Was ist mit Debian Lenny los?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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blueflidge
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Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von blueflidge » 22.08.2008 02:35:13

Präambel:
Ich publiziere hier einen Beitrag, den ich auch in meinem Blog von mir gelassen habe. Warum ich nach Grundsatzfragen gepostet habe und nicht nach Smalltalk, stellt sich im Laufe des Beitrags raus. Im Endeffekt geht es um die Qualität von Debian Lenny.

Was ist mit Debian Lenny los?
Ja, das möchte ich gerne mal wissen. Auf meinem Notebook, ca. ein Jahr alt, funktioniert mittlerweile fast nichts mehr out-of-the-box. Was vor einem 3/4 Jahr noch ootb ging, geht heute nicht mehr. Dafür aber andere Sachen.


Zur Config des Systems
Das Notebook ist ein Lenovo 3000 N200 mit einem Intel Crestline GL960-Chipsatz, einem Intel Mobile Core 2 Duo mit 1500 MHz, einer Nvidia GeForce 7300 Go mit 256 MB eigenem Speicher und einem Realtek ALC862 HD-Audio-Controller. Festplatte und DVD-Brenner sind über SATA angeschlossen. Zusätzlich noch ein Cardreader, eine Webcam und ein Fingerprintreader. Also nichts aussergewöhnliches.


Situation vor einem 3/4 Jahr
Als ich vor ca. einem 3/4 Jahr (ca. Ende Nov. 2007) zum ersten Mal Debian auf diesem Notebook installieren wollte, habe ich die Stable-Version (Etch) genommen. Schließlich sollte es ein Produktiv-System werden. Ein kurzer Test damals ergab allerdings, dass der SATA-Controller vom Etch-Setup nicht unterstützt wird. Also habe ich Lenny installiert, welches damals schon extremst stabil auf meinem Desktop lief. Bis auf W-LAN, Webcam und Fingerprintreader funktionierte alles out-of-the-box. W-LAN war kein Problem, da musste nur die Firmware her, da die propietär ist. Webcam war nach einigem probieren auch keine Sache. Fingerprintreader brauche ich eh nicht. Fazit damals: Klasse Wurf, das Lenny.


Situation heute (23. August 2008)
Mittlerweile habe ich soviel an Lenny auf dem Notebook rumgefrickelt gehabt, dass eine Neuinstallation unausweichlich war. Also habe ich heute bzw. gestern ;-) versucht, das System neu zu installieren. Dazu habe ich die aktuelle Netinstall-ISO (Weekly) runtergeladen und gebrannt. Rein ins Notebook und gebootet.

Setup wurde gestartet und fragt mich nach 2 Minuten, ob ich denn die Firmware fürs W-LAN auzf einem externen Datenträger habe. Mitgeliefert wurde es nicht, da propietär. Ich war natürlich restlos begeistert, dass das Setup sowas direkt erledigt. Also habe ich mit die Firmware bei Intel runtergeladen und auf einen USB-Stick gepackt. Ich dachte schon, ich müsste das Setup erneut starten, damit der Stick erkannt wird, aber Hotplug scheint jetzt auch im Setup aktiv zu sein. Prima!

Das Setup lief komplett ohne Fehler durch. Jetzt war es an der Zeit, das System zum ersten Mal zu booten. Mir präsentierten sich jede Menge Fehlermeldung beim booten, u. a. konnte Lenny nichts richtiges mit meinem Prozessor anfangen (statt meinem mobilen Intel wurde mir eine Desktop-CPU erkannt) , Touchpad war ihm völlig fremd, Fehlermeldungen beim USB-Hub und beim Speicher. Mich hat fast der Schlag getroffen - diese Fehler sind vor einem 3/4 Jahr nicht aufgetreten.

Dann war das Bootsystem soweit, meine grafische Oberfläche (Xfce) zu starten. Dieses funktionierte aber nicht, da kein Screen gefunden werden konnte. Ich habe mich dann eingeloggt und mir die xorg.conf angeschaut. Diese war bei auf Keyboard und Maus leer. Beim Grafik-Device, wo jetzt eigentlich nv für den Nvidia-Treiber stehen sollte, stand nichts. Was soll das? Das ging damals auch besser - da wurde die xorg.conf automatisch bestens gefüllt, nv eingetragen. Gut, dass ich ein Backup meiner alten xorg.conf habe. Diese habe ich dann restauriert und neu gestartet. Bootmeldungen kamen wie gehabt.

