Rechner hängt beim Booten nach Wechsel auf andere Nameserver

Einrichten des lokalen Netzes, Verbindung zu anderen Computern und Diensten.
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melkart76
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Rechner hängt beim Booten nach Wechsel auf andere Nameserver

Beitrag von melkart76 » 04.01.2009 14:03:26

Ich habe ein kompliziertes Problem und möchte diesem nun Schritt für Schritt auf den Grund gehen. Ab und zu, aber längst nicht immer, hängt nämlich mein Rechner beim Booten, nachdem er folgende Zeilen ausgegeben hat:

Code: Alles auswählen

Cleaning up ifupdown...
Loading kernel modules...
Danach tut sich nichts mehr, was ich auch mache. Ich muß hard resetten und beim darauffolgenden Hochfahren geht es meistens wieder. Ich nutze Debian lenny, und wenn es sich um einen Bug handeln sollte, würde ich natürlich gerne zu seiner Beseitigung beitragen, bevor lenny veröffentlicht wird.

Aber der Reihe nach: Ich bin Telekom Surf & Call-Kunde und habe ein Speedport W 502 V Typ A Modem, das wenn ich es richtig verstehe - ich verstehe von Netzwerk/Internet sehr wenig - zugleich ein Router ist. Mit einem frisch installierten Debian lenny dauerte es immer so etwa 20 Sekunden, bis eine Internetadresse aufgelöst wurde. Das war natürlich ein inakzeptabler Zustand und ich ahnte schon, daß es irgendwie mit IPv6 zusammenhing.

Als nächstes installierte ich Debian lenny mit dem Bootparameter "ipv6.blacklist=yes", was dazu führt, daß in "/etc/modprobe.d" eine Datei "blacklist.local" erstellt wird mit dem Eintrag "blacklist ipv6". Dadurch gehen Surfen und die meisten normalen Internetaktivitäten problemlos, jedoch tritt immer noch eine 5-Sekunden-Verzögerung beim Auflösen des Hostnamens auf, wenn ich "aptitude" oder "apt-get" benutze. Eine 20-Sekunden-Verzögerung trat bei dem Kommando (als root) "getent hosts http://www.google.com" auf (wobei ich keine Ahnung habe, was dieses Kommando genau bewirkt).

Ich habe dann versucht, das Problem dadurch zu lösen, daß ich andere Nameserver verwendete, nämlich von http://www.dnsadvantage.com, weil ich mich da nicht zu registrieren brauche. Standardmässig sieht meine "/etc/resolv.conf" nämlich so aus:

Code: Alles auswählen

### BEGIN INFO
#
# Modified_by:  NetworkManager
# Process:      /usr/bin/NetworkManager
# Process_id:   2837
#
### END INFO

domain Speedport_W_502V_Typ_A


search Speedport_W_502V_Typ_A


nameserver 192.168.2.1
Ich nehme mal an, daß der Telekom-Nameserver diese Adresse 192.168.2.1 hat. Kann das jemand bestätigen?

Ich habe nun an die Datei "/etc/dhcp3/dhclient.conf" die Zeile

Code: Alles auswählen

prepend domain-name-servers 156.154.70.1,156.154.71.1;
angehängt und rebootet. Seitdem läuft Internet in jeder Beziehung einwandfrei, jedoch tritt das oben beschriebene Problem mit dem gelegentlichen Hängen beim Booten auf.

Ich habe dann aber noch etwas anderes gemacht: Ich habe bei meiner Modem-Konfiguration unter http://speedport.ip versucht, sozusagen "hardwaremässig" die Nameserver von DNSAdvantage als Nameserver einzustellen. Da ich nicht wusste, was ich tat, ging das schief, und die Telekom sperrte erst mal meinen Anschluß, weil ich mich angeblich zu oft mit falschem Nutzerpasswort einzuloggen versucht hatte. Ich habe dann meinen Anschluß entsperren lassen.

Das komische ist nun, daß nun tatsächlich in diesem Modem/Router-Ding, das "Speedport W 502 V Typ A" heisst, die Nameserver von DNSAdvantage eingestellt zu sein scheinen. Das merke ich daran, daß, wenn ich zu einer unbekannten Seite surfen will, z.B. http://bla.bla, dann eine Webseite "WebSearch - powered by DNSAdvantage" angezeigt wird. Dies geschieht selbst unter meiner Windows XP-Installation, an der ich die ganze Zeit über kein bißchen rumgefummelt habe.

