(debootstrap) etch Install. auf zu neuer hardware (gelöst)

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guennid

(debootstrap) etch Install. auf zu neuer hardware (gelöst)

Beitrag von guennid » 30.12.2007 14:00:33

Dies hier ist die Fortsetzung von dem hier.
So, nach langem Suchen habe ich eine debianbasierte live-CD gefunden, die mit dem Laufwerk kann: ubuntu 7.10.
Da ist zwar gparted buggy 8O , aber die Partitionierung habe ich dann halt mit der puppy live-CD gemacht.

Was ist jetzt debootstrap. Ich nehme mal an, ein Programm. Leider ist das bei ubuntu nicht dabei. Es wird aber zur Installation angeboten. Heißt das jetzt, ich muss den Rechner (in seinem nackenden Zustand) ans Internet hängen? Und wohin soll das Teil dann installiert werden? Auf die CD wohl kaum, also in die leere HD-Partition?

Grüße, Günther
Zuletzt geändert von guennid am 01.01.2008 12:21:22, insgesamt 1-mal geändert.

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Tintom
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Beitrag von Tintom » 30.12.2007 14:33:46

Ohne die beiden Live-CDs zu kennen beschreib ich mal, wie das bei Knoppix gemacht wird: Knoppix ist auch eine debianbasierte Live-CD mit dem Filesystem UnionFS, welches ein ro-gemountetes Verzeichnis (in dem Fall die CD) und ein rw-gemountetes Verzeichnis (hier: eine Ramdisk) übereinanderlegt. Du hast somit ein rw-gemountetes System obwohl du von einer CD-ROM aus arbeitest.

Gruß

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Leonidas
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Re: (debootstrap) etch Installation auf zu neuer hardware

Beitrag von Leonidas » 30.12.2007 14:33:58

guennid hat geschrieben:Was ist jetzt debootstrap. Ich nehme mal an, ein Programm. Leider ist das bei ubuntu nicht dabei. Es wird aber zur Installation angeboten. Heißt das jetzt, ich muss den Rechner (in seinem nackenden Zustand) ans Internet hängen? Und wohin soll das Teil dann installiert werden? Auf die CD wohl kaum, also in die leere HD-Partition?
Ubuntu bietet sowohl debootstrap als auch cdebootstrap in den Repositories an.

Und debootstrap zieht einfach eine Basisinstallation von den Debian-Mirrors und entpackt diese auf der Partition. Damit kannst du Systeme auf anderen Systemen aufsetzen, wenn du zum Beispiel nicht booten kannst. Habe ich zum Beispiel verwendet um meinen Router zu installieren, der nicht von CD-ROM oder Floppy starten kann (mangels der Hardware).
Wir wollten einen Marsch spielen, aber wir hatten nur Xylophone.

guennid

Beitrag von guennid » 30.12.2007 14:44:36

Danke für eure Hinweise!

@Tintom
Die neueste, mir bekannte knoppix ist 5.1, die benutzt kernel 2.6.20.15 und der kann offensichtlich ebenfalls noch nicht mit dem Plattencontroller

@Leonidas
Ubuntu bietet sowohl debootstrap als auch cdebootstrap in den Repositories an.
Logo!

Meine Frage war, ob ich um eine Internetabindung nicht herumkomme.

Grüße, Günther

guennid

Beitrag von guennid » 30.12.2007 20:49:25

Ich habe mir das ubuntu jetzt auf eine kleine Partition installiert. Grauenhaftes Zeugs 8O
In dieser Anleitung finde ich diese Zeilen:
Oder Sie nutzen die folgende Prozedur, um es (debootstrap, d.V.) manuell zu installieren. Erstellen Sie ein Arbeitsverzeichnis, in das Sie die .deb-Pakete entpacken.
# mkdir work
# cd work

Das debootstrap-Binary finden Sie im Debian-Archiv (achten Sie darauf, die richtige Datei für Ihre Architektur zu verwenden). Laden Sie das debootstrap.deb aus dem Pool herunter, kopieren Sie es in das Arbeitsverzeichnis work und extrahieren Sie daraus die Dateien. Sie benötigen root-Rechte, um die Binär-Dateien zu installieren.
# ar -xf debootstrap_0.X.X_all.deb
# cd /
# zcat /full-path-to-work/work/data.tar.gz | tar xv
Meine Fragen:
muss ich debootstrap bei debian oder bei ubuntu holen?
Wo soll dieses Verzeichnis "work" erstellt werden? Im Dateisystem des laufenden Systems (ubuntu)? oder auf der für etch vorgesehenen partition (die ich dann mit /mnt/leer in ubuntu einbinden würde)?

Ich habe beides versucht und bin jedesmal mit "zcat /full-path-to-work/work/data.tar.gz ..." gescheitert (mit bei ubuntu geholtem debootstrap). Ich habe darauf geachtet, mit sudo zu arbeiten.