Nach starten der grafischen Oberfläche (jetzt ging’s!) musste ich feststellen, dass die Auflösung absolut nicht passte. Was soll ich bitte mit 1024×768??? Die native Auflösung wurde damals korrekt erkannt und voreingestellt (1280×800) - warum heute nicht mehr?

Thema Sound: Geht nicht, ALSA kann kein Audio-Device finden. Warum nicht? Ging vor nem 3/4 Jahr doch. ALSA neu scannen lassen, wieder nix. Problem nach hinten geschoben.

Was auch nicht funktioniert, damals aber definitiv out-of-the-box funktioniert hat:
  • Sondertasten (die Fn-Tasten sowie die Extratasten für Laut/Leise/Ton aus)
  • Das Touchpad ist ein Synaptics, sollte eigentlich funktionieren. Tut es aber nicht. Ist in der xorg.conf eingetragen, im BIOS auch nicht ausgeschaltet.
  • Prozessor-und Lüftersteuerung: Der Lüfter dreht, als wenn er die Formel Eins gewinnen möchte, der Prozessor lässt sich nicht runtertakten.

Was sagen die Alternativen?
An Linux-Distributionen getestet habe ich das aktuelle Xubuntu (8.04), openSuse 11 und CentOS 5.2. Alle drei konnten bis auf den Fingerprintreader mit allen Funktionen des Notebooks umgehen. Die Fehler, wie sie weiter oben für Lenny beschrieben wurden, sind hier nicht präsent. W-LAN, funktioniert auch ohne Firmware-Nachfrage, Grafik läuft (teilweise direkt mit dem Original-Treiber von Nvidia). Prozessor taktet automatisch nach Bedarf bzw. wie ich es will. Bootfehlermeldungen gibt es auch nicht.

Außerdem habe ich Microsoft Windows Vista HomePremium (mit SP 1) getestet. Hierfür liegt dem Notebook Lizenz bei. Das System ist schnell installiert, braucht aber extremst viel Platz auf der Festplatte. Aber darum geht es nicht. Erkannt und installiert werden ebenfalls alle Komponenten. Bis auf den Fingerprint-Reader, für den brauche ich ein Programm von Lenovo.


Fazit
Was haben die Entwickler mit Lenny angestellt, dass es in einem 3/4 Jahr von einem (fast) perfektem System zu so einem Schrott geworden ist? Selbst Vista funktioniert besser, was schon eine Ohrfeige für jeden Debianer sein sollte. Das es nicht am Gerät bzw. den Komponenten liegt, zeigt mein Vergleich mit alternativen Distributionen.

Die Qualität von Debian hat merklich nachgelassen. Ob es am neuen Debian-Release-Manager liegt, möchte ich nicht beurteilen. Wenn Debian allerdings qualitativ nicht merklich besser wird, sehe ich für den professionellen Bereich in Zukunft grau (schwarz möchte ich noch nicht sagen). Vielleicht würde eine neue Qualitätskontrolle für mehr Zufriedenheit sorgen.

Ich habe immer gerne Debian benutzt, vor allem auch wegen der Philosophie, die hinter dem System steckt. Mittlerweile stelle ich mir aber die Frage, ob ich mir nicht einen neuen Platz im Linux-Universum suchen sollte, wenn ich nicht tagelang am System basteln will.
Beste Grüße
Tamara
The Debian Women Project

Ellison

Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von Ellison » 22.08.2008 08:55:28

Gut geschrieben. Deckt sich aber in etwa mit meinen Erfahrungen. Ich bin jetzt seit Woody dabei und hatte bisher nie Probleme, ganz im Gegenteil. Debian war bisher einfach nicht kaputt zu bekommen. Recht früh nach dem Etch Release stellte ich auf Testing um (man gönnt sich ja sonst nichts an Fun :wink: ), die ersten Probleme bekam ich dann Anfang diesen Jahres. Mein Laptop (ein Sony Vaio) besitzt keine exotischen Bauteile und andere Distris können damit einwandfrei umgehen. Irgendwann verabschiedete sich CUPS, Evolution zickte nur noch, letztes Chaos war dann der X-Server. Hier ruckelte es nur noch oder hatte zeitliche Verzögerungen, als wenn ich bedröhnt wäre.

