Hallo
ich habe jetzt Eure Tipps versucht umzusetzen und, auch wenn noch die eine oder die andere Frage offen ist, liegt der Erfolg auf der Hand. Ich werde jetzt zuerst einige Äußerungen kommentieren und zum Schluss zeigen, wie ich bei der erfolgreiche Sicherung und Rücksicherung des MBR vorgegangen bin.
cirrussc hat gefragt:
Warum sitzt Grub auf beiden (sda und sdb)? Einer reicht doch, um alle Systeme zu starten.
Falls es funktionieren würde (was momentan nicht der Fall ist) hätte ich, auch wenn der MBR der ersten Festplatte zerschossen wäre, die Möglichkeit zur Verfügung, aus der zweiten Festplatte jedes installiertes System hochzufahren. Ich dachte zumindest, dass es bei mir schon mal so funktioniert hat. Jetzt habe ich sogar versucht, in das Bios eine eventuelle Fehl-Einstellung zu finden, ohne Erfolg! Wenn ich z. B. das Betriebssystem, dass ich auf dem USB-Stick installiert habe, hochfahren möchte, kann ich in der Bios einfach, anstatt eine der beiden Festplatten, diese Option auswählen. Das funktioniert problemlos! Wähle ich die Erste Festplatte zum Booten aus, geht es auch problemlos. Wähle ich jedoch die zweite Festplatte aus (also sdb), dann wird zwar das Bootmenu mit allen Einträge gezeigt, hochfahren kann ich jedoch kein System (Error!). Natürlich funktioniert es dann auch nicht, wenn ich beim Booten die Taste F12 halte und diese Festplatte zum booten auswähle! Kann das sein, dass es - anders als ich angenommen hatte - mein Schema nicht funktionieren kann? Es gibt doch nichts in der menu.lst-Datei, das die Platte, aus der gebooten wird, spezifiziert! Oder doch? Normalerweise sollte doch nur die Einstellung in der Bios stimmen! Was nehme ich da nicht wahr?
Spezifisch für meine Experimente mit MBR-Sicherung habe ich den Befehl #
grub-install /dev/sda von dem Systems sda3 aus ausgeführt, in der Hoffnung, ich könnte damit prüfen, ob die Sicherung Erfolgreich war. Inzwischen habe ich den Eindruck, dass es gar nicht möglich ist, es durch diese Methode zu prüfen. Zumindest habe ich irgendwo gelesen, dass Grub im Raum zwischen MBR und erste Partition noch andere Daten (Stage 1.5 ... ) reinschreibt. Wie viel Raum gibt es eigentlich noch zwischen den 512Bytes des MBR und dem Beginn der ersten Partition? Was und warum schreibt Grub dort rein?
Somit habe ich den MBR erfolgreich gesichert und zurückgespielt:
Vorbereitung:
1.
Knoppix 6.0.1-CD eingelegt und Rechner neu gestartet;
2. Nachdem Knoppix hochgefahren ist,
Strg + F2 tasten, um zum Textmodus zu wechseln;
3. #
su eingeben und
ENTER-Taste tasten um Rootrechte zu bekommen;
4. swap und alle Partitionen auszuhängen:
5. USB-Stick einstecken, so dass man dort die zu sichernden Daten ablegen kann. Dann Usb-Stick finden:
(bei mir wurde er als /dev/sdc1 vom System erkannt)
und ihn mounten:
Ins Verzeichnis des USB-Stick wechseln (erspart Eintipparbeit):
Sicherung durchführen:
6. MBR des Datenträgers /dev/sda sichern:
(die Datei sda.mbr, die man frei benennen darf - inklusive die Endung ist fakultativ und frei wählbar)
7. Rücksicherung des MBR:
(Dieser Befehl wird von dem Verzeichnis wo die Sicherungsdatei abgelegt wurde ausgeführt. Sonst wäre der entsprechende Pfad anzugeben, z.B. anstatt 'of=sda.mbr' etwa 'of=/.../.../.../sda.mbr' wobei die Drei-Punkte durch die entsprechenden Verzeichnisses des Pfades ersetzt werden müssten);
Sowohl Schritt 6. als Punkt 7. erzeugen etwa folgende Ausgabe:
Code: Alles auswählen
1+0 Datensatze ein
1+0 Datensatze aus
512 Bytes (512 B) kopiert, 0,000340183 s, 1,5 MB/s
Zum prüfen, ob die Rücksicherung wirklich zuverlässig ist, habe ich zwischen Schritt 6. und 7. einen weiteren Schritt gemacht:
#
dd if=/de/zero of=/dev/sda count=1 bs=512
(Das 'löscht' denMBR bzw. setzt alle Bits auf Null. Das System kann also nicht mehr booten, außer man spielt die gemachte Sicherung zurück -> Schritt 7.)
