Dateisystem das Groß Kleinschreibung ignoriert

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
Antworten
Cologne4711
Beiträge: 260
Registriert: 04.12.2006 11:37:59

Dateisystem das Groß Kleinschreibung ignoriert

Beitrag von Cologne4711 » 17.12.2007 17:45:01

Hallo,

wie oben schon beschrieben bin ich auf der Suche nach einem Dateisystem, dass die Groß- Kleinschreibung ignoriert.
Außderdem sollten ACL`s und die Extended Attributes vorhanden sein.

Bisher habe ich nur JFS gefunden.
Nutzt jemand JFS produktiv und kann mit postiven oder negativen Informationen dienen. Ich habe lediglich einige wenige schlechte Berichte in Erinnerung, diese sind aber auch schon etwas älter :wink:


MfG

Danielx
Beiträge: 6419
Registriert: 14.08.2003 17:52:23

Re: Dateisystem das Groß Kleinschreibung ignoriert

Beitrag von Danielx » 17.12.2007 18:59:59

Cologne4711 hat geschrieben: wie oben schon beschrieben bin ich auf der Suche nach einem Dateisystem, dass die Groß- Kleinschreibung ignoriert.
Für was brauchst du denn so etwas?

Vielleicht hilft dir ja ext3ci:
http://bill.herrin.us/freebies/
Aber ob das 100%-ig funktioniert bzw. getestet wurde und zukünftig weiter existieren wird?

Danielx
Beiträge: 6419
Registriert: 14.08.2003 17:52:23

Beitrag von Danielx » 17.12.2007 19:15:22

HFS+ kann glaube ich auch case-insensitive sein, solltest du dir mal genauer ansehen.

edit: Ist glaube ich auch nicht wirklich zu gebrauchen unter Linux, z.B. Formatieren nicht möglich, Schreiben ist experimentell u.s.w.
Also ist davon abzuraten.

Cologne4711
Beiträge: 260
Registriert: 04.12.2006 11:37:59

Beitrag von Cologne4711 » 17.12.2007 22:35:34

Für was brauchst du denn so etwas?
Es ist ja möglich, dass auf einem Samba Share eine Datei mit "gleichem" Namen doppelt vorhanden ist. Dabei wäre dann die Groß- Kleinschreibung unterschiedlich. Da aber Samba diesen Unterscheid ignoriert, könnte es zu Problemen kommen. Mir ist zwar schon klar, dass dieser Fall nur bei einem auf dem System angemeldeten User mit entsprechenden Rechten vorkommen kann, aber meinem Chef gefällt der Gedanke nicht.

Darum lote ich momentan aus, welche Möglichkeiten es gibt, diesen Fall einfach von vorneherein auszuschließen.

Ich werde mir morgen auf der Arbeit den Link mal anschauen.

Vielleicht hat ja noch jemand Erfahrung mit JFS. Ich kenne das sonst nur von OS2 :wink:

MfG

Benutzeravatar
holgerw
Beiträge: 1489
Registriert: 13.03.2003 16:19:00
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: Marburg

Beitrag von holgerw » 18.12.2007 00:51:08

Hi,

aus Neugier habe ich vor Monaten mal alle meine Linux Maschinen komplett auf jfs umgestellt, der regelmäßige fsck bei ext3 nervte mich, xfs geht meines Wissens nach ziemlich aggressiv beim Journaling mit den RAM Ressourcen um und mit reiserfs konnte ich mich bis jetzt noch nicht so recht anfreunden.

Bis jetzt kann ich nicht klagen, selbst ein brutales Ausschalten meines Haupt PCs verlief glimpflich (hatte aus Versehen meine Stromsteckerleiste vom Netz getrennt), nach dem Reboot war nichts zerstört. Das Dateisystem macht auf mich einen sehr performanten und robusten Eindruck.

Was den Punkt "Klein- und Großschreibung angeht, wird auf meinen Systemen da sehr wohl unterschieden, vermutlich muss man beim Erstellen einer Jfs Partition bestimmte Optionen mitgeben, damit Klein- und Großschreibung ignoriert werden.

Beste Grüße,
Holger

Cologne4711
Beiträge: 260
Registriert: 04.12.2006 11:37:59

Beitrag von Cologne4711 » 18.12.2007 09:25:16

Danke schon mal für den Bericht über JFS. Ich werde es dann einmal auf einem Testrechner ausprobieren.
Was den Punkt "Klein- und Großschreibung angeht, wird auf meinen Systemen da sehr wohl unterschieden, vermutlich muss man beim Erstellen einer Jfs Partition bestimmte Optionen mitgeben, damit Klein- und Großschreibung ignoriert werden.
Das stimmt, die Option ist -O.

