Etch oder Lenny

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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MarkusF
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Etch oder Lenny

Beitrag von MarkusF » 04.06.2007 13:08:21

Hallo Forum,

bin ganz frisch hier, - langjähriger Windowser, seit 1 Jahr bei Suse und auch einiges an Linuxerfahrung, so dass ich mir nun den Schritt in die ganz große Freiheit (Debian) zutraue. Ich habe das Wiki aufmerksam gelesen und bin dennoch etwas verwirrt.

Etch ist die klare Empfehlung für Server, habe ich verstanden. Auch Sicherheitsupdates werden schnell gepflegt. Unter Lenny geht der Fortschritt deutlich schneller, verpasse ich keine neuen Entwicklungen etc. Aber ich kann mir doch auch in Etch mir z.B. ne neue KDE Version/Kernel oder sonstwas über die Paketverwaltung runterladen so ich sie brauche, oder muss ich da wirklich jahrelang auf das Update warten? Bei Etch läuft das dann aber nur auf meine Veranlassung, bei Lenny über Autoupdate?

Was also ist eure Empfehlung zum reinschnuppern und ausprobieren bei mir Zuhause auf dem Desktop? Bin ich mit testing Lenny unsicherer als z.B. mit OpenSuse?

danke
Markus

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utkin
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Beitrag von utkin » 04.06.2007 13:14:47

Kurz gesagt: In Etch wird es keine neuen Software- bzw. Kernelversionen geben. Nur noch Sicherheitsupdates. Neuere Software kannst du aber problemlos über Backports einspielen.

Was OpenSuse betrifft, kann ich nichts zu sagen. Lenny läuft bei mir hier schon ziemlich stabil. Ich würde dir empfehlen erst mal Etch zu installieren, dich ein bißchen einzuarbeiten (vor allem in das Paketsystem) und wenn du dich sicher genug fühlst, kannst du es ja mal mit Lenny probieren.


Gruß, utkin

PS: Willkommen im Forum!
Debian GNU/Linux SID

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Re: Etch oder Lenny

Beitrag von peschmae » 04.06.2007 13:17:25

MarkusF hat geschrieben:Hallo Forum,
Hallo und willkommen im Forum!
...
Aber ich kann mir doch auch in Etch mir z.B. ne neue KDE Version/Kernel oder sonstwas über die Paketverwaltung runterladen so ich sie brauche,
Offiziell von Debian gibt es keine neuen Programmversionen für Etch. Etch ist fertig - nur noch Security-Updates (und volatile für Virenscanner & Co).

Es gibt Backports - d.h. aktuellere Programmversionen rückportiert nach der aktuellen Debian Stable Version - siehe http://www.backports.org - die du recht komfortabel installieren kannst.
Bei Etch läuft das dann aber nur auf meine Veranlassung, bei Lenny über Autoupdate?
Hmm? Also automatisch von selber und ohne dass du was merkst geht erst mal nichts (hoffentlich). Tools für vollständig automatische Updates (meinst du das wirklich) wie auto-apt gibts/gabs schon immer - für Etch und Lenny.

Allerdings würde ich sowas höchstens zum installieren der Sicherheitsupdates auf Etch/Stable benutzen. Und auch dort eigentlich eher nicht.
Was also ist eure Empfehlung zum reinschnuppern und ausprobieren bei mir Zuhause auf dem Desktop? Bin ich mit testing Lenny unsicherer als z.B. mit OpenSuse?
Etch ist ziemlich aktuell. Ich würde damit anfangen.

Wenn du dann einmal merkst dass du dieses und jenes Programm in einer aktuelleren Version willst oder so, dann kannst du immer noch problemlos auf den Testing/Lenny-Zug updaten.

Die Sache ist: Upgrade Etch->Lenny ist (je nach aktuellem Zustand von Lenny) problemlos. Downgrade Lenny->Etch ist nicht vorgesehen (mit Mühe möglich)

MfG Peschmä
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holgerw
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Beitrag von holgerw » 04.06.2007 13:17:45

Hi,

willkommen auf debianforum.de

Da Du neu bei Debian bist, würde ich Dir zunächst Etch empfehlen. Es ist noch relativ aktuell.

Bei Lenny wird es in nächster Zeit holprig werden, weil dort auf die neue libc6 umgestellt werden wird.