Da ich beruflich auf Linux angewiesen bin, versuchte ich mich an CentOS und PCLOS. Beides läuft einwandfrei, aber ich bin Debian-verflucht. Einmal Debian, immer Debian :D
Netinstall Lenny Beta2. Keine Chance, der 2.6.25 lässt sich einfach nicht booten wegen ACPI Fehlern, selbst acpi=off bringt nichts, aber das könnte ja auch nicht die Lösung sein.
Aktuell läuft Etchnhalf bei mir, also war ich gestern mal mutig und wollte den Lenny-Sprung eben über die Konsole machen.
Mit dist-upgrade habe ich mir fast 1GB rangeholt, und angefangen. Zwischendurch Massenhaft Meldungen von Fehlern. Also die Option -f genutzt, die mir das System auch vorschlug. Lief auch gegen die Wand nach einer gewissen Zeit. Irgendwann hatte ich 51 broken Packages. Ein dpkg-reconfigure versucht, wie vorgeschlagen, danach lief nichts mehr. Gar nichts.

Also über Nacht etchnhalf neu eingespielt. Lenny scheint das erste Release zu werden, was bei mir nicht will. Mir fehlt allerdings auch die Lust, auf eine andere Distri zu wechseln, da ich dann mit zittrigen Händen hier sitze und mir mein Debian zurückwünsche :wink:
Jetzt zu sagen: "früher war alles besser" wäre einfach, aber irgendwie scheint das zu passen.

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ckoepp
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Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von ckoepp » 22.08.2008 09:02:50

Dafür ist Lenny halt nicht stable...

Ich würde bei deinem Problem eher auf einen Fehler in der Installationsroutine tippen. Die Funktionalität ist unter Garantie nicht verloren gegangen. Eine falsche if-Bedigung allerdings und dein Notebook wird nicht als Lenovo erkannt sondern als Dell und damit werden andere Default-Einstellungen geladen...

Ich würde an deiner Stelle mal einen Monat abwarten und es erneut versuchen. Sowas kann und soll möglichst in unstable passieren ;)
Aber mit den Aussagen wie "Die haben Lenny verhunzt" wäre ich vorsichtig, du hast nur eine Momentaufnahme!

Wenn du sowas in stable entdeckst, dann kannst du fluchen :)
"Es gibt kein Problem, das man nicht mit einem doppelten Scotch lösen könnte!"
Ernest Hemingway

Ellison

Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von Ellison » 22.08.2008 09:19:15

Ich habe nicht gesagt, dass sie es verhunzt haben, sondern dass der aktuelle Stand ein wenig Murks zu sein scheint. Bei allen Releases zuvor hatte ich die Probleme nicht. Mir sind ad hoc aber auch noch 2 andere User aus meinem privaten Umfeld bekannt, die ebenfalls massive Probleme haben.

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blueflidge
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Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von blueflidge » 22.08.2008 09:26:49

ckoepp hat geschrieben:Dafür ist Lenny halt nicht stable...

Ich würde bei deinem Problem eher auf einen Fehler in der Installationsroutine tippen. Die Funktionalität ist unter Garantie nicht verloren gegangen. Eine falsche if-Bedigung allerdings und dein Notebook wird nicht als Lenovo erkannt sondern als Dell und damit werden andere Default-Einstellungen geladen...

Ich würde an deiner Stelle mal einen Monat abwarten und es erneut versuchen. Sowas kann und soll möglichst in unstable passieren ;)
Aber mit den Aussagen wie "Die haben Lenny verhunzt" wäre ich vorsichtig, du hast nur eine Momentaufnahme!

Wenn du sowas in stable entdeckst, dann kannst du fluchen :)
Verhunzt - das hab ich nicht gesagt. Das Debian noch nicht stable ist, ist mir klar. Das aber kurz vor der Stable-Werdung und nach dem Freeze solche Probleme auftauchen, erinnert mich eher an Ubuntu. Nach der Beta2 sollte sowas nicht mehr passieren.
Mir sind adhoc auch noch ein paar User bekannt, denen es wie mir geht.

