CT - die neue Kampfsau in Sachen Linux?

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weizenbier
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CT - die neue Kampfsau in Sachen Linux?

Beitrag von weizenbier » 02.06.2003 10:43:37

Hi folks,

die heutige CT hat mal wieder ein Linux-Titelthema.
Dieses Mal geht es um das Nebeneinander von Windows
und Linux auf einer Kiste, die Auswahl der richtigen Distri und
die Macht der Kommandozeile unter Linux.

Also, ich muss, es gefaellt mir, dass so ne grosse Zeitschrift,
sich dieses Themas bemueht und mit Hinblick auf den
Muenchner Meilenstein, neuen Scwung in die Sache bringt.

Wie seht ihr das?

Gruss,

Weizenbier

PS:
Habe den ganzen Artikel noch nciht gelesen. Nur den Online Auszug.
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chimaera
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Beitrag von chimaera » 02.06.2003 10:53:22

nun, die ct schreibt zwar in letzter zeit relativ viel über linux, aber dafür immer das gleiche. am samstag war es wieder soweit: das titelthema hat lust gemacht, die ausführungen nicht befriedigt. es werden immer die gleichen distros mit den gleichen anwendungen mit dem gleichen fazit getestet..
wenn man zumindest ein wenig ahnung hat, langweilt das schnell. mir als 'fortgeschrittenem anfänger'(?!) fehlt ein wenig in-depth (praxis, know-how..). das finde ich aber ohnehin woanders.
[..] Linux is not a code base. Or a distro. Or a kernel. It's an attitude. And it's not about Open Source. It's about a bunch of people who still think vi is a good config UI. - Matt's reply on ESR's cups/ui rant

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Beitrag von hupfdule » 02.06.2003 12:33:15

Ich muss chimaera Recht geben. Für mich sind die Linux-Artikel auch meistens sehr enttäuschend. Ich würde auch nicht sagen, dass die c't sich besonders bemüht eine Lanze für Linux zu brechen. Zwar finden sich schon recht viele Artikel darüber, aber bei vielen Tests oder Berichten geht es doch zu sehr windowsspezifisch zu. Ich würde es doch sehr bevorzugen, wenn es nur ein paar Windows- bzw. Linux-spezifische Artikel gibt, die Mehrzahl jedoch für verschiedene BS ausgelegt ist.

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Beitrag von abi » 02.06.2003 12:40:05

ich finde die Behauptung Debian hätte einen schlechten Hardware support irgendwie schlecht formuliert. Wenn dann hätten sie schreiben können das die Einbindung der Hardware unter Debian schwer ist, aber nicht das es schlechten Hardwaresupport hat, das ist IMOH sache des Kernels und da Debian mit 2.2x und 2.4x kommt unterstützt es die gleiche HW wie SuSE oder Mandrake auch.

Auch hätte es wohl besser Debian GNU\Linux geheissen ;) .. aber das ist trivial. - oder auch nicht.
Zuletzt geändert von abi am 02.06.2003 12:40:53, insgesamt 1-mal geändert.

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BlackEagle
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Beitrag von BlackEagle » 02.06.2003 12:40:08

Hm, vielleicht versuchen sie nur windowser zu überreden einmal Linux zu testen...
Gerade der Distributionsartikel finde ich. Der Artikel über Shellscripte ist aber imho mal was anderes...
Es gibt zwei Dinge, die unendlich sind. Das Universum und die menschliche Dummheit. Allerdings bin ich mir beim Universum nicht ganz sicher.
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Beitrag von Bert » 02.06.2003 13:35:10

Ich fand den Artikel nicht sonderlich. Das reiht sich mal wieder in die vielen Distrie-Vergleiche ein, die sich immer nur um Installation kümmern. Dabei ist das doch gar nicht so wichtig, da man ja nicht ständig neu installiert. Klar, vielleicht versuchen sie ja Windowsuser mal neugierig machen, aber oft wird doch nur danach bewertet, wie ähnlich das resultierende System dann Windows ist. Dabei sollte sich jeder bewußt sein, das es eben kein Windows ist, und sich daher auch immer anders verhalten wird. Wäre es wie Windows, gäbe es ja auch wenig Grund umszusteigen. Es ist einfach unfair, solche Vergleiche zu machen, ich hab schon mit einer Reihe von BS gearbeitet, und bei jedem Wechsel war das neue System ungewohnt.
Ich finde, daß die c't Artikel in der letzten Zeit recht oberflächlich sind.
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Beitrag von floschi » 02.06.2003 14:19:25

schreibt doch einfach Leserbriefe... die freuen sich über Feedback ;)