Also mein Tipp: Nimm Etch, arbeite Dich in die Installations- und Konfigurationswerkzeuge ein und mache Dich so mit dem System vertraut. Wenn Du dann nach einigen Monaten der Meinung bist, Etch sei zu alt, kannst Du das System ja auf Lenny aktualisieren.

Beste Grüße,
Holger

Edit: Mist, ne knappe Minute zu langsam ;-)

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Beitrag von Aiellu » 04.06.2007 15:02:01

hab gerade mal (ich konnt einfach nicht widerstehen) mal auf lenny geupdatet, wobei es mir vorkam wie ein kleiner hüpfer (ich benutze xfce, also war nicht viel kramzeug zum upgraden da). was mich nun noch wundert ist, dass die kernel-version gleich geblieben ist,

ist das korrekt so, oder fehlt mir noch was?

mir ist ja schon klar dass der unterschied zwischen etch und lenny kurz nach dem etch-release ja noch nicht so gross sein wird, aber ich hatte schon mit einem neuen kernel gerechnet. hat lenny noch keinen neuen kernel oder fehlt mir noch was zum richtigen sprung nach lenny?

was ich bisher gemacht habe:
- sources.list angepasst (lenny statt etch)
- boot im terminal (also kein x gestartet)
- "aptitude update"
- "aptitude upgrade" (dauerte knapp eine stunde)
- "aptitude dist-upgrade" (da meint apti er brauch nun nix mehr downloaden, alles sei aktuell...)

anschliessendes uname -a meldet mir:
"Linux debian 2.6.18-4-686 #1 SMP Wed May 9 23:03:12 UTC 2007 i686 GNU/Linux"

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Beitrag von Spasswolf » 04.06.2007 15:05:19

Lenny hat noch keinen neueren Kernel, wenn aber einer kommt wirst du den per Hand installieren müssen, da sich der Paketname ändert.

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Savar
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Beitrag von Savar » 04.06.2007 15:06:20

erwartest du, wenn du vorher php4 installiert hattest, dass nach einem upgrade php5 installiert wurde? ;-)

beim Kernel ist es genauso.. updates von 2.6.18-X auf 2.6.18-Y würden gemacht werden, aber wenn ein neuer in Lenny vorhanden ist, musst du den manuell installieren.
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Beitrag von Aiellu » 04.06.2007 15:18:13

ah ja danke für die schnelle antwort. kernel von hand installieren sollte ich hinbekommen, ich sei denn ich habs wieder verlernt, ich hab nämlich unter suse schon mal nen kernel komplett von hand eingerichtet und kompiliert. :D

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Savar
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Beitrag von Savar » 04.06.2007 15:27:18

aptitude install linux-image-2.6.NEUESTEINLENNY-X-DEINSYSTEM

sollte recht einfach sein ;-)
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Beitrag von Aiellu » 04.06.2007 15:40:11

Savar hat geschrieben:aptitude install linux-image-2.6.NEUESTEINLENNY-X-DEINSYSTEM

sollte recht einfach sein ;-)
ach wie?! das ist alles? kein ewiges hardware im dialogmodus auswählen, keine zich fragen abnicken, kein stundenlanges kompilieren während man nix anders machen kann als dem computer beim kompilieren zuzugucken?! grandios!!! :D

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Beitrag von JanZ » 04.06.2007 15:56:16

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Beitrag von Aiellu » 04.06.2007 21:06:54

stümmt, war um ca. 1999 als ich noch suser war. da war kernel kompilieren noch eine tagfüllende aktion und auch der rechner war noch ein deutlich schwächerer als der den ich heute hab.

btw: mittlerweile hab ich unter debian testing nun statt xfce4 die fluxbox in betrieb, um bessere kontrolle über das system zu haben, denn die ganzen GUIs können ansich schon eine ordntliche fehlerquelle sein, und so kann ich auch besser rumbasteln bzw. besser mal eben alles runter schmeissen und neu aufziehen als wie unter gnome oder kde, wenn es mit testing probleme gibt. :P

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Beitrag von peschmae » 07.06.2007 13:22:04

holgerw hat geschrieben:Bei Lenny wird es in nächster Zeit holprig werden, weil dort auf die neue libc6 umgestellt werden wird.
Ich denke das wird nicht so ein Problem - zumindest bei mir ging die Umstellung (von einem selbst verursachten Problem mal abgesehen) äusserst schmerzfrei.

