Abhägigkeiten nicht richtig aufgelöst [gelöst]

[clue]

Hi!

Ich wollte hier mal von einem ziemlich üblen Problem berichten:

Bei einem Update von Security.Debian.Org wurde mein Kernel von 2.6.18.4 auf 2.6.18.5 updated. Nun hatte ich auch den dazugehörigen nvidia-kernel-2.6.18.4 installiert. Beim update wurde allerdings nicht von Synaptic der zum neuen Kernel gehörende nvidia-kernel-2.6.18.5 als Abhängigkeit erkannt und mit installiert. Daher konnte ich mein System nicht mehr in den grafischen Modus booten.

Ich habe zwar das Problem durch starten des alten Kernels gelöst, dann den richten nvidia-kernel installiert und es läuft.

ABER: Synaptic hätte die Abhängigkeit erkennen müssen!!! Das ist echt eine Schwachstelle.

Anderes Beispiel: Ich hatte nach der Grundinstallation von Etch voerst nur Gnome drauf. Ich wollte auf KDE umsteigen und habe in Synaptic gesagt, er solle KdeBase und Konqueror installieren. Hat er auch brav gemacht. Und dazu auch einige Abhägigkeiten. ABER WIEDER NICHT ALLE! Er hatte noch einige essentielle Abhängigkeiten übersehen, so daß mein KDE ständig abstürtzte. Da ich neu von Fedora nach Debian gewechselt war, dachte ich bei mir, die Entwickler hättten sich bei KDE nicht so viel Mühe gegeben, wie bei Gnome. Erst später habe ich dann die KDE-Metadatei entdeckt, die dann auch alle Abhängigkeiten aufgelöst hat.

Versteht mich nicht falsch: Ich liebe Linux und benutze es fast ausschließlich (Redmond ist nur zum seltenen Spielen da) . Aber das kann so nicht sein. Vielleicht fehlt ja APT die Multilib-Fähigkeit, die RedHat veranlasste auf yum zu wechseln.

Wo kann ich mal auf diesen Punkt aufmerksam machen? Habt Ihr auch solche Erfahrungen gemacht?

[gms]

ABER: Synaptic hätte die Abhängigkeit erkennen müssen!!! Das ist echt eine Schwachstelle.

der Kernel hat keine Abhängigkeit zum Nvidia-Treiber, der lauft auch ohne ganz gut. Es ist auch nicht sinnvoll wenn alle "Kunden" eines Sicherheitsupdates darauf warten müssen, bis alle Treiberpakete verfügbar sind. Es kann halt ein bißchen dauern bis dem so ist.

Die Abhängigkeit des Nvidia-Treibers zum Kernelpaket ist jedoch definiert.

Code: Alles auswählen

root@gms4:~# apt-cache show nvidia-kernel-2.6.18-4-686 | grep Depends
Depends: nvidia-kernel-common (>= 20050829), linux-image-2.6.18-4-686

Daher wurde dieses Paket auch bei dir deinstalliert. Bei apt-get oder aptitude wirst du sicher darauf hingewiesen, wenn Pakete wegen Abhängigkeitsproblemen deinstalliert werden müssen. Wenn Synaptic das bei dir nicht getan hat, dann schmeiß dieses Tool weg, dann ist es nicht zu gebrauchen, vielleicht hast du aber einfach nicht darauf geachtet

Gruß
gms

[armin]

Anderes Beispiel: Ich hatte nach der Grundinstallation von Etch voerst nur Gnome drauf. Ich wollte auf KDE umsteigen und habe in Synaptic gesagt, er solle KdeBase und Konqueror installieren. Hat er auch brav gemacht. Und dazu auch einige Abhägigkeiten. ABER WIEDER NICHT ALLE! Er hatte noch einige essentielle Abhängigkeiten übersehen, so daß mein KDE ständig abstürtzte.

Und welche sollen das sein um mal dumm zu fragen?
Ohne das KDE-Meta-Paket ist zwar nicht alles was zu KDE gehört installiert, aber Abstürze gibt es keine. Nur weniger Funktionalität. kdebase ist ansich vollkommen ausreichend für ein lauffähiges KDE.
Wenn du willst das jemand nach schaut, bräuchte ich exakte Paketnamen und genauere Beschreibungen der Abstürze.

[clue]

@gms

Bei mir wurden weder der alte Kernel, noch der alte nvidia-Kernel deinstalliert. Stattdessen wurde der neue hinzugefügt, so daß ich 2 Kernel beim Booten zur Auswahl habe.

Neuer Kernel bedeutet auch neuen nvidia-Kernel. Der wurde aber nicht mitinstalliert, obwohl er zur Verfügung stand (hab's extra nochmal nachgeschaut). Ergo hat Synaptic seinen Job nicht richtig erledigt.

