Die Qual der Wahl? Oder doch Egal? [gelöst]

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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magoo
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Die Qual der Wahl? Oder doch Egal? [gelöst]

Beitrag von magoo » 13.11.2007 14:31:54

Hallo

Ich verwende zur Zeit debian GNU/Linux; Arch Linux und Fedora8. Jedes hat seine Stärken und seine Schwächen - ich will mich aber jetzt auf eines beschränken - weiß aber einfach nicht welches.

== Updates ==

An Fedora stört mich das die Updates (alle 6 Monate) oft zu einem Instabilen System führen - wenns dann Stabil ist kommt schon die nächste Version (außname waren FedoraCore6 und Fedora8).

Arch Linux stört mich das vieles nicht geht bzw. der aufwand sehr groß ist (z.b. Palm mit jPilot).

Debian stört mich das es teilweise einfach zu alt / langsam ist - und wenn man fremde quellen einbaut wirds instabil.

== Philosophisch/Idealistisch ==

Hier ist meine Wahl relativ Klar: Debian oder Fedora. Beide verstehen Opensource nicht als Lösung sondern als Lebenseinstellung.

Arch Linux geht mit dem KISS Prinzip bei der Distri einen sehr schönen weg; denn man blickt hinter die Kulissen kann besser in die Paketverwaltung greifen als bei Debian oder Fedora. Aber was es bzgl. dem Gedanke OpenSource konnte ich bisher nicht wirklich ermitteln. Es wirkt ein wenig (in Foren, Dokus und Co.) als würde es einfach von allem das besete nehmen und fertig.

== Geschwindigkeit ==
Archlinux ist am schnellsten hochgefahren und auch sonst fix bei der Sache - aber dafür merkt man immer wieder - huch das muss ich noch installieren. Vom Müllpaketefaktor am kleinsten.

Debian - kennt ihr :-). Seit Etch/Sarge deutlich mehr Müllpakete (= unnötige) als z. B. Woody

Fedora langsaaaaaaaaaaam beim hochfahren - dann aber debianmäßig. Viele Müllpakete (z.b. Bluethooth).


-------

Das sind alles zwar nur meine Eindrücke; diese sorgen aber dafür das ich mich nicht entscheiden kann. Vielleicht hat jemand eine Idee wie ich das "Problem" angehen könnte. Bitte keine andere Distri Empfehlung - vor allem kein Ubuntu.

== Community ==
Sind alle ganz nett. Objektiv ist IMHO nur Debian und Fedora - da man da bei beiden diese Anfrage stellen kann ohne das nur die Hausdistri besungen wird.
Zuletzt geändert von magoo am 14.11.2007 07:43:24, insgesamt 1-mal geändert.

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chimaera
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Beitrag von chimaera » 13.11.2007 20:22:05

Ich wähle schlichtweg die Distribution, die mir am wenigsten auffällt, weil sie am problemlosesten funktioniert. Argumente wie "Community, Bootzeiten, Müllpakete(?)" sind für mich nicht mehr schlagend. MIt ein bisschen Know-How lassen sich Lösungsansätze anderer Distros übernehmen (ich treibe mich z.B. viel im Gentoo-Wiki herum), meinen Rechner starte ich nicht 20x am Tag und ob da 100MB an unbenutzten libs auf meiner Platte schlummern, nun ja, nicht schön aber ich kann das verkraften. Wenn der Leidensdruck zu groß wird ist das Zeug auch Ruck-Zuck entfernt.

Um Kompromisse kommst du nicht herum, LFS ick hör' dir trappsen, aber das stimmt ja auch nicht.

Das ganze ist überhaupt ein leidiges Thema, wurde und wird überall heftigst diskutiert, blablubb. ich würde mich darüber auf jeden Fall nicht verrückt machen.

Ich persönlich mag das Paketsystem von debian und den convenience-faktor von ubuntu.. und wähle daher letzteres. Aber davon möchtest du ja nichts hören.
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BeS
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Re: Die Qual der Wahl? Oder doch Egal?

Beitrag von BeS » 13.11.2007 21:46:21

magoo hat geschrieben: An Fedora stört mich das die Updates (alle 6 Monate) oft zu einem Instabilen System führen - wenns dann Stabil ist kommt schon die nächste Version (außname waren FedoraCore6 und Fedora8).
du musst doch nicht jedes Update mitmachen, afaik unterstützt Fedora eine Version immer bis zur Veröffentlichung der übernächsten Version. Du könntest also durchaus jahres-Sprünge machen. Es sei denn das Update System von Fedora macht dann Probleme.
Oder du updatest immer zur neuen Version wenn diese schon 2-3 Monate alt ist und die Kinderkrankheiten auskuriert sind.
Debian stört mich das es teilweise einfach zu alt / langsam ist - und wenn man fremde quellen einbaut wirds instabil.
Was das "alter" der Software angeht, da bin ich mittlerweile gelassener geworden. Wichtig ist, dass es die Programme gibt die ich brauche und diese machen was ich will. Wenn es davon dann schon 2 neuere Versionen gibt ist mir das relativ egal.
Was die Geschwindigkeit angeht, dass kann ich nicht nachvollziehen. Debian war bei mir bisher immer die mit Abstand flotteste Distribution. Wobei ich zugeben muss, dass sich seit Gnome2.14 (was ja noch bei Etch dabei ist) auch viel in der Geschwindigkeit getan hat.
Zu fremd-Quellen kann ich nichts sagen, da ich diese nicht verwende.
Hier ist meine Wahl relativ Klar: Debian oder Fedora. Beide verstehen Opensource nicht als Lösung sondern als Lebenseinstellung.
Ich bin eher ein Freund der Freien Software Philosophie und ich glaube Debian auch, aber das ist ein anderes Thema. ;)

