Nachträglich ein debian neben ein XP installieren

Du kommst mit der Installation nicht voran oder willst noch was nachfragen? Schau auch in den "Tipps und Tricks"-Bereich.
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Thom
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Nachträglich ein debian neben ein XP installieren

Beitrag von Thom » 13.02.2008 08:49:34

Hallo debian-Cracks,
mache meine ersten Versuche mit Debian und möchte deshalb erstmal ein dual-boot-System erstellen. Allerdings möchte ich meine XP-Kiste nicht neu installieren (3 Tage)!
Ich weiss, dass es dazu jede menge Anleitungen gibt, aber keine passt genau auf mein Problem und ich hab da echt zu wenig Erfahrung. Ist doch immerhin ein grosser Eingriff.
Nun hab ich folgendes Abbild auf einer einzigen Platte:

Bild


Natürlich hab ich mal ein Ghost-Abbild vom System gemacht. Allerdings hoffe ich den nicht brauchen zu müssen. Schliesslich weiss man erst ob's funzt, wenn man's mal zurückspielen muss ;-)

Fragen:
1) kann ich jetzt diese vierte Partition von 3GB für debian verwenden? (brauche nur grafische Oberfläche und gcc-Compiler)
2) In welchem Format muss ich die vierte Partion formatieren?
3) Ich nehme mal an, dass der Bootloader auf Partition 1 kommden muss:
Was für einen Bootloader würdet ihr empfehlen (Windows oder Linux)?
Wie bringe ich den da drauf?

Vielen Dank an alle zum Voraus

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ffpbsd
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Beitrag von ffpbsd » 13.02.2008 09:04:45

Willkommen im Debianforum :)
1) kann ich jetzt diese vierte Partition von 3GB für Debian verwenden? (brauche nur grafische Oberfläche und gcc-Compiler)
eigentlich schon, auch wenn ich es ein bisschen knapp finde. Ich hab bei mir 20GB für Debian (Was natürlich für deine Platte nen bissl viel is) Naja weiß nich denke ma so 5GB wären besser
2) In welchem Format muss ich die vierte Partition formatieren?
Naja ich nutze ext3 (kannst du bei der Installation von Debian auswählen)
die gängigsten für Linux sind ext3/ext2/ReiserFS...
3) Ich nehme mal an, dass der Bootloader auf Partition 1 kommen muss:
Jain, der Bootloader wird meines Wissens in den MBR (MasterBootRecord) deiner Bootenden Platte geschrieben. Kannst zum beispiel auch wenn du mehrere physische Platten hast, in jeden MBR einen Bootloader installieren, jedoch dann immer im Bios umstellen von welcher Platte gebootet werden soll. Kannst natürlich auch von Diskette oder USB-Stick booten ;) wenn du dort den Bootloader hast.
Was für einen Bootloader würdet ihr empfehlen (Windows oder Linux)?
ich nehme GRUB von Linux, wenn man erst Windows auf der Platte hat, und dann Linux installiert ist das der Stressfreiste weg, weil bei der Installation von Debian/Linux eigentlich immer erkannt wird ob noch ein OS auf der Platte ist und dieses dann in die Auswahl eingetragen wird. Deswegen meine Empfehlung. (Kannst natürlich auch mit nen bissl gefrikel den Windows Bootloader überreden Linux zu booten)
Wie bringe ich den da drauf?
bei der Linux Installation sagen das er ihn auf die Platte schreiben soll :)


P.S.: Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten :)
CPU: AMD X2 3800+
RAM: 2 GB
Graka: XFX GeForce 7900GT
Sound: SB Audigy 2 ZS
Board: GA-K8NF-9-RH (nForce 4)
Monitor: Asus MW221U + BenQ FP767-12
System: Debian Lenny 2.6.22-3-amd64

Thom
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Beitrag von Thom » 13.02.2008 09:48:41

Hey super, vielen dank für die schnellen und kompetenten Antworten. Soll noch einer sagen die "Linux-Typen" seien alle unfreundliche Puristen!
Ich hab jetzt grösste Lust gleich zu installieren. Hab vorgängig mal getestet, wie die Installation funktioniert und bin bis zum Partitionieren vorgestossen. Nun doch noch zur Sicherheit:
1) Ist mir ein bisschen suspekt, da die Frage: "Sollen die Partionierungen so übernommen werden?" (Hab natürlich nur die 3GB-Partition geändert) Lässt der mir die anderen Partitionen wirklich in Ruhe?
2) Offenbar kann ich also nur die Installation laufen lassen und dabei Windows als erstes Betriebssystem angeben?
Vielen Dank nochmal,
Gruss, Thom
Hardware:
Dell Inspiron 9300
Pentium 1.73GHz,
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guschdel
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Beitrag von guschdel » 13.02.2008 09:56:31

Morgen Thom,
wenn du nur die 3GB Partition geändert hast, dann passiert deinen Windows Partitionen nichts. Es werden dann nur die Aufgaben durchgeführt, die deine 3GB Partition angehen.
2) Offenbar kann ich also nur die Installation laufen lassen und dabei Windows als erstes Betriebssystem angeben?
Meinst du damit die Bootreihenfolge? Soll er standardmäßig Windows booten oder wie ist die Frage genau gemeint?

