[gelöst]XP auf SATA, Etch auf IDE, GRUB Boot-Konfiguration

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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agentm
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[gelöst]XP auf SATA, Etch auf IDE, GRUB Boot-Konfiguration

Beitrag von agentm » 09.04.2007 23:00:08

Hallo Forum,

ich hab' mein Problem unter Verwendung verschiedener Foren - insbesondere auch dieses - gelöst.
Ich will aber Anderen (XP-oder sonstwoher- Um- Quer- Ab- Auf- Einsteigern nach Debian) das Folgende ersparen oder / und zum vorher Klarmachen anregen.

Achtung! (Aus gegebenem Anlaß):
An dieser Stelle ein Hinweis an Menschen mit verkürzter Aufmerksamkeitsspanne:
Bitte die folgenden sieben Absätze komplett ignorieren! Dann zwei Absätze rückwärts lesen während Sie versuchen das zuvor vorwärts Gelesene damit zu konterkarieren. Darauf kurz ans Ende hüpfen und nachlesen ob es auch ein solches gibt. Im Anschluß daran... hallo?? ...wusch schon sind 'se wech...

Aufgabe: Installation von Debian Etch auf einem PC mit Windoze XP.

Ausgangssituation:
- XP auf SATA-Festplatte (gekauft wie gesehen - meint: fix- und vorinstalliert)
- IDE Master: DVD-ROM (bleibt erst mal Master - ja, ja, ich weiß es...
- IDE Slave: Neue Festplatte für Debian Etch.

Installation mit netinst von DVD-ROM - soweit so gut!
Wie weit, wie gut? Na bis zum ersten Neu-Booten natürlich!

Aber der Reihe nach:

Meine Prämisse war: Auf der XP-Festplatte fasst Du gar nichts an! Also auch kein bisserl GRUB in den MBR oder sonstnochwas. Ich weiss ja aus jahrzehntelanger (also ein Jahrzehnt ist es bestimmt schon), daß M$-OS'se (sprich Emmess Ohh Esse) so zickisch sein können wenn es um das Booten geht. Ergo ganz klar Pfoten weg von der ganzen Festplatte (nennt mich paranoid! Sag ich: mir doch egal. Ich sag jetzt nicht, daß ich sogar erwogen hatte, die XP-Festplatte abzustöpseln, diese Idee aber aus Faulheitsgründen als zu übertrieben heruntergespielt und wieder verdrängt habe).

Deshalb -> Umschalten der Betriebssysteme während der Übergangsphase soll sein:
ändern der Bootreihenfolge im Bios - Narrensicher (oder eben fool-proof für die Anglizisten), selbst ein Blödmannsgehilfe kann das! Nicht daß ich von mir denke einer zu sein, aber wenn man sich in ein Abenteuer begibt, dann muß man keine Risiken eingehen - spannend wird's von ganz allein.

(Die Leser mit der kurzen Aufmerksamkeitsspanne kommen jetzt gerade rückwärts lesend hier an)

Los gehts (nochmal überlegen? Nee, brauch ich nicht, hab ja alles auf Nummer sicher):

1. Die gerade ausgeworfene frisch gebrannte CD mit der "netinst" von Etch wieder zurückgeschoben und XP ins Nirvana des Winterschlafs (Hibernation) geschickt - und gar kein schlechtes Gewissen (ich hab' schliesslich dafür bezahlt - für sowas!!! Schande, Schande!).

2. Dann ins BIOS, das DVD-Laufwerk als erstes Boot-Laufwerk festgelegt und die neue IDE-Festplatte als zweites und Achtung wichtig: im Menü der Festplatten als ERSTE festgelegt - nicht daß dann der (ebenfalls von mir bezahlte) Acronis-Bootloader dazwischenrum booten will und weiß der Geier und hastenichtgesehen (wozu das XP da einen Bootloader braucht weiss ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht, und wollte es auch gar nicht wissen. Ehlich!).

