Keine Verbindung zum Router - Debian (Etch) - [erledigt]

Einrichten des lokalen Netzes, Verbindung zu anderen Computern und Diensten.
Antworten
Marwel
Beiträge: 17
Registriert: 27.08.2007 08:34:36

Keine Verbindung zum Router - Debian (Etch) - [erledigt]

Beitrag von Marwel » 28.08.2007 00:46:12

Hallo liebe Gemeinde,

nachdem ich nun schon einige Distributionen ausprobiert habe, auf der Suche nach einem schlanken und performanten Linux bin ich nun bei Debian (Etch) mit Xfce als Windowmanager hängen geblieben und mein erster Eindruck ist sehr gut.

Jedoch habe ich Probleme den Rechner ins Internet zu bringen.
Nur um es vorweg zu nehmen ich sitze schon seit gestern Abend an dem Problem aber ich bekomme es einfach nicht hin und mittlerweile finde ich auch nichts mehr was mich weiter bringt.
Weder in der Wiki, noch über die Boardsuche, auch nicht im Debian Benutzerhandbuch und bei Google ebenfalls nicht, daher bitte ich nun euch um Hilfe.

Ich will nunmal die Fakten anführen:
Laptop mit 600 MHz, 256 MB Ram und integrierter Netzwerkkarte (sollte zur Hardware reichen denke ich)
Der Laptop soll (vorerst) neben mehreren Win PCs über einen D-Link Router(192.168.0.1) ins Netz.
Installiert ist Debian (Etch) 4.0r1 mit dem Windowmanager Xfce.
Hierzu muss ich hinzufügen das ich für die Installation nur CD1 (Xfce Variante) aus dem Netz gezogen habe und die restliche Software während der Installation vom Netzwerkmirror geladen habe.
Die Netzwerkverbindung hat also während der Installation per DHCP ohne jede Probleme funktioniert !!!
Nach dem ersten Start jedoch nicht!!! (Wieso kann ich allerdings nicht sagen DHCP was in der /ect/network/interfaces eingestellt)

Da alle Rechner im Netz ein statische IP haben, hauptsächliche Zwecks PortForwarding, soll auch der Debian Rechner eine statische bekommen.

Hier mal die Links zu der Anleitung und der Fehlerdiagnose, die mir bisher am meisten weitergeholfen haben:
Manuelle Netzwerkkonfiguration unter Linux
Checkliste Netzwerk-/Internetprobleme

Jetzt zu meiner Konfiguration etc.
Netzwerkkabel ist korrekt angeschlossen
Netzwerkkarte aktiviert, hier ein Auszug von ifconfig

Code: Alles auswählen

eth0__Protokoll:Ethernet Hardware Adresse (meine MAC-Adresse in HEX)
______inet Adresse:192.168.0.11   Bcast:192.168.0.255    Maske:255.255.255.0
______UP BROADCAST MULTICAST MTU:1500 Metric:1
______......(weitere Angaben zu Packeten, Kollision, Warteschlange)

lo___Protokoll:Lokale Schleife
_____.....(es folgen die Angaben zum Loopback - sollte hierfür uninteressant sein, denke ich)
Netzwerkdaten aus der /etc/network/interfaces
#The loopback network interface
auto lo
iface lo inet loopback

#The primary network interface
auto eth0
iface eth0 inet static
address 192.168.0.11
netmask 255.255.255.0
network 192.168.0.0
broadcast 192.168.0.255
gateway 192.168.0.1
Dort war nach der Installation noch der Eintrag "allow-hotplug eth0" den ich nachdem ich diesen Thread hier http://www.debianforum.de/forum/viewtopic.php?t=88326 gelesen habe, dort gelöscht und bei /etc/modules eingetragen habe.
Das Verbindung zum Router ging aber auch mit diesem Eintrag in der /etc/network/interfaces nicht.

