Was ist mit Debian Lenny los?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
jhr-online
Beiträge: 2186
Registriert: 18.09.2005 15:52:02
Lizenz eigener Beiträge: GNU Free Documentation License
Kontaktdaten:

Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von jhr-online » 24.08.2008 22:09:09

smurffit hat geschrieben:ich würde gerne hinterfragen, was das Problem an IBM/Lenovo ist? Soweit ich das mitbekommen habe, ist IBM/Lenovo mit DELL der größte GNU/Linux-Supporter für Notebooks.
Dass Thinkpads so gut mit Linus laufen, liegt wohl eher am großen Interesse der OSS-Entwickler als an Lenovo/IBM. Es gab sogar auf der DebConf einmal das Thema "Thinkpadding", aber wenn du da hinschaust, siehst du das dicke HP-Logo und nicht Dell oder IBM ständig herumschwirren (und gleiches gilt IIRC für den Kernel)... :)

jhr
Desktop: Intel Core2Quad Q8300 2.5GHz, 256GB SSD + 1 TB HDD, 8 GB RAM, Debian Sid, Kernel 3.13

Benutzeravatar
smurffit
Beiträge: 164
Registriert: 22.08.2008 15:47:46
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von smurffit » 24.08.2008 22:15:45

jhr-online hat geschrieben:Dass Thinkpads so gut mit Linus laufen, liegt wohl eher am großen Interesse der OSS-Entwickler als an Lenovo/IBM. Es gab sogar auf der DebConf einmal das Thema "Thinkpadding", aber wenn du da hinschaust, siehst du das dicke HP-Logo und nicht Dell oder IBM ständig herumschwirren (und gleiches gilt IIRC für den Kernel)... :)

jhr
Möchtest Du damit sagen, dass man was Kompatibilität angeht mit einem HP-Book besser fährt?

Bei mir steht nämlich gerade ein Notebookkauf an und ich habe mich (nach seeeeehr langem Suchen) für ein DELL XPS m1330 entschieden, was aber nicht ganz meinen Bedürfnissen entspricht. Deine Information wäre in diesem Fall höchst interessant und ich müßte mich noch einmal neuorientieren. Vielen Dank für die Info und sorry, dass es ein wenig ins Off-topic abdriftet :roll: :D

gms
Beiträge: 7798
Registriert: 26.11.2004 20:08:38
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von gms » 24.08.2008 22:16:24

salnet hat geschrieben: Fazit
Was haben die Entwickler mit Lenny angestellt, dass es in einem 3/4 Jahr von einem (fast) perfektem System zu so einem Schrott geworden ist?
es sind neuere Upstream-Pakete reingekommen und es wurde an Debian weiterentwickelt. Es wäre naiv zu glauben, daß daduch die "Stabilität" nicht leiden kann.
Mit deinen Bugreports trägst du aber dazu bei, daß sich die Qualität von Debian Lenny bessert.
salnet hat geschrieben: Die Qualität von Debian hat merklich nachgelassen. Selbst Vista funktioniert besser, was schon eine Ohrfeige für jeden Debianer sein sollte.
dann hast du allen Grund die Qualität von Debian-Testing von vor einem 3/4 Jahr zu loben, das gibt dir aber keine Begründung ALLGEMEIN über die Qualität von Debian herzuziehen, nur weil Testing im Moment nicht so stabil läuft, wie du es dir erhoffst.
salnet hat geschrieben: Ich habe immer gerne Debian benutzt, vor allem auch wegen der Philosophie, die hinter dem System steckt. Mittlerweile stelle ich mir aber die Frage, ob ich mir nicht einen neuen Platz im Linux-Universum suchen sollte, wenn ich nicht tagelang am System basteln will.
die Frage ist sicherlich berechtigt. Ich halte Debian zwar für eine der besten Distributionen, aber für den Desktop bzw Laptop ist Debian nur bedingt geeignet. Es muß schon der Wille bestehen, hin und wieder am System zu basteln, dann bekommt man auch unter Debian ein ordentliches Desktop-System.
guennid hat geschrieben:
salnet hat geschrieben:Ein kurzer Test damals ergab allerdings, dass der SATA-Controller vom Etch-Setup nicht unterstützt wird.
Um das Problem zu beheben, hättest du lediglich einen neueren kernel für etch backen :) , bzw. zunächst einen backport-kernel nehmen müssen.

