"verfügbare" Kernel bei etch - manuelle Kernel-Update

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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admappr
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"verfügbare" Kernel bei etch - manuelle Kernel-Update

Beitrag von admappr » 11.04.2008 08:59:00

Guten Morgen,

mit googeln werde ich nicht so recht schlau. Daher stelle ich hier einmal meine "Metafrage".
Gehe ich recht in der Annahme, daß bei Debian etch "nur noch" eine einzige Kernel-Version standardmässig mit ausgeliefert wird?

Bei meinen früheren Sarge-Installationen wurde ich bei der Expert-Installationsvariante noch gefragt, welchen Kernel ich installieren will. Bei etch werde ich auch bei der Expert-Installationsvariante nicht mehr gefragt. Es wird eine 2.6.18'er Version installiert (bei der netinst-CD, die ich bisher nutzte).

Bisher kamen beim Booten dann Meldungen, daß irgendetwas vom pcmcia einen alten sysctl-Aufruf verwenden würde und man daher mit Problemen rechnen könne. Das hat mich bisher von einem manuellen Kernel-Update abgehalten.

Wenn ich mir nun die aktuellesten Kernel-Sources von kernel.org hole und installiere, was muss ich von dem pcmcia Zeugs entfernen, um nicht in Probleme zu laufen?

Vielen Dank schon mal für eure Unterstützung.

Grüße
admappr

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Six
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Re: "verfügbare" Kernel bei etch - manuelle Kernel-Update

Beitrag von Six » 11.04.2008 10:39:05

admappr hat geschrieben:mit googeln werde ich nicht so recht schlau. Daher stelle ich hier einmal meine "Metafrage".
Gehe ich recht in der Annahme, daß bei Debian etch "nur noch" eine einzige Kernel-Version standardmässig mit ausgeliefert wird?

Bei meinen früheren Sarge-Installationen wurde ich bei der Expert-Installationsvariante noch gefragt, welchen Kernel ich installieren will. Bei etch werde ich auch bei der Expert-Installationsvariante nicht mehr gefragt. Es wird eine 2.6.18'er Version installiert (bei der netinst-CD, die ich bisher nutzte).
Als Sarge aktuell war, war der Übergang von der 2.4er Reihe zur 2.6er Reihe noch nicht komplett vollzogen. Daher hat Sarge einen 2.4er und einen 2.6er Kernel angeboten. Für Etch ist das nicht mehr nötig, der 2.6er ist stabil.
Bisher kamen beim Booten dann Meldungen, daß irgendetwas vom pcmcia einen alten sysctl-Aufruf verwenden würde und man daher mit Problemen rechnen könne. Das hat mich bisher von einem manuellen Kernel-Update abgehalten.

Wenn ich mir nun die aktuellesten Kernel-Sources von kernel.org hole und installiere, was muss ich von dem pcmcia Zeugs entfernen, um nicht in Probleme zu laufen?
Das hat mit dem Kernel nur insofern etwas zu tun, als das dieser halt warnt. Der "Verbrecher" ist eigentlich das pcmcia-cs Paket. Ersetze es durch den Nachfolger pcmciautils und alles ist in Butter.
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Re: "verfügbare" Kernel bei etch - manuelle Kernel-Update

Beitrag von admappr » 11.04.2008 11:17:50

Hallo,

vielen Dank für Deine Antwort. Trotzdem nochmal Nachfragen ;)
Six hat geschrieben: Als Sarge aktuell war, war der Übergang von der 2.4er Reihe zur 2.6er Reihe noch nicht komplett vollzogen. Daher hat Sarge einen 2.4er und einen 2.6er Kernel angeboten. Für Etch ist das nicht mehr nötig, der 2.6er ist stabil.
Ist es so, daß ich in der Standardinstallation (ohne weitere Paketquellen oder manuell gebauten Paketen) per aptitude nur eine einzige Kernelversion installieren kann?
Six hat geschrieben: Das hat mit dem Kernel nur insofern etwas zu tun, als das dieser halt warnt. Der "Verbrecher" ist eigentlich das pcmcia-cs Paket. Ersetze es durch den Nachfolger pcmciautils und alles ist in Butter.
OK. Das werde ich probieren. Ich würde das per aptitude removen.

Der 'übliche' Weg um bei etch einen aktuellen Kernel zu bekommen, ist also das manuelle Herunterladen, Kernel-Paket bauen/installieren (Ja, den entsprechenden Eintrag im Debian-Handbuch habe ich gefunden/gelesen ;)?

Ich frage deswegen, weil ich den Grund weshalb es bei Etch nur standardmässig einen einzigen Kernel geben soll noch nicht verstanden habe. Dies wurde mir auch beim googeln nicht klar.

beste Grüße
admappr

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Re: "verfügbare" Kernel bei etch - manuelle Kernel-Update

Beitrag von nihilist » 11.04.2008 12:11:16

admappr hat geschrieben:Hallo,

Ist es so, daß ich in der Standardinstallation (ohne weitere Paketquellen oder manuell gebauten Paketen) per aptitude nur eine einzige Kernelversion installieren kann?
Ich denke das linux-image-2.6.18-6-* in Etch Standard ist. Natürlich gibts anstatt des Sternchens verschiedene Versionen; 386, 686, k7, oder was es da noch alles gibt...
admappr hat geschrieben: Der 'übliche' Weg um bei etch einen aktuellen Kernel zu bekommen, ist also das manuelle Herunterladen, Kernel-Paket bauen/installieren (Ja, den entsprechenden Eintrag im Debian-Handbuch habe ich gefunden/gelesen ;)?

