Festplatte in neuen PC einbauen

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_opti_
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Festplatte in neuen PC einbauen

Beitrag von _opti_ » 14.10.2008 12:28:21

Hallo,

es gibt ja diverse Nachfragen in Windows-Foren in Bezug auf "Festplatte von System A in System B einbauen". Die Antwort dazu ist zumeist: Geht nur, wenn es der gleiche CPU-und Chipsatz-Typ etc. ist. Lieder finde ich vergleichbare Aussagen zu Linux nicht.

Das Szenario:
Ein vorhandener PC (Pentium 4) mit Debian 4 und einem RAID 1-Verbund soll neu aufgesetzt werden. (wird als kleiner Fileserver genutzt)
Da die vorhandenen Daten weiterhin verfügbar sein müssen, habe ich mir folgendes überlegt:

1) Den RAID auflösen und 1 Platte im Rechner belassen
2) Die zweite Platte in einen zweiten Rechner einbauen und dort das Debian-System wieder hochfahren
3) den bisherigen Server-PC inkl. der einen gebliebenen Platte neu installieren etc.

Es ist aufgrund der vorhandenen Daten mir leider nicht möglich, einfach ein neues Debian auf dem Zweitrechner zu installieren und die unter 2) genannte Platte einfach dort mitzumounten. Es muß zwingend 1:1 auf dem Ausweichrechner laufen. Das hat u.a. damit zu tun, das ich für die Datenmigration zwingend das Alt(Betriebs)system im normalen Live-Betrieb benötige.

Nun die eigentliche Frage:
Wäre ein solcher Plattenumzug in einen anderen Rechner generell denkbar, oder gibt es dort auch wie bei Windows-Systemen Probleme mit unterschiedlichen CPUs, Chipsatz etc?
Der Ausweichrechner muß einige Tage seine Pflicht erfüllen. Danach würde ich von der zweite Platte das alte Debian entfernen und wieder zurück in den RAID mit dem neuen Betriebsystem bringen.


1. Server HDD1 + HDD2 HDD2 -----> AusweichPC (übernimmt kurzfristig alle Aufgaben vom Server, solange der neu installiert wird)

2. Server HDD1 ---> Format + Neuinstallation

3. Server HDD1 <------- HDD2


Ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken. :-)

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schorsch_76
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Re: Festplatte in neuen PC einbauen

Beitrag von schorsch_76 » 14.10.2008 12:40:38

Hallo,

ich hab schon mehrfach Festplatten mit laufendem Debian in andere Rechner umgezogen.

1. Festplatte raus und in neuen Rechner rein.
2. Rettungssystem von Cd booten
3. Platte mounten und ein chroot dort rein
4. dpkg-reconfigure kernel-image-2.6.xxx (je nach deinem Kernel). Dies baut eine neue initrd auf
5. Kontrolliere die /etc/fstab und die /boot/grub/menu.lst ob alles passt (besonders wenn von ide auf sata umgezogen worden ist).

Gruß

schorsch

EDIT: Probleme kannst du nur mit der CPU bekommen, wenn bsp der Kernel ein x86_64 ist und der neue Rechner kein x64 Befehlssatz kann, oder wenn du einen Kernel für pentium 4 installiert hast aber der "neue" Rechner nur ein K6 oder K7 oder 586er ist.

_opti_
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Re: Festplatte in neuen PC einbauen

Beitrag von _opti_ » 14.10.2008 13:21:37

Vielen Dank für die superschnelle Antwort.
schorsch_76 hat geschrieben: 2. Rettungssystem von Cd booten
Du meinst eine Live-CD ala Knoppix?
Oder kann ich unter Debian eine "Recovery CD" erstellen?
schorsch_76 hat geschrieben: 5. Kontrolliere die /etc/fstab und die /boot/grub/menu.lst ob alles passt (besonders wenn von ide auf sata umgezogen worden ist).
Da die Platte weiterhin eine SATA bleibt, sollte es hier kein Problem geben.

schorsch_76 hat geschrieben: EDIT: Probleme kannst du nur mit der CPU bekommen, wenn bsp der Kernel ein x86_64 ist und der neue Rechner kein x64 Befehlssatz kann, oder wenn du einen Kernel für pentium 4 installiert hast aber der "neue" Rechner nur ein K6 oder K7 oder 586er ist.
Wie gesagt, ist das bisherige System ein Pentium 4. Der Ausweich-PC ist ein AMD Athlon 64 3200+.
Sollte den Kernel nicht interessieren, oder?