Langsamer ist eben doch meistens schneller :wink:
sehe ich auch so, bzw wird in Zukunft auch "+half" solche Situationen entschärfen helfen. Leider wird hier im Forum aber auch viel zu oft, mit der Begründung "bei mir lauft es schon so lange so stabil", zu Testing geraten.

Gruß
gms

jhr-online
Beiträge: 2186
Registriert: 18.09.2005 15:52:02
Lizenz eigener Beiträge: GNU Free Documentation License
Kontaktdaten:

Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von jhr-online » 25.08.2008 11:42:27

smurffit hat geschrieben:Möchtest Du damit sagen, dass man was Kompatibilität angeht mit einem HP-Book besser fährt?
Nein, weil ich keine Erfahrung damit habe. Ich wollte eher sagen, dass Thinkpads zwar gut mit Linux laufen, das aber eher an der OSS-Entwicklung liegt, während HP immer wieder Hardware für kernel.org o.Ä. zur Verfügung stellt oder eben Debian unterstützt und gleichzeitig nicht unbedingt berühmt ist für die Funktion der Drucker und Scanner unter Linux.
Mit anderen Worten: es ist nicht immer so, wie es aussieht.
gms hat geschrieben:Ich halte Debian zwar für eine der besten Distributionen, aber für den Desktop bzw Laptop ist Debian nur bedingt geeignet. Es muß schon der Wille bestehen, hin und wieder am System zu basteln, dann bekommt man auch unter Debian ein ordentliches Desktop-System.
Also ich persönlich halte Debian für ziemlich geeignet auf allen Desktops, die ich benutze.
gms hat geschrieben:
guennid hat geschrieben:
salnet hat geschrieben:Ein kurzer Test damals ergab allerdings, dass der SATA-Controller vom Etch-Setup nicht unterstützt wird.
Um das Problem zu beheben, hättest du lediglich einen neueren kernel für etch backen :) , bzw. zunächst einen backport-kernel nehmen müssen.
Langsamer ist eben doch meistens schneller :wink:
sehe ich auch so, bzw wird in Zukunft auch "+half" solche Situationen entschärfen helfen. Leider wird hier im Forum aber auch viel zu oft, mit der Begründung "bei mir lauft es schon so lange so stabil", zu Testing geraten.
Ich hoffe auch, dass +half einige Probleme lösen wird. Stabile Software mit langen Release-Zyklen und moderner Hardware-Unterstützung - dann wäre Debian einen großen Kritikpunkt los.

jhr
Desktop: Intel Core2Quad Q8300 2.5GHz, 256GB SSD + 1 TB HDD, 8 GB RAM, Debian Sid, Kernel 3.13

gms
Beiträge: 7798
Registriert: 26.11.2004 20:08:38
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von gms » 25.08.2008 20:26:35

jhr-online hat geschrieben:
gms hat geschrieben:Ich halte Debian zwar für eine der besten Distributionen, aber für den Desktop bzw Laptop ist Debian nur bedingt geeignet. Es muß schon der Wille bestehen, hin und wieder am System zu basteln, dann bekommt man auch unter Debian ein ordentliches Desktop-System.
Also ich persönlich halte Debian für ziemlich geeignet auf allen Desktops, die ich benutze.
Es ist einfach so, daß unter Debian die Standardkernel alle mit 250 HZ und PREEMPT_NONE konfiguriert werden, was auch gut für den Server-Betrieb ist, weil dadurch der Durchsatz erhöht wird, aber schlecht für den Desktop-Betrieb ist, weil es eine hohe Latenz erzeugt. Zusätzlich werden XEN-, VServer, OpenVZ etc Images angeboten. Also eine nette Auswahl für den Server-Einsatz und nur eine ungeeignete Auswahl für den Desktop-Einsatz.
Auch wenn das jetzt für den fortgeschrittenen Desktop-Nutzer kein großes Problem darstellen sollte, einen eigenen Kernel zu bauen, werden die Desktop-Nutzer hier sicherlich benachteiligt und auf Newbies, die sich nach dem Umstieg von Windows über die hohe Latenz wundern, wird überhaupt keine Rücksicht genommen.