3. Die "netinst" losgebootet (da freut sich der Anglizist!)

4. Debian installiert (ja auch schön partitioniert, auf die Festplatte mit Windoze habe ich nicht geachtet, denn wie gesagt, die fasse ich ja gar nicht an!)

5. Debian konfiguriert

6. GRUB installiert (hier mal wieder ein Gruß an unsere Kurzzeitaufmerksamkeitslosen! Wie gehts denn so? ...und wusch: die sind schon wieder wech...

da fragt mich das System es habe noch ein anderes konkurrierendes Betriebssystem entdeckt! Ob das so korrekt sei? Auf sda2 wäre das und hieße Windoze XP. sda2 (ich mir ziemlich sicher, es hat auf jeden Fall nur eins entdeckt und genau eins und das stimmt ja auch, brauch ich gar nicht nachdenken denn (die Langzeitaufmerksamen unter Euch wissen es ja schon), denn ich geh' eh' ja auf Nummer sicher.

(Hee! Wie meinen Sie das denn? Sie warten hier immer noch auf ein IMHO???)

7. GRUB konfiguriert sich dann selbstständig - oder besser: wird selbständig von Debian-Installationsroutine konfiguriert.

8. später dann wird man aufgefordert jetzt neu zu starten. Ich: ganz locker, ganz cool!

9. Les' dann GRUB Bootloader als erstes
Linux kernel 2.6.... und
Linux kernel 2.6 "single mode" oder so ähnlich und dann:
Windoze XP (loader)
Windoze XP

also hat sich Windoze da vervielfältigt? Bestimmt nicht!
Nach Untersuchung der Datei /boot/grub/menu.lst stellt sich heraus, dass die Festplatte mit Windoze XP tatsächlich partitioniert ist!
Da haben die doch tatsächlich so eine kleine gemeine "Recovery"-Partition angelegt. Mittlerweile weiß ich auch was der Acronis Bootloader dann noch macht außer XP zu starten.
Nicht ok ist natürlich, daß die Installationsroutine eine als versteckt markierte Partition als Bootauswahl anbietet.
Das ganze sieht dann in menu.lst so aus (von mir abgesegnet und dann automatisch generiert, aber halt anders als von mir abgesegnet):

Code: Alles auswählen

# This is a divider, added to separate the menu items below from the Debian
# ones.
title        Other operating systems:
root


# This entry automatically added by the Debian installer for a non-linux OS
# on /dev/sda2
title        Windoze NT/2000/XP (loader)
root        (hd1,1)
map        (hd0) (hd1)
map        (hd1) (hd0)
makeactive
chainloader    +1

# on /dev/sda1
title        Windoze NT/2000/XP
root        (hd1,0)
map        (hd0) (hd1)
map        (hd1) (hd0)
makeactive
chainloader    +1

Nicht lustig waren natürlich auch meine Versuche Windoze XP von GRUB aus zu booten ohne die Windoze-Festplatte anzufassen (nein, nicht nur weil ich den Helden spielen wollte), wobei ich nach einigen Iterationen mit "map" und "hide" runter- und rauf- und hin- und hergefahren.
Dann irgendwann gab ich auf und griff auf meine Nummer sicher BIOS Methode zurück.
Ich: ganz cool und ganz zurückgelehnt, fast gelangweilt les ich:

8O RECOVERY in progress! 8O

Was ist das denn? Ich bin gelähmt - kein Atmen! Nur mit jedem neuen Rechteck des Fortschrittsbalkens steigt mein Puls. Ok ok keine Panik - Meanwhile

KLICK! (das Geräusch wie beim Herunterfahren! ein Relais des PC hat geschaltet und ich sehe:

eine blauen (ja genau diese Art von blau) Bildschirm mit einer sehr niedrigen Speicheradresse an der ein sehr gravierender Fehler aufgetreten sei.
Was mir da so alles durch den Kopf ist für dieses Forum nicht! Aber soviel kann ich sagen: einiges davon hat auch meine Kopf verlassen.

