Immer aktuelles Debian

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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seels

Immer aktuelles Debian

Beitrag von seels » 18.04.2007 01:08:55

Hallo Forum,

ich bin vor einiger Zeit auf Debian umgestiegen und habe ein paar Fragen zu der Debian Philosophie.
Debian hat ja jeweils eine stable, unstable und testing Version.

Ich möchte nun ein immer möglichst aktuelles Debian haben.
An stable wird nicht mehr viel gerüttelt (abgesehen von Security Patches), dass ist klar. Aber wie läuft das mit unstable und testing?
Ich habe mir letztens OpenOffice installiert und gesehen das ich die Version 2.0.4 habe, obwohl ich in meiner sources.list den namen 'lenny' für testing drin hab. Nun habe ich bei der Paketwebseite von Debian gesehen, dass es OpenOffice 2.2.0, was ja schon länger draußen ist, im Zweig experimental gibt.
Wie kann ich darauf zugreifen?

Und wie schnell kommen eigentlich solche neuen Versionen auch nach testing oder unstable?
Openoffice 2.2.0 gibt es ja nun schon seit ein paar Tagen.
Ein anderes Beispiel ist gaim. gaim bei Debian ist die Version 2beta5, es gibt aber schon sehr lange die 2beta6.

Prüfen die Entwickler erstmal alles oder wie läuft das Ganze ab?

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rolo
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Beitrag von rolo » 18.04.2007 02:41:51

habe ein paar Fragen zu der Debian Philosophie.
zur debian philosophie gehört höchst stabile, aber nicht unbedingt immer die mega-aktuelleste software.
möglich ist trotzdem das meiste.
Nun habe ich bei der Paketwebseite von Debian gesehen, dass es OpenOffice 2.2.0, was ja schon länger draußen ist, im Zweig experimental gibt. Wie kann ich darauf zugreifen?
mal ganz ehrlich - eigentlich solltest du mindestens das wissen, wenn du packete aus experimental [1] nutzen willst.
Ein anderes Beispiel ist gaim. gaim bei Debian ist die Version 2beta5, es gibt aber schon sehr lange die 2beta6.
Prüfen die Entwickler erstmal alles oder wie läuft das Ganze ab?
auf der pidgin site wird gaim in der version 1.5 zum download angeboten, da chattest du mit einer debian stable 2er version doch eh schon recht aktuell. darüber, was bei pidgin (ehemals gaim) ausser der erzwungenen namensänderung passiert, bin ich ansonsten nicht so genau informiert, ebenso zu den entsprechenden debian versionen. aber du führst gaim ja auch nur als beispiel an. was nun eine beta version ist ja klar - oder? http://de.wikipedia.org/wiki/Entwicklun ... oftware%29
ebenso sagt ja bereits der name testing, unstable oder experimental, was du erwarten darfst. eigentlich beantwortet sich die frage also selber.
bei gebrauch solcher software, testest bzw. "prüfst" du mit und beteiligst dich mit eventuellen bug-reports daran, dass die software möglichst fehlerfrei als stabile version erscheint.

[1]

Code: Alles auswählen

deb http://ftp.de.debian.org/debian/ experimental main contrib non-free
du kannst dich dann darauf einrichten, dass drin ist was draufsteht und auch damit anfreunden, dir dringende fragen bei auftretenden problemen in dem zusammenhang, im allgemeinen selbst zu beantworten.auch beim gebrauch von unstable und testing, kannst du dich nach dem release von etch, auf wieder häufiger auftredende problemchen einrichten. apt-listbugs gehört in den werkzeugkasten - verlassen solltest du dich aber nicht darauf. es ist sinnvoll entsprechende mailinglisten zu lesen und bei fehlern das bug-tracking system zu nutzen.

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Beitrag von beta1 » 18.04.2007 07:27:12

Hallo

OpenOffice2.2.0-4 gibt es schon in SID auch wenn auf http://www.debian.org was anderes steht :?

Ich benutzte SID und nach heutigen dist-upgrage habe ich drauf :D

BennyB
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Beitrag von BennyB » 18.04.2007 11:43:59

Was ist an OOo 2.2 denn jetzt so anders, dass die 2.0.4 in Etch nicht reicht. Eigentlich ist letztere Version auch ziemlich aktuell, immerhin von Okt. 2006, , aktueller z.B. als in Kubuntu 6.06 LTS (dort 2.0.2 und daher ohne LATEX-Exportfilter), und wenn ich es mir so bei Licht betrachte, so kann die Version 2.0.4 doch alles, was man so im ganz normalen Alltag braucht. Wenn man immer die allerallerneueste Version haben will, gibt's noch dieses Betriebsystem mit diesen Dateien namens "setup.exe", da kann man sich immer das Neueste drauftun. :lol:

Übrigens kann man, wenn es sein muss, auch ein deb-Paket von der OOo-Website downloaden, man muss sich dann halt nur selbst um Updates kümmern, aber als ich noch Suse hatte, habe ich vor ein paar Monaten ohne Probleme Version 2.1 (dort als rpm-Paket) installiert. Der Aufwand hatte sich aber eigentlich nicht wirklich gelohnt. Aber nochmal: Die 2.0.4 kann alles, was man normalerweise braucht, und man muss in Etch nicht mit irgendwelchen Ausfällen rechnen. Diese Stabilität ist mir mehr wert, als das Neueste.

Gruß

BennyB

seels

Beitrag von seels » 18.04.2007 14:54:09

Danke für die ganzen Antworten!

Nun ja, ich hatte etwas wichtiges im ersten Beitrag vergessen ;)
Natürlich möchte ich ein aktuelles OS, aber natürlich auch stabil. Auf experimental hätte ich eh nie gewechselt weil sonst ja die Entscheidung Debian zu nehmen quatsch wäre und wie hier schon gesgat wurde, ein *.exe OS besser wäre. ;)

Die neusten Versionen brauche ich auch nicht immer, mir ist nur aufgefallen, dass einige ICQ Benutzer eine Meldung bekommen wenn sie mit mir chatten da ich wohl ein altes ICQ Protokoll verwende.

Meine Frage war nur eigentlich, wie lange es ungefähr dauert, bis eine neue Programmversion in den SID Zweig kommt und ob die eigentlichen Entwickler dies tun oder ob die Debian Leute sich darum kümmern.

@BennyB
OpenOffice war nur ein Beispiel. Was da nun genau anders ist müsste man der Webseite entnehmen.

BennyB
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Beitrag von BennyB » 18.04.2007 15:27:27

Na ganz so konservativ bin ich dann auch wieder nicht. Kubuntu LTS habe ich z.B. ein KDE-Upgrade von 3.5.2 auf 3.5.5 genehmigt, und ist es dadurch schneller und stabiler geworden (dass Etch dagegen rennt wie ein Windhund erwähne ich mal nicht).

Gruß

BennyB

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rolo
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Beitrag von rolo » 18.04.2007 15:32:58

Auf experimental hätte ich eh nie gewechselt
auf experimental kannst du auch nicht komplett wechseln, man kann nur einzelne packete daraus installieren und muss dabei extra angeben, dass man sie aus diesem zweig installieren will. wie schon angedeutet ist das aber nur in speziellen fällen und dann nur unter vorbehalt zu geniessen.
ob die eigentlichen Entwickler dies tun oder ob die Debian Leute sich darum kümmern.

um das einpflegen der software in die debian distribution kümmern sich die debian-entwickler.

seels

Beitrag von seels » 18.04.2007 17:04:25

Ok danke, die beiden Sachen wollte ich wissen :D

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