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Beitrag von chimaera » 02.06.2003 14:29:18

für viele ist der 'wiedererkennungswert' aber durchaus wichtig. für viele funktioniert wintendo, viele haben keine 'tieferen' bedürfnisse linux zu verwenden (idealismus?). viele wollen einfach ein wenig herumspielen, sich einen verregneten samstagnachmittag vertreiben und ähnliches. viele sind vielleicht auch wirklich nicht mit ihrem wintendo system zufireden, wie im ct-artikel angedeutet: drm, datensicherheit, bevormundung.. genau dann ist es wichtig das man nicht völlig wie der 'ochse vorm berg' vor seiner kiste sitzt, kiloschwere dokus durchforsten muss, ständig das wintendo auf der anderen platte starten um ins netz (google, forum, irc..) zu kommen. denn dann ist der frust grösser als wenn mann/frau mal eben sein win runterbügelt und neu aufsetzt (hat man ja auch schon tausend mal gemacht ;-7)
so gesehen ist für diese zielgruppe der weg, die distributionen und deren (einfache) installation vorzustellen sicherlich der richtige.
imho sind viele in diesem forum einfach nicht die zielgruppe dieser artikel, teilweise ist das know-how hier auf einem ganz anderen level und von einigen habe ich tatsächlich den eindruck das sie idealisten sind.. und hand auf's herz: debian ist, zumindest im moment, keine einsteigerfreundliche 'mainstream-distro'. ihr fehlt der komfort von suse und mandrake und der hype des exklusiven und 'geek-only' von gentoo und lfs.
debian ist schlicht und pur - das ist evtl. nicht was die masse möchte. debian erfordert handarbeit - das hat mircrosoft den anwendern schritt für schritt abgewöhnt..
vielleicht sollten solche tests, die resumees und kommentare nicht immer als 'a ist besser als b' verstanden werden, sondern als 'a ist anders als b' - dann macht es sinn, es gibt keinen grund sich angegriffen zu fühlen und es ist im sinne von gnu/linux:
freiheit wie freie meinungsäusserung und die freie wahl..
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Natas12
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Beitrag von Natas12 » 02.06.2003 15:42:25

ist schon ganz gut, dass sich ein "großes magazin" mit linux beschäftigt. allerdings sind die ja auch in einer zwickmühle: einerseits wollen sie für linux eine lanze brechen, andererseits sind die leser (und vor allem auch die inserenten, siehe die letzte seite der aktuellen ausgabe!) noch zu sehr an windows & co. gebunden.
aber ich bin zuversichtlich, dass sich linux auf dauer stärker verbreiten wird. wenn selbst mein vater debian lernen will (56!).... 8)
"In den reichen Ländern hat die Freiheit gesiegt - mit all den schrecklichen Folgen, die das für die anderen mit sich bringt und noch bringen wird. Die Demokratie ist auf andere Epochen verschoben." (L. Canfora)

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Beitrag von glar00k » 02.06.2003 19:12:31

Hi,

als ich mir heut dir neue Ct im Kiosk geholt hab, hatte ich mich schon über die große Aufmachung gewundert. Mein Leidensgenosse aus der Berufsschule, welcher daneben stand als ich sie beäugt habe, hat gleich gesagt: "Hm, in letzter Zeit höre ich so viel von Linux. Ich glaube ich sollte das doch mal ausprobieren." Jedenfalls, wenn das so einen Effekt hervorruft, finde ich das auch als Linux User gut. Die Artikel an sich haben mir auch nicht gefallen, aber primär wohl auch weil ich in der Beziehung ja eigentlich schon "aufgeklärt" bin, dadurch dass ich persönlich ab und an mal über den Distro Tellerrand schaue. Weiterhin war es auch mal aufschlussreich wie eine Redaktion das ganze etwas objektiver betrachtet. Dass die Debian User das Ergebnis des Debian Testes ein bisschen anders sehen, ist sicher verständlich. Den Mandrake usern u.s.w. gefällt das Ergebnis sicher auch nicht ;)