Leider habe ich mein Ziel dennoch nicht erreicht. Wenn ich nämlich nun Debian lenny neu installiere, dann sieht die Datei "/etc/resolv.conf" immer noch genauso aus wie oben, nämlich mit dem "nameserver 192.168.2.1"-Eintrag.

Kann es sein, daß einerseits die Nameserver von DNSAdvantage im Modem/Router-Ding eingestellt sind, andererseits bei der automatischen DHCP-Konfiguration immer noch der 192.168.2.1-Nameserver zurückgegeben wird?

Um das Problem zu klären, könnten vielleicht folgende drei Screenshots aus meiner Modem-Konfiguration unter http://speedport.ip hilfreich sein:

Bild
Bild
Bild

Kann jemand etwas damit anfangen? Wie gesagt, ich möchte das Problem gerne klären, und, falls es sich um einen Bug handeln, zu seiner Beseitigung beitragen. Da ich aber von Netzwerk fast nichts verstehe, müsste mir jemand genau sagen, was ich zu tun habe. Vielen Dank!

rendegast
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Re: Rechner hängt beim Booten nach Wechsel auf andere Nameserver

Beitrag von rendegast » 04.01.2009 14:26:09

Ich nehme mal an, daß der Telekom-Nameserver diese Adresse 192.168.2.1
Das ist die Adresse Deines speedport, der hier als DNS-Proxy für die NameServer 156.154.*.* fungiert.
Damit wird die "prepend"-Zeile obsolet.


http://hilfe.telekom.de/hsp/cms/content/HSP/de/3388 ->
Firmware 1.19 ?


Im ersten Foto sind 4 NAT-Regeln aufgeführt. Diese sind korrekt?
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melkart76
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Re: Rechner hängt beim Booten nach Wechsel auf andere Nameserver

Beitrag von melkart76 » 04.01.2009 15:23:24

rendegast hat geschrieben:Das ist die Adresse Deines speedport, der hier als DNS-Proxy für die NameServer 156.154.*.* fungiert.
Damit wird die "prepend"-Zeile obsolet.
Ah, Danke, dann verstehe ich das jetzt etwas besser. Allerdings, ohne die "prepend"-Zeile dauert es auf einer frischen Debian lenny-Installation jetzt immer noch 20 Sekunden oder gar noch länger, bis er anfängt, eine Webseite zu laden. (Hab's eben noch mal ausprobiert). Allerdings, wenn ich die Seite http://bla.bla aufrufe, dann kommt, nach langer Wartezeit, die oben erwähnte Seite "WebSearch - powered by DNSAdvantage".
http://hilfe.telekom.de/hsp/cms/content/HSP/de/3388 ->
Firmware 1.19 ?

Im ersten Foto sind 4 NAT-Regeln aufgeführt. Diese sind korrekt?
Bei den 4 NAT-Regeln handelt es sich "Port-Weiterleitungsregeln", für die Ports
  1. Identd: TCP: 113
  2. Datei-Server: TCP: 8001
  3. eMule: TCP: 34077, UDP: 15356
  4. Torrent: TCP: 6881, UDP: 6881
Die hab ich manuell eingetragen, damit einige Programme bei mir funktionieren.

Hier noch zwei Screenshots aus meiner Modem-Konfiguration. Es gibt da nämlich noch die "PC-Liste für Portregeln", von der ich nicht weiß, was sie zu bedeuten hat. Ich habe daran auch nichts verändert.

Bild
Bild

Mein Modem sagt mir, daß es bereits die Firmware-Version 1.19 drauf hat.

Bild

rendegast
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Re: Rechner hängt beim Booten nach Wechsel auf andere Nameserver

Beitrag von rendegast » 04.01.2009 16:24:45

Wie schnell wird denn ein Hostnamen aufgelöst?