Bei der /etc/resolv.conf habe ich den Router als Nameserver eingetragen, diese sieht wie folgt aus

Code: Alles auswählen

nameserver 192.168.0.1
nameserver 195.50.140.252
nameserver 195.50.140.114
Eintrag 2. & 3. waren standardmäßig in der Datei, deshalb habe ich sie dort erstmal belassen.

Dann habe ich noch das Routing überprüft, dieses war standardmäßig schon so wie es laut Anleitung sein soll:

Code: Alles auswählen

bash# route
Kernel IP Routentabelle
Ziele_______Router______Genmask_____Flags_Metric_Ref_Use_ Iface
192.168.0.0_*___________255.255.255.0_U_____0_____0____0__eth0
default_____192.168.0.1__0.0.0.0_______UG____0_____0____0__eth0
An den Dateien:
/etc/hostname
/etc/hosts
/etc/network
/etc/host.conf
habe ich nichts verändert.

Dennoch komme ich nicht ins Internet oder um noch genauer zu sein selbst ein Ping an den Router schlägt fehl.

Code: Alles auswählen

bash# ping 192.168.0.1
PING  192.168.0.1 (192.168.0.1) 56(84) bytes of data.
From  192.168.0.11 icmp_seq=2  Destination Host Unreachable
.....(dann folgen noch einige Zeilen mit fortlaufender Nummerierung, bis ich abgebrochen habe)
Der Router ist jedoch aktiv, mit dem WinPC kommt man ohne probleme ins Internet, eine Firewall ist nicht aktiviert.

So das sollte nun alles gewesen sein.
Ist ein bisschen lang geworden aber ich wollte mein Vorgehen detailiert beschreiben um euch bessere Ansatzpunkte zu geben.

Eine Sache fällt mir noch ein:
Ich habe in diesem Thread http://www.debianforum.de/forum/viewtop ... orkmanager gelesen das ein User eine Netzwerkinstallation durchgeführt hat und dannach auch kein Netzzugang hatte und es bei ihm am Network-Manager gelegen hat.

Daraufhin habe ich mir per "dpkg -l | tee Paketliste" alle installierten Pakete ausgeben lassen und nach einem "network-manager" Paket gesucht. Jedoch keins gefunden, daher sollte dieser wohl nicht bei mir installiert sein.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen, das ich es schaffe endlich mit dem Rechner online zu gehen.

mfg Marwel
Zuletzt geändert von Marwel am 29.08.2007 14:47:50, insgesamt 1-mal geändert.

Jelzin
Beiträge: 332
Registriert: 17.02.2007 12:52:37

Beitrag von Jelzin » 28.08.2007 01:58:21

Nur zur Sicherheit: Poste doch bitte die Ausgabe von

Code: Alles auswählen

iptables -L -n -v
127.0.0.1 anpingen geht? 192.168.0.11 anpingen geht auch? Subnetzmaske ist dieselbe, wie auch beim Router eingestellt ist?

Gruß!

Marwel
Beiträge: 17
Registriert: 27.08.2007 08:34:36

Beitrag von Marwel » 28.08.2007 02:39:37

Danke schonmal das du um die Uhrzeit noch gepostet hast.

Ja das anpingen von der Loopback und der eigenen Adresse funktioniert wunderbar, unter 1ms.
Also da ist nichts zu beanstanden.
Die Subnetzmaske is bei allen Rechnern die 255.255.255.0, is ja auch ne standard Subnetzmaske für C-Klassenetze.

Hier kommt nun der Auszug aus der Konsole:

Code: Alles auswählen

bash # iptables -L -n -v
Chain INPUT (policy ACCEPT 26 packets, 2184 bytes)
pkts bytes target      prot opt in       out        source           destination

Chain FORWARD (policy ACCEPT 0 packets, 0 bytes)
pkts bytes target      prot opt in       out        source           destination

Chain OUTPUT (policy ACCEPT 26 packets, 2184 bytes)
pkts bytes target      prot opt in       out        source           destination
Sagt mir jetzt zwar überhauptnichts aber ich werd mich gleich mal schlau machen was das zu bedeuten hat.

mfg Marwel

Jelzin
Beiträge: 332
Registriert: 17.02.2007 12:52:37

Beitrag von Jelzin » 28.08.2007 02:51:47

iptables ist ein Paketfilter, quasi eine Firewall. Steht alles auf ACCEPT, das heißt, es wird nix verworfen (DROP). Das ist letztendlich auch der Standard nach ner Debianinstallation. Hätte ja sein können dass wider Erwarten deine Pakete verworfen werden, in dem Fall hättest lang suchen können.

