Debian auf externer USB-Festplatte (Notebook) booten

Du kommst mit der Installation nicht voran oder willst noch was nachfragen? Schau auch in den "Tipps und Tricks"-Bereich.
Antworten
Benutzeravatar
Andreas O.
Beiträge: 386
Registriert: 10.08.2003 16:49:48

Debian auf externer USB-Festplatte (Notebook) booten

Beitrag von Andreas O. » 11.10.2009 22:49:57

Hallo,

bin trotz stundenlangem Probieren und Googeln einfach nicht mehr weitergekommen, mein neu installiertes Debian Lenny (32bit) zum Booten auf der externen USB-Festplatte (1.000 GB, Tevion von Aldi) bewegen zu können.
So habe ich die USB-Festplatte in 2 Partitonen aufgeteilt, nämlich /dev/sdb1, wo Lenny drauf ist und /dev/sdb2, wo später meine Filme drauf kommen sollen.
Auf dem Medion-Notebook MD 96630, das auch im BIOS auf USB-Booten eingestellt ist, sehen die Partitionen dann wie folgt aus:

Code: Alles auswählen

Platte /dev/sda: 160.0 GByte, 160041885696 Byte
255 Köpfe, 63 Sektoren/Spuren, 19457 Zylinder
Einheiten = Zylinder von 16065 × 512 = 8225280 Bytes
Disk identifier: 0x08db956a

   Gerät  boot.     Anfang        Ende     Blöcke   Id  System
/dev/sda1           16498       19457    23776200    f  W95 Erw. (LBA)
/dev/sda2   *           1       16497   132512121    7  HPFS/NTFS
/dev/sda5           16498       19457    23776168+   b  W95 FAT32

Partitionstabelleneinträge sind nicht in Platten-Reihenfolge

Platte /dev/sdb: 4045 MByte, 4045930496 Byte
255 Köpfe, 63 Sektoren/Spuren, 491 Zylinder
Einheiten = Zylinder von 16065 × 512 = 8225280 Bytes
Disk identifier: 0x04030201

   Gerät  boot.     Anfang        Ende     Blöcke   Id  System
/dev/sdb1   *           1         491     3943926   83  Linux

Platte /dev/sdd: 1000.2 GByte, 1000204886016 Byte
255 Köpfe, 63 Sektoren/Spuren, 121601 Zylinder
Einheiten = Zylinder von 16065 × 512 = 8225280 Bytes
Disk identifier: 0xc2ac2c31

   Gerät  boot.     Anfang        Ende     Blöcke   Id  System
/dev/sdd1   *           1        1306    10490413+  83  Linux
/dev/sdd2            1307      121601   966269587+   7  HPFS/NTFS
Auf /dev/sdb1 ist mein USB-Stick (Ubuntu) gemountet, da sich die USB-Festplatte einfach nicht booten lässt, es bleibt immer nur beim blinkenden Cursor, nicht mal ein grub-Fehler erscheint.

Da ich grub keinesfalls in den mbr der ersten internen Festplatte speichern wollte, habe ich es probiert, es in den mbr der zweiten (USB) Festplatte zu speichern => blinkender Cursor, nichts geht mehr.
Also anschließend den graphischen Rescue-Modus der Boot-CD von Lenny aufgerufen und grub nun in die erste Partition der zweiten HDD, also /dev/sdb1 eingetragen, und neu installiert => blinkender Cursor, es geht immer noch nichts, grub will einfach nicht starten.

Hier nun meine aktuelle /boot/grub/device.map:

Code: Alles auswählen

(hd0)	/dev/sda
 (hd1)	/dev/sdb
und auszugsweise meine menu.lst:

Code: Alles auswählen

title		Debian GNU/Linux, kernel 2.6.26-2-686
root		(hd0,0)
kernel		/boot/vmlinuz-2.6.26-2-686 root=/dev/sdb1 ro quiet
initrd		/boot/initrd.img-2.6.26-2-686

title		Debian GNU/Linux, kernel 2.6.26-2-686 (single-user mode)
root		(hd0,0)
kernel		/boot/vmlinuz-2.6.26-2-686 root=/dev/sdb1 ro single
initrd		/boot/initrd.img-2.6.26-2-686

### END DEBIAN AUTOMAGIC KERNELS LIST

# This is a divider, added to separate the menu items below from the Debian
# ones.
title		Other operating systems:
root


# This entry automatically added by the Debian installer for a non-linux OS
# on /dev/sda2
title		Windows Vista/Longhorn (loader)
root		(hd0,1)
savedefault
chainloader	+1
Habe unter "root" auch schon (hd1,0) probiert, es hilft alles nichts.

Ich vermute mal, dass der o.g. Kernel noch keine USB-Unterstützung beim Booten gibt, die Festplatte beim Booten daher noch nicht erkannt wird. Im BIOS wird sie dagegen klar als (USB-) Hitachi-Platte erkannt....

Habe auch schon mal die Einstellungen des USB-Sticks ausprobiert, hier steht in der device.map:
(hd0) /dev/sdc
und in der menu.lst steht unter root dann (hd0,0)=> immer nur blinkender Cursor..... :cry:

Wie kann ich dem Kernel nun schon beim Booten die USB-Platte bekannt machen?