edit:
smurffit hat geschrieben:
habakug hat geschrieben: Linus hätte diesen Schritt, der eigentlich schon für Kernel 2.6.16 geplant war, viel früher machen sollen. Ich persönlich würde die GPL noch weitaus militanter auslegen.
Da ich leider noch recht neu bin unter den Linuxern, würde mich interessieren, was bei dem o. g. Kernelrelease geplant war. Hast Du mir da bitte einen Link mit Infos?
zum 2.6.16er siehe "Debatten": http://www.heise.de/open/Die-wichtigste ... ikel/70307
zum 2.6.25er siehe http://www.linux-magazin.de/news/torval ... ur_mit_gpl

Gruß
gms

TheRedKing
Beiträge: 480
Registriert: 17.07.2007 17:24:54
Lizenz eigener Beiträge: GNU Free Documentation License
Kontaktdaten:

Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von TheRedKing » 29.08.2008 22:11:48

gms hat geschrieben: daß unter Debian die Standardkernel alle mit 250 HZ
Ohne jmd. zu Nahe zu treten und einfach nur aus Interesse - aber ist das nicht seit Tickless sowieso nunja mehr oder weniger "egal" ? :?
"Die Jugend ist meist so allwissend, dass sie alles weiß, bis auf eines. Dass auch einmal die Alten allwissend waren, bis sie wirklich etwas wussten." (by Ernest Hemingway)

vibora.de - Die Schlange durch die OpenSource Welt

gms
Beiträge: 7798
Registriert: 26.11.2004 20:08:38
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von gms » 29.08.2008 23:22:10

TheRedKing hat geschrieben:
gms hat geschrieben: daß unter Debian die Standardkernel alle mit 250 HZ
Ohne jmd. zu Nahe zu treten und einfach nur aus Interesse - aber ist das nicht seit Tickless sowieso nunja mehr oder weniger "egal" ? :?
nö, bei Tickless wird die TImer-Rate gesenkt, damit der Prozessor länger idlen kann, wenn er nicht benötigt wird ( es werden also Ticks eingespart ).
Vom Tickless profitiert also ein mit 1000 HZ konfigurierter Kernel auch, aber ein 250 HZ wird dir nie 1000 HZ zur Verfügung stellen.

Gruß
gms

Benutzeravatar
smurffit
Beiträge: 164
Registriert: 22.08.2008 15:47:46
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von smurffit » 29.08.2008 23:31:02

Gibts zu der Thematik mit der Herzzahl von der Ihr gerade redet irgendwelche Hintergrundinfos? Das hört sich aller sehr interessant an, leider steh' ich total aufm Schlauch :roll:

Danielx
Beiträge: 6419
Registriert: 14.08.2003 17:52:23

Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von Danielx » 30.08.2008 00:32:34

Ich versuche es mal zu erklären:

Die Frequenz bestimmt wie oft Timer Interrupts auftreten.
Je höher die Frequenz um so mehr Timer Interrupts, umso öfters läuft der Scheduler.
Je öfter der Scheduler läuft umso kleiner ist die Latenz aber es entsteht mehr Overhead.

Jetzt kommt die Tickless-Idee ins Spiel:
Wenn nur ein Prozess auf dem System Rechenzeit beanspruchen möchte, ist der Timer Interrupt überflüssig und wird somit nicht gefeuert.
Wenn kein Prozess Rechenzeit beanspruchen möchte, ist es ebenfalls unnötig Timer Interrupts zu feuern, stattdessen wird die CPU schlafen gelegt und erst wieder aufgeweckt, wenn diese benötigt wird.
Timer Interrupts würden in diesen Fällen also nur zur Verschwendung von Zeit (Scheduler muss laufen u.s.w.) und Energie (interessant z.B. für die Akkulaufzeit) führen.
Erst wenn mehr als ein Prozess Rechenzeit beanspruchen möchte wird der Timer Interrupt benötigt, d.h. erst dann spielt die Frequenz eine Rolle.

Gruß,
Daniel

magheinz
Beiträge: 5
Registriert: 21.01.2005 17:42:04
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von magheinz » 31.08.2008 18:24:02

Jerry hat geschrieben:Zusätzlich mußte ich nur die Firmware für das ipw2200 WLAN Modul holen.
funktionieren auch WEP und WPA?
das ist nämlich hier das problem (IBM X41)

Magnus

sqtux
Beiträge: 69
Registriert: 22.03.2008 11:23:02
Kontaktdaten:

Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von sqtux » 31.08.2008 18:47:27

ja bei mir funktionierte die OOTB , x31 ;)

Hans-Wilhelm
Beiträge: 332
Registriert: 07.06.2007 20:01:12

Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von Hans-Wilhelm » 03.09.2008 20:06:35

habakug hat geschrieben:Hallo!