Gruß

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schoppi
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Beitrag von schoppi » 02.06.2003 19:53:09

Natas12 hat geschrieben:ist schon ganz gut, dass sich ein "großes magazin" mit linux beschäftigt. allerdings sind die ja auch in einer zwickmühle: einerseits wollen sie für linux eine lanze brechen, andererseits sind die leser (und vor allem auch die inserenten, siehe die letzte seite der aktuellen ausgabe!) noch zu sehr an windows & co. gebunden.
aber ich bin zuversichtlich, dass sich linux auf dauer stärker verbreiten wird. wenn selbst mein vater debian lernen will (56!).... 8)
Ful Ack

Meiner Meinung nach wird die c't zur Zeit wieder etwas "besser". Als letztes Jahr fast jeden Monat 5 seitige Berichte über Heimnetzwerk aufbauen und Spieletests ect kamen wollte ich eigendlich aufgeben sie zu lesen. Früher war es mal eine richtig gute Fachzeitschrift. Es gab Artikel die richtig ins Eingemachte gingen, ist dann aber immer mehr Mainstream geworden. :cry:

Zurück zu Linux:
Ich find auch sie sollten einen guten Mix aus Anfänger-Hilfe und Linux-Know-How finden. Dann ist für jeden etwas dabei. Die Linux Anfänger bekommen eine Einstiegshilfe und die Profis bekommen nützliche Tips und Tricks.

Linux wird sich sicherlich weiter verbreiten jedoch höre ich von den Leuten meisst folgendes:
- Laufen dann meine alten Programme weiter? Was ist mit Programmen die ich von meinen Arbeitskollegen bekomme?
- Wo kann ich denn da Treiber installieren? Wo ist denn die Systemsteuerung?
- Da laufen dann ja gar keine Spiele
- Das sieht ja genau so aus wie Windows

Ich versuche dann alles nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten und verteile dann Knoppix CDs. Wenn jemand "einsteigen" will, gibts halt ne "richtige" Dristri.
Zwar sind *alle* von Knoppix begeistert, viele scheuen jedoch (u.a. aus obengenannten Gründen) die Einarbeitung in Linux.

Tunix
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Beitrag von Tunix » 03.06.2003 00:09:09

Ich glaube ich werde mir besagte c't auch morgen kaufen, jetzt wo ihr mich alle neugierig macht :wink: Auch wenn ich vermutlich nicht so viel neues erfahren werde ist die c't immer noch ein guter Zeitvertreib, wenn man per Bahn unterwegs ist.
schoppi hat geschrieben:Linux wird sich sicherlich weiter verbreiten jedoch höre ich von den Leuten meisst folgendes:
- Laufen dann meine alten Programme weiter? Was ist mit Programmen die ich von meinen Arbeitskollegen bekomme?
- Wo kann ich denn da Treiber installieren? Wo ist denn die Systemsteuerung?
- Da laufen dann ja gar keine Spiele
- Das sieht ja genau so aus wie Windows
Davon kann ich ein Liedchen singen. Allerdings sieht (zumindest meiner Erfahrung nach) der Erstkontakt von Joe Sixpack mit Linux noch so aus: Gelegentlich kommt mal wieder eine Linux-Modewelle hoch, weil z.B. in den PC-Revolver-Blättern à la "PC Welt", "Chip" und Co. mal der Begriff Linux vorkommt und viele Leute über Linux reden. Weil Average Joe mitreden möchte, obwohl er eigentlich keinen Plan von Linux hat, wird erstmal das aktuellste "Linux 8.2" (ja, ich spiel hier auf SuSE an) aus dem Netz gesaugt (natürlich Professional, man gönnt sich ja sonst nichts) und dann versucht man sich natürlich ohne Handbuch oder Online-Doku durch die Installation zu schlagen (Doku lesen ist nur was für die Schwachen).
Das Ergebnis ist meist eine halbherzige Installation (und meist vor überflüssigen Paketen triefend) , mit der unser Average Joe klarkommen möchte. Der erste Frust kommt, wenn sich das knallbunte KDE bei bestimmten Situationen anders verhält, als man es von Windows gewohnt ist. Da werden dann wie verzweifelt Laufwerksbuchstaben oder .exe-Dateien gesucht und sämtliche Konfigurationsfrontends (deren Pendants unser Joe unter Win nie anrühren würde) nach dem Try&Error-Prinzip zerpflückt. Alles in allem hat Joe SixPack nach wenigen Tagen die Nase voll weil nichts so geht wie er sich das vorstellt. Linux findet er dann automatisch scheiße und alle die es Benutzen und Lieben gelernt haben degradiert er für sich persönlich zu weltfremdem Geeks.