Ich frage deswegen, weil ich den Grund weshalb es bei Etch nur standardmässig einen einzigen Kernel geben soll noch nicht verstanden habe. Dies wurde mir auch beim googeln nicht klar.
beste Grüße
admappr
Gegenfrage: Wieso braucht man mehrere Kernel? ;-)
Wenn du einen neueren benötigst muss du ihn selbst bauen, oder was noch besser wäre auf http://www.backports.org schauen ob es da einen neueren Kernel für Etch gibt.
Etch ist nunmal stable, und das heisst das keine neuen Versionen von Programmen(auch kernel)
hinzukommen.

Hoffe geholfen zu haben...

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Six
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Re: "verfügbare" Kernel bei etch - manuelle Kernel-Update

Beitrag von Six » 11.04.2008 12:16:42

admappr hat geschrieben:Ist es so, daß ich in der Standardinstallation (ohne weitere Paketquellen oder manuell gebauten Paketen) per aptitude nur eine einzige Kernelversion installieren kann?
Korrekt. Der Standardkernel von Etch ist der 2.6.18. Alle relevanten Sicherheitspatches werden vom Debian-Team auf diesen zurück portiert. Es gibt jedoch ein Projekt, das sich Etch-and-a-half nennt, das wohl einen 2.6.22 pflegt. Ich weiß darüber aber nichts näheres.
Der 'übliche' Weg um bei etch einen aktuellen Kernel zu bekommen, ist also das manuelle Herunterladen, Kernel-Paket bauen/installieren (Ja, den entsprechenden Eintrag im Debian-Handbuch habe ich gefunden/gelesen ;)?

Ich frage deswegen, weil ich den Grund weshalb es bei Etch nur standardmässig einen einzigen Kernel geben soll noch nicht verstanden habe. Dies wurde mir auch beim googeln nicht klar.
Ergänzend zu nihilists Antwort.

Zur ersten Frage : ja.
Zur zweiten Frage: Ich kenne jetzt keine Distribution, die mehr als eine Kernel-Version pro Release anbietet. Die Gründe sollten eigentlich auf der Hand liegen und gelten für Debian in besonderem Maße: Stabilität. Ein bestimmter Kernel ist gut bekannt, vor allem typische Macken kennt man. Alle Pakete eines Release sind gegen diesen Kernel getestet, man kann sich darauf verlassen, daß ein Skript von gestern, heute und auch morgen noch genau so funktioniert, wie erwartet -- ein Umstand, der z. B. für Testing (aktuell Lenny) nicht gilt. Sicherheitspatches berührt das ja nicht, die werden schließlich zurückportiert und so eingepasst, daß das System nicht inkompatibel wird.
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Re: "verfügbare" Kernel bei etch - manuelle Kernel-Update

Beitrag von Danielx » 11.04.2008 13:06:12

Six hat geschrieben:Es gibt jedoch ein Projekt, das sich Etch-and-a-half nennt, das wohl einen 2.6.22 pflegt. Ich weiß darüber aber nichts näheres.
Da bewegt sich zur Zeit mal wieder etwas, 2.6.24-etchnhalf.1 wurde nach etch-proposed-updates hochgeladen: http://ftp.debian.org/debian/pool/main/l/linux-2.6.24/

Siehe dazu auch hier:
http://packages.qa.debian.org/l/linux-2.6.24.html

Mal sehen, wann es soweit ist und der Kernel in Etch aufgenommen wird:
The current plan for etch and a half is to release as part of a point release. 4.0r4 is the planned point release
Quelle: http://dannf.org/bloggf/

Gruß,
Daniel

admappr
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Re: "verfügbare" Kernel bei etch - manuelle Kernel-Update

Beitrag von admappr » 11.04.2008 14:38:00

Hallo,
Six hat geschrieben: Ich kenne jetzt keine Distribution, die mehr als eine Kernel-Version pro Release anbietet. Die Gründe sollten eigentlich auf der Hand liegen und gelten für Debian in besonderem Maße: Stabilität. Ein bestimmter Kernel ist gut bekannt, vor allem typische Macken kennt man. Alle Pakete eines Release sind gegen diesen Kernel getestet, man kann sich darauf verlassen, daß ein Skript von gestern, heute und auch morgen noch genau so funktioniert, wie erwartet -- ein Umstand, der z. B. für Testing (aktuell Lenny) nicht gilt. Sicherheitspatches berührt das ja nicht, die werden schließlich zurückportiert und so eingepasst, daß das System nicht inkompatibel wird.
Dieser Punkt ist durchaus sehr verständlich.

Mein Unverstehen entstand aufgrund der Veränderung von sarge (mehrere Kernelversionen zur Auswahl) zu etch (eine einzige Kernelversion fix). Da ich dazu keine Antworten gefunden habe, fragte ich hier ;)

Gibt es zu Debian irgendwo Referenzen, wo diese Art Überlegungen samt Konsequenzen dokumentiert sind? Ich bin dazu nicht fündig geworden.

Grüße
admappr

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Re: "verfügbare" Kernel bei etch - manuelle Kernel-Update

Beitrag von Six » 11.04.2008 14:53:25

Ich glaube, die "About" Sektion von debian.org ist ein guter Einstieg:
http://www.debian.org/intro/about
Mehr Fragen und Antworten:
http://www.debian.org/doc/FAQ/


Was Debian "stable" von anderen "stables" unterscheidet, wurde schon des öfteren auf Debian Mailinglisten diskutiert und sollte eigentlich per Scroogle rausfindabr sein.
Be seeing you!

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