2009 13:26:39

Das ist schön für alle Testing-Nutzer, wenn keine großen Probleme auftreten.
Aber um es nochmal zu sagen, und ohne mich selbst zu zitieren, Testing ist kein Stable und daher für ein produktives System nur auf eigenes Risiko einzusetzen.
Und die evtl. 14 Tage - es können durchaus auch weniger sein - sind nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern können sich aus den Abläufen ergeben, die die Pakete durchlaufen.
Hier noch einmal nachzulesen:
http://www.debian.org/devel/testing

Und wer in Stable unbedingt neuere Pakete braucht, dafür gibt es die Backports, apt-pinning oder Selbstkompilieren aus den Quellen.

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uwepr
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Re: Wechsel von Ubuntu zu squeeze

Beitrag von uwepr » 12.11.2009 15:14:24

Seid gegrüßt,
da ich bis jetzt praktisch nichts in der Hand habe, gibt es noch keinen thread, allerdings kann ich die Bedenken für ein Produktivsystem nur bestätigen. Aktuell gibt es bei mir folgende Situation:
- Reserve/backup-Partition (bootfähig) läuft mit squeeze-Paketen vom 3o. 9.09 wunderbar
- Hauptsystem mit squeeze-Paketen vom 31.10.09 ist gegenwärtig nur für Office-Anwendungen nutzbar: freeze des Xservers bei'm Anspringen des xscreensavers, es kommt noch eine Warnung von 1.7 fps. freeze bei Aufruf von glxgears., 3D läuft, dazu NICHTS in den logs, egal, ob ~/.xsession-errors oder /var/log/*. Es wurde am 31.10. xserver-xorg-core in einer höheren Version installiert. Downgrade auf die Version vom 30.9. brachte nichts ==> also steckt irgend eine lib dahinter und so arbeite ich mit meinem Reservesystem Paket-Version-Stand vom 30.9. und wenn ich Zeit habe, friemle ich am eigentlichen Hauptsystem, übrigens, es geht nicht um allerneueste HW sondern um 'ne Kiste aus 2005 mit einer GraKa-Variante, die nicht so wahnsinnig häufig verkauft wurde und mit SUSE 10.0 sofort mit 3D lief.

Eine separate home-Partition hilft nicht immer: In der Regel arbeitest Du in Deinem Benutzerverzeichnis, so daß bei einem freeze Dateien in Deinem Benutzerverzeichnis inkonsistent werden können. In meinen ubuntu-Zeiten hatte ich 'ne separate home-Partition und da hatte es mal meinen Mailordner erwischt.

Deshalb: Wenn testing, dann noch ein Reservesystem und backups.
Beste Grüße!
Uwe Pr.
squeeze/fluxbox

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