Code: Alles auswählen

time host noch-nie-nachgefragt.kommt-nicht-aus-einem-cache.de

# direkt einen anderen Server fragen:
time host noch-nie-nachgefragt.kommt-nicht-aus-einem-cache.de 194.25.2.129
# 194.25.2.129 ist der failback des t-online-DNS-Systems
DHCP einfach mal deaktivieren und IP, nameserver, route/gateway selbst setzen?
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melkart76
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Re: Rechner hängt beim Booten nach Wechsel auf andere Nameserver

Beitrag von melkart76 » 04.01.2009 17:28:15

rendegast hat geschrieben:Wie schnell wird denn ein Hostnamen aufgelöst?
Auf dem System mit der "prepend"-Zeile sofort (beide Befehle). Auf der frischen Installation erhalte ich folgende Ausgaben:

Code: Alles auswählen

user@desktop:~$ time host noch-nie-nachgefragt.kommt-nicht-aus-einem-cache.de
noch-nie-nachgefragt.kommt-nicht-aus-einem-cache.de has address 74.54.82.156
;; connection timed out; no servers could be reached
Host noch-nie-nachgefragt.kommt-nicht-aus-einem-cache.de not found: 3(NXDOMAIN)

real    0m12.606s
user    0m0.004s
sys     0m0.008s
user@desktop:~$ time host noch-nie-nachgefragt.kommt-nicht-aus-einem-cache.de 194.25.2.129
Using domain server:
Name: 194.25.2.129
Address: 194.25.2.129#53
Aliases:

Host noch-nie-nachgefragt.kommt-nicht-aus-einem-cache.de not found: 3(NXDOMAIN)

real    0m0.200s
user    0m0.004s
sys     0m0.004s
DHCP einfach mal deaktivieren und IP, nameserver, route/gateway selbst setzen?
Ich weiß leider nicht, wie das geht. Kannst Du mir erklären, was ich dazu genau tun muß?

Was das Hängen des Rechners beim Booten angeht, ist das nicht auf jeden Fall ein unerwünschtes Verhalten und damit als Bug zu melden? Ich denke mir als Laie, daß selbst, wenn ich in die /etc/dhcp3/dhclient.conf irgendeinen Müll reinschreibe, dies nie dazu führen sollte, daß der Rechner beim Booten hängt. Allerdings weiß ich auch nicht, was ich einem Bugreport alles an Informationen beifügen muß, damit der Entwickler eine Chance hat, den Bug zu finden.

michaa7
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Re: Rechner hängt beim Booten nach Wechsel auf andere Nameserver

Beitrag von michaa7 » 04.01.2009 17:35:41

den host

noch-nie-nachgefragt.kommt-nicht-aus-einem-cache.de

gibt es natürlich nicht. Diese angabe steht nur als platzhalter für eine domain die ****DU**** noch nie angesurft hast. damit soll sicher gestellt werden, dass die IP nicht im DNS-cache bereitliegt sondern wirklich beim serve neu angefragt wird.

****DU**** mußt stattdesen eben eine domain eingeben (raten), die du bestimmt noch nicht angesurft hast, bei mir zb. bsp brigitte.de, fdp.de, bunte.de , bei dir mag das anders sein ;-)
gruß

michaa7

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rendegast
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Re: Rechner hängt beim Booten nach Wechsel auf andere Nameserver

Beitrag von rendegast » 04.01.2009 17:50:46

user@desktop:~$ time host noch-nie-nachgefragt.kommt-nicht-aus-einem-cache.de
...
real 0m12.606s


user@desktop:~$ time host noch-nie-nachgefragt.kommt-nicht-aus-einem-cache.de 194.25.2.129
...
real 0m0.200s
Das ist aber schon bemerkenswert, die eingetragenen Server (oder der DNS-Proxy) brauchen 12 Sekunden für einen Timeout, der direkt angesprochene t-online-failback bricht dagegen sofort ab.
(wobei sich die beiden ultradns.net-Server bei mir nach weniger als 0,1 s schon melden, also eine Router-Macke?)
Auf dem System mit der "prepend"-Zeile sofort (beide Befehle).
ist ja eigentlich nichts anderes, als sich direkt an die dort stehenden Server zu wenden.




Ich weiß leider nicht, wie das geht. Kannst Du mir erklären, was ich dazu genau tun muß?

Code: Alles auswählen

ifconfig eth0 192.168.2.100
route add default gw 192.168.2.1

[EDIT] [ search Speedport_W_502V_Typ_A  > /etc/resolv.conf ]  So falsch!
echo search Speedport_W_502V_Typ_A  > /etc/resolv.conf
echo nameserver 194.25.2.129  >> /etc/resolv.conf
oder entsprechend in /etc/network/interfaces umstellen :

Code: Alles auswählen

...
auto eth0
iface eth0 inet static
	address 192.168.2.100
#	netmask 255.255.255.0
	gateway 192.168.2.1
	dns-nameservers 194.25.2.129
	dns-search Speedport_W_502V_Typ_A
#	mtu 1296
... 