@Trigger

Folgende Pakete hatte ich damals mit Synaptic manuell ausgewählt (Synaptic hatte dann noch diverse Abhängigkeiten mit ausgewählt) und installiert:

http://nopaste.debianforum.de/6903


Dies sind die Pakte, die installiert werden, wenn man das KDE-Metapaket installiert.

http://nopaste.debianforum.de/6904


Mir fällt als erster gravierender Unterschied auf, daß keine einzige KDE-Lib als Abhängigkeit installiert wurde. Erst nachdem ich das Metapaket ausgewählt hatte.

Die Abstürze machten sich sehr stark bemerkbar, als ich zum Beispiel versuchte mit KGET etwas herunterzuladen. Oft führte das zu einem kompletten Maus und Tastatur und Bildschirmfreeze. Daher hatte ich mich nicht mehr getraut, dieses Tool zu verwenden. Durch Installation des KDE-Metapaketes wurde dann alles super. Aber eigentlich sollte das nicht nötig sein. Die Pakete waren wohl nicht mit den entsprechenden Abhängigkeiten versehen worden. Anders kann ich es mir nicht erklären. Synaptic ist ja auch nur ein Frontend für APT. Und daher liegt der Fehler wohl in den Paketbeschreibungen selbst.

Könnte mal ein GNOME-ler spaßeshalber den Konqueror in Synaptic (oder sonstigem Paketmanager) auswählen, und dann mal sein Output der zur Installation vorgesehenen Pakete posten?

[armin]

Die Dependencies auf die Kdelibs sind definitiv da. Ansonsten gäbe es in Etch nämlich ein sehr sehr großes Problem.
Hier mal als Beispiel was eine Installation von Kate (was ja auch in deiner Liste steht) nach ziehen würde: http://nopaste.debianforum.de/6905

[gms]

Bei mir wurden weder der alte Kernel, noch der alte nvidia-Kernel deinstalliert.

ok, dann wurde der alte Kernel nicht upgegradet, sondern der neue nur installiert, weil du ein Kernel-Metapaket installiert hast ( z.B linux-image-2.6-686 ). In diesem Fall liegt der Fehler aber auch bei dir, denn dann hast du das Metapaket für den nvidia-Treiber ( z.B nvidia-kernel-2.6-686 ) nicht installiert. Nur dadurch teilst du Synaptic mit, daß du zu dem Kernel auch den nvidia-Treiber dazu installiert haben möchtest.

Gruß
gms

[clue]

@trigger

Ok. Mit Kate sieht's scheinbar ganz gut aus (soweit ich als Laie das beurteilen kann). Aber es wäre interessant, wenn Du einfach mal Konqueror und Kde-base installieren würdest (vorher aber noch eventuell vorhandene KDE-Komponenten deinstallieren).
Ich vermute mal, es werden nicht die kdelibs mit installiert. Aber auf jeden Fall solltest Du dann mal - wie beschrieben - versuchen in KDE etwas mit KGET herunterzuladen. Ich bin gespannt, ob Du dann auch auf ähnliche Probleme stoßen würdest.

@gms

Ich dachte linux-image-2.6.18.4 wäre der Kernel selbst und nicht ein Metapaket. Was müßte ich denn installieren, um einen "echten" Kernel zu installieren? Linux-image-2.6.18.4 war vom Debian-Installer während der Erst-Installation draufgespielt worden.

Der nvidia-kernel-2.6.18.4 war und ist auch noch immer installiert. Ich habe nach dem update synaptic manuell sagrn müssen, daß ich gerne den nvidia-kernel-2.6.18.5 installieren würde. Den hätte er aber automatisch mitinstallieren sollen, da die Vorgängerversion installiert war. Hat zufällig noch jemand anderes ähnliche Erfahrungen gemacht? Vielleicht bin ich ja nicht der Einzige mit diesen Problemen.

[gms]

Ich dachte linux-image-2.6.18.4 wäre der Kernel selbst und nicht ein Metapaket.