Grüße guschdel
Es gibt mehr Leute, die kapitulieren, als solche, die scheitern.
- Henry Ford

Thom
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Beitrag von Thom » 13.02.2008 10:04:05

Ja, da ich mit Windows arbeiten "muss", und debian für technische dinge benötige, währe es natürlich schön, aber nicht Bedingung, wenn Windows nach einer Ablaufzeit von vielleicht ein paar Sekunden automatisch starten würde.
Die Frage war eher, ob das in der Installation wirklich so einfach abläuft, dass der Bootloader instlliert wird und ich danach gleich ein dual boot-System habe oder ob ich da noch was werkeln muss. (Als Windows-Benutzer bin ich da vielleicht ein bisschen skeptisch :wink:
Gruss, und danke, Thom
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goecke
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Beitrag von goecke » 13.02.2008 10:15:34

Null Problemo,

du kannst nachdem Du debian (oder ein anderes Linux) incl. grub (der Standard Bootmanager)
installiert hast unter Linux die Datei "/boot/grub/menu.lst" editieren
und dort bei "default" die Nummer des Eintrags angeben welcher als Standard (nach timeout von x Sekunden)
gestartet wird.

gruß
Johannes

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garibaldi
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Beitrag von garibaldi » 13.02.2008 10:22:13

Hi,

aufgrund deines doch sehr knapp bemessenen Festspeichers rate ich, einen Blick in http://wiki.debianforum.de/dob zu werfen. Die Standard-Desktop-Iinstallation würde dir die komplette Gnome Suite auf den Rechner packen.

Gruß, garibaldi
Was einer im Reiche der Wahrheit erwirbt, hat er allen erworben... -- Schiller

Thom
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Beitrag von Thom » 13.02.2008 12:04:20

Hey super! Schreibe gerade aus dem Epiphany-Browser von Debian!
Hat dank eurer Super-Hilfe einwandfrei geklappt. Hatte also vergebens bammel :wink:
@garibaldi: hab Deinen Post zu spät gelesen, so benötigt mein debian jetzt halt 2.9GB (von 3GB :lol: ) Muss wohl noch verschiedenes wieder deinstallieren. PS: http://wiki.debianforum.de/dob ist wirklich interessant

Noch eine Frage:
Da ich mich eigentlich nur in debian einarbeiten will, da ich ein embedded system auf einem Industrie-PC installieren will brauche ich kein super schnelles OS.
- Ist die Swap-Partition die mir vorgeschlagen wurde nur für die Geschwindigkeit oder auch für die Stabilität (habe 1.5GB Ram)?
- Wieviel würdet ihr empfehlen (wieviel müsste ich dafür freimachen)? (2.9 von 3GB verbraucht)
- Gibt es einen schnellen Weg zurück auf ein Minimalsystem oder muss ich alles einzeln zum deinstallieren auswählen?
Gruss und vielen Dank an alle,
Thom
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garibaldi
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Beitrag von garibaldi » 13.02.2008 13:00:41

Thom hat geschrieben:- Ist die Swap-Partition die mir vorgeschlagen wurde nur für die Geschwindigkeit oder auch für die Stabilität (habe 1.5GB Ram)?
Der swap ist das, was unter Win die Auslagerungsdatei ist, dh. hier werden Arbeitsdaten aus dem RAM auf die FP übertragen, wenn dieser gefährlich voll ist. Weglassen würde ich sie daher nicht.
Thom hat geschrieben:- Wieviel würdet ihr empfehlen (wieviel müsste ich dafür freimachen)? (2.9 von 3GB verbraucht)

512 M sollten dicke für deine Zwecke reichen.
Thom hat geschrieben:- Gibt es einen schnellen Weg zurück auf ein Minimalsystem oder muss ich alles einzeln zum deinstallieren auswählen?
Da du noch keine weiteren Anpassungen gemacht hast, ist die Neuinstallation schneller als das heraussuchen der nichtbenötigten Pakete. Am besten nur das allernötigste installieren und dann nur das nach und nach, was du wirklich brauchst. aptitude ist dein Freund 8)

Gruß, garibaldi
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Thom
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Problem gelöst

Beitrag von Thom » 13.02.2008 13:49:57

Vielen Dank an alle,
Thom
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Beitrag von garibaldi » 15.02.2008 05:09:40

garibaldi hat geschrieben:
Thom hat geschrieben:- Wieviel würdet ihr empfehlen (wieviel müsste ich dafür freimachen)? (2.9 von 3GB verbraucht)

512 M sollten dicke für deine Zwecke reichen.
Ich hab's mir nochmal durch den Kopf gehen lassen, 512 M ist doch etwas zu viel veranschlagt. 128 M sollten auch reichen. Die Werte sind nur geschätzt und hängen davon ab, wieviel bei dir eigentlich geswapt wird, was du zB. mittels des Befehls

Code: Alles auswählen

$ free
überprüfen kannst. Bei 1,5 G RAM sollte eingentlich gar kein swap nötig sein, sofern du nicht viele Speicherintensive Programme (Multimedia) zugleich fährst.