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Re: Festplatte in neuen PC einbauen

Beitrag von schorsch_76 » 14.10.2008 13:45:37

Hallo Opti,

ich hab für solche Fälle ein Knoppix genommen, oder die Debian Installationscd. Im Expert Modus gebootet, bis die Festplatten erkannt sind und dann auf eine andere Konsole umschalten und dein Ding durchziehen.

Da beide Systeme Sata benützen sollte es keine Probleme machen. Ide hat eben /dev/hda und sata wird als /dev/sda eingebunden.

Der AMD Athlon 64 sollte alles können was der P4 auch kann.

Viel Erfolg (und vergiss deine Sicherung nicht, bevor du was machst, wenn es ein Produktiv System ist) ;)

Gruß

schorsch

_opti_
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Re: Festplatte in neuen PC einbauen

Beitrag von _opti_ » 14.10.2008 14:19:01

Sicherung wird gemacht ;-)

Ich überlege gerade noch, ob ich den Debian-PC einfach ausschalten und die Platte2 entfernen kann.
Das RAID muß doch wohl vorher mit mdadm aufgelöst werden?
Welche Schritte sind dabei nötig?

ich dachte an sowas:
mdadm --stop /dev/md0
mdadm --stop /dev/md1
mdadm --stop /dev/md2


Meine aktuelle Konfiguration:

server:~# cat /proc/mdstat
Personalities : [raid1]
md2 : active raid1 sda6[0] sdb6[1]
146801856 blocks [2/2] [UU]

md1 : active raid1 sda5[0] sdb5[1]
2650624 blocks [2/2] [UU]

md0 : active raid1 sda1[0] sdb1[1]
6835520 blocks [2/2] [UU]


server:~# df -h
Dateisystem Größe Eingehängt auf
/dev/md0 6,5G /
/dev/md2 138G /home

(md1 ist swap)

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Re: Festplatte in neuen PC einbauen

Beitrag von schorsch_76 » 14.10.2008 14:36:54

Hi Opti,

zu Raid unter Linux kann ich dir leider nicht viel sagen. Ich hab damit noch keine Erfahrungen gemacht (nur etwas unter Windows).

<halbwissen mode on>
Vermutlich wird das Raid aufgelöst werden müssen oder die 2te Platte aus dem Verbund entfernt werden müssen. Wenn das Raid ganz wegfällt sind auch die /dev/mdx devices weg und dann läuft auch das System nicht mehr (ohne änderungen).
</halbwissen mode off>

Gruß

schorsch

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catdog2
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Re: Festplatte in neuen PC einbauen

Beitrag von catdog2 » 14.10.2008 17:41:31

es gibt ja diverse Nachfragen in Windows-Foren in Bezug auf "Festplatte von System A in System B einbauen". Die Antwort dazu ist zumeist: Geht nur, wenn es der gleiche CPU-und Chipsatz-Typ etc. ist. Lieder finde ich vergleichbare Aussagen zu Linux nicht.
Im Unterschied zu Windows kann man ja wie gesagt über eine Live CD Problemlos den Kernel bzw. die initrd austauschen und config dateien wie die fstab ändern.
Normalerweise sollte es aber out of the box gehen, wenn man einen generischen kernel benutzt. Ich hab ein normales Debian auf einem USB-Stick installiert und das bootet eigentlich auch überall.
Da beide Systeme Sata benützen sollte es keine Probleme machen. Ide hat eben /dev/hda und sata wird als /dev/sda eingebunden.
Nicht mehr zwangsläufig. Bei neueren kerneln können ide platten auch als sdx benannt sein. Am besten UUID oder LABEL in Grub und fstab verwenden.
Unix is user-friendly; it's just picky about who its friends are.

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