Ich werde auch weiterhin bei Debian bleiben, aber ab und zu einen Blick über Tellerrand schweifen lassen. Dafür hänge ich zu sehr an Debian.
Beste Grüße
Tamara
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Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von michaa7 » 22.08.2008 11:43:44

... schau dir doch einfach mal sidux an. Nachdem du ja schon bei anderen distris fremdgeschaut hast wird mir dieser rat hoffentlich nicht krumm genommen.

sidux ist zwar nominell "unstable", aber die software ist hochaktuell, und wenn es klemmt, dann sehr kurz. Wenn du also wieder mal von Lenny gefrustet ne andere distri reinschieben willst, dann hole dir doch mal ne sidux live cd, ist 100% debian/sid kompatibel. Installationsdauer von der gebooteten cd ist rekordverdächtig.
gruß

michaa7

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Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von jhr-online » 22.08.2008 12:26:14

Das wirklich gute an all dem, was ihr schildert, ist, dass ihr euch die Mühe gemacht habt, und das alles aufgeschrieben habt, was nicht funktioniert. Jetzt haben die Entwickler der Software und die Debian Maintainer nämlich die Chance, die Fehler alle noch zu beheben, bevor Lenny stable ist. Ihr habt die doch alle als Bugs gemeldet, oder nicht?

jhr
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Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von Jerry » 22.08.2008 13:16:51

Ich habe grad heute ein Notebook (Toshiba M40X) neu aufgesetzt. Debian Lenny Beta 2 CD KDE1. BIs auf die Firmware alles out-of-the-box. Keinerlei Probleme. Zusätzlich mußte ich nur die Firmware für das ipw2200 WLAN Modul holen.
Selbst der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt Lao Tse (~ 600-400 v. Chr.)

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Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von M. Linux » 22.08.2008 14:30:06

Kann die geschilderten Problem auch net bestätigen. Hab Debian Lenny anfangs August auf meinem ThinkPad T61p installiert und es ging problemlos. Einzig firmwarewifi musste nachinstalliert werden, sonst lief alles out-of-box. :wink: Auch hab ich mit den Nvidia Treiber überhaupt keine Probleme beim abspielen von Videos.

pluvo

Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von pluvo » 22.08.2008 15:22:49

salnet hat geschrieben:Ich habe mich dann eingeloggt und mir die xorg.conf angeschaut. Diese war bei auf Keyboard und Maus leer. Beim Grafik-Device, wo jetzt eigentlich nv für den Nvidia-Treiber stehen sollte, stand nichts. Was soll das?
Das liegt am neuen X-Server. Die Diskussion wurde dazu schon geführt.
(Siehe:https://www.debianforum.de/forum/viewto ... 2&t=100370)

Bitte meldet diese Bugs. Die Entwickler können das nicht auf jeder Hardware testen. :(

(Übrigens lohnt es sich nicht darüber zu ärgern, dass man nicht problemlos von Stable zu Testing aktualisieren kann. Das ist eben Testing.)

mfg pluvo :)

Danielx
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Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von Danielx » 22.08.2008 15:27:33

Ich hatte bisher mit dem aktuellen Testing keine Probleme.
Man sollte sich aber vor Augen halten, dass man es hier nicht mit dem Release von Lenny zu tun hat, sondern eben noch mit Testing.
Wenn euch Bugs auffallen, bitte unbedingt einen Bug-Report schreiben, denn nur gemeldete Fehler können auch aktiv beseitigt werden!
Evtl. (wenn nichts dazwischen kommt) wird es der Kernel 2.6.26.3 noch nach Lenny schaffen, was auch noch einige Probleme lösen sollte.
pluvo hat geschrieben:
salnet hat geschrieben:Ich habe mich dann eingeloggt und mir die xorg.conf angeschaut. Diese war bei auf Keyboard und Maus leer. Beim Grafik-Device, wo jetzt eigentlich nv für den Nvidia-Treiber stehen sollte, stand nichts. Was soll das?
Das liegt am neuen X-Server. Die Diskussion wurde dazu schon geführt.
Ja, der X-Server soll die Hardware zunehmend selbst erkennen, so dass zukünftig die xorg.conf (fast) gar nicht mehr benötigt wird.