Ich gebe zu, dass ich hier betsimmte Aspekte bewusst überzeichnet habe, aber es ging mir darum, mögliche Hürden deutlich rüberzubringen.

Vorurteile gegenüber Linux finden sich allerdings nicht nur bei Leuten wie unserem fiktiven Joe. Heute morgen habe ich noch mit einem Informatik-Kommilitonen über die Benutzerfruendlichkeit von Win und Linux diskutiert. Natürlich hat er wieder mt dem üblichen Müll argumentiert: "Es gibt auch Leute die einfach nur einen Brief schreiben wollen und das ist unter Linux total aufwendig." Auf meine platte Antwort, dass man auch unter Linux Briefe bloß mit der Tastatur schreibt meinte er dann: "Aber erstmal sowas wie OpenOffice zu installieren schafft kein normaler Mensch" Also selbst wenn apt-get install OpenOffice nicht zur Verfügung steht, hat man noch ein stark an Windows angelehntes Setup. Dann kam er mir mit der Installation von exim als Vergleich, es ist immer wieder schön Serveräpfel mit Anwendungsbirnen zu vergleichen Aber es ist egal, wie man argumentiert, die Leute vergraben sich in ihre Vorurteile, weil es besser in ihr kleines Computer(welt)bild passt. Das kann manchmal zielmich nervig sein (besonders wenn sie einem Linuxer, der ebenfalls Windows wie seine Westentsche kennt, erzählen wollen warum Windows besser ist und von selber gerade mal den Namen Linux kennen).

Und um mal einen Rückbezug zum Thread zu zu schaffen: Aus o.g. Gründen finde ich es schon gut, wenn populäre Zeitschriften über Linux berichten. Allerdings sollten sie in ihren Artikeln klar darlegen, was ein Neuling zu erwarten hat und was nicht, damit falsche Erwartungen nicht zum Frust und damit zum schnellen Ende der eigenen Linux-Tour führen.

Gruß
Tunix

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fragsausen
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Beitrag von fragsausen » 03.06.2003 00:40:59

Wir haben in der Firma u.a. die Computer Woche (http://www3.computerwoche.de/). Ist so ein wöchentliches Mag, die sind auch ziemlich linux/OSS-affin.
Ist eher was für BWLer/Managertypen/Powerpoint-am-Stück-Produzenten, find's aber gut, dass die auch mal ein bisschen indoktriniert werden :P

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pdreker
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Beitrag von pdreker » 03.06.2003 05:51:51

Die c't Artikel waren für mich auch eher uninteressant (OK, in dem Shell Artikel habe ich noch 2 Sachen gefunden, für die ich bisher zu faul war), aber ich wie schon von meinen Vorpostern gesagt, Linux User, die sich schon länger damit beschäftigen sind wohl eher nicht die Zielgruppe (siehe auch die Bewertung von Debian im Distri Vergleich. Die Bewertung ist ja nicht wirklich schlecht, aber es wird halt gesagt, dass das eher was für Profis ist... Immerhin wird Debian da erwähnt, was in anderen Vergleichen absolut nicht selbstverständlich ist...).