Grüße, Günther

Spasswolf
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Beitrag von Spasswolf » 30.12.2007 20:55:07

Ubuntu ist in dem Sinne kein "anderes Unix/Linux", also ist die Anleitung wohl nicht ganz das Richtige. Stattdessen:

Code: Alles auswählen

sudo apt-get install debootstrap

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Leonidas
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Beitrag von Leonidas » 31.12.2007 00:09:47

guennid hat geschrieben:Ich habe beides versucht und bin jedesmal mit "zcat /full-path-to-work/work/data.tar.gz ..." gescheitert (mit bei ubuntu geholtem debootstrap). Ich habe darauf geachtet, mit sudo zu arbeiten.
Installiere einfach das in Ubuntu vorhandene debootstrap (kannst es auch irgendwo anders herunterladen und das deb mit ``dpkg -i`` installieren), es beinhaltet mehrere Debian-Templates.

Danach sollte ein

Code: Alles auswählen

sudo debootstrap --arch i386 etch /mnt/debinst http://ftp.de.debian.org/debian
(vorrausgesetzt du willst i386) reichen. Dabei muss die Partition wo das System dann drauf soll als ``/mnt/debinst`` gemountet sein.
Wir wollten einen Marsch spielen, aber wir hatten nur Xylophone.

guennid

Beitrag von guennid » 31.12.2007 13:42:47

Hat funktioniert, wie von Spasswolf und Leonidas vorgeschlagen. Danke!
Ich habe allerdings debootstrap von CD installieren lassen, geht problemlos.
Ich greif schon mal voraus (mit den nächsten Schritten denke ich klar zu kommen): Kann ich zum Schluss den ubuntu-bootloader (grub) in modifizierter Form weiterverwenden? Dann wäre ich sehr dankbar, wenn mir jemand sagt, was /dev/sda5 für grub ist.
Wenn das sowieso nicht geht, kommt lilo drauf. - Ich bin kein Freund von grub.

Grüße, Günther

guennid

Beitrag von guennid » 31.12.2007 16:34:34

Hab's geschafft, etch bootet. :lol: Demnächst mehr (wenn ich fertig bin!).

Grüße, Günther

guennid

Beitrag von guennid » 01.01.2008 12:19:45

Kurze Beschreibung meiner Vorgehensweise: etch-Installation via debootstrap von einem hilfsweise installierten ubuntu-System aus

Man installiert die ubuntu live-CD auf eine kleine Partition der Platte.
Netzwerk des ubuntu Systems konfigurieren. Die ubuntu Konfigurationsdialoge fand ich verwirrend.
Internetanbindung kontrollieren/einrichten.

Code: Alles auswählen

sudo apt-get install debootstrap

Code: Alles auswählen

sudo debootstrap --arch i386 etch /[ubuntu-mountpunkt der Zielpartition] [etch-Quelle]
etch-quelle: entweder
http://[debian-Spiegel, z.b.: ftp.de.debian.org/debian]
oder, falls man eine geeignete Installations-CD hat (mit Basissystem)

file:/[ubuntu-mount-punkt der CD]/debian

Damit wird ein minimales etch unter /[ubuntu-mountpunkt der Zielpartition] erzeugt.
in dieses System wechselt man in einen ubuntu-terminal mit

Code: Alles auswählen

chroot /[ubuntu-mountpunkt der Zielpartition] /bin/bash
und ist dort root.
Achtung, das System ist sehr spartanisch, was man zunächst noch gar nicht im ganzen Ausmaß bemerkt, weil ubuntu noch einige gewohnte Dinge zur Verfügung stellt: Die deutsche Tastatur funktioniert, aber wenn etch später original gebootet wird, nicht mehr. Dazu später mehr.
mit nano /etc/apt/sources.list kann man die die repos prüfen und gegebenenfalls neu editieren.
Ich habe backports.org eingebunden, weil der selbstgebackene kernel der erforderlichen Version noch nicht funktionierte. :oops:
Ich habe folgende basale Dateien aus einem anderen etch-System als ubuntu-root einfach hineinkopiert und angepasst: interfaces,hosts, hostname,fstab, sources.list. Die Rechte sollten kontrolliert werden!!!

Nach der Editierung der sources.list kann man einfach mit apt-get (oder aptitude, wenn's beliebt) weiter installieren. Ich hab das nicht getan, einmal weil meine Internet Anbindung nicht so pralle Geschwindigkeiten erlaubt und zum anderen, weil ich deswegen so ziemlich alles, was ich so brauche, hier auf CDs habe und mit eigenem repo weitermachen werde.
grub von ubuntu kann weiterverwendet werden: Es muss lediglich ein neuer Eintrag in /boot/grub/menu.lst gemacht werden. (hd0,X): hd0 musste ich weiter verwenden, obwohl meine Platte sda ist, bei root= musste ich dagegen /dev/sdaX eintragen (ob dieses Gewürge Sinn macht, wag' ich zu bezweifeln- erinnert mich in gewisser Weise an die Eiertänze mit gewissen Laufwerksbuchstaben!!!).
Damit kann das neue etch dann zum ersten Mal gebootet werden.
So und nun - Überraschung!!!
Einloggen kann sich nur root - ohne Passwort

Tastatur: englisch
also sollte man als erstes nachinstallieren: locales (und konfigurieren!), console-tools, console-data, console-common

und dann die User-Verwaltung vernünftig organisieren!!!

Grüße, Günther

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bollin
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Beitrag von bollin » 01.01.2008 16:28:13

ISO-Dateien für Etch mit neuerem Kernel gibt es unter http://mirror.home-dn.net/d-i/.

Viele Grüße,
Torsten

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