Gruß,
Daniel

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Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von blueflidge » 22.08.2008 15:28:29

ARGH! Mir ist klar, das Testing nun mal Testing ist und nicht Stable! Lest den Beitrag doch mal richtig!
Was ich ansprechen wollte, ist der Qualitätsverlust, den Debian in den letzten Monaten erlitten hat.

Natürlich habe ich die Fehler gemeldet - in Form eines Installreports.
Beste Grüße
Tamara
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Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von jhr-online » 22.08.2008 15:41:49

salnet hat geschrieben:ARGH! Mir ist klar, das Testing nun mal Testing ist und nicht Stable! Lest den Beitrag doch mal richtig!
Was ich ansprechen wollte, ist der Qualitätsverlust, den Debian in den letzten Monaten erlitten hat.

Natürlich habe ich die Fehler gemeldet - in Form eines Installreports.
Gut ;-)

Ich kann diese Probleme übrigens auch nicht bestätigen, aber das ist wohl vielleicht Hardware-abhängig. Who knows... :)

jhr
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Danielx
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Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von Danielx » 22.08.2008 16:11:03

salnet hat geschrieben:Mir ist klar, das Testing nun mal Testing ist und nicht Stable!
Davon gehe ich aus, du bist ja auch schon länger dabei. ;-)
salnet hat geschrieben:Lest den Beitrag doch mal richtig!
Ja, habe ich, sogar mehrmals.
Ich hatte aber den Eindruck, du würdest im Abschnitt "Was sagen die Alternativen?" (zumindest indirekt) Debian Testing mit aktuellen Release-Versionen anderer Betriebssysteme vergleichen.
salnet hat geschrieben:Was ich ansprechen wollte, ist der Qualitätsverlust, den Debian in den letzten Monaten erlitten hat.
Ok, solch ein Qualitätsverlust wäre sicherlich sehr bedenklich.
Aber ich kann diesen bisher zum Glück nicht feststellen und das nicht nur auf einem Rechner.
salnet hat geschrieben:Natürlich habe ich die Fehler gemeldet - in Form eines Installreports.
Gut. :-)
Der Aufruf richtete sich an alle Mitleser.

Gruß,
Daniel

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Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von berlinerbaer » 22.08.2008 19:58:23

na Gott sei Dank.
Ich habe schon an mir gezweifelt, aber wenn ich das hier lese, bin ich wahrscheinlich nicht ganz so dämlich, wie ich befürchtete. Ich bin nämlich mit Lennylein auch übel auf die Nase gefallen, die Installation ist nicht einmal bis zum Ende durchgelaufen.
Naja gut, dafür ist es ja Testing, lassen wir es mal reifen. Als Qualitätsverlust würde ich es nicht ansehen. Man fliegt ja auch nicht mit einem Flugzeug, an dem einer der beiden Flügel noch nicht angebaut ist :wink:

Ruhig bleiben ist angesagt.
Gruß
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guennid

Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von guennid » 22.08.2008 21:46:07

salnet hat geschrieben:Ein kurzer Test damals ergab allerdings, dass der SATA-Controller vom Etch-Setup nicht unterstützt wird.
Um das Problem zu beheben, hättest du lediglich einen neueren kernel für etch backen :) , bzw. zunächst einen backport-kernel nehmen müssen.

Langsamer ist eben doch meistens schneller :wink:

Grüße, Günther

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Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von poldikox » 22.08.2008 22:57:54

Eigentlich bin ich zu jung in dieser Kapazitäten-Runde. Aber ein blindes Huhn...
Auch mir sind eine Reihe von Ungereimtheiten aufgefallen und komische Dinge
passiert. Gerade Heute ist mein Wlan und der Lan verschwunden. Sie wurden
mühsam mit Hilfe zweier Kapazitäten installiert. Das nur als kleines Beispiel.
Ob dies nun ein Fehler ist? Seht, das kann so ein Einsteiger schlecht beurteilen.

Aber vllt. ist dies einer: Jedes mal beim Start meldet sich der Aktualisierungs-Button.
Also Ausführung der 3 Angaben. Fertig, denn da steht: Ihr System ist auf dem aktuellen
Stand.