Fedora ist da aber schon 1-2 Schritte hinter Debian:
- Sie haben eine Ausnahme für Firmware, liefern also proprietäre Firmwares mit
- Codec Budy finde ich aus Freier Software Sicht auch nicht so prickelnd

OK, auf der anderen Seite haben sie dafür kein non-free. Insgesamt also vielleicht doch Gleichstand. Aber beim Vergleich Debian Main vs. Fedora sehe ich leichte Vorteile für Debian und Debian bringt auch freie media codecs (ffmpeg, mplayer, vlc) mit während Fedora mir proprietäre Software als Lösung anbietet.
Fedora langsaaaaaaaaaaam beim hochfahren - dann aber debianmäßig. Viele Müllpakete (z.b. Bluethooth).
Also die boot-Zeit ist mir relativ egal, ich starte den PC nur einmal am Tag. Mit "Müllpaketen" habe ich auch keine Probleme, bei den heutigen Festplatten spielt das keine Rolle.
Das Fedora aber ähnlich schnell sein soll wie Debian erstaunt mich. Ich habe auch schon Fedora getestet (FC6) und da war der Fedora Desktop deutlich träger wie der von Debian.
Obwohl, wenn du Fedora mit Debian Etch verglichen hast, also ein Fedora GNOME2.20 genauso schnell ist wie ein Debian GNOME2.14, dann würde es wieder mit meiner Erfahrung übereinstimmen (GNOME2.20 sollte nämlich spürbar schneller sein).

Ansonsten kannst wohl nur du entscheiden welche Distribution dir besser liegt.
Deine Unterstützung für Freie Software kostet dich nur wenige Minuten: www.fsfe.org/support

Ich spreche von Freier Software!

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dawei
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Beitrag von dawei » 13.11.2007 23:51:49

Bootzeit: Ist mir egal. Ob der Rechner nach dem Aufstehen 60 oder 90 Sekunden zum Booten braucht, was solls.

Aktualität: Ist für mich bei Debian das einzige, was stört. Was aber anderseits natürlich auch die Vorteile der Stabilität hat.

Suse hatte mich zu arg vergrault mit dem Mist, den die eine zeitlang gebracht haben, Ubuntu war in der 6.10 zu verbuggt, nur bei Debian, dem angeblich so schwerem System läuft irgendwie alles rund. Und das ist es, was ich letzlich brauche.

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magoo
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Beitrag von magoo » 14.11.2007 07:43:08

Ich danke erstmal für eure Meinungen. Ich habe mittlerweile mich für Debian oder Fedora entschieden; und gegen ArchLinux.

Dies ist hauptsächlich weil die Frage Freie Software hier nicht geklärt, schlimmer noch - nicht berührt wird. Zumindest gibt es keine spürbaren Definitionen von irgend welchen Entwicklern/Entscheidern etc. Allerdings ist es für den reinen User der einfach ein System haben will das Funktioniert ohne Umwege sicherlich ein Vorteil wenn auch non-free Software integriert ist.

Die Aussage mit der Firmware ist richtig - aber wie schon erwähnt sind beide auf die ein oder andere Weise nicht frei. Für meinen Server werde ich auf jedenfall bei Debian bleiben. Denn dieser wird sehr selten aktuallisiert, abgsehen von Sicherheitsupdates. Ich habe mich erst vor 1 Monat für Etch Entschieden - vorher war immer Woody.

Ich denke für den Laptop werde ich auch Debian verwenden und für die Workstation Fedora. Grund ist einfach das ich denke es ist Sinnvoll sich mehr als nur eine Distribution anzusehen - sonst verliert man irgendwann evtl. den Blick für neues. Da ich an der Workstation auch mal Zocke ist es evtl. besser aktuelle ALSA, Libarys etc. zu haben.

Ich möchte euch dennoch ein großes Lob aussprechen. Euch und der ganzen Debian Community (inbesondere dieses Forum). Einfach toll das man auch in einem Debianforum über andere Systeme sprechen kann ohne gleich als Eindringling oder Troll empfunden zu werden.

Ein Link der die Beiden Distributionen relativ objektiv vergleicht gibt es :arrow: hier.

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