HURD Kernel

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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frindly
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HURD Kernel

Beitrag von frindly » 03.10.2008 21:48:23

In einem Linux Buch habe ich folgenden Satz gelesen:
Debian versteht sich als vom Kernel unabhängige Distribution. Zur Zeit wird nur der Linux Kernel benutzt weil er der einzigste ist der zur Verfügung steht.
Und woanders hab ich mal gehört... der Favorisierte Debian Kernel sei Hurd.
Meine Frage... ist das immer noch so? Wird an dem Hurd überhaupt noch entwickelt und der Linux Kernel ist nur eine Übergangslösung oder ist Debian mit Linux defacto Standart und Hurd Geschichte???

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cirrussc
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Re: HURD Kernel

Beitrag von cirrussc » 04.10.2008 00:32:47

Ja Hurd wird noch weiterentwickelt.

http://www.debian.org/ports/hurd/
Gruß cirrussc
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frindly
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Re: HURD Kernel

Beitrag von frindly » 04.10.2008 01:02:42

letztes update der seite ... januar 2007
hmmmm
gibt es überhaupt brauchbare dateisysteme für hurd? oder arbeitet der noch mit ext2?

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Saxman
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Re: HURD Kernel

Beitrag von Saxman » 04.10.2008 08:56:39

frindly hat geschrieben:In einem Linux Buch habe ich folgenden Satz gelesen:
Debian versteht sich als vom Kernel unabhängige Distribution. Zur Zeit wird nur der Linux Kernel benutzt weil er der einzigste ist der zur Verfügung steht.
Das ist so nicht ganz richtig. Es gibt neben Debian GNU/Hurd noch die Ports Debian GNU/NetBSD und Debian GNU/kFreeBSD
Vor allem Debian GNU/kFreeBSD wird immer noch aktiv weiterentwickelt. In der Mailingliste tut sich da immer was und installierbar ist es auch schon. Man sollte kein stable erwarten, dafür gibt es da noch zu viel zu tun aber wer mit sid umgehen kann wird auch mit Debian/kFreeBSD an ein lauffähiges System kommen.

Schönen Gruß
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frindly
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Re: HURD Kernel

Beitrag von frindly » 04.10.2008 09:13:40

hm
ok. also das es verschiedene portierungen gibt, das wusste ich. ausser dem üblichen pc kram noch viele andere architekturen. bei den anderen portierungen handelt es sich um linux portierungen. der hurd kern ist ein von der gnu völlig selbst entwickelter kern mit dem ziel kommplett unter der gpl zu stehen, so das ein völlig freies system entsteht.

vieleicht bin ich etwas blöd :wink: aber hat linus torvald den linux kernel nicht auch unter die gpl gestellt, so das es genaugenommen gnu/linux heisst. damit würde der linux kernel doch die anforderungen der gnu erfüllen und somit währe eine entwicklung überflüssig. immerhin gibt es damit einen völlig freien kernel für die ia32 und ia64 architektur. man würde viel entwicklungszeit sparen, da hier usb2, verschiedene dateisysteme und so weiter perfekt laufen. so wie ich das sehe, wird der hurd von einer viel kleineren mannschaft dem system sozusagen hinterher programmiert (jaja die architektur ist eine andere).

würde es nicht allen nutzen, wenn die zweifelsohne fähigen entwickler einfach in den linux bereich schwenken und hier sinvolle veränderungen, vieleicht im prozessmanagement oder inter process communcation entwickeln. ...???

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Saxman
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Re: HURD Kernel

Beitrag von Saxman » 04.10.2008 09:24:25

Hättest du auf der Seite die Ich gepostet habe geschaut wäre dir aufgefallen daß die drei die Ich gepostet habe unter Non-linux Ports laufen. Und zu deiner anderen Frage. Was soll an einer monokultur bitte gut sein?
Linux ist nicht das Maß aller Dinge und daß neue Konzepte und Ideen versucht werden finde Ich nur richtig.

Schönen Gruß
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MarkusF
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Re: HURD Kernel

Beitrag von MarkusF » 04.10.2008 10:47:13

frindly hat geschrieben:würde es nicht allen nutzen, wenn die zweifelsohne fähigen entwickler einfach in den linux bereich schwenken und hier sinvolle veränderungen, vieleicht im prozessmanagement oder inter process communcation entwickeln. ...???
Es gibt bei Debian, so ich es richtig verstanden habe, auch keine 'Chefetage', die ihre Entwickler einteilt. Wenn einer eine bestimmte Aufgabe nicht machen will, wird ihn niemand dazu zwingen und jeder kann eine Aufgabe übernehmen die ihm liegt. Ist doch schon bemerkenswert, wie gut sowas auch ohne Autoritätsgetönse funktionieren kann. Produktivität ausschließlich durch echte Motivation. Hat das schon jemand mal soziologisch aufgearbeitet?

Grüße, Markus

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Re: HURD Kernel

Beitrag von lhfloss » 04.10.2008 11:14:48

frindly hat geschrieben:vieleicht bin ich etwas blöd :wink: aber hat linus torvald den linux kernel nicht auch unter die gpl gestellt, so das es genaugenommen gnu/linux heisst.
Der Kernel heißt schon Linux. Das komplette System heißt GNU/Linux, aber nicht weil es unter der GPL erhältlich ist, sondern weil GNU Software dabei ist.
Mehr Infos dazu gibts hier: http://www.gnu.org/gnu/linux-and-gnu.html

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TRex
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Re: HURD Kernel

Beitrag von TRex » 04.10.2008 13:26:14

MarkusF hat geschrieben:..

Es gibt bei Debian, so ich es richtig verstanden habe, auch keine 'Chefetage', die ihre Entwickler einteilt. Wenn einer eine bestimmte Aufgabe nicht machen will, wird ihn niemand dazu zwingen und jeder kann eine Aufgabe übernehmen die ihm liegt. Ist doch schon bemerkenswert, wie gut sowas auch ohne Autoritätsgetönse funktionieren kann. Produktivität ausschließlich durch echte Motivation. Hat das schon jemand mal soziologisch aufgearbeitet?

Grüße, Markus
Uff, erzähl das mal nem gequälten Abteilungsleiter :D
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Re: HURD Kernel

Beitrag von hanz » 10.10.2008 01:11:40

Naja das Ding ist halt, das man zur Zeit als mit GNU und Linux angefangen wurde eigentlich monolithische Kernel (wie Linux einer ist) als veraltet und nicht zukunftsfähig gesehen wurden, zumindest hab ich das so verstanden. Dies war auch einer der Kritikpunkte von A. Tanenbaum an Linux. Hurd setzt auf Mach auf, ein "Versuchsprojekt" für Microkernel. Von der Theorie her ist ein Microkernel stabiler und leichter wartbar, aber die Entwicklung war wohl doch ein bisschen komplizierter als gedacht. Und weil das ganze nicht so voran ging, wie gewünscht haben halt viele Linux eingesetzt und tun das noch heute :).

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