Wäre aber auch zu einfach gewesen ^^

Was passiert denn, wenn du den Gateway aus deiner /etc/interfaces auskommentierst?

Marwel
Beiträge: 17
Registriert: 27.08.2007 08:34:36

Beitrag von Marwel » 28.08.2007 03:31:06

Na das find ich ja jetzt mal interessant!

Wenn ich den gateway eintrag auskommentiere und neustarte (irgendwo hat ich den Befehl zum reset der Netzwerkverbindung schon gelesen aber vergessen) dann kann ich den Router wunderbar anpingen.
Allerdings komm ich so dann nicht ins Internet.
Werd gleich mal rumstöbern ob ich nen Ansatz zu der Fehlerdiagnose finde.

Bin natürlich weiter dankbar für Hilfe.

mfg Marwel

Marwel
Beiträge: 17
Registriert: 27.08.2007 08:34:36

Beitrag von Marwel » 28.08.2007 05:32:49

Ich checks nicht !!!

Auf einmal gehts !?
Aber so richtig kann ich mich da jetzt nich drüber freuen...

Ich bin grad eben weil ich Schluss machen wollte, nochmal in die etc/network/interfaces gegangen und hab bei
# gateway 192.168.0.1 (welches ich ja auf anraten von Jezin auskommentiert habe)
die Raute wieder entfernt und dannach, ehrlich gesagt Spaßeshalber(weil ich nicht daran geglaubt habe das sich was ändert)
bash # /etc/init.d/networking restart
eingegeben und dann nochmal den Router angepingt.
Nachdem das zu meiner Verwunderung ging hab ichs einfach nochmal probiert mit
bash # ping http://www.debian.org
und plötzlich hab ich Verbindung ins Internet.
Es ist zwar sehr schön das ich jetzt ins Netz komme.
Von Windows bin ich solche Phänomene auch gewöhnt aber das ist einer der Gründe warum ich komplett zu Linux wechseln will und nun passiert mir hier das gleiche.
Es sieht jetzt alles genauso aus wie in meinem ersten Post, oder besser noch wie gestern Abend und ich Frage mich jetzt ehrlich warum ich stundenlang nach Hilfen,Tips, bekannten Fehlern gesucht und sogar das komplette Debian einmal neu aufgesetz habe (da ich befürchtet hatte das ich etwas bei der Installation falsch gemacht habe).
Und auf einmal funktioniert es wie von Geisterhand.

Das Problem hat sich jetzt zwar erledigt aber ich würde schon gern verstehen was das jetzt gewesen sein kan.
Sonst hab ich bei der ewiglange Fehlersuche eigentlich nix gelernt, außer das Linux genauso Phänomene produziert wie Windows.

Ich kann grad echt nur den Kopfschütteln was das war,Raute reingeschrieben, Raute rausgelöscht und auf einmal gehts...

In dem Sinne ciao Marwel

pingu!
Beiträge: 111
Registriert: 12.09.2005 21:43:45

Beitrag von pingu! » 28.08.2007 14:22:34

Hallo,

Den Gateway- Eintrag musst du nicht vom File /etc/network/interface auskommentieren sondern vom File /etc/resolv.conf (diesen Eintrag kannst Du jedoch auch löschen).
Der Gateway Eintrag hat im File /etc/resolv.conf nichts zu suchen... dieses file listet nur die DNS auf.

und richtig... mit

Code: Alles auswählen

bash /etc/init.d/network restart
wird auf den NIC ein reset gemacht und neu gestartet... ;-)

Gruss pingu

Jelzin
Beiträge: 332
Registriert: 17.02.2007 12:52:37

Beitrag von Jelzin » 28.08.2007 16:43:27

@Pingu, da komm ich jetzt nicht so ganz mit.