Es hat natürlich etwas gedauert - bei einigen wird es schon klingeln (die kurzzeitig Aufmerksamen waren hier mittlerweile schon dreimal):

(Was in der Zwischenzeit geschah, das erzähl' ich vielleicht ein anderes Mal)
Bei meinen Versuchen XP von GRUB aus zu booten hatte ich aus einem Missverständnis heraus die falsche Partition "entverdeckt": die Recovery-Partition. Das ist halt ein kleines aber wichtiges Bit.

Die Geschichte des Bootens von XP ist wie die Geschichte der Menstruation eine Geschichte voller Mißverständnisse:

wie oft wird in Foren unnötigerweise geraten bei Bootproblemen mit M$-OSsen nach Linux-Installationen nur eben mal den MBR neu schreiben und dann klappe das Booten schon wieder.
Es ist eben leider oft nur Laiengeschwätz.

Die Wahrheit ist (ja es steht überall, aber nicht so kurz und knapp - ja, das kann ich auch):

GRUB:

... verwendet leider, leider eine andere Nomenklatur für Laufwerke als Linux und kümmert sich bzgl. der Reihenfolge der Festplatten nicht um das was im BIOS steht (hatte ich alles vorher gelesen, deshalb war ich ja so cool - und habs trotzdem verbockt)
hd0(0,0) entspricht der ersten Partition der ersten Platte (wobei hd0 dem und NUR dem entspricht was stehet da geschrieben in /boot/grub/devices.map)
hd0(0,1) enspricht dann der zweiten Partition der Ersten
hd1(0,0) ist dann die ??? Richtig: die erste Partition auf der zweiten Platte usw...

hide - setzt das "hidden" Bit der Partition (also ohne unhide bleibt es auch "hidden"! Das hab' ich nicht gewusst und nicht gelesen!)

unhide - entsetzt (also im Sinne von zurücksetzt und nicht erschreckt) dasjenige Bit

map - ändert die Reihenfolge der Festplatten virtuell im Bios für alles nachfolgende (so stehts jdenfalls im Handbuch)
map - ändert NICHT die Reihenfolge für das was in menu.lst selbst steht (als hd0 bleibt auch nach map (hd0) (hd1) immer noch hd0! Klar? - das war eines meiner Probleme)

Des weiteren ist Wahrheit:

ohne gparted zum Anschauen der Platten und Partitionen hätte ich es bis jetzt wahrscheinlich nocht nicht geschafft XP wieder (mit der BIOS-Methode) aus dem Winterschlaf zurückzuholen (und das erste Mal seit dem ersten Mal - ja das ist von Al Bundy geklaut - hatte ich Freude den XP Boot-Screen zu sehen.). Ich setzte also die Recovery-Partition auf "hidden" und nahm Ihr das "boot" weg und gab der Windoze XP Partition zurück. Dann klappts auch mit der BIOS-Methode.

Traurige Realität (auch ne Art von Wahrheit):

wer eine Recovery-Partition findet, darf sie auch behalten! Ne Quatsch!
Wer eine Recovery-Partition vor der M$-OS-Partition entdeckt, der muss Sie auch wieder verdecken. Es stimmt natürlich, was in den verschiedenen Handbüchern steht:
1.
If you have installed DOS (or Windows) on a non-first hard disk, you have to use the disk swapping technique, because that OS cannot boot from any disks but the first one.
2.
However, DOS and Windows have some deficiencies, so you might have to use more complicated instructions. See DOS/Windows, for more information.
3.
Du sollst keine anderen OSes neben mir haben!

Naja, ich bleib bei meiner BIOS-Methode,

In diesem Sinne, viel Spaß bei Debian,

agentm
Möge die Energie die ich im kommenden Jahrzent in Debian investieren werde nicht genauso nutz- und fruchtlos sein, wie die Energie, die ich im vergangenen Jahrzent in M$-OS investierte!

Um Debian irgendeinem M$-OS vorzuziehen reicht schon das Fehlen einer Registry! =(8-D)

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