------------------ EDIT --------------
Wie läuft es denn, wenn als DNS-Server im Router der t-online-failback eingetragen wird?
Im Normalfall teilt der Provider dem nachfragenden Modem beim Einwählen die aktuellen DNS-Server mit, vielleicht waren die hier nur veraltet? -> Router stromlos machen, um Neueinwählen auszulösen.


Scheint die DNS-Proxy-Funktion des Routers also nicht richtig zu funktionieren.
Vielleicht ändert sich etwas, wenn dort nur 1 DNS-Server eingetragen wird?


----------------- EDIT2 -------------------------
die nicht funktionierende resolv.conf:
..
domain Speedport_W_502V_Typ_A
search Speedport_W_502V_Typ_A
vielleicht ist dies als domain-Bezeichnung nicht in Ordnung?
Versuche doch mal im Router einen einfacheren Namen zu setzen wie "zuhause.home" oder ähnlich.
Zuletzt geändert von rendegast am 05.01.2009 06:02:13, insgesamt 1-mal geändert.
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melkart76
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Re: Rechner hängt beim Booten nach Wechsel auf andere Nameserver

Beitrag von melkart76 » 04.01.2009 21:41:56

@rendegast

Für die Experimente mit dem Router möchte ich bis morgen warten, weil morgen, falls etwas schief geht, die Leute vom T-Punkt da sind, die es mir dann hoffentlich zeitnah richten können. Ein Problem dabei ist, daß ich beim Router die Nameserver überhaupt nur ändern kann, wenn ich einen anderen Provider als T-Online auswähle. Das ist, was ich bereits einmal versucht hatte, wobei ich in dem Dialog "Anderer Provider" die Kennung der Telekom eingegeben hatte und daraufhin mein Zugang wegen angeblich zu häufiger Einwahl mit falschem Passwort gesperrt wurde.

So sieht das bei mir im Modem-Konfigurationsdialog aus:

Bild
Bild
rendegast hat geschrieben:

Code: Alles auswählen

ifconfig eth0 192.168.2.100
route add default gw 192.168.2.1
search Speedport_W_502V_Typ_A  > /etc/resolv.conf
echo nameserver 194.25.2.129  >> /etc/resolv.conf
Diese Zeilen sollte ich als Kommandos in die Shell eingeben, oder? Jedenfalls kam bei "route" irgendeine Fehlermeldung und bei "search" sagt er mir, daß er den Befehl nicht findet.

Ich habe stattdessen die Datei /etc/network/interfaces geändert, so daß sie dann so aussah:

Code: Alles auswählen

# This file describes the network interfaces available on your system
# and how to activate them. For more information, see interfaces(5).

# The loopback network interface
auto lo
iface lo inet loopback

# The primary network interface
#allow-hotplug eth0
#iface eth0 inet dhcp

auto eth0
iface eth0 inet static
   address 192.168.2.100
   gateway 192.168.2.1
   dns-nameservers 194.25.2.129
   dns-search Speedport_W_502V_Typ_A
Zuerst mit der Zeile "allow-hotplug" und der darauffolgenden Zeile ohne das Kommentar-# davor, und Reboot, dann hatte ich irgendwelche Fehlermeldungen beim Booten und Internet mit altbekannter 20-Sekunden-Verzögerung und anschliessend mit dem Kommentar-# davor und Reboot, dann hatte ich gar keine Internetverbindung mehr.

Hattest Du es vielleicht anders gemeint? Tut mir leid, aber ich verstehe so wenig von Linux sowie Netzwerk/Internet, daß Du es mir ganz genau erklären musst. :)

Ansonsten werde ich morgen mal versuchen, zunächst den Router für 3 Minuten vom Stromnetz zu nehmen und sehen, ob sich dann was verändert. Anschliessend den Routernamen verändern.

rendegast
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Re: Rechner hängt beim Booten nach Wechsel auf andere Nameserver

Beitrag von rendegast » 05.01.2009 05:57:49

Tschuldigung, war spät:

Code: Alles auswählen

search Speedport_W_502V_Typ_A  > /etc/resolv.conf
...
sollte so sein:

Code: Alles auswählen

echo search Speedport_W_502V_Typ_A  > /etc/resolv.conf
...
Die Befehle 'ifconfig' und 'route' gelten so wie von mir aufgeführt für ein noch unkonfiguriertes Netzwerk.
Ein konfiguriertes müßte zuerst gestoppt werden, also 'ifconfig eth0 down' und 'route del default'.