Andreas

Benutzeravatar
Saxman
Beiträge: 4233
Registriert: 02.05.2005 21:53:52
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: localhost

Re: Debian auf externer USB-Festplatte (Notebook) booten

Beitrag von Saxman » 12.10.2009 07:51:53

Andreas O. hat geschrieben: Ich vermute mal, dass der o.g. Kernel noch keine USB-Unterstützung beim Booten gibt, die Festplatte beim Booten daher noch nicht erkannt wird. Im BIOS wird sie dagegen klar als (USB-) Hitachi-Platte erkannt....

Habe auch schon mal die Einstellungen des USB-Sticks ausprobiert, hier steht in der device.map:
(hd0) /dev/sdc
und in der menu.lst steht unter root dann (hd0,0)=> immer nur blinkender Cursor..... :cry:

Wie kann ich dem Kernel nun schon beim Booten die USB-Platte bekannt machen?

Andreas
Versuch doch mal die initram mit usb unterstützung neu zu bauen

in die /etc/initramfs-tools/modules
Beispielsweise:

Code: Alles auswählen

sd_mod
scsi_mod
ohci
ehci-hcd
uhci-hcd
usb-storage
Oder was dein Board sonst braucht. Und dann die initrd neu bauen.

Ich würde solche Spässe in grub auch immer mit uuid laufen lassen damit es kein Durcheinander bei den Bezeichnungen gibt.
"Unix is simple. It just takes a genius to understand its simplicity." - Dennis Ritchie

Debian GNU/Linux Anwenderhandbuch | df.de Verhaltensregeln | Anleitungen zum Review und zum Verfassen von Wiki Artikeln.

uname
Beiträge: 12508
Registriert: 03.06.2008 09:33:02

Re: Debian auf externer USB-Festplatte (Notebook) booten

Beitrag von uname » 12.10.2009 08:19:34

Also ich kenne deine Installationsart nicht. Aber ich nutze erfolgreich Debian-Lenny auf USB-Sticks und einer USB-Festplatte. Zum Einsatz kommt ein IBM Thinkpad. Die Installation habe ich fast durchgeführt wie eine normale Installation. CD einlegen, Booten mit Drücken F12, damit die USB-Platte überhaupt erkannt wird. Dann ganz normale Installation auf /dev/sdb. Bei der Konfiguration von GRUB muss man aufpassen ;-) , da der Vorschlag von Debian falsch ist.
Beim Booten von der 2. Platte (auf der ersten Platte kein GRUB), musste ich dann noch manuell den Eintrag "root" in menu.lst wieder ändern.

Benutzeravatar
hikaru
Moderator
Beiträge: 13993
Registriert: 09.04.2008 12:48:59

Re: Debian auf externer USB-Festplatte (Notebook) booten

Beitrag von hikaru » 12.10.2009 09:12:47

So manches Notebook-BIOS kann zwar prinzipiell von USB booten, aber dann nur von Superfloppies (ohne Partitionstabelle) oder von USB-HDDs (mit Partitionstabelle), nicht von beiden Varianten. Ob das bei dir der Fall ist weiß ich nicht.
Ist der USB-Stick ein Superfloppy?

Benutzeravatar
Andreas O.
Beiträge: 386
Registriert: 10.08.2003 16:49:48

Re: Debian auf externer USB-Festplatte (Notebook) booten

Beitrag von Andreas O. » 13.10.2009 06:36:24

Danke schon mal für Eure Hinweise.
Werde mich am Wochenende nochmal weiter damit beschäftigen, u.a. nachlesen, wie man eine initram neu bauen kann und was es mit der uuid auf sich hat (habe ich bisher nie gebraucht).
Das mit dem USB-Stick ist für mich nur eine Notlösung, um irgendwelche Sachen schnell reparieren zu können.
Habe da zwar ein ext2-System mit XUbuntu drauf, will das aber nicht allzuoft booten, da sonst ggf. der Stick irgendwann mal sein Leben aushaucht. O.K., könnte darauf auch nur ro zugreifen, aber damit habe ich wieder zusätzlich ein Teil im Notebook hängen und damit ist eine von nur 3 USB-Buchsen weg...
Vielleicht ist die Sache auch generell leichter, wenn ich mir in der chroot-Umgebung einfach einen monoliten Kernel installiere, mal sehen was es da so von Debian (ggf. auch von Ubuntu) gibt...


Andreas

Benutzeravatar
hikaru
Moderator
Beiträge: 13993
Registriert: 09.04.2008 12:48:59

Re: Debian auf externer USB-Festplatte (Notebook) booten

Beitrag von hikaru » 13.10.2009 08:49:18

Andreas O. hat geschrieben:Habe da zwar ein ext2-System mit XUbuntu drauf, will das aber nicht allzuoft booten, da sonst ggf. der Stick irgendwann mal sein Leben aushaucht.
Ich bin immer wieder erstaunt wie hartnäckig sich dieses Gerücht hält. Fakt ist, Flash-Medien (insbesondere MLC) haben eine begrenzte Anzahl von Schreibzyklen. Das Problem dass OS-Installationen die auf dem Stick laufen unweigerlich zum schnellen Tod eines Sticks führen wird aber völlig übertrieben dargestellt.
Ich betreibe verschiedene Linuxdistributionen auf diversen USB-Sticks. Die älteste ist seit zwei Jahren im Einsatz und dient als Office-System (nicht 24/7). Probleme habe ich bisher keine. Der einzige Fall eines ausgefallenen Sticks den ich kenne betrifft einen MLC-Stick auf dem ein Jahr lang einen Fileserver im Dauerbetrieb lief.

Antworten