Aber Vorsicht ist natürlich immer angebracht - das "Debian-Kind" hat sich ja vor Jahren schon mal am "Libc6-Feuer" die Finger verbrannt :D
Aiellu hat geschrieben:ach wie?! das ist alles? kein ewiges hardware im dialogmodus auswählen, keine zich fragen abnicken, kein stundenlanges kompilieren während man nix anders machen kann als dem computer beim kompilieren zuzugucken?! grandios!!! :D
Naja, das Kommando oben war natürlich für das installieren eines fertigen Kernelpakets. Nicht für das kompilieren eines eigenen Kernels.

Selber Kernel bauen geht mehr oder weniger wie immer schon. Wobei Debian ein paar Scripts hat damit du am Ende ein nettes Paket kriegst. Ausserdem kannst du natürlich die Default-Config als Vorlage nehmen - aber wenn du nichts änderst stellt sich die Frage wozu überhaupt nen Kernel kompilieren ;)

"Nichts anderes machen als zugucken" - das war bei DOS der Fall. Bei Linux konntest du schon immer nebenbei arbeiten ;)
Vorausgesetzt natürlich, dein Computer sei genug schnell/Arbeitsspeicherreich. Heutzutage geht Kernel kompilieren ein paar Minuten - nicht mehr.

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Beitrag von utkin » 07.06.2007 14:01:55

peschmae hat geschrieben:(von einem selbst verursachten Problem mal abgesehen)
Genau da liegt ja wie so oft die Krux... :D


Gruß, utkin
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Beitrag von Aiellu » 07.06.2007 14:34:12

na da bin ich jetzt schon ganz gespannt was das mit libc6 wird. es hat sich ja seit damals so einiges geändert an der software-basis, ich denke mal es sollte mittlerweile laufen, entweder besser, aber mindestens "anders". :P

vor libc6 oder einem neuen kernel mach ich mich jetzt noch nicht bange, vor neuen kernels schon garnicht, dafür hab ich schon zu oft neue kernels installiert.

abwarten und gucken was wird ist meine devise. und wenn dann was nicht laufen will ist immer noch früh genug für panik, voher nicht. :P

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Beitrag von peschmae » 07.06.2007 20:07:16

utkin hat geschrieben:
peschmae hat geschrieben:(von einem selbst verursachten Problem mal abgesehen)
Genau da liegt ja wie so oft die Krux... :D
Naja, für mein Problem steht ja mittlerweile die Lösung im Internet - und den zweiten der das geschafft hat hab ich auch noch nicht gefunden ;)

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Beitrag von utkin » 07.06.2007 20:43:02

peschmae hat geschrieben: Naja, für mein Problem steht ja mittlerweile die Lösung im Internet - und den zweiten der das geschafft hat hab ich auch noch nicht gefunden ;)
Das darf man dann aber auch schon mal vergessen und es ist ja nochmal gut ausgegangen...

Im übrigen: Genauso so ein Ding könnte mir auch gut passiern, da ich - wider besseres Wissen - nur sehr sporadisch dokumentiere, welche speziellen Änderungen ich irgendwann mal vorgenommen habe... :roll:


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Beitrag von Aiellu » 08.06.2007 15:27:22

sooo, nach meinem ausflug zu lenny bin ich nun wieder bei etch, und muss bestätigen was andere hier schon geschrieben hatte, und zwar dass es probleme gibt mit den fonts unter lenny. ansonsten jedoch bei mir keine weiteren vorkommnisse oder instabilitäten, einziger unterschied zu etch: bissl höhere versionsnummern, sonst nix, jedenfalls nix was mich jetzt von hocker reissen würde. ich hab halt wieder "gedowngraded" (lol was fürn wort) weil ich riesige webseiten betreue und dafür ein rockstabiles system brauche ganz ohne "überraschungen", ich hätte auch noch länger lenny benutzt jedoch die ellenlangen "warnings" wegen dies und das im xorg-log ham mich doch bissl gestört (bin perfektionist) und neuinstallieren ist ja mit fluxbox als wm gar kein thema sondern geht so nebenbei. :D

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