Allerdings werde ich diese Artikel in nächster Zeit allen Leuten vorlegen, die auch nur ein marginales Interesse an Linux zu haben scheinen, um sie zu überzeugen, dass sich der Versuch lohnt. Fragen der Art: "Mein Windows will nicht mehr, kannst Du mir beim Reinstall helfen?" beantworte ich ohnehin fast nur noch mit "Ich helfe Dir gerne ein Linux zu installieren, und gebe Dir auch genug Support, damit Du damit klarkommst." Bei 2 Leuten hat das bisher schon gewirkt, und das System wurde (fast komplett) von Windows befreit. Bei einem musste dann noch CrossOver Office her, weil er Arbeitsplatz bedingt auf MS Office angewiesen ist, aber das ist auch OK. Lustigerweise hat seitdem keiner der beiden mehr eine Neuinstallation benötigt... ;-)
chimaera hat geschrieben:und hand auf's herz: debian ist, zumindest im moment, keine einsteigerfreundliche 'mainstream-distro'. ihr fehlt der komfort von suse und mandrake und der hype des exklusiven und 'geek-only' von gentoo und lfs.
Debian ist berüchtigt dafür dass es einfach funktioniert... Das macht dann zwar keine spektakulären Schlagzeilen, ist aber in der Praxis das Killerargument. Richtig, Debian ist nicht so einsteigerfreundlich wie SuSE, aber dafür um Längen transparenter. Bei SuSE frage ich mich immer ewig, was ich alles beachten muss, damit der nächte YaST Aufruf nicht wieder die komplette sendmail Config grillt (ist mir wirklich 'mal passiert, bei SuSE 6.irgendwas... 3 tage später war ich auf Debian, 2 Wochen später auf SID ;-)), und spätestens wenn man PHP unter Apache braucht ist doch wieder Handarbeit angesagt. IMO kann man sich dann auch direkt ins kalte Wasser stürzen (wenn man lernwillig ist), und es von Anfang an richtig machen (also Debian installieren :D).

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass wenn man "Linux-willige" Win User (nicht die Hardcore Nasen, die lassen sich eh' nix sagen) ein wenig an die Hand nimmt, ihm das KDE (IMO der beste Desktop für Win Umsteiger) ordentlich zurechtmacht und dafür sorgt, dass er alle wesentlichen Anwendungen (OpenOffice und was da sonst noch so alles benötigt wird) installiert hat, dann fangen die meisten irgendwann an das richtig zu mögen. Nicht auf die Art und Weise wie ich Linux mag (Bei mir ist das einfach Einstellungssache. Ich bin in der Beziehung "kompromisslos und schmerzfrei" um einen Bekannten zu zitieren ;-)), aber spätestens wenn dann die Frage kommt: "Muss ich das nicht irgendwann neu installieren, wenn es eine neue Version gibt?", und man dann "apt-get dist-upgrade" macht, und die Kiste sich von selbst auf den aktuellsten Stand bringt, und danach trotzdem noch alles wie vorher funktioniert, bekommen die meisten feuchte Augen ;-)

Die Anfangsschwierigkeiten geben sich normalerweise mit der Zeit, man muss den "Konvertierten" nur immer zeigen, dass sie nie auf sich selbst gestellt sind, sondern dass es tonnenweise Support im Netz oder bei Freunden gibt. Der Community Aspekt funktioniert gerade bei jüngeren Leuten sehr gut. Wenn ich einem "bandbreiten-benachteiligten" Kollegen (ISDN/Modem ;-)) Debian auf CDs brenne, schreibe ich die URLs vom Debianforum, und vom Buch auf Openoffice.de immer auf die CDs...

Äh... ja, was das Thema des Threads doch gleich??? ;-)

Für die Fortgeschritteneren User gibt es andere Publikationen, die sich ausschliesslich um Linux kümmern. Die iX hatte zeitweise gute Ansätze, aber das hat sich leider etwas gelegt, die Artikel sind oft einfach zu oberflächlich. Das Linux Magazin ist auch ganz OK, aber IMHO nicht Abo geeignet, weil die wirklich guten Artikel zu selten sind (Wenn dann aber einer kommt, lohnt es sich meistens richtig...).