Das Paket "linux-image-2.6.18.4" gibt es nicht, die Pakete "linux-image-2.6.18-4-686" und "linux-image-2.6.18-5-686" enthalten den Kernel optimiert und gebaut für eine spezielle Architektur ( in diesem Beispiel "686" )
Für jede Architektur gibt es auch ein entsprechendes Metapaket, z.B "linux-image-2.6-686" ( dieses Paket ist daran zu erkennen, daß die Minor-Version vom Kernel nicht im Paketnamen enthalten ist )

Wenn du dieses Metapaket installiert hast, dann wird dir bei erscheinen eines neuen Kernels, dieser automatisch auch installiert. ( das dürfte bei dir geschehen sein. ). Durch die Installation dieses Pakets, kannst du also sehr einfach sicherstellen, daß dir immer die neuerste Kernelversion die im entsprechenden Debianzweig enthalten ist, installiert wird. Ansonsten würdest du immer auf der Version "2.6.18-4-686" bleiben und es würden höchstens Bugfixes dieses Kernels eingespielt werden.
Das gleiche gilt auch für die nvidia-Pakete "nvidia-kernel-2.6.18-4-686", bzw "nvidia-kernel-2.6.18-5-686" und dem entsprechenden Metapaket "nvidia-kernel-2.6-686".

Daher sollte entweder immer alle benötigten Meta-Pakete installiert werden, oder keines. Ansonsten kommt es zu dem von dir geschilderten Problem, daß ein Teil upgegradet wird und der andere nicht.

Gruß
gms

[clue]

@gms

Wow, danke! Es stimmt, das Metapaket linux-image-2.6-686 war installiert. Daher wurde auch eine neue Kernel Version (2.6.18-5-686) installiert. Kurz zur Erklärung: Dieses Kernel-Problem war bei dem Laptop meines Bruders. Er ist auch noch nicht so ein echter Linux-Pro. Daher haben wir beide nicht so darauf geachtet. Danke, daß Du uns darauf aufmerksam gemacht hast. Nun weiß ich auch, weswegen ich nicht den 2.6.18-5-686 angeboten bekommen habe: Bei mir ist nicht das Metapaket installiert. Außerdem habe ich einen AthlonXP und nicht einen P4 wie er. Jetzt sehe ich auch, daß ich die ganze Zeit den falschen Kernel bei mir installiert habe.

Eine Frage noch: Wo liegt denn der Unterschied zwischen 2.6.18-4-686 und 2.6.18-5-686? Ich dachte Debian's update-Politik sei, nur security&bugfixes, aber keine neuen Features einzuspielen?

@Trigger

Das ändert aber nichts an dem KDE-Problem. Ich glaube es ist jederzeit reproduzierbar und würde es begrüßen, falls sich Freiwillige finden würden, die das mal ausprobieren würden. Ich persönlich könnte zwar auch KDE komplett entfernen, aber dann würde ich ohne Grafische Umgebung darstehen und außerdem die ganzen mühsam zusammengesuchten Pakete, die ich zur Erweiterung installiert habe, verlieren. Und da ich erst in einigen Wochen (hoffentlich) DSL bekomme, geht das bei mir nicht.

Also an experimentierfreudige Gnome-ler und XFC-ler:

Bitte probiert mal spaßeshalber aus, in Synaptic (oder sonst einem Paketmanager) Konqueror und KDE-Base auszuwählen (oder sogar nur Konqueror?). Dann schaut mal nach, wenn Ihr in KDE seid, ob es bei Euch auch abstürzt, wenn Ihr etwas mit KGET herunterladen wollt.

Ich bin wirklich auf Eure Ergebnisse gespannt ...

[gms]

Eine Frage noch: Wo liegt denn der Unterschied zwischen 2.6.18-4-686 und 2.6.18-5-686? Ich dachte Debian's update-Politik sei, nur security&bugfixes, aber keine neuen Features einzuspielen?

das dürfte auch der Fall sein, genaueres findest du in der Datei /usr/share/doc/linux-image-2.6.18-5-686, wenn du dir die Änderungen ab "2.6.18.dfsg.1-12etch2" anschaust

Code: Alles auswählen

root@gms4:/usr/share/doc/linux-image-2.6.18-5-686# cd
root@gms4:~# dpkg -l | grep linux-image-2.6.18
ii  linux-image-2.6.18-4-686                 2.6.18.dfsg.1-12etch2                Linux 2.6.18 image on PPro/Celeron/PII/PIII/P4
ii  linux-image-2.6.18-5-686                 2.6.18.dfsg.1-13etch4                Linux 2.6.18 image on PPro/Celeron/PII/PIII/P4

Den genauen Grund, warum sich die Debian-Kernel-Maintainer entschlossen haben, diese Bugfixes in ein neues Kernelpaket zu packen, kann ich dir leider auch nicht sagen
Ein Grund könnte sein, weil die Kernelconfiguration in 2.6.18.dfsg.1-13 geändert wurde

Disable broken CONFIG_IP_ROUTE_MULTIPATH_CACHED setting. (closes: #418344)

Gruß
gms

[cosmac]

hi,

Also an experimentierfreudige Gnome-ler und XFC-ler:

also, du hast es so gewollt:

- Etch, XFCE, aktuell, noch nie mit KDE in Berührung gekommen
- gam_server läuft, aber dbus und hal sind nicht installiert

- Paket konquerer + depends (ohne recommends) installiert
- Paket kget installiert (hatte keine weiteren Abhängigkeiten)
- konquerer aus dem XFCE-Menü gestartet: http://debianforum.de: o.k.
- kget http://www.heise.de/ von der Kommandozeile: o.k.
- kget aus dem XFCE-Menü gestartet, Einbindung in konquerer: o.k.
- im konquerer http://nopaste.debianforum.de/1234: o.k.

also wenn auf irgendeinem System Pakete fehlen,
dann auf diesem und trotzdem stürzt nichts ab.

Wenn du konrektere Download-Test-Wünsche hast,
können wir übermorgen vormittag nochmal testen.

[clue]

Hey Cosmac!

Danke für Deine Mithilfe! Könntest Du bitte überprüfen, ob die kdelibs* mitinstalliert worden sind? Und noch eine Sache wäre wichtig - glaube ich zumindest. Bitte ruf nicht Konqueror von XFCE aus auf, sondern melde Dich direkt an eine KDE-Session an. Und dann versuch von dort aus das ganze mal. Das würde einen Vergleich erleichtern. Und ruhig ein paar downloads mit KGET machen. Vielleicht klappts bei den ersten Versuchen, vielleicht nicht.

Danke im Voraus, und bis Übermorgen.

[cosmac]

hi,

kleiner Zwischenbericht: ich hab's geschafft, kget abzuschießen,
aber noch nicht reproduzierbar. Bis jetzt sieht's so aus, daß es die
Pause/Resume-Tasten sind, wenn mindestens 2 Downloads laufen.

Jetzt muß ich aber erstmal was vernünftiges tun

[clue]

Gut! Jetzt fehlt nur noch der Test in KDE selbst. Das ist das Wichtigste: KDE stürzt komplett ab, wenn ich recht habe. Also nicht vergessen mal KDE zu starten, und dann mit KGET rumzuspielen.

[cosmac]

nö, das war schon in KDE und außer kget ist nichts abgestürzt.
Der KDE-Crash-Manager (wie heißt der richtig?) hat mich auch
den Backtrace sauber speichern lassen und Gimp konnte noch
einen Screenshot machen. Logout hat auch noch funktioniert.

[armin]

Wie oben am Beispiel beschrieben: Die kdelibs werden immer mitinstalliert.
Ansonsten würdest du garnicht soweit kommen, dass irgendetwas gestartet wird. Das KGet nicht das gelbe vom Ei ist, bekannt, für KDE4 wurde es angeblich massiv überarbeitet.

[clue]

hmmm ... danke, cosmac. Dann muß das wohl bei mir ein tagelanger Ausnahmezustand gewesen sein. Falls ich nochmal so richtig viel Zeit habe, werde ich KDE bei mir komplett entfernen (vorher GNOME installieren) und es dann nochmal bei mir selbst probieren.

@trigger

Yep, dann wird es wohl ein Einzelfall gewesen sein. Hoffentlich wird's in KDE4 wirklich besser.

[cosmac]

wenn das so ist, steigere ich mich da mal nicht weiter rein.
Die Crash Dumps sagen mir erstmal nicht viel, aber ich heb
sie mal auf.

Bis gestern dachte ich nämlich, ich wäre ein militanter
KDE-Gegner,aber so schlimm ist es garnicht, mit aptitude
ist das XFCE-System gleich wieder aufgeräumt

[clue]

Wie versprochen melde ich mich nochmal zurück. Ich hatte jüngst das Vergnügen, dank Windoof, mein System nochmals neu aufzusetzen. Da habe ich doch gleich mal die Gelegenheit genutzt, um einfach mal Kget und die nötigsten Kde-Komponenten installiert. Resultat: Alles OK! Ich vermute es lag damals bei mir daran, daß ich mit der Systemzeit (wieder mal Windoofs wegen) rumgespielt habe. Sie war damals auf das Jahr 2021 eingestellt, als ich Debian installiert hatte. Erst später hatte ich sie wieder zurückgestellt - mit den beschriebenen Problemchen. Danke für Eure Hilfsbereitschaft.

Gelöst!

[cosmac]

hi,

Danke für die Rückmeldung!

Was ich immer sag: eine Uhr, die falsch geht,
ist schlimmer als eine die garnicht geht --
die stimmt wenigstens zweimal am Tag

Wenn du das "Gelöst" auch noch in den Titel
des ersten Beitrags einbaust (mit edit) ist
auch das Forum sauber aufgeräumt