MfG

Benutzeravatar
Leonidas
Beiträge: 2032
Registriert: 28.04.2003 13:48:49
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Kontaktdaten:

Beitrag von Leonidas » 18.12.2007 13:02:48

holgerw hat geschrieben:Bis jetzt kann ich nicht klagen, selbst ein brutales Ausschalten meines Haupt PCs verlief glimpflich (hatte aus Versehen meine Stromsteckerleiste vom Netz getrennt), nach dem Reboot war nichts zerstört. Das Dateisystem macht auf mich einen sehr performanten und robusten Eindruck.
Du kannst dir gar nicht vorstellen wie oft ich ein ext3-Dateisystem nicht richtig unmounted habe, weil das System gecrasht ist ohne das etwas passiert ist. Ich bin recht zufrieden damit, wie robust ext3 ist.

Edit:Kann man Samba nicht einfach entsprechend konfigurieren?
Wir wollten einen Marsch spielen, aber wir hatten nur Xylophone.

Cologne4711
Beiträge: 260
Registriert: 04.12.2006 11:37:59

Beitrag von Cologne4711 » 18.12.2007 14:25:32

Kann man Samba nicht einfach entsprechend konfigurieren?
Samba hat ja keinen Einfluss darauf, welche Dateien auf Dateisystemebene angelegt werden.

Wenn ein User dagegen eine Samba Freigabe eingebunden hat, kann der Fehler ja auch nicht auftreten.

MfG

jaywalker
Beiträge: 371
Registriert: 14.09.2006 12:13:19

Beitrag von jaywalker » 18.12.2007 14:56:28

Das Problem kann man umgehen, indem man die Samba-Freigabe eben *NUR* per samba benutzt (auch auf den Linux-Maschinen). Dann ist das Problem einfach nicht vorhanden, und das zugrundeliegende Dateisystem wird recht egal.

Welches Dateisystem kann man denn für USB-Sticks vernünftig benutzen? Irgendwie habe ich auf unterschiedlichen Maschinen eben unterschiedliche IDs und damit kommt ext2/3 gar nicht klar..

Grüße
Heiner

Benutzeravatar
Leonidas
Beiträge: 2032
Registriert: 28.04.2003 13:48:49
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Kontaktdaten:

Beitrag von Leonidas » 18.12.2007 15:14:56

Cologne4711 hat geschrieben:
Kann man Samba nicht einfach entsprechend konfigurieren?
Samba hat ja keinen Einfluss darauf, welche Dateien auf Dateisystemebene angelegt werden.
Ach so meinst du das - also wenn User direkt die Freigabe bearbeiten.

Eine Idee wäre es, mit Fuse ein Dateisystem zu schreiben dass die Samba-Shares "klont" (etwa wie aufs oder UnionFS) und die Zugriffe weiterleitet, nachdem es die Dateinamen umgeschrieben hat.
Wir wollten einen Marsch spielen, aber wir hatten nur Xylophone.

Benutzeravatar
holgerw
Beiträge: 1489
Registriert: 13.03.2003 16:19:00
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: Marburg

Beitrag von holgerw » 19.12.2007 00:42:38

Leonidas hat geschrieben:Du kannst dir gar nicht vorstellen wie oft ich ein ext3-Dateisystem nicht richtig unmounted habe, weil das System gecrasht ist ohne das etwas passiert ist. Ich bin recht zufrieden damit, wie robust ext3 ist.
Hi @Leonidas,

was die Robustheit von ext3 angeht, stimme ich Dir zu, da konnte ich auch bisher nicht klagen. Es ging mir auch gar nicht darum, jfs als robuster hinzustellen, ich wollte nur sagen, dass es meines Eindruckes nach ebenso robust ist - wenn drei Monate Nutzung denn überhaupt schon ausreichen, das beurteilen zu können :-)

Vorteil ist meines Erachtens der Wegfall von regelmäßigen fsck Prozeduren.

Ich war ehrlich gesagt einfach mal neugierig darauf, jfs auszuprobieren, bisher bin ich sehr zufrieden.

Beste Grüße,
Holger

Antworten