8. Und was ist mit dem
sfdisk-Befehl, der oben erwähnt wurde? Er war nicht nötig, um das System wieder bootbar zu machen. Ich habe ihn dann testweise doch noch abschließend durchgeführt:
Code: Alles auswählen
sfdisk /dev/sda > sda.pt
(Datei 'sda.pt' wird im aktuellen Verzeichnis für die zu speichernden Daten angelegt. Sie darf, inklusive die Endung, frei benannt werden)
# sfdisk -d /dev/sda < sda.pt
# partition table of /dev/sda
unit: sectors
/dev/sda1 : start= 63, size= 19727757, Id= 7, bootable
/dev/sda2 : start= 19727820, size= 17575110, Id=83
/dev/sda3 : start= 37302930, size= 15631245, Id=83
/dev/sda4 : start= 52934175, size=435457890, Id= 5
/dev/sda5 : start= 52934238, size= 9767457, Id=83
/dev/sda6 : start= 62701758, size= 9767457, Id=83
/dev/sda7 : start= 72469278, size= 1959867, Id=82
/dev/sda8 : start= 74429208, size=413962857, Id=83
Hier ist zu sehen, dass sowohl primär- als auch logische Partitionen von sfdisk berücksichtigt werden. Das System hat sich auch danach problemlos booten lassen, so dass der Befehl keine Sichtbaren Wirkungen hinterließ. Warum muss die Partitionstabelle dort vorhanden sein? Muss sie überhaupt? Für eine normale Sicherung des MBR zeigte sich der Schritt 8. als optional. Vielleicht kann jemand so gut sein, und ihrer Funktion erklären.
Die Daten, die in die Datei sda.mbr bei der Sicherung abgelegt wurden, haben eine komische Kodierung! Was für Kodierung kennt nicht mal ein 'P'? Mit
westeuropa (iso-88-59-1) sieht der Inhalt so aus:
Code: Alles auswählen
ëHartition table of /dev/sda
unit: sectors
/dev/sda1 : start##ÿ## ######úöÂu#²êY|##1ÀØм# û @|<ÿt#ÂR¾}è4#öÂtT´A»ªUÍ#ZRrIûUªuC A|Àu#á#t7fL#¾#|ÆDÿ#f#D|Ç###ÇD###f\#ÇD##pf1ÀD#fD
wobei die unbekannten Zeichen als Schachteln umgewandelt wurden als ich es hier eingefügt habe. Schade, ich würde schon gerne wissen, was in so einer MBR reingeschrieben wird!
So, das Grundlegende Problem der MBR-Sicherung und Rücksicherung ist somit geklärt! Was ich zuvor bei den verschiedenen Versuche falsch gemacht habe ist mir jedoch nicht klar! Ein guter Tipp, der hier gegeben wurde, ist jedoch, nur ein System (immer die gleiche Knoppix-CD z.B.) für das verfahren benutzen. Die Befehle
swapoff -a und
umount -a sind bei Knoppix anscheinend gar nicht nötig, da Knoppix ja keine Geräte automatisch mountet (?). Als ich mit Partimage die Partition sda1 (NTFS mit lahmen Windows XP) gesichert habe, benutzte ich, wenn ich mich nicht täusche, nicht Knoppix, sondern mein reguläres Debian-System, und dafür war es wichtig zu wissen, dass man
# swapoff -a machen muss. Solange die swap-Partition der zu sichernden Festplatte im Gebrauch sind, weigert sich Partimage die Anweisungen auszuführen.
Abschließend noch einige Worten über die dd-Option
count, da in dem von mir ganz oben geposteten Link (
http://debianforum.de/forum/viewtopic.p ... lit=dd+mbr ) auf
63 gesetzt wurde und dies als Grund für den Erfolg bezeichnet worden ist. Es scheint jedoch so zu sein, dass diese Option sogar ganz weggelassen werden kann, denn sie bestimmt nur mit was für Blockgröße dieselben 512bytes geschrieben werden. Setzt man den Wert auf z.B. 63 und lässt bs=512, so wird der gleiche Inhalt in mehreren Schritten - wenn man es so sagen kann - geschrieben/kopiert. Das macht jedoch keinen Sinn, wenn das ganze doch in einem einzigen Block geschrieben werden kann.
count ist also nur ein Zähler für
bs (bs bestimmt also die Menge der Daten, die gesichert werden soll). Ein Zitat über dieser Option :
(Bemerkung: Im Abschnitt 7.3 des Links wird ein Befehl zum Löschen des MBRs angegeben. Ich habe den Eindruck, dass dort der Wert von bs und count aus Vesehen vertausch wurde! Achtung bitte!)
Dieser Kommentar ist, gebe ich zu, viel zu ausführlich ausgefallen. Entschuldigung. Ich bedanke mich ganz herzlich bei euch für die große Geduld und viele Tipps!. Wenn jemand noch offene Fragen beantworten oder Fehler von mir korrigieren kann, wunderbar!
Viele Grüße
che