Zuerst mit der Zeile "allow-hotplug" und der darauffolgenden Zeile ohne das Kommentar-# davor, und Reboot, dann hatte ich irgendwelche Fehlermeldungen beim Booten und Internet mit altbekannter 20-Sekunden-Verzögerung und anschliessend mit dem Kommentar-# davor und Reboot, dann hatte ich gar keine Internetverbindung mehr.

Hattest Du es vielleicht anders gemeint? Tut mir leid, aber ich verstehe so wenig von Linux sowie Netzwerk/Internet, daß Du es mir ganz genau erklären musst. :)
Da reicht ein

Code: Alles auswählen

 /etc/init.d/network stop
/etc/init.d/network start
------ EDIT - KORREKTUR -------------

Code: Alles auswählen

 /etc/init.d/networking stop
/etc/init.d/networking start
, ein Reboot ist nicht nötig.




Warum ist beim Router Trennung nach 3 min eingestellt?
Wird das durch die Einstellung "Dauerverbindung" außer Kraft gesetzt?
Gegebenenfalls diese automatische Trennung deaktivieren, oder sehr hoch setzen?
bedanl_speedport_w502v_a_08.2007.pdf hat geschrieben: Dauerverbindung
Wenn Sie diese Option aktivieren, ist Ihr Speedport W 502V immer mit
dem Internet verbunden. Wenn Sie einen zeitbasierten Internettarif haben,
kann diese Einstellung hohe Kosten verursachen.
Falls Sie T-Online als Provider gewählt haben und Sie die Dauerverbindung
eingeschaltet haben, wird aus technischen Gründen einmal täglich eine
Trennung der Verbindung zum Internet vorgenommen. Sie haben die Mög-
lichkeit, aus einer Liste die Zeitspanne auszuwählen, in der diese Zwangs-
trennung vorgenommen werden soll.

Automatisch trennen nach
Dies ist die Zeit, nach der die Internetverbindung automatisch getrennt
wird, wenn keine Daten übertragen werden. Die Zeit ist auf 3 Minuten vor-
eingestellt.
Tipp: Wenn Sie bei den Router-Einstellungen die Option [Automatisch
verbinden] gewählt haben und dies beibehalten wollen, dauert es
ein paar Sekunden, bis eine Verbindung aufgebaut wird, wenn Sie
ein Telefongespräch über Internet führen wollen. Sie sind bei die-
ser Verbindungsoption über Ihre DSL-Telefonnummer nur erreich-
bar, wenn Sie eine Verbindung zum Internet hergestellt haben.
Zuletzt geändert von rendegast am 05.01.2009 17:15:17, insgesamt 1-mal geändert.
mfg rendegast
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melkart76
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Re: Rechner hängt beim Booten nach Wechsel auf andere Nameserver

Beitrag von melkart76 » 05.01.2009 14:38:13

rendegast hat geschrieben:Tschuldigung, war spät:

Code: Alles auswählen

search Speedport_W_502V_Typ_A  > /etc/resolv.conf
...
sollte so sein:

Code: Alles auswählen

echo search Speedport_W_502V_Typ_A  > /etc/resolv.conf
...
Die Befehle 'ifconfig' und 'route' gelten so wie von mir aufgeführt für ein noch unkonfiguriertes Netzwerk.
Ein konfiguriertes müßte zuerst gestoppt werden, also 'ifconfig eth0 down' und 'route del default'.
Nach "ifconfig eth0 down" meldet er sich (unter GNOME) allerdings gleich wieder automatisch an.
Da reicht ein

Code: Alles auswählen

 /etc/init.d/network stop
/etc/init.d/network start
, ein Reboot ist nicht nötig.
Eine Datei "/etc/init.d/network" gibt es bei mir nicht.