Durch Zufall ging ich nochmal auf prüfen und siehe da, weitere 11 Aktualisierungen
waren noch fällig. Dies nicht nur einmal, sondern ca. bei 80 % der Fälle.
Echte Einsteiger oder Umsteiger glauben an den blauen Satz.
Sollten sie es aber bemerken, dann heißt es schnell, ach hier auch wie bei MS :!:

So Leute, ist das nun ein echter Fehler :?: :?:
Grüße aus der schönen Eifel
poldikox

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Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von format_c » 22.08.2008 23:36:21

berlinerbaer hat geschrieben:na Gott sei Dank.
Ich habe schon an mir gezweifelt, aber wenn ich das hier lese, bin ich wahrscheinlich nicht ganz so dämlich, wie ich befürchtete. Ich bin nämlich mit Lennylein auch übel auf die Nase gefallen, die Installation ist nicht einmal bis zum Ende durchgelaufen.
Naja gut, dafür ist es ja Testing, lassen wir es mal reifen. Als Qualitätsverlust würde ich es nicht ansehen. Man fliegt ja auch nicht mit einem Flugzeug, an dem einer der beiden Flügel noch nicht angebaut ist :wink:

Ruhig bleiben ist angesagt.
Außerdem führen oft kleine Änderungen in Software mit fast erwachsenen Funktionalitäten zu wesentlich mehr Seiteneffekten/Bugs als wenn solche Änderungen in Software mit wesentlich weniger Funktionalität und damit Komplexität durchgeführt werden.

Gruß Alex

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Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von format_c » 22.08.2008 23:46:38

poldikox hat geschrieben:Eigentlich bin ich zu jung in dieser Kapazitäten-Runde. Aber ein blindes Huhn...
Auch mir sind eine Reihe von Ungereimtheiten aufgefallen und komische Dinge
passiert. Gerade Heute ist mein Wlan und der Lan verschwunden. Sie wurden
mühsam mit Hilfe zweier Kapazitäten installiert. Das nur als kleines Beispiel.
Ob dies nun ein Fehler ist? Seht, das kann so ein Einsteiger schlecht beurteilen.

Aber vllt. ist dies einer: Jedes mal beim Start meldet sich der Aktualisierungs-Button.
Also Ausführung der 3 Angaben. Fertig, denn da steht: Ihr System ist auf dem aktuellen
Stand.


Durch Zufall ging ich nochmal auf prüfen und siehe da, weitere 11 Aktualisierungen
waren noch fällig. Dies nicht nur einmal, sondern ca. bei 80 % der Fälle.
Echte Einsteiger oder Umsteiger glauben an den blauen Satz.
Sollten sie es aber bemerken, dann heißt es schnell, ach hier auch wie bei MS :!:

So Leute, ist das nun ein echter Fehler :?: :?:
Das hört sich nach dem Unterschied zwischen upgrade und dist-upgrade an.
Die Frage ist nur wie du dein System aktualisierst? Über die Konsole?
Darüber ist die Problemsuche wesentlich einfacher.
http://www.debian.org/doc/manuals/apt-h ... #s-upgrade

Aktualisierungen in einem dist-upgrade werden zwar beim upgrade angekündigt aber nicht durchgeführt.
Ist ein einfacher Schutz zur Wahrung der Stabilität des Systems. So zumindest wie ich es verstanden habe.

Gruß Alex

Henrikx

Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von Henrikx » 23.08.2008 10:56:28

weitere 11 Aktualisierungen waren noch fällig
Was des öfteren sogar bei Synaptic auftritt.
Linke Seite - Sektion Custom Filters - Aktualisierbar (Upstream), zeigt einige Updates an, erst wenn Button Anwenden bestätigt wird, werden plötzlich alle Updates angezeigt.

Unter KDE sollte man vielleicht besser Kpackage benutzen, nur damit komme ich nicht klar 8O .

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Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von habakug » 23.08.2008 11:11:33

Hallo!

Ich persönlich empfinde es als absolute Unverschämtheit einzufordern, das freie Software einen Gegenstand wie ein > Lenovo Notebook < unterstützen soll. Gerade diese Firmen, die hinter einem solchen Gegenstand stehen, sind doch die größten Feinde freier Software. Linus hätte diesen Schritt, der eigentlich schon für Kernel 2.6.16 geplant war, viel früher machen sollen. Ich persönlich würde die GPL noch weitaus militanter auslegen.