Ich persönlich empfinde es als absolute Unverschämtheit einzufordern, das freie Software einen Gegenstand wie ein > Lenovo Notebook < unterstützen soll. Gerade diese Firmen, die hinter einem solchen Gegenstand stehen, sind doch die größten Feinde freier Software. Linus hätte diesen Schritt, der eigentlich schon für Kernel 2.6.16 geplant war, viel früher machen sollen. Ich persönlich würde die GPL noch weitaus militanter auslegen.

Gruß, habakug
Es ist aber keine Unverschämtheit einen funktionierenden Iceweasel einzufordern. Wenn ich problematische Webseiten ansteuere, dann nutze ich Opera. Das führt nicht zu abstürzen, einfrieren oder dazu, das Iceweasel sich selbst beendet. Im FreeBSDler Forum haben die bereits zur Kenntnis genommen, dass Debian offenbar irgendwelche Schwierigkeiten hat. Ganz im Gegensatz zu Ubuntu.

gms
Beiträge: 7798
Registriert: 26.11.2004 20:08:38
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von gms » 03.09.2008 21:27:36

Hans-Wilhelm hat geschrieben:Im FreeBSDler Forum haben die bereits zur Kenntnis genommen, dass Debian offenbar irgendwelche Schwierigkeiten hat. Ganz im Gegensatz zu Ubuntu.
Gut wenn es in solchen Situationen ein FreeBSDler Forum gibt, wo man dann doch eventuell nachfragen kann, wie es um Debian und Ubuntu steht :lol:

Zum Thema iceweasel: Ich "verlange" von Debian, daß die Wartungszyklen eingehalten werden zu denen sich Debian ja selbst verpflichtet hat.
Wenn diese jedoch nur eingehalten werden können, wenn der Firefox rausgeschmissen wird, oder ein Rebranding unter einem anderen Namen vollzogen wird, dann wäre ich zwar eher für die erste Lösung, nachdem es aber auch genügend Anwender gibt, die mit dem Iceweasel zufrieden sind, spricht gegen das Rebranding auch nicht wirklich viel. Und wenn im Iceweasel Bugs auftauchen, dann behaupte ich einmal ganz frei heraus, daß ein Großteil dieser Bugs im original Firefox-Sourcecode zu finden sind und nicht in den paar Icons, die beim Rebranding ausgetauscht wurden. :lol:

Gruß
gms

OppaErich
Beiträge: 323
Registriert: 13.04.2005 16:10:16
Wohnort: Essen

Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von OppaErich » 04.09.2008 17:08:42

Ja, was ist los ? Gestern gab es mal wieder, wie eigentlich täglich in letzter Zeit, einen Haufen Updates. Komme gerade nach Hause und boote -> keine Maus und keine Tastatur mehr. Ist jetzt irgendwie nicht mehr wirklich interaktiv die Geschichte 8O

magheinz
Beiträge: 5
Registriert: 21.01.2005 17:42:04
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von magheinz » 04.09.2008 17:14:01

sqtux hat geschrieben:ja bei mir funktionierte die OOTB , x31 ;)
so ein mist, nachdem ich den router mit dem kamikaze-snapshot von gestern geflasht habe geht wieder alles.
Lenny hatte also überhaupt garnix mit dem Problem zu tun. Es war wohl ein zufälliges zeitliches Zusammentreffen von Lenny-upgrade und Problemen mit dem openwrt.

Magnus

gms
Beiträge: 7798
Registriert: 26.11.2004 20:08:38
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von gms » 04.09.2008 17:52:10

OppaErich hat geschrieben:Ja, was ist los ? Gestern gab es mal wieder, wie eigentlich täglich in letzter Zeit, einen Haufen Updates. Komme gerade nach Hause und boote -> keine Maus und keine Tastatur mehr. Ist jetzt irgendwie nicht mehr wirklich interaktiv die Geschichte 8O
nichts dagegen einzuwenden, wenn hier allgemeine (schlechte) Eindrücke zu Lenny zusammengefaßt werden, es werden wahrscheinlich ( oder hoffentlich für Debian ) auch noch die Happy-User Threads folgen :lol:, aber wenn du wirklich Hilfe benötigst solltest, vergiß nicht zusätzlich auch einen Thread zu öffnen, der sich ausschließlich mit deinem Problem befaßt :wink:

Gruß
gms

Antworten