Ich habe aber die Datei "/etc/resolv.conf" mit Deinen Anweisungen so geändert, daß sie so aussah:

Code: Alles auswählen

search Speedport_W_502V_Typ_A
nameserver 194.25.2.129
Und dann geht das Internet in jeder Beziehung einwandfrei, auch bei der Verwendung von aptitude und apt-get gibt es keine Verzögerung mehr. Nur, nach einem Reboot ist die neue "/etc/resolv.conf" wieder weg und es steht die automatisch von /usr/bin/NetworkManager generierte drin, die ich im Eingangsbeitrag schon mal kopiert habe.

Darum hatte ich ja die "prepend"-Zeile in der Datei /etc/dhcp3/dhclient.conf, damit die Änderung dauerhaft bleibt bzw. bei jedem Reboot in die Datei "/etc/resolv.conf" geschrieben wird.
Warum ist beim Router Trennung nach 3 min eingestellt?
Wird das durch die Einstellung "Dauerverbindung" außer Kraft gesetzt?
Ich nehme es an. Mir ist jedenfalls nie aufgefallen, daß alle drei Minuten eine Trennung erfolgt wäre. Ich gehe davon aus, daß ich dauerhaft verbunden bin, ich habe eine Flatrate.

Ich habe noch einmal darüber nachgedacht, und bin auf folgende Erklärung gekommen: Es scheint so zu sein, daß immer dann, wenn der Computer von sich aus einen Nameserver angibt, nämlich 194.25.2.129 (T-online failback) oder 156.154.70.1 und 156.154.71.1 (DNS Advantage), das Speedport die Anfragen an ebendiese Nameserver problemlos weiterleitet und das Internet funktioniert. Wenn jedoch die Adresse des Speedports, nämlich 192.168.2.1, angegeben wird, so daß das Speedport die Anfragen weiterleitet, dann funktioniert dies bei IPv4-Adressen, bei IPv6-Adressen jedoch nicht, und dann treten die Verzögerungen auf.

Dazu passt die Beobachtung, daß das Internet unter Windows XP tadellos funktioniert, weil dort vermutlich grundsätzlich nur IPv4-Anfragen gesendet werden. Wenn ich Debian lenny frisch mit dem Bootparameter "ipv6.blacklist=yes" installiere, dann klappt es für die Browser iceweasel, konqueror und epiphany, weil diese dann anscheinend nur IPv4-Anfragen versenden. Bei aptitude und apt-get treten aber Verzögerungen auf, weil - ich verstehe nicht, warum - diese Programme vielleicht doch IPv6-Anfragen versenden, obwohl das Kernel-Modul "ipv6" nicht geladen ist.

Jedenfalls habe ich schon häufiger gelesen, daß manche Hardware - in meinem Fall wäre dies das Speedport - mit IPv6 Probleme macht. Wäre das auch aus Deiner Sicht eine einleuchtende mögliche Erklärung oder ist das Unsinn, was ich mir ausgedacht habe?

Es scheint so zu sein, daß ich die "prepend"-Zeile in "/etc/dhcp3/dhclient.conf" brauche, damit es funktioniert. Zumindest sehe ich nicht ein, warum es falsch sein sollte, diese Zeile anzugeben. Nun kommt es mit dieser Zeile in der dhclient.conf dazu, daß der Rechner beim Hochfahren manchmal hängt. Und da scheint mir doch irgendwo ein Bug vorzuliegen, oder? Es kann doch nicht erwünschtes Verhalten sein, daß nur wegen einer hinzugefügten "prepend-Zeile" in der dhclient.conf der Bootprozeß hängt.

Ich würde dies gerne als Bug melden, aber gegen welches Paket und welche Informationen sollte ich noch beifügen, damit der Paketbetreuer eine Chance hat, den Bug zu finden?

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Re: Rechner hängt beim Booten nach Wechsel auf andere Nameserver

Beitrag von rendegast » 05.01.2009 17:59:04

melkart76 hat geschrieben:Eine Datei "/etc/init.d/network" gibt es bei mir nicht.
aka, bei mir auch nicht,
sollte heißen "/etc/init.d/networking",
sorry.

Code: Alles auswählen

Nur, nach einem Reboot ist die neue "/etc/resolv.conf" wieder weg und es steht die automatisch von /usr/bin/NetworkManager
Dann laß die von mir erwähnent Einstellungen bleiben und verwende den Networkmanager,
sonst arbeiten zwei Systeme gegeneinander.