Natürlich muss er in /etc/network/interfaces den Gateway vermerken, wo denn sonst??

@Marwel, ich hatte dasselbe Problem auch mal, dort lag das Problem aber beim Router selbst. Der hat teilweise sein Eigenleben geführt, irgendwas mit der ARP-Tabelle war dort. Ich weiß nicht mehr genau was.

Deshalb dachte ich mir auch schon, dass du ohne Gateway wahrscheinlich mehr Erfolg hast. Umso erfreulicher, dass es jetzt mit Gateway wieder geht.

Ich würd jetzt an deiner Stelle eher aufhören, an deiner Workstation nach Fehlern zu suchen, sondern lieber beim Router weitermachen.

pingu!
Beiträge: 111
Registriert: 12.09.2005 21:43:45

Beitrag von pingu! » 28.08.2007 20:41:15

Hallo Jelzin,

Das ist richtig!!
Ich hab im Posting jedoch geschrieben, dass der Eintrag vom Gateway im File /etc/resolv.conf nichts zu suchen hat....
Im File /etc/network/interface ist der Gateway- Eintrag korrekt!
pingu! hat geschrieben:Hallo,

Den Gateway- Eintrag musst du NICHT vom File /etc/network/interface auskommentieren sondern vom File /etc/resolv.conf (diesen Eintrag kannst Du jedoch auch löschen).
Der Gateway Eintrag hat im File /etc/resolv.conf nichts zu suchen... dieses file listet nur die DNS auf.

und richtig... mit

Code: Alles auswählen

bash /etc/init.d/network restart
wird auf den NIC ein reset gemacht und neu gestartet... ;-)

Gruss pingu
Gruss pingu

Jelzin
Beiträge: 332
Registriert: 17.02.2007 12:52:37

Beitrag von Jelzin » 28.08.2007 23:14:55

Hi Pingu,

das hast du dann aber leicht verwirrend beschrieben. Normalerweise kann er in der resolv.conf bei handelsüblichen Routern auch die IP des Routers angeben. Warum? Weil solche Router (beispielsweise FritzBox!) einen DNS-Forwarder integriert haben. Er braucht deshalb nicht zwingend reale IPs von DNS-Servern dort eintragen, da langt tatsächlich auch die IP des Routers ^^

Benutzeravatar
Duff
Beiträge: 6321
Registriert: 22.03.2005 14:36:03
Wohnort: /home/duff

Beitrag von Duff » 29.08.2007 07:54:11

Jelzin hat geschrieben:Hi Pingu,

das hast du dann aber leicht verwirrend beschrieben. Normalerweise kann er in der resolv.conf bei handelsüblichen Routern auch die IP des Routers angeben. Warum? Weil solche Router (beispielsweise FritzBox!) einen DNS-Forwarder integriert haben. Er braucht deshalb nicht zwingend reale IPs von DNS-Servern dort eintragen, da langt tatsächlich auch die IP des Routers ^^
Genau, so mache ich das nämlich auch bei meiner fritzbox.
Oh, yeah!

Marwel
Beiträge: 17
Registriert: 27.08.2007 08:34:36

Beitrag von Marwel » 29.08.2007 14:47:24

^^Und genau das gleiche macht mein D-Link Router auch.
Der hat ne DNS Funktion und daher habe ich ihn auch in die resolf.conf eingetragen.
Von daher ist Pingus Einwand für mich nicht relevant.

@Jelzin
Danke nochmal für die schnelle Hilfe.
Ich schieb das fehlferhalten dann mal auf den Router.
Am Linux werd ich jetzt in bezug aufs Netzwerk sowieso ncihts mehr ändern, denn jetzt klappt es ja und da geh ich nach dem Motto "Never change a running system!".

mfg Marwel

Antworten