Unix (Hallo SCO ;-)) Wissen hat sich fast schon traditionell von Hacker zu Hacker verbreitet. Die wenigsten Linux "Power User" sind allein durch Bücher so weit gekommen, sondern man hat in Unterhaltungen und Netzwerksessions (und Foren :!: ;-)) das Wissen untereinander weitergegeben... Mal ganz ehrlich: wer hat denn schon die Bash Manpage wirklich gelesen? Das "tägliche Shell Brot" lernt man schnell, die grossen Tiefen lernt man, weil man irgendwo etwas gesehen oder gehört hat oder weil man seinen "persönlichen Guru" gefragt hat, und genau das muss man an die Win User weitergeben. Wenn man mit einem Programm nicht klarkommt, heisst das nicht dass man dumm ist, oder dass das Programm sch... ist (OK, kommt beides auch vor), sondern normalerweise, dass man die eigentliche Idee noch nicht erfasst hat. Als ich von DOS (Jepp...) kam, habe ich die Shell nicht kapiert. Das war mir alles zu kompliziert und zu hoch und Ausgabeumleitungen waren einfach "Magie", aber wirklich gute GUIs waren noch sehr rar. Mittlerweile frage ich mich, was ich eigentlich gemacht habe, als ich das noch nicht kannte... (Das Gleiche gilt übrigens für virtuelle Desktops: Wer sie noch nicht benutzt hat, weiss gar nicht wie dringend er sie sich gewünscht hat...)

Fazit: Man muss potentiellen Umsteigern möglichst sofort das Gefühl geben, dazu zu gehören (Linux Einsteiger Bücher sollten, wenn man sie gemeistert hat immer weiter verschenkt werden!), und wenn die Leute dann bereit sind sich auf was neues einzulassen, werden sie Linux irgendwann genauso mögen wie früher Ihr Windows. Manchmal kommt man zwar nicht ganz um Win herum, aber die Welt besteht halt auch aus Kompromissen...

Patrick (bekennender Hardcore GNU/Linux Idealist, und OpenSource Fanatiker... Ich betrachte mich aber nur als längst überfälliges Gegengewicht (und ich bin ein relativ grosses Gewicht... wenigstens in physischer Hinsicht :lol:) zu einer Realität in der sich das Bessere noch nicht durchgesetzt hat :D :D :D)

Viva la revolución!

P.
Definitely not a bot...
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Beitrag von Natas12 » 03.06.2003 09:28:20

dem ist nichts mehr hinzuzufügen! genau _so_ ist es!
"In den reichen Ländern hat die Freiheit gesiegt - mit all den schrecklichen Folgen, die das für die anderen mit sich bringt und noch bringen wird. Die Demokratie ist auf andere Epochen verschoben." (L. Canfora)

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Beitrag von Six » 03.06.2003 18:42:14

try hat geschrieben:iAuch hätte es wohl besser Debian GNU\Linux geheissen ;) .. aber das ist trivial. - oder auch nicht.
Wenn, dann GNU/Linux. Der Backslash gehört in die Windowswelt ;-)

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Beitrag von tomiboy » 03.06.2003 21:14:20

Finde die Artikel sind teilweise recht prollig geschrieben. Was mich am meisten störte ist wie die Redakteure berichten wie sie zu Linux stehen und gekommen sind. Alles in allem lesen sich die Artikel wie "jetzt mussten wir mal ein Paar Seiten mehr über Linux schreiben, lasst uns jetzt aber in Ruhe die nächste Zeit, wir haben doch "ausführlich" berichtet". Alles andere
war korrekt wie immer.
"Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz."
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Beitrag von Ghost » 04.06.2003 00:45:34

Also der (Erfahrungs-)Bericht über einen DVB-Server vor einiger Zeit mal, war sehr gut 8)

weizenbier
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Beitrag von weizenbier » 04.06.2003 08:57:07

Hi Folks,

ich habe mir nun auch die Artikel durchgelesen und muss dem
Grossteil eurer Kritik rechtgeben.
Dass Debian mal wieder so abgespeist wurde, ist sehr unverstaendlich.
Knoppix habe sie doch in den hoechsten Toenen gelobt??
Bei Suse wird auch recht eutlich genannt, was mit YAST los ist.

Ich kann daher pdrekers Riesenpost nur 100 %tig zustimmen.
Wenn jemand Interesse mitbringt, ist Debian sogar um einiges
einstiegsfreundlicher als die grossen Drei.
Der Weg am Anfang ist mit jedem Linux steinig. Es liegt jedoch
an der der Distri, ob der Weg irgend wann transparent wird oder man
von einem Schleier der Unwissenheit gefangen bleibt.