Es scheint so zu sein, daß ich die "prepend"-Zeile in "/etc/dhcp3/dhclient.conf" brauche, damit es funktioniert. Zumindest sehe ich nicht ein, warum es falsch sein sollte, diese Zeile anzugeben.
Ich habe gedacht, Du kannst den Router-DHCP dazu bringen, daß die mitgeteilte IP für einen DNS-Server von der Router-IP auf die von Dir bevorzugten geändert werden kann.
Da hier scheinbar immer die Router-IP mitgeteilt wird, und da die eingetragenen Wunsch-DNS-IP dann nur für den auf dem Router laufenden DNS-Proxy sind,
ist die prepend-Zeile wohl nötig, um die Router-IP für DNS zu überschreiben.
Alternativ dazu könnte DHCP auf dem Router wie auf dem Client deaktiviert werden, und die Netzwerkeinstellungen (inklusive DNS-Server) werden mit dem NetworkManager oder ala meiner Zeilen in der /etc/network/interfaces getätigt.
Dann wiederum nur eine Lösung, entweder NetworkManager oder händisch /etc/network/interfaces, wobei NetworkManager aber deaktiviert sein muß.



Ich würde dies gerne als Bug melden, aber gegen welches Paket und welche Informationen sollte ich noch beifügen, damit der Paketbetreuer eine Chance hat, den Bug zu finden?
Ob dies ein Bug ist, darüber läßt sich trefflich streiten.
Bisher ist ja noch nicht geklärt, wo die Wartezeit auftritt, im debian-System oder im t-online-Router.

Ich gehe einem ipv6-Problem mit /etc/network/interfaces aus dem Weg:

Code: Alles auswählen

auto eth1
iface eth1 inet static
(nicht "inet6")(gibt es da etwas im NetworkManager?)
und zusätzlich zu "blacklist ipv6" noch

Code: Alles auswählen

blacklist net-pf-10
alias net-pf-10 off
Und falls ich sonst noch irgendwo ipv6 finde, schalte ich es auf "off".

ZBsp firefox, 'network.dns.disableIPv6 = true', trotzdem verursacht er das Starten des Moduls ipv6, falls dieses nicht blacklistet ist.
Ein Bug?
Ich habe einfach 'network.dns.ipv4OnlyDomains' modifiziert: ".net .de .com .org .co.uk .home"
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Re: Rechner hängt beim Booten nach Wechsel auf andere Nameserver

Beitrag von melkart76 » 06.01.2009 12:50:11

Ich habe den von Dir vorgeschlagenen Weg, DHCP einfach auszuschalten und die Adressen statisch anzugeben, ausprobiert und nun funktioniert das Internet tadellos. Dabei habe ich an den Router-Einstellungen und auch an der Datei "/etc/network/interfaces" selbst nichts verändert, sondern bin nur im Standard-GNOME-Desktop auf System->Systemeinstellungen->Netzwerk gegangen. Da habe ich meine kabelgebundene Verbindung ausgewählt und in den "Eigenschaften" habe ich die Konfiguration auf "Statische IP-Adresse" geändert, bei der IP-Adresse habe ich 192.168.2.100 eingetragen, die Subnetzmaske wurde automatisch auf 255.255.255.0 vorgegeben und bei Gateway habe ich 192.168.2.1 eingetragen. Bei "DNS" habe ich "192.168.2.1" gelöscht und stattdessen die Nameserver von DNS Advantage eingetragen, und nachdem ich unter "Rechner" auch noch "192.168.2.1" mit "speedport.ip" verknüpft habe, kann ich sogar meinen Modem-Konfigurationsdialog im Browser wieder mit http://speedport.ip aufrufen.

Diese Einstellungen bleiben auch nach einem Reboot erhalten. Allerdings zeigt das "nm-applet 0.6.6", das auf dem Standard-GNOME-Desktop rechts oben zu sehen ist (die beiden blauen Monitore), nun immer unten rechts ein Kreuz auf rotem Grund an, um anzuzeigen, daß keine Internet-Verbindung besteht (was nicht stimmt). Kann ich das noch irgendwie ändern? Entweder indem ich dieses nm-applet dazu bringe, zu erkennen, daß eine Internet-Verbindung besteht, oder indem ich es ganz entferne - aber wie mache ich das?

