Zwei Platten an einem Promise-PCI-Kontroller als eine
- berlinerbaer
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Zwei Platten an einem Promise-PCI-Kontroller als eine
Hallo,
ich hatte noch zwei HDDs a 160 GB übrig, die ich jetzt an einen PCI-Promise-Controller anstecken will, den ich statt der Fernsehkarte im PC eingesteckt habe. (Wer braucht schon Fernsehen ?)
Meine Vorstellungen gehen dahin, dass diese beiden 160 GB-HDDs als eine einzige 320 GB-HDD im System erscheinen sollen. Bei der Installation bietet Debian ja verschiedene Möglichkeiten an, für ausgewählte Platten RAID zu benutzen. Da fehlt mir aber jedes Wissen, weil ich das noch nie benötigt habe.
Welchen "RAID-Level" müsste ich denn bei der Installation auswählen ? Und vor allem, was passiert in dem Falle, in welchem eine der beiden Platten trotzdem mal ausfiele? Was mir da vorschwebt, wäre, wenn ich es richtig gelesen habe - RAID 0 - Data Striping und da schreibt irgendwo aber einer, dass selbst beim Ausfall nur einer Platte gleich die Daten der zweiten Platte mit verloren sind. Wieso das ? Das wäre genau das, was ich nicht wollte.
Bei den anderen Levels liest sich das so, als ob die Daten zweimal geschrieben werden, d.h. von den 320 GB werden am Ende wirklich nur 160 GB zum Abspeichern genutzt, der Rest wäre Doppelspeicherung, das will ich auch nicht.
Bei den anderen Levels scheint man mehr als zwei Festplatten einsetzen zu müssen, das ist es auch nicht, was ich suche.
Was würdet Ihr denn mit zwei gleichen Festplatten an einem solchen Controller machen ?
Mit dem Controller selbst, sehe ich keine Schwierigkeiten, den erkennt Debian als solchen schon seit längerem.
ich hatte noch zwei HDDs a 160 GB übrig, die ich jetzt an einen PCI-Promise-Controller anstecken will, den ich statt der Fernsehkarte im PC eingesteckt habe. (Wer braucht schon Fernsehen ?)
Meine Vorstellungen gehen dahin, dass diese beiden 160 GB-HDDs als eine einzige 320 GB-HDD im System erscheinen sollen. Bei der Installation bietet Debian ja verschiedene Möglichkeiten an, für ausgewählte Platten RAID zu benutzen. Da fehlt mir aber jedes Wissen, weil ich das noch nie benötigt habe.
Welchen "RAID-Level" müsste ich denn bei der Installation auswählen ? Und vor allem, was passiert in dem Falle, in welchem eine der beiden Platten trotzdem mal ausfiele? Was mir da vorschwebt, wäre, wenn ich es richtig gelesen habe - RAID 0 - Data Striping und da schreibt irgendwo aber einer, dass selbst beim Ausfall nur einer Platte gleich die Daten der zweiten Platte mit verloren sind. Wieso das ? Das wäre genau das, was ich nicht wollte.
Bei den anderen Levels liest sich das so, als ob die Daten zweimal geschrieben werden, d.h. von den 320 GB werden am Ende wirklich nur 160 GB zum Abspeichern genutzt, der Rest wäre Doppelspeicherung, das will ich auch nicht.
Bei den anderen Levels scheint man mehr als zwei Festplatten einsetzen zu müssen, das ist es auch nicht, was ich suche.
Was würdet Ihr denn mit zwei gleichen Festplatten an einem solchen Controller machen ?
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Gruß
vom Bären
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- Six
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Re: Zwei Platten an einem Promise-PCI-Kontroller als eine
Korrekt, das wäre RAID0 und der volle Verlust bei nur einem Ausfall erklärt sich aus der Anordnung der Daten auf den Platten. Du hast zwei Palatten, A und B. Die Daten liegen auf kleinen, häufig nur einen Block (4kb) großen "Streifen" der Form A0, B0, A1, B1 usw. Fällt nur ein Stripe aus, sind alle Dateien hinüber, die Blöcke im kaputten Stripe haben. Fällt eine Platte aus, sind also mal gerade 50% der Blöcke weg, da bleibt kaum eine Datei unberührt.
Für dein Szenario kannst du einen besseres Ergebnis mit dem Logical Volume Manager (LVM) erreichen. Ein LV ist zwar nicht so schnell wie ein RAID0, aber dafür verlierst du auch nicht alle Daten, wenn nur eine Platte kaputt geht.
Für dein Szenario kannst du einen besseres Ergebnis mit dem Logical Volume Manager (LVM) erreichen. Ein LV ist zwar nicht so schnell wie ein RAID0, aber dafür verlierst du auch nicht alle Daten, wenn nur eine Platte kaputt geht.