Gruß, habakug
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Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von nihonto » 24.08.2008 13:35:08

habakug hat geschrieben:Hallo!

Ich persönlich empfinde es als absolute Unverschämtheit einzufordern, das freie Software einen Gegenstand wie ein > Lenovo Notebook < unterstützen soll. Gerade diese Firmen, die hinter einem solchen Gegenstand stehen, sind doch die größten Feinde freier Software. Linus hätte diesen Schritt, der eigentlich schon für Kernel 2.6.16 geplant war, viel früher machen sollen. Ich persönlich würde die GPL noch weitaus militanter auslegen.

Gruß, habakug
... es lebe das Feindbild :roll: ! Solange es keine "freie" Hardware gibt, ist das ebenso illusorisch wie weltfremd und würde die Nutzergemeinde binnen kürzester Zeit gegen Null fahren. Dann ist man zwar im Sinne der quasi-religiösen Ideologie clean, hat aber bis auf ein paar handverlesene Sektenjünger keine Nutzer mehr - toll 8O .

Angesichts des glücklicherweise heutzutage recht großen Consumer-OS-Angebots (verglichen mit den 90ern), ist es für jedes OS eine absolut fatale Entwicklung, wenn eine neue Betriebssystemgeneration schlechter nutzbar ist als die Vorgängerversion. Das hat M$ recht schmerzhaft im Falle Vistas gelernt.
Thinkpad Edge E520 (Intel Core i5, 4GB RAM, 128 GB Crucial M4 SSD) + ITX-Desktop (Asrock H77M-ITX, Intel Core i3-2120T, 8GB RAM, 64 GB Samsung 830 SSD)

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Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von neuss » 24.08.2008 14:25:10

nihonto hat geschrieben:... es lebe das Feindbild :roll: ! Solange es keine "freie" Hardware gibt, ist das ebenso illusorisch wie weltfremd und würde die Nutzergemeinde binnen kürzester Zeit gegen Null fahren.
Das erinnert mich an die Lebensmottos meines Opas " nicht auffallen, dann kann man auch nicht reinfallen" und "das war schon immer so".
Zum Glück denken nicht alle Menschen wie du und mein Opa.

Die steigende Bedeutung von freien Lösungen übt Druck auf die Hersteller aus, um ihre Produkte zu öffnen. Diesen Druck müssen wir freie Menschen weiter verstärken und er zeigt doch jetzt schon Wirkung.
Mit dem Begriff Feindbild ist das übrigens ganz gut beschrieben, es geht nunmal um die sehr wichtige Sache der Freiheit.
Wer möchte schon eine ausschließlich von Konzernen beherrschte Welt, mit Softwarepatenten und totaler Überwachung?

Du magst den Einsatz für Freiheit weltfremd nennen, ich bin lieber weltfremd als von vorneweg aufzugeben.

gruss neuss
stell dir vor, es geht, und keiner kriegt es hin.

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Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von ben.a » 24.08.2008 20:43:14

Was genau ist denn das Problem mit Lenovo? Was ist an Lenovo schlimmer als an Asus, Samsung oder anderen Firmen?

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Re: Was ist mit Debian Lenny los?

Beitrag von smurffit » 24.08.2008 21:50:21

habakug hat geschrieben: Ich persönlich empfinde es als absolute Unverschämtheit einzufordern, das freie Software einen Gegenstand wie ein > Lenovo Notebook < unterstützen soll. Gerade diese Firmen, die hinter einem solchen Gegenstand stehen, sind doch die größten Feinde freier Software.
Hallo habakug,

ich würde gerne hinterfragen, was das Problem an IBM/Lenovo ist? Soweit ich das mitbekommen habe, ist IBM/Lenovo mit DELL der größte GNU/Linux-Supporter für Notebooks. Was wäre den dein Vorschlag für eine Alternative?
habakug hat geschrieben: Linus hätte diesen Schritt, der eigentlich schon für Kernel 2.6.16 geplant war, viel früher machen sollen. Ich persönlich würde die GPL noch weitaus militanter auslegen.
Da ich leider noch recht neu bin unter den Linuxern, würde mich interessieren, was bei dem o. g. Kernelrelease geplant war. Hast Du mir da bitte einen Link mit Infos?

Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen,
smurffit

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