Debian als drittes OS

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Jelzin
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Debian als drittes OS

Beitrag von Jelzin » 13.06.2007 13:42:16

Tag zusammen,

bevor ich mich ins kalte Wasser schmeisse - folgende Frage:

Auf meinem System läuft bereits SuSE 10.2 und WinXP. Von Windows konnte ich mich eh schon losreißen, ist nur noch als kleines Wrack für Spiele auf meinem Rechner, und mit SuSE kann ich mich nur bedingt anfreunden, auf meinem Laptop komm ich mit Debian besser zurecht.

Beim Boot erscheint auch schön brav GRUB (von SuSE), was mir die Möglichkeit zwischen den beiden Betriebssystem zu wählen, bietet.

Ich habe zwei SATA-Platten und eine IDE-Platte im Rechner. Auf der ersten SATA sind beide OS installiert. Eben auch auf dieser Platte möchte ich zusätzlich Debian drauf hauen, eine ausreichend große Partition hat dafür noch Platz. Die zweite SATA ist ausschließlich für Daten gedacht, allerdings nicht für /home.

Was muss ich alles beachten, damit GRUB nicht abgeschossen wird - bzw. der Debian-Installer nicht mit dem vorhandenen SuSE in Konflikt kommt?

Was mir auch Bauchschmerzen bereitet: Während der Installation von SuSE wurde immer nur die IDE-Platte für /boot bekritzelt, konnte man machen was man wollte. Hab meine Kiste extra mit ins Geschäft zu den Admins, die auch nicht rausgefunden haben, warum sich GRUB unbedingt auf IDE schreiben wollte. Weil es soltle auf die 1. SATA drauf. Einzigste Abhilfe: IDE abklemmen, SuSE draufhauen, wieder anklemmen und fstab anpassen.

Möchte nicht dass mir das mit Debian wieder passiert und der MBR verhaspelt wird.

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herrchen
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Re: Debian als drittes OS

Beitrag von herrchen » 13.06.2007 13:53:35

Jelzin hat geschrieben:Möchte nicht dass mir das mit Debian wieder passiert und der MBR verhaspelt wird.
dann lass´ Debian seinen grub in die partition schreiben und füge in die grub konfiguration von SuSE einen eintrag mit "chainloader +1" hinzu. dann wird an den zweiten grub übergeben.

herrchen

Jelzin
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Beitrag von Jelzin » 13.06.2007 13:57:17

Hab'n Verständnisproblem: Du meinst also den Debian-Grub in /boot schreiben lassen, aber auf keinen Fall in den MBR?

goecke
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Beitrag von goecke » 13.06.2007 14:09:53

Jelzin hat geschrieben:Hab'n Verständnisproblem: Du meinst also den Debian-Grub in /boot schreiben lassen, aber auf keinen Fall in den MBR?
"/boot" gibt es sowohl auf der Suse als auch auf der Debian Partition, darin
schreiben jedes Grub seine eigenen Einstellungen. Daher ist die Frage nicht präzise.



- Ein Bootmanager muss in den Boot-Record oder er bootet nicht!
- jede Partition hat einen Boot-Record
- Debian Grub soll nicht in den MBR (Master Boot Record) == Boot Record von z.B. /dev/sda schreiben
sondern in den Boot-Record der Debian Partition (also z.B. /dev/sda6 oder so)
- dann kann per Chainloader der SuseGrub den DebianGrub starten.


Achtung Hack :
du kannst auch die Kernel-Einträge aus dem Debian Grub in die /boot/grub/menu.lst
der Suse eintragen, dann hast du nur ein Bootmenu, aber auch
mehr aufwand, wenn sich im Debian was ändert.

hier jeweils (hdX,Y), root=... , und kernel version anpassen

Code: Alles auswählen

title           Debian GNU/Linux, kernel 2.6.12
root            (hdX,Y)
kernel         (hdX,Y)/boot/vmlinuz-2.6.12  root=/dev/XdYZ ro
initrd          (hdX,Y)/boot/initrd.img-2.6.12
savedefault
boot

HTH
Johannes

Jelzin
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Beitrag von Jelzin » 13.06.2007 17:01:39