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Re: Zwei Platten an einem Promise-PCI-Kontroller als eine
Das ist aber nur so wennSix hat geschrieben:Für dein Szenario kannst du einen besseres Ergebnis mit dem Logical Volume Manager (LVM) erreichen. Ein LV ist zwar nicht so schnell wie ein RAID0, aber dafür verlierst du auch nicht alle Daten, wenn nur eine Platte kaputt geht.
- alle PE einer LV von der noch funkt. HDD kommen (sonst ist zumindest der Teil der PEs auf der kaputten HDD weg ...)
- der User etwas mehr als Anfanger ist; ein Anfaenger, der ein LV "rettet" welches in einer VG steckt welche ueber 2 HDDs geht, das moechte ich sehen ...
- hat die VG nicht an "beiden Enden" Ihre Metadaten ist beim Verlust einer HDD die ganze VG weg (der switch zum erzeugen von zwei Kopien faellt mir im Augenblick nicht ein; siehe man page), eine VG bzw. LV sollte immer so erzeugt werden das "hinten" und "vorne" jeweils einmal die ganzen Metadaten stehen d.h. man also zwei anstatt einer Kopie der Metadaten hat ... sonst ist nix mit Daten retten von einer VG mit kaputter HDD ... auch wenn der User recht versiert ist nicht
- Six
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Re: Zwei Platten an einem Promise-PCI-Kontroller als eine
Ich glaube, du täuschst dich. Der LVM legt automatisch eine Kopie der Metadaten auf jedem (!) physischen Medium der Volume Group an. Die Anzahl der Kopien läßt sich aber, falls erwünscht, mit der Option metadatacopies festlegen. Sollte nun eine einzelne Platte ausfallen, so sind halt die Daten auf dieser Platte futsch, aber die VG kann mit vgcfrestore schmerzfrei wieder in Betrieb genommen werden. Das Internet hält dafür sicher auch reichlich How-Tos bereit.
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- berlinerbaer
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Re: Zwei Platten an einem Promise-PCI-Kontroller als eine
ich lese noch mit - auch wenn ich kaum was verstehe . . . 
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Gruß
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- Six
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Re: Zwei Platten an einem Promise-PCI-Kontroller als eine
Kein Problem 
Also, du fragtest ja nach einer Möglichkeit mehrere Festplatten so zusammen zu binden, daß sie wie eine große Festplatte auftreten. Die Idee ist nicht neu und funktioniert mit allen möglichen Datenträgern, die jeweils als Physical Volume (physischer Datenträger bzw. Medium), kurz PV, bezeichnet werden. Jedenfalls, Verbünde aus einer oder mehreren PVs nennt man "Logical Volume" (logischer Datenträger) oder "Volume Group" (Datenträgerverbund), kurz VG, und werden vom Betriebssystem als einzelner Datenträger angesprochen. Die Arbeit, aus mehreren Datenträgern einen Verbund zu formen übernimmt unter GNU/Linux der Logical Volume Manager 2, kurz LVM2 oder einfach LVM (Version 1 wurde ca. 2005 abgelöst). Der LVM kann ziemlich viele VGs verwalten, das genaue Limit ist mir nicht bekannt.
Jedenfalls präsentiert der LVM eine VG als einzelnes Laufwerk, auf dem dann ganz normal ein Filesystem, kurz FS, z. B. ext3, erstellt werden kann. Damit der LVM aber weiß, welches PV zu welcher VG gehört, speichert der LVM sogn. Metadaten die vor allem ein "Label" (Markierung) enthalten, die ein PV als Teil einer und welcher VG ausweist. Nach diesen Metadaten guckt der LVM, um die VGs bereit zu stellen. Verlierst du die Metadaten, so verlierst du, wie suno schrieb, die VG. Um dem vorzubeugen, speichert der LVM eine Kopie der Metadaten auf jedem PV einer VG. (Hier muß ich einschränken, das mein Wissen auf RHEL bzw. CentOS zutrifft, aber ich würde mich wundern, wenn Debian das nicht auch so macht.)
Verlierst du nun ein PV aus einer VG, so sind diese Daten futsch und das FS wird inkonsistent. War deine VG nur ein PV groß, so war's das mit der VG. Hast du mehrere PVs in einer VG, so kannst du mit vgcfrestore, einem Dienstprogramm des LVM den neuen Zustand der VG erkennen und korrigieren und anschließend mit chdsk das FS reparieren. Die Daten auf den nicht ausgefallenen PVs werden dadurch nicht beschädigt.
Ich hoffe, das hilft dir ein wenig.