Gruss,

Weizenbier
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krisch@n
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Beitrag von krisch@n » 05.06.2003 13:50:46

Ich finde das Engagement der c't bemerkenswert und bin auch derselben Meinung! :wink:
Bild

t.gu
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Beitrag von t.gu » 05.06.2003 13:53:00

Ich bin relativ neuer Debian-User, und ich muss Euch deutlich widersprechen. Ich bin durch eine Knoppix-CD zu Debian gekommen, und das ist noch nicht sehr lange her, nachdem ich über Jahre verteilt immer wieder an Suse gescheitert bin.

Ich bin kein technischer Laie, im Gegenteil habe ich u.a. ein weltweites MS-LAN/WAN betreut und arbeite auch inder IT-Branche. Trotzdem bin ich an Linux nie heran gekommen - trotz großem Interesse ! Meine Freunde haben sich nach Bitte einen oder zwei Abende mit mir hin gesetzt und mir Zeug an meinem Linux-PC erklärt, bis ich umgefallen bin und am nächsten Tag kam ich kaum weiter.

Windows-User sind ja nicht doof, sondern einfach nicht mehr an einem PC vorbei gekommen, weil der eben nunmal zur Zeit gehört. Und das bedeutet momentan nunmal Windows, denn als DAU (nicht ! negativ gemeint) braucht man Hilfe, und um uns herum gibt's nunmal wenig Linux. Die nicht-doofen Windows-User sitzen also vor ihrem PC und machen was ?!? Surfen, schreiben, eMailen und evtl. ein bischen scannen. Dafür soll die Kiste funktionieren. Ich verstehe, wenn die genervt sind, ewig viel Zeit zu investieren, wenn es um einen Gerauchsgegenstand geht. Ich sage immer zu Typen in ML oder Foren, die sagen Stirb Du DAU auf eine doofe Anfängerfrage, ob die mit ihrem Auto etwa einmal in ihrem Leben in die Werkstatt fahren. Wenn man Auto fährt, sollte man es doch auch komplett beherrschen und reparieren können, oder ?!?

Linux ist nix für Leute, die 'nur' einsteigen wollen bzw. nur tägliche Arbeiten erledigen wollen. Es ist komplex und vielschichtig, und man hat vor allen Dingen kaum Hilfe, wenn man welche sucht.

Die Artikel in der c't sind für Menschen, die motiviert werden wollen, denn Linux zu nutzen fängt IMHO erst einmal im Kopf an. Die Berichte der Mitarbeiter des Verlags haben mich sehr fasziniert, denn vor allem beschäftigt mich auch mein eigener Linux-Leidensweg, in dem ich mittendrin stecke. Die Philosophie hinter Debian ist etwas Sinn stiftendes, das ich bei Windows so bisher nicht kannte, und es hilft mir, dort weiterzumachen, wo ich eigentlich vor Frust immer wieder am liebsten aufhören möchte. Wenn Heise Knoppix favorisiert, ist das für mich nur konsequent: Ein Linux, das einfach zu installieren ist, nachdem es per CD-ROM auf Anhieb läuft, also die Einsteigerschwelle ganz weit nach unten setzt. Sollten die lieber Suse nehmen oder RH oder was weiss ich ?!? Die machen es doch ganz richtig: Auf einfachstem Weg die Windows-Menschen über Knoppix zu Debian führen. Was will man mehr ?!?

Übrigens gebe ich euch recht, dass die c't immer trivialer wurde, aber ich und mein Bekanntenkreis sind uns nicht ganz sicher, ob das an unserem fortschreitenden Alter und KnowHow liegt oder tatsächlich an der Zeitung.

meint der
Torsten

SIDUX auf FS Lifebook E 7010

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Beitrag von suntsu » 05.06.2003 14:41:20

Linux ist nix für Leute, die 'nur' einsteigen wollen bzw. nur tägliche Arbeiten erledigen wollen. Es ist komplex und vielschichtig, und man hat vor allen Dingen kaum Hilfe, wenn man welche sucht.
Das finde ich nicht.
Wenn man einem DAU(auch nicht böse gemeint) ein Linux aufsetzt mit allem was er braucht, wird er eigentlich keine hilfe brauchen. Solange er nicht administrieren will, oder was mit der Konsole zu tun hat.