Danke für das Posting Johannes,
goecke hat geschrieben:
Jelzin hat geschrieben:Hab'n Verständnisproblem: Du meinst also den Debian-Grub in /boot schreiben lassen, aber auf keinen Fall in den MBR?
"/boot" gibt es sowohl auf der Suse als auch auf der Debian Partition, darin
schreiben jedes Grub seine eigenen Einstellungen. Daher ist die Frage nicht präzise.
Sorry, du hast recht - aber scheinbar doch richtig verstanden, was ich gemeint hab ;)
goecke hat geschrieben:- Ein Bootmanager muss in den Boot-Record oder er bootet nicht!
- jede Partition hat einen Boot-Record
- Debian Grub soll nicht in den MBR (Master Boot Record) == Boot Record von z.B. /dev/sda schreiben
sondern in den Boot-Record der Debian Partition (also z.B. /dev/sda6 oder so)
- dann kann per Chainloader der SuseGrub den DebianGrub starten.
So hatte ich mir das vorgestellt *freu* Ich werds für'n Anfang wohl auch so machen.
goecke hat geschrieben:Achtung Hack :
du kannst auch die Kernel-Einträge aus dem Debian Grub in die /boot/grub/menu.lst
der Suse eintragen, dann hast du nur ein Bootmenu, aber auch
mehr aufwand, wenn sich im Debian was ändert.
Das würde auch bedeuten, dass ich für Debian gar keinen Bootloader installieren müsste? Klar, wäre mehr Aufwand, aber die sauberste Lösung.

Da SuSE früher oder später eh von seinen Pflichten abgelöst wird, geh ich davon aus, dass es kein Problem sein wird, den SuSE-Grub durch den von Debian mitgelieferten Grub später zu ersetzen?

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uwepr
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Beitrag von uwepr » 14.06.2007 14:09:55

Hallo Jelzin,
Das würde auch bedeuten, dass ich für Debian gar keinen Bootloader installieren müsste? Klar, wäre mehr Aufwand, aber die sauberste Lösung.
heißt aber,dass

update-initramfs -c

bei der Installation nicht ausgeführt wird(passiert normalerweise bei Installation von GRUB).

>>>System manuell startfähig machen per chroot und update-initramfs -c.

Wenn langfristig Debian SUSE ablösen soll,warum GRUB nicht gleich in den MBR schreiben?Schließlich wirst Du vom Installer vor der Installation von GRUB gefragt,ob alle Betriebssysteme gefunden wurden.
Meine Empfehlung:
Wenn nicht>>>Grub in Partition
Wenn ja>>>GRUB in MBR.
Viele Grüße!Uwe Pr.
squeeze/fluxbox

Jelzin
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Beitrag von Jelzin » 14.06.2007 16:40:45

Hmmmmmmmm, der Grund ist ganz einfach:

Bis ich SuSE so weit hatte wie jetzt, hab ich viel Zeit investiert und mich viel durchlesen müssen, weil ich noch gar nicht so arg lang auf Linux umgestiegen bin. Wenn ich an meine ersten Stolperversuche aufm Laptop denk, auf dem ich Debian für mich entdeckt hab, wunderts mich, dass das heut immer noch läuft *g*

Aber man lernt ja nie aus.

Ich will einfach nur für den Fall der Fälle sicher gehen, dass SuSE erstmal unangetastet bleibt, damit ich ein voll funktionierendes System habe, falls ich wieder irgendwo Mist baue und Tage brauch, um meinen Fehler zu finden und ihn auszumerzen.

Sollte Debian dann so stehen, wie ich es brauche, dann kann SuSE getrost runterfliegen. Deshalb werd ichs wahrscheinlich so machen, dass Grub von SuSE im MBR bleibt und an den Grub von Debian weitergibt.

Dass ein alter Linux-Hase jetzt wahrscheinlich ins Schmunzeln kommt ist mir auch klar :P Ich denk aber, dass ich irgendwann auch drüber schmunzeln kann :)

Danke für eure Tipps! Haben mich ein Stück weiter gebracht und mir die Entscheidungsfindung erleichtert.

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