Also, du fragtest ja nach einer Möglichkeit mehrere Festplatten so zusammen zu binden, daß sie wie eine große Festplatte auftreten. Die Idee ist nicht neu und funktioniert mit allen möglichen Datenträgern, die jeweils als Physical Volume (physischer Datenträger bzw. Medium), kurz PV, bezeichnet werden. Jedenfalls, Verbünde aus einer oder mehreren PVs nennt man "Logical Volume" (logischer Datenträger) oder "Volume Group" (Datenträgerverbund), kurz VG, und werden vom Betriebssystem als einzelner Datenträger angesprochen. Die Arbeit, aus mehreren Datenträgern einen Verbund zu formen übernimmt unter GNU/Linux der Logical Volume Manager 2, kurz LVM2 oder einfach LVM (Version 1 wurde ca. 2005 abgelöst). Der LVM kann ziemlich viele VGs verwalten, das genaue Limit ist mir nicht bekannt.
Jedenfalls präsentiert der LVM eine VG als einzelnes Laufwerk, auf dem dann ganz normal ein Filesystem, kurz FS, z. B. ext3, erstellt werden kann. Damit der LVM aber weiß, welches PV zu welcher VG gehört, speichert der LVM sogn. Metadaten die vor allem ein "Label" (Markierung) enthalten, die ein PV als Teil einer und welcher VG ausweist. Nach diesen Metadaten guckt der LVM, um die VGs bereit zu stellen. Verlierst du die Metadaten, so verlierst du, wie suno schrieb, die VG. Um dem vorzubeugen, speichert der LVM eine Kopie der Metadaten auf jedem PV einer VG. (Hier muß ich einschränken, das mein Wissen auf RHEL bzw. CentOS zutrifft, aber ich würde mich wundern, wenn Debian das nicht auch so macht.)
Verlierst du nun ein PV aus einer VG, so sind diese Daten futsch und das FS wird inkonsistent. War deine VG nur ein PV groß, so war's das mit der VG. Hast du mehrere PVs in einer VG, so kannst du mit vgcfrestore, einem Dienstprogramm des LVM den neuen Zustand der VG erkennen und korrigieren und anschließend mit chdsk das FS reparieren. Die Daten auf den nicht ausgefallenen PVs werden dadurch nicht beschädigt.
Ich hoffe, das hilft dir ein wenig.
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Re: Zwei Platten an einem Promise-PCI-Kontroller als eine
Danke erstmal.
Ich werde sie mir wohl doch einfach nur "plebejisch" einbinden, d.h. als stinknormale Laufwerke
Ich befürchte, wenn ich versuche das hier umzusetzen, komme ich schnell an einen Punkt, wo es mir u.U. so ergeht, wie Goethes Zauberlehrling.
Trotzdem, Danke Euch allen.
Ich werde sie mir wohl doch einfach nur "plebejisch" einbinden, d.h. als stinknormale Laufwerke
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Ich befürchte, wenn ich versuche das hier umzusetzen, komme ich schnell an einen Punkt, wo es mir u.U. so ergeht, wie Goethes Zauberlehrling.
Trotzdem, Danke Euch allen.
Gruß
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Re: Zwei Platten an einem Promise-PCI-Kontroller als eine
So ganz kann ich dir nicht folgen. Ich denke du meinst das richtige aber setzt das Logical Volume mit der Volume Group gleich.Six hat geschrieben: Verlierst du nun ein PV aus einer VG, so sind diese Daten futsch und das FS wird inkonsistent. War deine VG nur ein PV groß, so war's das mit der VG. Hast du mehrere PVs in einer VG, so kannst du mit vgcfrestore, einem Dienstprogramm des LVM den neuen Zustand der VG erkennen und korrigieren und anschließend mit chdsk das FS reparieren. Die Daten auf den nicht ausgefallenen PVs werden dadurch nicht beschädigt.
Ein LVM setzt sich so zusammen:
1. Physical Volume (Die Festplatte(n)
2. Volume Group (mehrere Festplatten zusammengefasst)
3. Logical Volume (Das Dateisystem das vergrößert und verkleinert werden kann)
Wenn ich jetzt hergehe und zwei Physical Volumes zu einer Volume Group zusammensetze und dort Logical Volumes erstelle für root, home,var, und meine Daten Partitionen dann schreibt er das nicht linear hintereinander. Das heißt wenn mir eine der Physical Volumes (Festplatten) wegstirbt komme ich unter Umständen in einen Zustand das existenzielle Teile einer Logical Volume unwiderruflich verloren sind.
http://www.novell.com/coolsolutions/app ... tlyRemoved
Gruß Athlux
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Re: Zwei Platten an einem Promise-PCI-Kontroller als eine
Das mag daran liegen, daß ich nie mehr als ein Logical Volume pro Volume Group erstelle, mir entzieht sich der Sinn von mehreren Dateisystemen bzw. Logical Volumes pro VG. Ich schätze, ich bin da in meinem Sprachgebrauch etwas schlampig gewesen. Danke für die Klärung.
Be seeing you!