Server - abends abschalten / StandBy, Ruhezustand???

[jottbeka]

Hallo,
ich betreibe (seit ein paar Wochen als Linux-Neuling) einen kleinen Büroserver (Etch-ein-halb, amd64) vorwiegend auf Basis von Consumer-Hardware (Asus M2N-DVI, Athlon 64 LE-1350) plus einem "echten" Hardware-Raid-Controller (dran hängen 4x HDD im RAID 5) sowie davon unabhängig 1 große (interne) Backup-HDD.
Hauptanwendung ist Samba 3 (als PDC) sowie ein eigenes kleines Backupskript, das mir die Daten jeden abend auf die Backup-HDD schaufelt.

Im Augenblick läuft der Server 24/7 durch, obwohl er ja sagen wir mal von 20 Uhr bis 8 Uhr "nichts" zu tun hat und auch häufig tagsüber keine Dienst zu verrichten hat (wir sind oft im Außendienst unterwegs).
Ich suche nach einer guten Lösung um den Server nur bei Bedarf laufen zu lassen.
Abends "Herunterfahren" soll nicht gut für den Raid-Controler sein (habe ich mal gehört), ob´s stimmt?. Außerdem wird ja bei jedem x(??)-ten Hochfahren das Filesystem gecheckt. Das hat beim letzten mal so ca. 4 Stunden gedauert. Das ist natürlich gerade dann ungünstig, wenn morgens eilige Dinge zu erledigen sind.

Wie sieht es mit Standy / Ruhezustand bei Servern aus? Oder doch lieber runterfahren (filecheck abstellen, bzw. in günstigere Zeiten verschieben??)

Welche Lösungen könnt Ihr empfehlen und was benötige ich dafür? Oder was ist eigentlich sinnvoll?
Danke
JBK

[tex]

Zunächst mal zum Backup: Schau dir mal dirvish an, das könnte was für dich sein.

Ich würde den Server Abends von cron herunterfahren lassen und morgens aufwecken, Stichwort Wake-on-Lan.
Welches Dateisystem benutzt du? 4 Stunden klingt ein wenig viel. Möglicherweise wäre es eine Möglichkeit den Server morgens vor dem eintreffen der Mitarbeiter hochfahren zu lassen.

[FitzeFatze]

oder per Bios?

[jottbeka]

Hallo
und Danke für die Antworten.
Zunächst einmal zum Backup. Das hast Du falsch verstanden. Da suche ich nichts. Da bin ich mit meinem Skript zufrieden. Aber ich schau´s mir trotzdem mal an. Kann ja nicht schaden.
Von cron runterfahren lassen und per wake-on lan aufwecken hört sich gut an - leider weiss ich nicht wie´s geht. Kann mir jemend einen Tipp fürs Einlesen ins Thema geben (nicht cron, sondern runterfahren und wake-on-lan)?
Per Bios wüßte ich gar nicht wie´s geht. Und per BIOS aufwecken auch nicht.
Also das Dateisystem ist generell ext3 auf allen Partitionen. Das RAID-5 auf dem Controller ist insgesamt 4 x 320 GB groß, als ca. 960 GB nutzbar, hat eine /boot-Partition von 0,5 GB, eine /rescue - Partition von 10GB (wird normal nicht gemountet, habe ich ein Linux-Rettungssytem installiert) und der Rest von annährend 950 GB ist als Volume-Group eingerichtet mit logical Volumes für alle grundlegenden "Partitionen" ( /, /usr, /var, /home, /srv, ...). Dabei ist allerdings das /home-Verzeichneis mit den Samba-shares über 900GB groß und das hat beim letzten Hochfahren für den periodischen Systemcheck halt 4 Std. gedauert. Sobald die Backup-HDD mit 1TB dran ist, wirds wohl auch nicht schneller gehen - vermute ich.
Also - wenn herunterfahren, dann müsste man den Filesystemcheck "abschalten" bzw. sobald nötig in die Abendstunden verlegen können, nicht wenn der Server morgens startet.
Was ist eigentlich mit den ACPI-Funktionen. Gehen die unter Linux? Gibt´s da einen Komandozeilen-Tool? Bringt das was?
LG und THX
JBK

[ckoepp]

Von cron runterfahren lassen und per wake-on lan aufwecken hört sich gut an - leider weiss ich nicht wie´s geht. Kann mir jemend einen Tipp fürs Einlesen ins Thema geben (nicht cron, sondern runterfahren und wake-on-lan)?

Herunterfahren kannst auf entweder über halt oder du änderst per init gleich den Runlevel. Die normale Vorgehensweise ist über halt. Schau dir mal die Manuals an, da steht ne Menge drüber...
Und zu Wake-On-LAN gibt nen netten Wiki-Artikel der dir so die Grundlagen gibt (is au nich wirklich kompliziert)

Was ist eigentlich mit den ACPI-Funktionen. Gehen die unter Linux? Gibt´s da einen Komandozeilen-Tool? Bringt das was?

Sicher, die steuerst du über die Treiber im Kernel, also über /proc beispielsweise.

[roli]

Hi,

du koenntst dir doch ein kleines Script schreiben (und per Cron ausführen), das einen Zaehler enthält und incrementiert, und bei jedem X-ten mal runterfahren erst den FS-Check macht. Wenn du jetzt nach dem FS-Check den Zaehler wieder auf 0 setzt sollte es das doch sein. Dann ist's auch relativ egal wie lange die Kiste checkt, von 20:00 bis 8:00 muesste wohl reichen.

[Kelpin]

Mahlzeit,
vorher tune2fs bemühen um die Frequenz der checks anzupassen.

Zum booten via BIOS-wakeup gibt es das Paket nvram. Hab' ich mal 'ne Zeitlang privat benutzt. Funktionierte prinzipiell, allerdings hat die Kiste dann unvorhersehbar rebootet statt shutdown. Seitdem benutze ich für mich Wake-on-modem-ring und ruf' an. Das funktioniert tadellos und ohne Nebenwirkungen.
Gruß

[sys_op]

die 4 stunden fs-check möchte ich nochmal aus der versenkung holen.
wie gross sind denn die platten, gibt es fehler ?
smartmontools schon mal angeworfen ?
mein 160GiG wird so ca 1-2, maximal 3 minuten lang gecheked (zugegeben, es ist nicht sehr viel drauf). mir kommt die zeit sehr sehr lange vor.

[Kelpin]

Stimmt, 4h sind lang. Unsere 160G IDE-Platte hier ist dreiviertel voll mit fünf Partitionen und braucht nicht länger als 5 Minuten. 4h klingt eher nach ext2 ohne Journal.
Schönen Tag

[Duff]

@Kelpin: Hast du ein paar gute Infos oder ein HowTo zum Thema "Wake-on-modem-ring"?

Hört sich sehr interessant an.

[Kelpin]

@Kelpin: Hast du ein paar gute Infos oder ein HowTo zum Thema "Wake-on-modem-ring"?

Hört sich sehr interessant an.

Hi,
Wake-on-modem-ring ist einreines BIOS-feature. Vermutlich funktiniert es deswegen auch nur mit seriellen (evtl. USB ) Modems. PCI glaub' ich kaum. Die Einstellungen findest Du bei den Power(save) Optionen entweder kann man den COM-Port angeben oder den Interrupt der das Board aus dem Schlaf reißt. Bei meinem sind noch eine ganze Menge anderer Aktionen definiert wie Keyboard, Maus etc.
Viel Spaß