Ich möchte hier an dieser Stelle meine Erfahrungen loswerden zu diesem Thema loswerden:)
Bisher hatte ich einen Asus WL700GE im Einsatz, und da mir die 250GB Platz zu knapp wurden, und die Möglichkeiten dieses Gerätes doch ein wenig beschränkt sind, wurde langsam aber sicher der Wunsch nach etwas Neuem laut...
Leider bin ich erst jetzt auf diesen Thread gestoßen, als jetzt schon alles ganz gut am Laufen ist, aber ich möchte gerne mit euch meine Erfahrungen teilen - vielleicht kann ja der eine oder andere davon profitieren.
Anforderungen waren:
Geringer Stromverbrauch
Leise
SMB und NFS Server
Router ins Internet
WLAN Access-Point
Folgende Komponenten habe ich mir zugelegt.
Board: MSI IM-945GSE mini-ITX inkl Intel Atom N270 1.60GHz
Gehäuse: LC Power ITX Mini-1300MI 75W
RAM: 2GB S0-Dimm NoName
HDD: 1TB WD10EADS 32MB 7200 GreenPower
WLAN: Edimax EW-7122G
Das MSI Board habe ich dem Intel Board mit 945GSE den Vorzug gegeben, da hier schon 2 GBit NIC's onboard sind, und ich das Teil ja als Router und Access Point verwenden wollte. Beim Intel Board hätte ich dann 2 Erweiterungen sowohl für den PCI und den mini PCIx Slot gebraucht.
Als System wollte ich Debian Lenny einsetzen. Auf meinem Notebook habe ich zwar unstable/experimental, aber für einen "Server" wollte ich dann doch auf stable;)
Also habe ich mir die Lenny Netinst CD runtergeladen und in das temporär angeschlossene CDRom eingelegt. Da ging der Spass dann schon los: die beiden NIC's wurden nicht erkannt. Mit etwas google wurde ich hier im Board fündig, hier (
http://kmuto.jp/debian/d-i/) gibt es Lenny Installations CD's mit aktuellem 2.6.30er Kernel, der die Intel 82574L Gigabit NIC's ansprechen kann.
Hiermit lief die Installation mal recht weit durch, nur ganz am Schluss blieb der Debian Installer irgendwie stecken (kann mich da schon gar nicht mehr genau erinnern...) Von Hand hab ich dann in der ALT-F2 Konsole alles weggekillt, was nach Installer aussah, und hatte Riesenglück: Mein neuer Server wurde von Zauberhand rebootet, und lief erstmal soweit.
Als ich mich dann das erste mal eingeloggt hatte, ging der Spass erneut los: Die CPU war, obwohl noch nichts lief, immer bei fast 100% am Anschlag. Im top ganz oben tauchte immer der ksoftirqd auf... Nach längerem googeln fand ich auf der LKLM einen Beitrag, der dafür den e1000e Treiber verantwortlich machte. Und tatsächlich. Nachdem ich den e1000e von Hand mit "modprobe -r e1000e" entladen hatte, ging auch die CPU Last gegen 0%. Irgendwie fand ich dann bei Sourceforge den aktuellen Source für den e1000e, und nachdem ich mir bei 100% CPU Last Compiler, Kernelheader, etc installiert hatte, konnte ich den e1000e aus dem 2.6.30 mit der aktuellen Version ersetzen, und installieren. Und nun hatte ich Netzwerk, und CPU Last gegen 0% zugleich (Anmerkung an alle Leidensgenossen: falls man das auch nach einem Reboot haben möchte, dann sollte man nicht vergessen die initrd neu zu bauen...)
Von nun an klappte die Installation und Konfiguration von Samba, NFS, openssh, etc erstaunlich schmerzlos - sodass ich mich der nächsten Aufgabe widmen konnte: den AccessPoint einzurichten.
Wie oben in der Einkaufsliste zu sehen ist, habe ich mir eine PCI WLAN Karte, Typ Edimax EW-7122G zugelgt, da diese günstig war und so eine nette Standantenne dabei hatte.
Die Karte basiert auf einem Ralinkchip Modell RT2561/RT61. Natürlich hat das zunächst in Debian Lenny nicht geklappt... Aber nachdem ich mir den hostapd aus dem unstable geholt hatte, konnte ich mit dem Treiber Interface nl80211 einen Accesspoint aufsezen.
Zu guter Letzt wollte ich noch das LAN und das wireless Inteface zusammenbridgen. Eigentlich ganz einach via /etc/network/interfaces zu machen - aaaber... Nach längerer Trial-and-Error Sitzung, bin ich durch Zufall in der hostapd.conf darauf gestoßen, dass man hier die Zeile "bridge=br0" einkommentieren muss, falls man in Verbindung mit dem nl80211 Treiberinterface eine bridge anlegen will. Gesagt getan - alles läuft so wie es laufen muss.
Achja, für alle, die ebenso wie ich am Stromverbrauch interessiert sind. Primärseitig habe ich mit einem günstigen Strommessgerät von reichelt im idle so ca. 22 Watt gemessen. Damit bin ich schon recht zufrieden, habe aber schon eine CompactFlash Karte herumliegen, die noch auf eine IDE->CompactFlash Adapter wartet. Darauf soll das OS kommen, sodass man die 3,5 Zoll Platte recht dauerhaft in den Standby fahren kann.
Falls noch jemand genaueres wissen will, dann immer raus mir den Fragen.
Ich hätte da allerdings auch noch eine Frage... Hat jemand außer mir dieses Board im Einsatz? Ich würde gerne das System runterfahren lassen, wenn ich den Power Button drücke. Die Skripte in /etc/acpi/ sind dafür vorhanden, nur leider passiert nichts wenn ich den Power Button drücke. Im dmesg kann ich auch nichts sehen. Im BIOS habe ich auch nichts gefunden, was hierfür irgendwie verantwortlich aussieht. Hat jemand eine Idee woran das liegen könnte?