gruss
man'justmytwocent'uel

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rotwein
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Beitrag von rotwein » 05.06.2003 16:25:24

Ich bin auch erst vor kurzem über die Knoppix CD in der c´t richtig zu Linux gekommen, dann auf dieses :lol: Forum gestossen, lese jetzt schon ne´ ganze Weile mit.

wenn man Linux verbreiten will, muss eine funktionsfähige Erstinstallation wie bei Windows fast von selbst gehen. Die meisten Homeuser setzen ihr System selbst auf (oder meinen sie täten das ... :wink: ), installieren sich software selbst (CD rein, klick, läuft ...).

Das erwarten die auch von Linux (ich noch nicht :? )

Und wenn ihr von apt-get anfangt: da muss ich erst den Packetnamen kennen, und die sind doch schon etwas kryptisch :wink:

Ansonsten beiss ich mich grad durch ne Dabian Neuinstallation durch (schön langsam, Schritt für Schritt) und will wissen, wo meine config-Files rumliegen und was die tun (die Win Registry nervt nur)

PS: das Forum und die Tipps sind Spitze! (und eure Reaktionen auf newbies auch :lol: :lol: :lol: was ich da so mitgekriegt hab)

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Beitrag von suntsu » 05.06.2003 17:11:35

Jemand der keine Ahnung hat sollte auch kein Windows aufsetzen >> denn sie wissen nicht was Sie tun.

Natürlich läuft Windwos danach vielleicht, aber es ist genausowenig eingerichtet wie z.B. ein SuSE, und das ist imo genausoschnell und unkompliziert(spez. SuSE das automtisch Partitionen erstell) wie ein Windows. Aber wenigsten arbeitet man unter SuSE nicht als root(admin). ;)

Lange Rede kurzer Sinn:
  • Wer's nicht kann soll's bleiben lassen.(linux und windows)(Wenn das System kritisch ist)
    Wer lernen will kann linux ausprobieren
    Wer Probleme hat kann hier Fragen(Sofern er nicht Windows installieren will ;)

t.gu
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Beitrag von t.gu » 05.06.2003 17:12:27

suntsu hat geschrieben:
Linux ist nix für Leute, die 'nur' einsteigen wollen bzw. nur tägliche Arbeiten erledigen wollen. Es ist komplex und vielschichtig, und man hat vor allen Dingen kaum Hilfe, wenn man welche sucht.
Das finde ich nicht. Wenn man einem DAU(auch nicht böse gemeint) ein Linux aufsetzt mit allem was er braucht, wird er eigentlich keine hilfe brauchen. Solange er nicht administrieren will, oder was mit der Konsole zu tun hat.
Ich bin zum Beispiel schon einmal daran gescheitert, einen Yahoo-Messenger zu installieren. Grundprogramm also. Als ich das mit einem Freund geschafft hatte, wussten wir nicht, wie man ihn im X startet ausser ueber eine Kommandozeile. Naja, ich will wirklich keinen religiöse Diskussion führen, aber unter Windows führt man eine .exe aus. Auf den Mac kann ich ein Programm einfach kopieren und schon läufts. Unter Linux nicht. Und da ist Debian mit apt-get schon eine echte entgegen kommende Routine.

Wenns läuft, läufts. Aber glaube mir, schon die Baumstruktur ;-) kann einen Linux-Newbie schon fertisch machen...

Ansonsten kann ich mich aber Rotwein nur anschließen: Das ist das erste Forum, in dem Vertändnis entgegen gebracht wird. RTFM ist wirklich eine wichtige Sache, die ich echt mache. Aber manchmal weiss (wusste) ich noch nicht einmal, wo ich anfangen sollte. Und da bin ich wirklich dankbar, wenn einem einfach nett und freundlich geholfen wird.

Lieber Gruß
Torsten

Klingt alles ein wenig jammernd, glaube ich. Soll's nicht - ich beiss mich durch :) Wenn's mal läuft macht's nämlich unglaublich Spass...

SIDUX auf FS Lifebook E 7010

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