Falls du schon neu installiert hast, kannst du die Swap-Parttion aber auch jederzeit ganz einfach verkleinern, wenn sie nämlich am Ende hängt. Die gparted-Live-CD empfehle ich dafür. Einfach Swap verkleinern, den freien Speicher root zuschlagen, fertig.

Ein weiterer Tipp: Die ganzen Paketdateien (.debs) in /var/cache/apt/archives/ werden nach der Installation nicht mehr benötigt und belegen nur unnötig Festspeicher. Die kannst du also entfernen. Zum Vergleich, was die so einnehmen:

Code: Alles auswählen

$ df -h (<-- hier wird der benutzte Platz angezeigt)
# aptitude clean (<-- hier wird aufgeräumt)
$ df -h
Oder auch

Code: Alles auswählen

$ du -sh /var/cache/apt/archives
um direkt die Größe des Verzeichnisses anzuzeigen.

Als Desktop Environment(DE) empfehle ich XFCE, das ist recht schlank. Noch schlanker ist es, auf ein vorgefertigtes DE zu verzichten und nur einen Windowsmanager wie zB. OpenBox zu installieren.

Gruß, garibaldi
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Beitrag von Thom » 15.02.2008 08:10:29

@garibaldi
Danke Dir noch für die letzten ausführungen

-> Bei 1,5 G RAM sollte eingentlich gar kein swap nötig sein, sofern du nicht viele Speicherintensive Programme (Multimedia) zugleich fährst.

Das hab ich mir eben auch gedacht und nun fahr ich ohne Swap-Partition. Hab bis jetzt noch keine Probleme gehabt. Wenn ich nur 128MB für eine Swap Partition brauchen würde, könnte Debian dies auch gleich im RAM Machen ;-)
Ich weiss zwar nicht was passieren würde, falls mir der Speicher ausginge, aber dann müsste das System halt wieder Dateien (libraries) schliessen um neue zu öffnen, was zwar die Performance runterdrückt. Aber ich hoffe doch dass das System darurch nicht instabil wird !?!

Für ein so schlankes System wie du vorgeschlagen hast (währe natürlich super) hab ich im Moment noch zu wenig Erfahrung. Ich arbeite deshalb noch grafisch (Gnome) weil's halt einfacher zum Einarbeiten ist. Aber ich werde vielleicht noch darauf zurückkommen.
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Beitrag von cirrussc » 16.02.2008 21:58:30

Hi
Thom hat geschrieben:Hab bis jetzt noch keine Probleme gehabt. Wenn ich nur 128MB für eine Swap Partition brauchen würde, könnte Debian dies auch gleich im RAM Machen ;-)
Ich weiss zwar nicht was passieren würde, falls mir der Speicher ausginge, aber dann müsste das System halt wieder Dateien (libraries) schliessen um neue zu öffnen, was zwar die Performance runterdrückt. Aber ich hoffe doch dass das System darurch nicht instabil wird !?!
Um hier etwas Licht ins dunkel zu lassen [1] :wink:
Thom hat geschrieben: Für ein so schlankes System wie du vorgeschlagen hast (währe natürlich super) hab ich im Moment noch zu wenig Erfahrung. Ich arbeite deshalb noch grafisch (Gnome) weil's halt einfacher zum Einarbeiten ist. Aber ich werde vielleicht noch darauf zurückkommen.
Das ist überhaupt kein Problem, schließlich kann man in einer DE auch in der Shell arbeiten -> xterm.
Thom hat geschrieben: Wieviel würdet ihr empfehlen (wieviel müsste ich dafür freimachen)? (2.9 von 3GB verbraucht)
Oh nur 100MB frei. Das ist ein bisschen wenig, müssen nur ein paar logs wachsen dann ist schluss.

Zum Einstieg wäre noch das dahb [2], unser wiki [3] und natürlich das Forum da.

[1] http://wiki.debianforum.de/LinuxSpeichermanagement
[2] http://www.debiananwenderhandbuch.de/
[3] http://wiki.debianforum.de/
Gruß cirrussc
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„Der Mensch steigert zur Zeit die Nutzung dessen, was seiner Willkür unterliegt - und kommt sich sehr klug dabei vor.“ H. Gruhl

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