Und kannst Du mir noch sagen, was diese Zeile

Code: Alles auswählen

dns-search Speedport_W_502V_Typ_A
die Du mir für die "/etc/network/interfaces" empfohlen hast, bewirken sollte? Nach GNOME sie anscheinend verändert hat, sieht meine "/etc/network/interfaces" nämlich jetzt so aus:

Code: Alles auswählen

# This file describes the network interfaces available on your system
# and how to activate them. For more information, see interfaces(5).

# The loopback network interface
auto lo
iface lo inet loopback

# The primary network interface
allow-hotplug eth0
iface eth0 inet static
address 192.168.2.100
netmask 255.255.255.0
gateway 192.168.2.1

auto eth0

rendegast
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Re: Rechner hängt beim Booten nach Wechsel auf andere Nameserver

Beitrag von rendegast » 06.01.2009 14:01:56

Und kannst Du mir noch sagen, was diese Zeile

Code: Alles auswählen

dns-search Speedport_W_502V_Typ_A
Diese Zeile in /etc/network/interfaces würde dazu fürhren, daß /etc/init.d/networking in /etc/resolv.conf die Zeile

Code: Alles auswählen

search Speedport_W_502V_Typ_A
einfügt.
Näheres zu "search" siehe 'man resolv.conf' usw.

Das wird aber nun von gnome|NetworkManager erledigt?
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melkart76
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Re: Rechner hängt beim Booten nach Wechsel auf andere Nameserver

Beitrag von melkart76 » 06.01.2009 14:32:23

rendegast hat geschrieben:Das wird aber nun von gnome|NetworkManager erledigt?
Ja genau, diese Zeile ist in jetzt "/etc/resolv.conf" bereits enthalten.

Nachtrag: Es scheint, daß ich das nm-applet in System->Einstellungen->Sitzungen ausstellen kann. Damit habe ich also einen Weg, Internet bei mir zu ermöglichen, der wahrscheinlich mehr dem "Standard"-Vorgehen entspricht, als die "prepend"-Zeile in "/etc/dhcp3/dhclient.conf". Ehrlich gesagt, finde ich es aber immer noch höchst bugverdächtig, daß es mit dieser "prepend"-Zeile zum gelegentlichen Hängen während des Bootens kommt.

Vielen Dank für die Hilfe!

rendegast
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Re: Rechner hängt beim Booten nach Wechsel auf andere Nameserver

Beitrag von rendegast » 06.01.2009 16:15:00

Den Boot Hänger habe ich ganz vergessen:
meikart76 hat geschrieben:nicht immer, hängt nämlich mein Rechner beim Booten, nachdem er folgende Zeilen ausgegeben hat:

Code: Alles auswählen

Cleaning up ifupdown...
Loading kernel modules...
Wenn Du dir das Verzeichnis /etc/rcS.d/ ansiehst:

Code: Alles auswählen

...
S10checkroot.sh
S11hwclock.sh
S12mtab.sh
S18ifupdown-clean
S20module-init-tools
S30checkfs.sh
...

Die letzte Meldung "Loading kernel modules" stammt von S20module-init-tools (VERBOSE=no):

Code: Alles auswählen

...

load_module() {
  local module args
  module="$1"
  args="$2"

  if [ "$VERBOSE" != no ]; then
    log_action_msg "Loading kernel module $module"
    modprobe $module $args || true
  else
    modprobe $module $args > /dev/null 2>&1 || true
  fi	
}

if [ "$VERBOSE" = no ]; then
  log_action_begin_msg 'Loading kernel modules'
fi

# Loop over every line in /etc/modules.
grep '^[^#]' $MODULES_FILE | \
while read module args; do
  [ "$module" ] || continue
  load_module "$module" "$args"
done

...
Wenn in /etc/default/rcS VERBOSE=yes gesetzt ist, müßte dann eine Liste der zu ladenden Module kommen.
Darauf sollte die Meldung des nächsten Skriptes kommen "Checking file systems"
Das hat also nichts mit dem Netzwerk zu tun, sondern ein Modul oder das Skript checkfs.sh hängt.
-> neuer Thread?
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melkart76
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Re: Rechner hängt beim Booten nach Wechsel auf andere Nameserver

Beitrag von melkart76 » 06.01.2009 19:05:06

@rendegast:

Ich habe das VERBOSE-Flag auf yes gesetzt und in diesem neuen Strang beschrieben, was dabei heraus kam.

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